Jch redte mit den Engeln über die Vor- stellungen, daß nemlich alles im wachsthüm- lichen Reich dieser Erden etwas von dem Reich des HErrn abbildet, sie sagten, alles, was schön darinnen sey, urstände durch den Himmel vom HErrn, und indem das Himm- lische und Geistliche von dem HErrn in die Natur einfliesse, so entstehe solches in der That: Daher komme die wachsthümliche Seele. Dieses nannten sie ein himmlisches Geheimniß. Ein solcher Einfluß findt auch bey dem Leben der Thiere, welche nach dem Tod sämtlich zerstört werden, statt.
Von den Würkungs-Craysen der Geister.
Der Würkungs-Crayß der Geister breitek sich in eine Weite aus, und wird auch, wann es der HErr zuläßt, an andern em- pfindlich. Jch bin unterrichtet worden, wie diese Würkungs-Crayse, die in jenem Leben so empfindlich seyn, zu vergleichen seyen. Es seye zum z. Ex. wer von sich und seiner Vortreflichkeit vor andern, eine Meynung eingesogen, der wird endlich mit einer solchen Art überzogen, daß, wo er geht und andere ansiehet, und mit ihnen redt, er sich selbst besehe; dao geschieht zuerst offen- barlich, hernach nicht offenbarlich, also daß
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Von den Wuͤrk.-Crayſ. der Geiſter.
Jch redte mit den Engeln uͤber die Vor- ſtellungen, daß nemlich alles im wachsthuͤm- lichen Reich dieſer Erden etwas von dem Reich des HErrn abbildet, ſie ſagten, alles, was ſchoͤn darinnen ſey, urſtaͤnde durch den Himmel vom HErrn, und indem das Himm- liſche und Geiſtliche von dem HErrn in die Natur einflieſſe, ſo entſtehe ſolches in der That: Daher komme die wachsthuͤmliche Seele. Dieſes nannten ſie ein himmliſches Geheimniß. Ein ſolcher Einfluß findt auch bey dem Leben der Thiere, welche nach dem Tod ſaͤmtlich zerſtoͤrt werden, ſtatt.
Von den Wuͤrkungs-Crayſen der Geiſter.
Der Wuͤrkungs-Crayß der Geiſter breitek ſich in eine Weite aus, und wird auch, wann es der HErr zulaͤßt, an andern em- pfindlich. Jch bin unterrichtet worden, wie dieſe Wuͤrkungs-Crayſe, die in jenem Leben ſo empfindlich ſeyn, zu vergleichen ſeyen. Es ſeye zum z. Ex. wer von ſich und ſeiner Vortreflichkeit vor andern, eine Meynung eingeſogen, der wird endlich mit einer ſolchen Art uͤberzogen, daß, wo er geht und andere anſiehet, und mit ihnen redt, er ſich ſelbſt beſehe; dao geſchieht zuerſt offen- barlich, hernach nicht offenbarlich, alſo daß
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Von den Wuͤrk.-Crayſ. der Geiſter.
Jch redte mit den Engeln uͤber die Vor-
ſtellungen, daß nemlich alles im wachsthuͤm-
lichen Reich dieſer Erden etwas von dem
Reich des HErrn abbildet, ſie ſagten, alles,
was ſchoͤn darinnen ſey, urſtaͤnde durch den
Himmel vom HErrn, und indem das Himm-
liſche und Geiſtliche von dem HErrn in die
Natur einflieſſe, ſo entſtehe ſolches in der
That: Daher komme die wachsthuͤmliche
Seele. Dieſes nannten ſie ein himmliſches
Geheimniß. Ein ſolcher Einfluß findt auch
bey dem Leben der Thiere, welche nach dem
Tod ſaͤmtlich zerſtoͤrt werden, ſtatt.
Von den Wuͤrkungs-Crayſen
der Geiſter.
Der Wuͤrkungs-Crayß der Geiſter breitek
ſich in eine Weite aus, und wird auch,
wann es der HErr zulaͤßt, an andern em-
pfindlich. Jch bin unterrichtet worden,
wie dieſe Wuͤrkungs-Crayſe, die in jenem
Leben ſo empfindlich ſeyn, zu vergleichen
ſeyen. Es ſeye zum z. Ex. wer von ſich
und ſeiner Vortreflichkeit vor andern, eine
Meynung eingeſogen, der wird endlich mit
einer ſolchen Art uͤberzogen, daß, wo er geht
und andere anſiehet, und mit ihnen redt, er
ſich ſelbſt beſehe; dao geſchieht zuerſt offen-
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/89>, abgerufen am 22.09.2023.
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