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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 4. 3. Aufl. Halle (Saale), 1715.

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ARTIC. V. SECT. XXXI.
Hn. Collegen, mit denen davon geredet, noch ich sehen können, wie ein ministeri-
um
vor sich solche verordnung machen, darüber halten, und den leuten ihre von den
obern nicht eingeschrenckte freyheit schmählern könne. Dieses werden fast diejeni-
gen stücke seyn, darüber sich bisher gegen meinen hochgeehrten Herrn Superint.
mißvergnügen entsponnen haben, und dasselbe zunehmen solle. Hie lasse ich densel-
ben selbs ermessen, wie es mich und andere, so gutes vertrauens diese vocation be-
fördert, schmertzen müsse, wo dergleichen unbeliebiges zu ohren kommet, daher ich
mich liebe und amts halber verbunden erachtet, brüderlich/ dafern solche klagen in
facto
richtig (wie denn die unschuld viel lieber gönnen wolte und wil) einige war-
nung zu thun: und fleißig zu bitten und zu obtestiren, daß allen denselben, ohne daß
von höherer hand verordnungen geschehen müsten, von selbsten bald remediret
würde: wie hingegen auch anderseits erinnerung gethan, aber auch die willige ver-
sicherung empfangen habe, daß man sich lieber in güte untereinander vernehmen,
und was allerseits zu bessern wäre, selbs resolviren, das vorige aber in vergessen-
heit stellen wolle, daß sich seelsorger und kirch-kinder vor dem judicio nicht mitein-
ander herum ziehen müsten. Meines erachtens (da ich aber bekenne, erst einen theil
gehöret zu haben, und daher nicht decidiren kan) hätte davor gehalten, der friede
wäre leicht gemacht und gutes vernehmen wieder gestifftet, wo sich mein hochgeehr-
ter Hr. Superint. dessen stäts bescheidet, was ich zwar davor halte, daß das amt
von selbsten mit sich bringe: daß hinkünfftig derselbe in seinen predigten bey GOt-
tes wort also bleibe, daß nichts von eigenem mit eingemischet, sondern alles zur lehr,
vermahnung, warnung, trost und also warhafftiger erbauung der gemeinde gerich-
tet, in dem elencho der laster, was die sache selbs betrifft, nichts geschonet, aber der-
gleichen worte, die als scheltworte angesehen werden mögen, und nicht bessern, son-
dern allein zorn reitzen, unterlassen, sodann, wo die sache es zugiebet, die gradus ad-
monitionis,
ehe etwas vor die gemeinde komme, in acht genommen, und also bey
allem, was vorgetragen werden solte, vorher reifflich in der furcht des HErrn, ob es
auch zur besserung dienlich, erwogen werde: daß auch derselbe sich mit seiner ver-
ordneten besoldung und dem maaß der accidentien, welches herkommens gewest,
vergnüge, und allen der erbauung so gar schädlichen schein des geitzes mit möglicher
vorsichtigkeit vermeide; dem Episcopo als unserm gnädigsten Churfürsten an sei-
nen juribus nichts vergebe, aber auch dieselbe wider andrer rechte und herkommen
nicht extendire; mit dem rath, mit denen dennoch so vieles zu heben und zu legen, und
also nach müglichkeit gute vertraulichkeit zu suchen ist, gern in allem freundlich com-
munici
re; unter dessen gliedern mit allem fleiß lauter einigkeit stiffte/ hingegen al-
lem mißvernehmen bald steure; bey den anvertrauten predigern auf dem lande die
autorität alleine mit ernstlichen einsehen über einiger übeles verhalten (dergleichen
ich keine zu seyn wünsche) erhalte, hingegen die liebe und das vertrauen gegen sich
mit freundlichkeit, und daß ihnen keine neue last nie aufgeleget werde, so viel tieffer
in die hertzen drucke, sonderlich auch der gemeinde liebe alleine mit treue des amts

und
IV. Theil. i i i i

ARTIC. V. SECT. XXXI.
