Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

als recht ist, werden weder die eiserne Geduld und fast eiskalte Unempfindligkeit besizen, womit vormalige Zeugen der Warheit alles bei dem Zeugnisse zugestoßne Leiden erduldet haben, noch den feurigen Eifer, womit jene das Zeugnis abzulegen pflegten; sie werden jene sogar verachten, es als Unverstand und Ybernemung tadeln, daß dieselben sich in Bestrafung des Bösen so eifrig, gegen menschlige Gunst und Ungunst so gleichgültig bewiesen; sie werden mit ihrer Weltklugheit und vermeinten Einsicht sichselbst gefallen, besser, als dem Gesalbten, der ihnen befielet Gott anzuflehen um die Entdekkung ihrer eigenen Mängel, zum richtigern Selbsterkentnisse, um die Zueignung seiner Gerechtigkeit, um einen geläutert standhaften Glauben, indem er für sie dieses Warnungsschreiben hat aufzeichnen lassen 3, 14. "Dem Lehrer der Gemeine zu Laodikea schreibe: so spricht Amen, der treue und warhaftige Zeuge, der Anfang der Geschöpfe Gottes: ich weis deine Werke, daß du weder kalt bist, noch warm; ach! daß du kalt oder warm wärest! so, da du laulig bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde: du sprichst; ich bin reich, ich habe Yberflus, mir mangelt nichts: und weist nicht, daß du elend bist und bedaurenswürdig, arm, blind und blos: ich rathe dir, daß du Gold von mir kaufest, so im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und

als recht ist, werden weder die eiserne Geduld und fast eiskalte Unempfindligkeit besizen, womit vormalige Zeugen der Warheit alles bei dem Zeugnisse zugestoßne Leiden erduldet haben, noch den feurigen Eifer, womit jene das Zeugnis abzulegen pflegten; sie werden jene sogar verachten, es als Unverstand und Ybernemung tadeln, daß dieselben sich in Bestrafung des Bösen so eifrig, gegen menschlige Gunst und Ungunst so gleichgültig bewiesen; sie werden mit ihrer Weltklugheit und vermeinten Einsicht sichselbst gefallen, besser, als dem Gesalbten, der ihnen befielet Gott anzuflehen um die Entdekkung ihrer eigenen Mängel, zum richtigern Selbsterkentnisse, um die Zueignung seiner Gerechtigkeit, um einen geläutert standhaften Glauben, indem er für sie dieses Warnungsschreiben hat aufzeichnen lassen 3, 14. ”Dem Lehrer der Gemeine zu Laodikea schreibe: so spricht Amen, der treue und warhaftige Zeuge, der Anfang der Geschöpfe Gottes: ich weis deine Werke, daß du weder kalt bist, noch warm; ach! daß du kalt oder warm wärest! so, da du laulig bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde: du sprichst; ich bin reich, ich habe Yberflus, mir mangelt nichts: und weist nicht, daß du elend bist und bedaurenswürdig, arm, blind und blos: ich rathe dir, daß du Gold von mir kaufest, so im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0935" n="923"/>
als recht ist, werden weder die eiserne Geduld und fast eiskalte                      Unempfindligkeit besizen, womit vormalige Zeugen der Warheit alles bei dem                      Zeugnisse zugestoßne Leiden erduldet haben, noch den feurigen Eifer, womit jene                      das Zeugnis abzulegen pflegten; sie werden jene sogar verachten, es als                      Unverstand und Ybernemung tadeln, daß dieselben sich in Bestrafung des Bösen so                      eifrig, gegen menschlige Gunst und Ungunst so gleichgültig bewiesen; sie werden                      mit ihrer Weltklugheit und vermeinten Einsicht sichselbst gefallen, besser, als                      dem Gesalbten, der ihnen befielet Gott anzuflehen um die Entdekkung ihrer                      eigenen Mängel, zum richtigern Selbsterkentnisse, um die Zueignung seiner                      Gerechtigkeit, um einen geläutert standhaften Glauben, indem er für sie dieses                      Warnungsschreiben hat aufzeichnen lassen 3, 14. &#x201D;Dem Lehrer der Gemeine zu                      Laodikea schreibe: so spricht Amen, der treue und warhaftige Zeuge, der Anfang                      der Geschöpfe Gottes: ich weis deine Werke, daß du weder kalt bist, noch warm;                      ach! daß du kalt oder warm wärest! so, da du laulig bist und weder kalt noch                      warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde: du sprichst; ich bin reich, ich                      habe Yberflus, mir mangelt nichts: und weist nicht, daß du elend bist und                      bedaurenswürdig, arm, blind und blos: ich rathe dir, daß du Gold von mir                      kaufest, so im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[923/0935] als recht ist, werden weder die eiserne Geduld und fast eiskalte Unempfindligkeit besizen, womit vormalige Zeugen der Warheit alles bei dem Zeugnisse zugestoßne Leiden erduldet haben, noch den feurigen Eifer, womit jene das Zeugnis abzulegen pflegten; sie werden jene sogar verachten, es als Unverstand und Ybernemung tadeln, daß dieselben sich in Bestrafung des Bösen so eifrig, gegen menschlige Gunst und Ungunst so gleichgültig bewiesen; sie werden mit ihrer Weltklugheit und vermeinten Einsicht sichselbst gefallen, besser, als dem Gesalbten, der ihnen befielet Gott anzuflehen um die Entdekkung ihrer eigenen Mängel, zum richtigern Selbsterkentnisse, um die Zueignung seiner Gerechtigkeit, um einen geläutert standhaften Glauben, indem er für sie dieses Warnungsschreiben hat aufzeichnen lassen 3, 14. ”Dem Lehrer der Gemeine zu Laodikea schreibe: so spricht Amen, der treue und warhaftige Zeuge, der Anfang der Geschöpfe Gottes: ich weis deine Werke, daß du weder kalt bist, noch warm; ach! daß du kalt oder warm wärest! so, da du laulig bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde: du sprichst; ich bin reich, ich habe Yberflus, mir mangelt nichts: und weist nicht, daß du elend bist und bedaurenswürdig, arm, blind und blos: ich rathe dir, daß du Gold von mir kaufest, so im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/935
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 923. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/935>, abgerufen am 06.05.2024.