Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite
Heil mir, daß ich kenne
Die Stralende!
Heil mir, daß sie würdiget
Jhres Fluges mich!
Göttin, so du mich führst,
Flieget, nichtiges Gestäub,
Unter dem Flügelschlag meiner Phantasei,
Sonne dahin und Stern! Milchstrasse dahin!
Heil mir, daß ich kenne
Die Flammende!
Daß kühn ihr folget der Flügelschlag meiner
Phantasei

Durch die Nacht durch und der Erde Bauch!
So die Göttin gebeut,
Oefnet ihr sich der schwarze Schooß
Ewiger Finsterniß;
Es umrauschet ihre Glieder das Gewand der
Nacht!
Heil mir, daß ich kenne
Die Stralende!
Heil mir, daß ſie wuͤrdiget
Jhres Fluges mich!
Goͤttin, ſo du mich fuͤhrſt,
Flieget, nichtiges Geſtaͤub,
Unter dem Fluͤgelſchlag meiner Phantaſei,
Sonne dahin und Stern! Milchſtraſſe dahin!
Heil mir, daß ich kenne
Die Flammende!
Daß kuͤhn ihr folget der Fluͤgelſchlag meiner
Phantaſei

Durch die Nacht durch und der Erde Bauch!
So die Goͤttin gebeut,
Oefnet ihr ſich der ſchwarze Schooß
Ewiger Finſterniß;
Es umrauſchet ihre Glieder das Gewand der
Nacht!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0107" n="95"/>
          <lg n="10">
            <l>Heil mir, daß ich kenne</l><lb/>
            <l>Die Stralende!</l><lb/>
            <l>Heil mir, daß &#x017F;ie wu&#x0364;rdiget</l><lb/>
            <l>Jhres Fluges mich!</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="11">
            <l>Go&#x0364;ttin, &#x017F;o du mich fu&#x0364;hr&#x017F;t,</l><lb/>
            <l>Flieget, nichtiges Ge&#x017F;ta&#x0364;ub,</l><lb/>
            <l>Unter dem Flu&#x0364;gel&#x017F;chlag meiner Phanta&#x017F;ei,</l><lb/>
            <l>Sonne dahin und Stern! Milch&#x017F;tra&#x017F;&#x017F;e dahin!</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="12">
            <l>Heil mir, daß ich kenne</l><lb/>
            <l>Die Flammende!</l><lb/>
            <l>Daß ku&#x0364;hn ihr folget der Flu&#x0364;gel&#x017F;chlag meiner<lb/><hi rendition="#et">Phanta&#x017F;ei</hi></l><lb/>
            <l>Durch die Nacht durch und der Erde Bauch!</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="13">
            <l>So die Go&#x0364;ttin gebeut,</l><lb/>
            <l>Oefnet ihr &#x017F;ich der &#x017F;chwarze Schooß</l><lb/>
            <l>Ewiger Fin&#x017F;terniß;</l><lb/>
            <l>Es umrau&#x017F;chet ihre Glieder das Gewand der<lb/><hi rendition="#et">Nacht!</hi></l>
          </lg><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[95/0107] Heil mir, daß ich kenne Die Stralende! Heil mir, daß ſie wuͤrdiget Jhres Fluges mich! Goͤttin, ſo du mich fuͤhrſt, Flieget, nichtiges Geſtaͤub, Unter dem Fluͤgelſchlag meiner Phantaſei, Sonne dahin und Stern! Milchſtraſſe dahin! Heil mir, daß ich kenne Die Flammende! Daß kuͤhn ihr folget der Fluͤgelſchlag meiner Phantaſei Durch die Nacht durch und der Erde Bauch! So die Goͤttin gebeut, Oefnet ihr ſich der ſchwarze Schooß Ewiger Finſterniß; Es umrauſchet ihre Glieder das Gewand der Nacht!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/107
Zitationshilfe: Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/107>, abgerufen am 04.05.2024.