Hn. Collegen, mit denen davon geredet, noch ich ſehen koͤnnen, wie ein miniſteri-
um
vor ſich ſolche verordnung machen, daruͤber halten, und den leuten ihre von den
obern nicht eingeſchrenckte freyheit ſchmaͤhlern koͤnne. Dieſes werden faſt diejeni-
gen ſtuͤcke ſeyn, daruͤber ſich bisher gegen meinen hochgeehrten Herrn Superint.
mißvergnuͤgen entſponnen haben, und daſſelbe zunehmen ſolle. Hie laſſe ich denſel-
ben ſelbs ermeſſen, wie es mich und andere, ſo gutes vertrauens dieſe vocation be-
foͤrdert, ſchmertzen muͤſſe, wo dergleichen unbeliebiges zu ohren kommet, daher ich
mich liebe und amts halber verbunden erachtet, bruͤderlich/ dafern ſolche klagen in
facto
richtig (wie denn die unſchuld viel lieber goͤnnen wolte und wil) einige war-
nung zu thun: und fleißig zu bitten und zu obteſtiren, daß allen denſelben, ohne daß
von hoͤherer hand verordnungen geſchehen muͤſten, von ſelbſten bald remediret
wuͤrde: wie hingegen auch anderſeits erinnerung gethan, aber auch die willige ver-
ſicherung empfangen habe, daß man ſich lieber in guͤte untereinander vernehmen,
und was allerſeits zu beſſern waͤre, ſelbs reſolviren, das vorige aber in vergeſſen-
heit ſtellen wolle, daß ſich ſeelſorger und kirch-kinder vor dem judicio nicht mitein-
ander herum ziehen muͤſten. Meines erachtens (da ich aber bekenne, erſt einen theil
gehoͤret zu haben, und daher nicht decidiren kan) haͤtte davor gehalten, der friede
waͤre leicht gemacht und gutes vernehmen wieder geſtifftet, wo ſich mein hochgeehr-
ter Hr. Superint. deſſen ſtaͤts beſcheidet, was ich zwar davor halte, daß das amt
von ſelbſten mit ſich bringe: daß hinkuͤnfftig derſelbe in ſeinen predigten bey GOt-
tes wort alſo bleibe, daß nichts von eigenem mit eingemiſchet, ſondern alles zur lehr,
vermahnung, warnung, troſt und alſo warhafftiger erbauung der gemeinde gerich-
tet, in dem elencho der laſter, was die ſache ſelbs betrifft, nichts geſchonet, aber der-
gleichen worte, die als ſcheltworte angeſehen werden moͤgen, und nicht beſſern, ſon-
dern allein zorn reitzen, unterlaſſen, ſodann, wo die ſache es zugiebet, die gradus ad-
monitionis,
ehe etwas vor die gemeinde komme, in acht genommen, und alſo bey
allem, was vorgetragen werden ſolte, vorher reifflich in der furcht des HErrn, ob es
auch zur beſſerung dienlich, erwogen werde: daß auch derſelbe ſich mit ſeiner ver-
ordneten beſoldung und dem maaß der accidentien, welches herkommens geweſt,
vergnuͤge, und allen der erbauung ſo gar ſchaͤdlichen ſchein des geitzes mit moͤglicher
vorſichtigkeit vermeide; dem Epiſcopo als unſerm gnaͤdigſten Churfuͤrſten an ſei-
nen juribus nichts vergebe, aber auch dieſelbe wider andrer rechte und herkommen
nicht extendiꝛe; mit dem ꝛath, mit denen dennoch ſo vieles zu heben und zu legen, und
alſo nach muͤglichkeit gute vertraulichkeit zu ſuchen iſt, geꝛn in allem fꝛeundlich com-
munici
re; unter deſſen gliedern mit allem fleiß lauter einigkeit ſtiffte/ hingegen al-
lem mißvernehmen bald ſteure; bey den anvertrauten predigern auf dem lande die
autoritaͤt alleine mit ernſtlichen einſehen uͤber einiger uͤbeles verhalten (dergleichen
ich keine zu ſeyn wuͤnſche) erhalte, hingegen die liebe und das vertrauen gegen ſich
mit freundlichkeit, und daß ihnen keine neue laſt nie aufgeleget werde, ſo viel tieffer
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und
IV. Theil. i i i i
