Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Davids. gegebenen Festes. Die Mannschaft desselben warnach den Gesetzen ihres Landes wegen Ungehor- sam von ihren eignen Officieren verurtheilt, man betrachtete sie aber als Opfer des Despotismus. David, welcher mit allen Häuptern der republi- kanischen Partei in Verbindung trat und schon Mitglied des Wohlfahrtsausschusses zu Paris war, wurde im September 1792 von der Na- tionalversammlung zum Deputirten dieser Stadt ernannt. Der Künstler, dessen Phantasie der Gedanke an einen Brutus und Scävola ent- flammt hatte, dessen stolzes Talent nach der Unabhängigkeit der strengsten Republiken strebte, nimmt nun an den Beschlüssen dieser Versamm- lung Theil. Nach der Belagerung von Lille brachte der Die Stadt Lille habe den Dank des Va- Sie müsse daher eine dreifarbige Fahne Davids. gegebenen Feſtes. Die Mannſchaft deſſelben warnach den Geſetzen ihres Landes wegen Ungehor- ſam von ihren eignen Officieren verurtheilt, man betrachtete ſie aber als Opfer des Despotismus. David, welcher mit allen Haͤuptern der republi- kaniſchen Partei in Verbindung trat und ſchon Mitglied des Wohlfahrtsausſchuſſes zu Paris war, wurde im September 1792 von der Na- tionalverſammlung zum Deputirten dieſer Stadt ernannt. Der Kuͤnſtler, deſſen Phantaſie der Gedanke an einen Brutus und Scaͤvola ent- flammt hatte, deſſen ſtolzes Talent nach der Unabhaͤngigkeit der ſtrengſten Republiken ſtrebte, nimmt nun an den Beſchluͤſſen dieſer Verſamm- lung Theil. Nach der Belagerung von Lille brachte der Die Stadt Lille habe den Dank des Va- Sie muͤſſe daher eine dreifarbige Fahne <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0051" n="37"/><fw place="top" type="header">Davids.</fw><lb/> gegebenen Feſtes. Die Mannſchaft deſſelben war<lb/> nach den Geſetzen ihres Landes wegen Ungehor-<lb/> ſam von ihren eignen Officieren verurtheilt, man<lb/> betrachtete ſie aber als Opfer des Despotismus.<lb/> David, welcher mit allen Haͤuptern der republi-<lb/> kaniſchen Partei in Verbindung trat und ſchon<lb/> Mitglied des Wohlfahrtsausſchuſſes zu Paris<lb/> war, wurde im September 1792 von der Na-<lb/> tionalverſammlung zum Deputirten dieſer Stadt<lb/> ernannt. Der Kuͤnſtler, deſſen Phantaſie der<lb/> Gedanke an einen Brutus und Scaͤvola ent-<lb/> flammt hatte, deſſen ſtolzes Talent nach der<lb/> Unabhaͤngigkeit der ſtrengſten Republiken ſtrebte,<lb/> nimmt nun an den Beſchluͤſſen dieſer Verſamm-<lb/> lung Theil.</p><lb/> <p>Nach der Belagerung von Lille brachte der<lb/> Stellvertreter Goſſuin den 8ten October 1792<lb/> folgendes Decret der Nationalverſammlung in<lb/> Vorſchlag:</p><lb/> <p>Die Stadt Lille habe den Dank des Va-<lb/> terlandes verdient.</p><lb/> <p>Sie muͤſſe daher eine dreifarbige Fahne<lb/> mit der Aufſchrift: „Der Stadt Lille, die dank-<lb/> bare Republik,“ zum Geſchenk erhalten.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [37/0051]
Davids.
gegebenen Feſtes. Die Mannſchaft deſſelben war
nach den Geſetzen ihres Landes wegen Ungehor-
ſam von ihren eignen Officieren verurtheilt, man
betrachtete ſie aber als Opfer des Despotismus.
David, welcher mit allen Haͤuptern der republi-
kaniſchen Partei in Verbindung trat und ſchon
Mitglied des Wohlfahrtsausſchuſſes zu Paris
war, wurde im September 1792 von der Na-
tionalverſammlung zum Deputirten dieſer Stadt
ernannt. Der Kuͤnſtler, deſſen Phantaſie der
Gedanke an einen Brutus und Scaͤvola ent-
flammt hatte, deſſen ſtolzes Talent nach der
Unabhaͤngigkeit der ſtrengſten Republiken ſtrebte,
nimmt nun an den Beſchluͤſſen dieſer Verſamm-
lung Theil.
Nach der Belagerung von Lille brachte der
Stellvertreter Goſſuin den 8ten October 1792
folgendes Decret der Nationalverſammlung in
Vorſchlag:
Die Stadt Lille habe den Dank des Va-
terlandes verdient.
Sie muͤſſe daher eine dreifarbige Fahne
mit der Aufſchrift: „Der Stadt Lille, die dank-
bare Republik,“ zum Geſchenk erhalten.
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Zitationshilfe: | Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/51>, abgerufen am 18.06.2024. |