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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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was ihm vorgestellet wird/ wie er leben/ und
sich stäts der besserung befleissigen solle.
(welches zwar freylich geschehen/ aber noch
nicht vor das einige stück des Christen-
thums geachtet werden muß/) sondern
vornehmlich auch auff die gnaden-lehr des
Evangelii/ auf das wort der versöhnung 2.
Cor. 5. in welchem uns erstlich Gott selbs
hat lassen durch JEsum Christum frieden
verkündigen Ap. Gesch. 10/ 36. und nechst
ihm auch seine boten frieden und gutes
verkündigen
/ Rom. 10/ 15. Daher man
sich solche davon handlende sprüche bekant
machen/ sie hertzlich erwegen/ und so zu reden
durch die offtere däuung oder betrachtung
derselben/ den darinnen steckenden safft
herauß zuziehen/ und seinen innern men-
schen darauß zu nähren und zustärcken
trachten solle/ als welches gewißlich seine
speise ist. Sagte also David von dem
gesetz Psalm. 119/ 165. Grossen frieden
haben/ die dein gesetz lieben
/ so mö-
gen wir solches so viel mehr von dem wort
des friedens sagen. Also da Paulus von
den Colossern verlangt Coloss. 3/ 15. Der
friede GOttes regiere in euren her-
tzen
/ so setzet er bald darauff: Lasset

das
C 4

was ihm vorgeſtellet wird/ wie er leben/ und
ſich ſtaͤts der beſſerung befleiſſigen ſolle.
(welches zwar freylich geſchehen/ aber noch
nicht vor das einige ſtuͤck des Chriſten-
thums geachtet werden muß/) ſondern
vornehmlich auch auff die gnaden-lehr des
Evangelii/ auf das wort der verſoͤhnung 2.
Cor. 5. in welchem uns erſtlich Gott ſelbs
hat laſſen durch JEſum Chriſtum frieden
verkuͤndigen Ap. Geſch. 10/ 36. und nechſt
ihm auch ſeine boten frieden und gutes
verkuͤndigen
/ Rom. 10/ 15. Daher man
ſich ſolche davon handlende ſpruͤche bekant
machen/ ſie hertzlich erwegen/ und ſo zu reden
durch die offtere daͤuung oder betrachtung
derſelben/ den darinnen ſteckenden ſafft
herauß zuziehen/ und ſeinen innern men-
ſchen darauß zu naͤhren und zuſtaͤrcken
trachten ſolle/ als welches gewißlich ſeine
ſpeiſe iſt. Sagte alſo David von dem
geſetz Pſalm. 119/ 165. Groſſen frieden
haben/ die dein geſetz lieben
/ ſo moͤ-
gen wir ſolches ſo viel mehr von dem wort
des friedens ſagen. Alſo da Paulus von
den Coloſſern verlangt Coloſſ. 3/ 15. Der
friede GOttes regiere in euren her-
tzen
/ ſo ſetzet er bald darauff: Laſſet

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[55/0067] was ihm vorgeſtellet wird/ wie er leben/ und ſich ſtaͤts der beſſerung befleiſſigen ſolle. (welches zwar freylich geſchehen/ aber noch nicht vor das einige ſtuͤck des Chriſten- thums geachtet werden muß/) ſondern vornehmlich auch auff die gnaden-lehr des Evangelii/ auf das wort der verſoͤhnung 2. Cor. 5. in welchem uns erſtlich Gott ſelbs hat laſſen durch JEſum Chriſtum frieden verkuͤndigen Ap. Geſch. 10/ 36. und nechſt ihm auch ſeine boten frieden und gutes verkuͤndigen/ Rom. 10/ 15. Daher man ſich ſolche davon handlende ſpruͤche bekant machen/ ſie hertzlich erwegen/ und ſo zu reden durch die offtere daͤuung oder betrachtung derſelben/ den darinnen ſteckenden ſafft herauß zuziehen/ und ſeinen innern men- ſchen darauß zu naͤhren und zuſtaͤrcken trachten ſolle/ als welches gewißlich ſeine ſpeiſe iſt. Sagte alſo David von dem geſetz Pſalm. 119/ 165. Groſſen frieden haben/ die dein geſetz lieben/ ſo moͤ- gen wir ſolches ſo viel mehr von dem wort des friedens ſagen. Alſo da Paulus von den Coloſſern verlangt Coloſſ. 3/ 15. Der friede GOttes regiere in euren her- tzen/ ſo ſetzet er bald darauff: Laſſet das C 4

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/67>, abgerufen am 27.04.2024.