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[617/0629] ARTIC. V. SECT. XXXI. Hn. Collegen, mit denen davon geredet, noch ich ſehen koͤnnen, wie ein miniſteri- um vor ſich ſolche verordnung machen, daruͤber halten, und den leuten ihre von den obern nicht eingeſchrenckte freyheit ſchmaͤhlern koͤnne. Dieſes werden faſt diejeni- gen ſtuͤcke ſeyn, daruͤber ſich bisher gegen meinen hochgeehrten Herrn Superint. mißvergnuͤgen entſponnen haben, und daſſelbe zunehmen ſolle. Hie laſſe ich denſel- ben ſelbs ermeſſen, wie es mich und andere, ſo gutes vertrauens dieſe vocation be- foͤrdert, ſchmertzen muͤſſe, wo dergleichen unbeliebiges zu ohren kommet, daher ich mich liebe und amts halber verbunden erachtet, bruͤderlich/ dafern ſolche klagen in facto richtig (wie denn die unſchuld viel lieber goͤnnen wolte und wil) einige war- nung zu thun: und fleißig zu bitten und zu obteſtiren, daß allen denſelben, ohne daß von hoͤherer hand verordnungen geſchehen muͤſten, von ſelbſten bald remediret wuͤrde: wie hingegen auch anderſeits erinnerung gethan, aber auch die willige ver- ſicherung empfangen habe, daß man ſich lieber in guͤte untereinander vernehmen, und was allerſeits zu beſſern waͤre, ſelbs reſolviren, das vorige aber in vergeſſen- heit ſtellen wolle, daß ſich ſeelſorger und kirch-kinder vor dem judicio nicht mitein- ander herum ziehen muͤſten. Meines erachtens (da ich aber bekenne, erſt einen theil gehoͤret zu haben, und daher nicht decidiren kan) haͤtte davor gehalten, der friede waͤre leicht gemacht und gutes vernehmen wieder geſtifftet, wo ſich mein hochgeehr- ter Hr. Superint. deſſen ſtaͤts beſcheidet, was ich zwar davor halte, daß das amt von ſelbſten mit ſich bringe: daß hinkuͤnfftig derſelbe in ſeinen predigten bey GOt- tes wort alſo bleibe, daß nichts von eigenem mit eingemiſchet, ſondern alles zur lehr, vermahnung, warnung, troſt und alſo warhafftiger erbauung der gemeinde gerich- tet, in dem elencho der laſter, was die ſache ſelbs betrifft, nichts geſchonet, aber der- gleichen worte, die als ſcheltworte angeſehen werden moͤgen, und nicht beſſern, ſon- dern allein zorn reitzen, unterlaſſen, ſodann, wo die ſache es zugiebet, die gradus ad- monitionis, ehe etwas vor die gemeinde komme, in acht genommen, und alſo bey allem, was vorgetragen werden ſolte, vorher reifflich in der furcht des HErrn, ob es auch zur beſſerung dienlich, erwogen werde: daß auch derſelbe ſich mit ſeiner ver- ordneten beſoldung und dem maaß der accidentien, welches herkommens geweſt, vergnuͤge, und allen der erbauung ſo gar ſchaͤdlichen ſchein des geitzes mit moͤglicher vorſichtigkeit vermeide; dem Epiſcopo als unſerm gnaͤdigſten Churfuͤrſten an ſei- nen juribus nichts vergebe, aber auch dieſelbe wider andrer rechte und herkommen nicht extendiꝛe; mit dem ꝛath, mit denen dennoch ſo vieles zu heben und zu legen, und alſo nach muͤglichkeit gute vertraulichkeit zu ſuchen iſt, geꝛn in allem fꝛeundlich com- municire; unter deſſen gliedern mit allem fleiß lauter einigkeit ſtiffte/ hingegen al- lem mißvernehmen bald ſteure; bey den anvertrauten predigern auf dem lande die autoritaͤt alleine mit ernſtlichen einſehen uͤber einiger uͤbeles verhalten (dergleichen ich keine zu ſeyn wuͤnſche) erhalte, hingegen die liebe und das vertrauen gegen ſich mit freundlichkeit, und daß ihnen keine neue laſt nie aufgeleget werde, ſo viel tieffer in die hertzen drucke, ſonderlich auch der gemeinde liebe alleine mit treue des amts und IV. Theil. i i i i

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 4. 3. Aufl. Halle (Saale), 1715, S. 617. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken04_1702/629>, abgerufen am 27.04.2024.