Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite
Sinnreden.
XXVIII.
Was mir in der Nähe war/ kunnt die Nähe
mir nicht schenken/

biß ich in die Ferne kahm/ da wurd' erst das
Ferne mein.

Nahe kunnt das Nahe nicht meinem Herzen
nahe sein.

O du süsses Ferne du/ ewig werd' ich dein
gedenken.
XXIX.
Diane wusche sich in reinem Bade/
ein junger Jäger kahm darzu gerade/
den halben Leib bedekkt die Silber-Fluht
die Helffte sah' er bloß ob Tetis Wellen.
Hie war der Klippen Bild/ und dort der hellen
Ein ander trug darvon Akteons Hut
XXX.
Wer mit Kalisten wil vergünt in Freuden
leben/

Der muß Kleandern sich verschweren als
ein Freund.
(ben
Lysandern hätte nie das Glükk ein solches ge-
was er jo offt erhielt/ Wer er Kleanders
Feind.
Ver-
P ij
Sinnreden.
XXVIII.
Was mir in der Naͤhe war/ kunnt die Naͤhe
mir nicht ſchenken/

biß ich in die Ferne kahm/ da wurd’ erſt das
Ferne mein.

Nahe kunnt das Nahe nicht meinem Herzen
nahe ſein.

O du ſuͤſſes Ferne du/ ewig werd’ ich dein
gedenken.
XXIX.
Diane wuſche ſich in reinem Bade/
ein junger Jaͤger kahm darzu gerade/
den halben Leib bedekkt die Silber-Fluht
die Helffte ſah’ er bloß ob Tetis Wellen.
Hie war der Klippen Bild/ und dort der hellen
Ein ander trug darvon Akteons Hut
XXX.
Wer mit Kaliſten wil verguͤnt in Freuden
leben/

Der muß Kleandern ſich verſchweren als
ein Freund.
(ben
Lyſandern haͤtte nie das Gluͤkk ein ſolches ge-
was er jo offt erhielt/ Wer er Kleanders
Feind.
Ver-
P ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0341" n="281"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Sinnreden.</hi> </fw><lb/>
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#aq">XXVIII.</hi> </head><lb/>
            <l>Was mir in der Na&#x0364;he war/ kunnt die Na&#x0364;he<lb/><hi rendition="#et">mir nicht &#x017F;chenken/</hi></l><lb/>
            <l>biß ich in die Ferne kahm/ da wurd&#x2019; er&#x017F;t das<lb/><hi rendition="#et">Ferne mein.</hi></l><lb/>
            <l>Nahe kunnt das Nahe nicht meinem Herzen<lb/><hi rendition="#et">nahe &#x017F;ein.</hi></l><lb/>
            <l>O du &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;es Ferne du/ ewig werd&#x2019; ich dein<lb/><hi rendition="#et">gedenken.</hi></l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> </head><lb/>
            <l>Diane wu&#x017F;che &#x017F;ich in reinem Bade/</l><lb/>
            <l>ein junger Ja&#x0364;ger kahm darzu gerade/</l><lb/>
            <l>den halben Leib bedekkt die Silber-Fluht</l><lb/>
            <l>die Helffte &#x017F;ah&#x2019; er bloß ob Tetis Wellen.</l><lb/>
            <l>Hie war der Klippen Bild/ und dort der hellen</l><lb/>
            <l>Ein ander trug darvon Akteons Hut</l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#aq">XXX.</hi> </head><lb/>
            <l>Wer mit Kali&#x017F;ten wil vergu&#x0364;nt in Freuden<lb/><hi rendition="#et">leben/</hi></l><lb/>
            <l>Der muß Kleandern &#x017F;ich ver&#x017F;chweren als<lb/><hi rendition="#et">ein Freund.</hi></l>
            <l xml:id="v20" prev="#v19"> <hi rendition="#et">(ben</hi> </l><lb/>
            <l xml:id="v19" next="#v20">Ly&#x017F;andern ha&#x0364;tte nie das Glu&#x0364;kk ein &#x017F;olches ge-</l><lb/>
            <l>was er jo offt erhielt/ Wer er Kleanders<lb/><hi rendition="#et">Feind.</hi></l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">P ij</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Ver-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[281/0341] Sinnreden. XXVIII. Was mir in der Naͤhe war/ kunnt die Naͤhe mir nicht ſchenken/ biß ich in die Ferne kahm/ da wurd’ erſt das Ferne mein. Nahe kunnt das Nahe nicht meinem Herzen nahe ſein. O du ſuͤſſes Ferne du/ ewig werd’ ich dein gedenken. XXIX. Diane wuſche ſich in reinem Bade/ ein junger Jaͤger kahm darzu gerade/ den halben Leib bedekkt die Silber-Fluht die Helffte ſah’ er bloß ob Tetis Wellen. Hie war der Klippen Bild/ und dort der hellen Ein ander trug darvon Akteons Hut XXX. Wer mit Kaliſten wil verguͤnt in Freuden leben/ Der muß Kleandern ſich verſchweren als ein Freund. (ben Lyſandern haͤtte nie das Gluͤkk ein ſolches ge- was er jo offt erhielt/ Wer er Kleanders Feind. Ver- P ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660/341
Zitationshilfe: Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660/341>, abgerufen am 28.04.2024.