seum, deine Werke können dir die Wiederauf- nahme erwerben."
"Ja, Bürger, glaubt es mir, das Muse- um ist kein Magazin von Gegenständen des Luxus und der Eitelkeit. Es kann eine Schule von hoher Bedeutung werden, in welcher der junge Franzose bei dem Anblick der Werke des Genies in sein Jnneres schauen, und hier die Kunst oder Wissenschaft, zu welcher ihn die Na- tur berufen, erkennen möge."
"Eine sträfliche Nachlässigkeit hat den Denk- mälern der Kunst großen Nachtheil zugefügt; die Meisterstücke Raphaels, Dominichino's, Cor- reggio's, des Malerphilosophen le Poussin und unzähliger Anderer moderten unter den Händen von Jgnoranten, welchen sie anvertraut waren, im Staube. Ungeschickte Pinsel zerstörten die Harmonie der Meisterstücke Claude-Lorrains mit ihrem verderblichen Glanze. Dies war auch der Fall bei den bewundernswürdigen Werken Ver- nets, die ihnen antik genug erschienen, um einer Ausbesserung zu bedürfen, so daß Kenner heut zu Tage vergebens in ihnen den alten Meister wieder erkennen wollen. Jch würde nicht fertig
Leben
ſeum, deine Werke koͤnnen dir die Wiederauf- nahme erwerben.“
„Ja, Buͤrger, glaubt es mir, das Muſe- um iſt kein Magazin von Gegenſtaͤnden des Luxus und der Eitelkeit. Es kann eine Schule von hoher Bedeutung werden, in welcher der junge Franzoſe bei dem Anblick der Werke des Genies in ſein Jnneres ſchauen, und hier die Kunſt oder Wiſſenſchaft, zu welcher ihn die Na- tur berufen, erkennen moͤge.“
„Eine ſtraͤfliche Nachlaͤſſigkeit hat den Denk- maͤlern der Kunſt großen Nachtheil zugefuͤgt; die Meiſterſtuͤcke Raphaels, Dominichino’s, Cor- reggio’s, des Malerphiloſophen le Pouſſin und unzaͤhliger Anderer moderten unter den Haͤnden von Jgnoranten, welchen ſie anvertraut waren, im Staube. Ungeſchickte Pinſel zerſtoͤrten die Harmonie der Meiſterſtuͤcke Claude-Lorrains mit ihrem verderblichen Glanze. Dies war auch der Fall bei den bewundernswuͤrdigen Werken Ver- nets, die ihnen antik genug erſchienen, um einer Ausbeſſerung zu beduͤrfen, ſo daß Kenner heut zu Tage vergebens in ihnen den alten Meiſter wieder erkennen wollen. Jch wuͤrde nicht fertig
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Leben
ſeum, deine Werke koͤnnen dir die Wiederauf-
nahme erwerben.“
„Ja, Buͤrger, glaubt es mir, das Muſe-
um iſt kein Magazin von Gegenſtaͤnden des
Luxus und der Eitelkeit. Es kann eine Schule
von hoher Bedeutung werden, in welcher der
junge Franzoſe bei dem Anblick der Werke des
Genies in ſein Jnneres ſchauen, und hier die
Kunſt oder Wiſſenſchaft, zu welcher ihn die Na-
tur berufen, erkennen moͤge.“
„Eine ſtraͤfliche Nachlaͤſſigkeit hat den Denk-
maͤlern der Kunſt großen Nachtheil zugefuͤgt;
die Meiſterſtuͤcke Raphaels, Dominichino’s, Cor-
reggio’s, des Malerphiloſophen le Pouſſin und
unzaͤhliger Anderer moderten unter den Haͤnden
von Jgnoranten, welchen ſie anvertraut waren,
im Staube. Ungeſchickte Pinſel zerſtoͤrten die
Harmonie der Meiſterſtuͤcke Claude-Lorrains mit
ihrem verderblichen Glanze. Dies war auch der
Fall bei den bewundernswuͤrdigen Werken Ver-
nets, die ihnen antik genug erſchienen, um einer
Ausbeſſerung zu beduͤrfen, ſo daß Kenner heut
zu Tage vergebens in ihnen den alten Meiſter
wieder erkennen wollen. Jch wuͤrde nicht fertig
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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/102>, abgerufen am 17.06.2024.
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