kannter mit einem Unbekannten, zu sprechen, und weil ich alsdenn in gleichem Zustand mit ihnen war, so wußte ich nicht anders, als re- dete ich mit den Menschen auf dem Erdboden.
235. Das Reden der Engel ist eben so wohl wörtlich, als das menschliche Reden; es wird eben auch laut ausgesprochen, und laut gehöret; denn sie haben ebenfalls einen Mund, eine Zunge und Ohren; ja, sie haben auch ei- nen Luftkreis, worinnen der Ton ihres Redens absatzweis formiret wird, aber es ist ein geist- licher Luftkreis, der sich für die Engel, so geist- lich sind, schicket; die Engel holen auch in ih- rem Luftkreis Athem, und vermittelst des A- themholens sprechen sie die Worte aus, als wies die Menschen in ihrem Luftkreis machen.
236. Sie haben alle im gesammten Him- mel einerley Sprache, und verstehen einander alle, sie mögen seyn aus welcher Ge- sellschaft sie wollen, aus einer nahen oder aus einer entfernten: die Sprache daselbst wird nicht gelernt, sondern sie ist einem jeden schon eingepflanzt; denn sie fließet unmittelbar aus ihrer Neigung und aus ihren Denken; der Ton des Redens stimmet mit ihrer Neigung überein, und der absatzweis hervorgebrachte Hall des Tons, welches die Worte sind, bezie- het sich auf die Gedanken-Bilder, welche aus der Neigung sind; und weil die Sprache mit denselben übereinstimmet, so ist sie auch geist-
lich,
Vom Himmel.
kannter mit einem Unbekannten, zu ſprechen, und weil ich alsdenn in gleichem Zuſtand mit ihnen war, ſo wußte ich nicht anders, als re- dete ich mit den Menſchen auf dem Erdboden.
235. Das Reden der Engel iſt eben ſo wohl woͤrtlich, als das menſchliche Reden; es wird eben auch laut ausgeſprochen, und laut gehoͤret; denn ſie haben ebenfalls einen Mund, eine Zunge und Ohren; ja, ſie haben auch ei- nen Luftkreis, worinnen der Ton ihres Redens abſatzweis formiret wird, aber es iſt ein geiſt- licher Luftkreis, der ſich fuͤr die Engel, ſo geiſt- lich ſind, ſchicket; die Engel holen auch in ih- rem Luftkreis Athem, und vermittelſt des A- themholens ſprechen ſie die Worte aus, als wies die Menſchen in ihrem Luftkreis machen.
236. Sie haben alle im geſammten Him- mel einerley Sprache, und verſtehen einander alle, ſie moͤgen ſeyn aus welcher Ge- ſellſchaft ſie wollen, aus einer nahen oder aus einer entfernten: die Sprache daſelbſt wird nicht gelernt, ſondern ſie iſt einem jeden ſchon eingepflanzt; denn ſie fließet unmittelbar aus ihrer Neigung und aus ihren Denken; der Ton des Redens ſtimmet mit ihrer Neigung uͤberein, und der abſatzweis hervorgebrachte Hall des Tons, welches die Worte ſind, bezie- het ſich auf die Gedanken-Bilder, welche aus der Neigung ſind; und weil die Sprache mit denſelben uͤbereinſtimmet, ſo iſt ſie auch geiſt-
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Vom Himmel.
kannter mit einem Unbekannten, zu ſprechen,
und weil ich alsdenn in gleichem Zuſtand mit
ihnen war, ſo wußte ich nicht anders, als re-
dete ich mit den Menſchen auf dem Erdboden.
235. Das Reden der Engel iſt eben ſo
wohl woͤrtlich, als das menſchliche Reden; es
wird eben auch laut ausgeſprochen, und laut
gehoͤret; denn ſie haben ebenfalls einen Mund,
eine Zunge und Ohren; ja, ſie haben auch ei-
nen Luftkreis, worinnen der Ton ihres Redens
abſatzweis formiret wird, aber es iſt ein geiſt-
licher Luftkreis, der ſich fuͤr die Engel, ſo geiſt-
lich ſind, ſchicket; die Engel holen auch in ih-
rem Luftkreis Athem, und vermittelſt des A-
themholens ſprechen ſie die Worte aus, als
wies die Menſchen in ihrem Luftkreis machen.
236. Sie haben alle im geſammten Him-
mel einerley Sprache, und verſtehen
einander alle, ſie moͤgen ſeyn aus welcher Ge-
ſellſchaft ſie wollen, aus einer nahen oder aus
einer entfernten: die Sprache daſelbſt wird
nicht gelernt, ſondern ſie iſt einem jeden ſchon
eingepflanzt; denn ſie fließet unmittelbar aus
ihrer Neigung und aus ihren Denken; der
Ton des Redens ſtimmet mit ihrer Neigung
uͤberein, und der abſatzweis hervorgebrachte
Hall des Tons, welches die Worte ſind, bezie-
het ſich auf die Gedanken-Bilder, welche aus
der Neigung ſind; und weil die Sprache mit
denſelben uͤbereinſtimmet, ſo iſt ſie auch geiſt-
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/297>, abgerufen am 31.10.2024.
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