Strube, Johannes: Leichpredigt Aus dem 12. Capittel Danielis. GEthan bey der Begrebnis Weiland der Edlen ... Jungfrauwen Appolloniae von Gram. Wolfenbüttel, 1596.Darumb wer der Hellen entrinnen wil / der hüte sich für vnbußfertigkeit. Aber so viel sey auch genung gesagt vom letzten Theil. Beschluß. Also haben wir jtzund zur Erden bestattet weiland die Edle vnd vieltugentsame Junckfraw Appolloniam von Cram. Was nun Ihr Geslchlecht vnd herkommen belangen / so achte ich vnnötig zusein / dasselbe alhie zu wiederholen. Denn es ist vns / Gott lob / dieser örter wolbekant. So hats auch mit solchen sachen die gelegenheit / das sie eigentlich auff die Cantzel nicht gehören: Wie denn der heilige Geist / wann er der Gottseligen abscheid aus dieser Welt beschreibt / jhren Adel beseits setzet. Wans auch so weit kompt / als es jtzund mit dieser verstorbenen Junckfrawen kommen ist / so wil kein Adel oder hocheit mehr helffen / vnd wan einer auch die gantze Welt gehabt hette. Wie man von Keiser Seuero lieset / das er an seinem Todtbet gesagt hat: omnia fui, & nihil mihi prodest, ich habs alles gehabt / was hilfft michs nun? Daher denn der Todte Cörper eine leiche genennet wird / dieweil da aller vnterscheit auffgehaben wird / vnd wir eusserlich ein ander im Todt gleich sind. Darumb keiner sich auff solche gaben verlassen / vnd desshalben sei- Darumb wer der Hellen entrinnen wil / der hüte sich für vnbußfertigkeit. Aber so viel sey auch genung gesagt vom letzten Theil. Beschluß. Also haben wir jtzund zur Erden bestattet weiland die Edle vnd vieltugentsame Junckfraw Appolloniam von Cram. Was nun Ihr Geslchlecht vnd herkommen belangen / so achte ich vnnötig zusein / dasselbe alhie zu wiederholen. Denn es ist vns / Gott lob / dieser örter wolbekant. So hats auch mit solchen sachen die gelegenheit / das sie eigentlich auff die Cantzel nicht gehören: Wie denn der heilige Geist / wann er der Gottseligen abscheid aus dieser Welt beschreibt / jhren Adel beseits setzet. Wans auch so weit kompt / als es jtzund mit dieser verstorbenen Junckfrawen kommen ist / so wil kein Adel oder hocheit mehr helffen / vnd wan einer auch die gantze Welt gehabt hette. Wie man von Keiser Seuero lieset / das er an seinem Todtbet gesagt hat: omnia fui, & nihil mihi prodest, ich habs alles gehabt / was hilfft michs nun? Daher denn der Todte Cörper eine leiche genennet wird / dieweil da aller vnterscheit auffgehaben wird / vnd wir eusserlich ein ander im Todt gleich sind. Darumb keiner sich auff solche gaben verlassen / vnd desshalben sei- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0034"/> <p>Darumb wer der Hellen entrinnen wil / der hüte sich für vnbußfertigkeit. Aber so viel sey auch genung gesagt vom letzten Theil.</p> </div> <div> <head>Beschluß.<lb/></head> <p>Also haben wir jtzund zur Erden bestattet weiland die Edle vnd vieltugentsame Junckfraw Appolloniam von Cram. Was nun Ihr Geslchlecht vnd herkommen belangen / so achte ich vnnötig zusein / dasselbe alhie zu wiederholen. Denn es ist vns / Gott lob / dieser örter wolbekant. So hats auch mit solchen sachen die gelegenheit / das sie eigentlich auff die Cantzel nicht gehören: Wie denn der heilige Geist / wann er der Gottseligen abscheid aus dieser Welt beschreibt / jhren Adel beseits setzet. Wans auch so weit kompt / als es jtzund mit dieser verstorbenen Junckfrawen kommen ist / so wil kein Adel oder hocheit mehr helffen / vnd wan einer auch die gantze Welt gehabt hette. Wie man von Keiser Seuero lieset / das er an seinem Todtbet gesagt hat: omnia fui, & nihil mihi prodest, ich habs alles gehabt / was hilfft michs nun? Daher denn der Todte Cörper eine leiche genennet wird / dieweil da aller vnterscheit auffgehaben wird / vnd wir eusserlich ein ander im Todt gleich sind. Darumb keiner sich auff solche gaben verlassen / vnd desshalben sei- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0034]
Darumb wer der Hellen entrinnen wil / der hüte sich für vnbußfertigkeit. Aber so viel sey auch genung gesagt vom letzten Theil.
Beschluß.
Also haben wir jtzund zur Erden bestattet weiland die Edle vnd vieltugentsame Junckfraw Appolloniam von Cram. Was nun Ihr Geslchlecht vnd herkommen belangen / so achte ich vnnötig zusein / dasselbe alhie zu wiederholen. Denn es ist vns / Gott lob / dieser örter wolbekant. So hats auch mit solchen sachen die gelegenheit / das sie eigentlich auff die Cantzel nicht gehören: Wie denn der heilige Geist / wann er der Gottseligen abscheid aus dieser Welt beschreibt / jhren Adel beseits setzet. Wans auch so weit kompt / als es jtzund mit dieser verstorbenen Junckfrawen kommen ist / so wil kein Adel oder hocheit mehr helffen / vnd wan einer auch die gantze Welt gehabt hette. Wie man von Keiser Seuero lieset / das er an seinem Todtbet gesagt hat: omnia fui, & nihil mihi prodest, ich habs alles gehabt / was hilfft michs nun? Daher denn der Todte Cörper eine leiche genennet wird / dieweil da aller vnterscheit auffgehaben wird / vnd wir eusserlich ein ander im Todt gleich sind. Darumb keiner sich auff solche gaben verlassen / vnd desshalben sei-
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Zitationshilfe: | Strube, Johannes: Leichpredigt Aus dem 12. Capittel Danielis. GEthan bey der Begrebnis Weiland der Edlen ... Jungfrauwen Appolloniae von Gram. Wolfenbüttel, 1596, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strube_leichpredigt_1596/34>, abgerufen am 27.07.2024. |