Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

stel, ob sie gleich an Jesum Christum sonst eben sowol gläubten, als die wahren Apostel, quod ad unitatem dis fundamentum um, da sie die Beschneidung sub necessitate salutis urgirten Act. 16, 1. So daß Paul. Gal. 5, 4. sagt: ihr habt Christum verlohren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wolt, und seyd von der Gnade gefallen. Solcherley sind im Pabstthume die Additamenta sub necessitate salutis in Ecclesiam intrusa, adeoque haeretica & fundamentum fidei quod ad unitatem aliasque proprietates evertentia: wie in einer dissertation de articulis fidei christianae fundamentalibus D. Sebastian Schmidius gründl. ausgeführet. Dagegen sind die sogenanten additamenta, in unserer evangelischen Kirche keine an den seligmachenden Glauben, und an den zur Seligkeit nöthigen Gottesdienst angeflickte Stücke; sondern freye Kirchengebräuche, die zu guter Ordnung dienen, und pro re nata behalten oder abgeschaffet werden können, von welchen wir keinesweges vorgeben, daß sie allen Christen zur Seligkeit nöthig seyn. Daß demnach jene additamenta pontificiae religionis einen fundamentalen Unterscheid zwischen dieser und den protestantischen Kirchen machen. Und solches ist unserer ganzen Kirche Bekäntniß in Apol. Aug. Conf. da es p. 326. nach hiesiger Edition de anno 1690 also lautet: viele Articul bey unsern Wiedersachern (den Papisten) stoßen den rechten Grund nieder etc. p. 376. 416. 417. 530.

stel, ob sie gleich an Jesum Christum sonst eben sowol gläubten, als die wahren Apostel, quod ad unitatem dis fundamentum um, da sie die Beschneidung sub necessitate salutis urgirten Act. 16, 1. So daß Paul. Gal. 5, 4. sagt: ihr habt Christum verlohren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wolt, und seyd von der Gnade gefallen. Solcherley sind im Pabstthume die Additamenta sub necessitate salutis in Ecclesiam intrusa, adeoque haeretica & fundamentum fidei quod ad unitatem aliasque proprietates evertentia: wie in einer dissertation de articulis fidei christianae fundamentalibus D. Sebastian Schmidius gründl. ausgeführet. Dagegen sind die sogenanten additamenta, in unserer evangelischen Kirche keine an den seligmachenden Glauben, und an den zur Seligkeit nöthigen Gottesdienst angeflickte Stücke; sondern freye Kirchengebräuche, die zu guter Ordnung dienen, und pro re nata behalten oder abgeschaffet werden können, von welchen wir keinesweges vorgeben, daß sie allen Christen zur Seligkeit nöthig seyn. Daß demnach jene additamenta pontificiae religionis einen fundamentalen Unterscheid zwischen dieser und den protestantischen Kirchen machen. Und solches ist unserer ganzen Kirche Bekäntniß in Apol. Aug. Conf. da es p. 326. nach hiesiger Edition de anno 1690 also lautet: viele Articul bey unsern Wiedersachern (den Papisten) stoßen den rechten Grund nieder etc. p. 376. 416. 417. 530.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0989" n="33"/>
stel, ob sie gleich an Jesum                      Christum sonst eben sowol gläubten, als die wahren Apostel, quod ad unitatem dis                      fundamentum um, da sie die Beschneidung sub necessitate salutis urgirten Act.                      16, 1. So daß Paul. Gal. 5, 4. sagt: ihr habt Christum verlohren, die ihr durch                      das Gesetz gerecht werden wolt, und seyd von der Gnade gefallen. Solcherley sind                      im Pabstthume die Additamenta sub necessitate salutis in Ecclesiam intrusa,                      adeoque haeretica &amp; fundamentum fidei quod ad unitatem aliasque                      proprietates evertentia: wie in einer dissertation de articulis fidei                      christianae fundamentalibus D. Sebastian Schmidius gründl. ausgeführet. Dagegen                      sind die sogenanten additamenta, in unserer evangelischen Kirche keine an den                      seligmachenden Glauben, und an den zur Seligkeit nöthigen Gottesdienst                      angeflickte Stücke; sondern freye Kirchengebräuche, die zu guter Ordnung dienen,                      und pro re nata behalten oder abgeschaffet werden können, von welchen wir                      keinesweges vorgeben, daß sie allen Christen zur Seligkeit nöthig seyn. Daß                      demnach jene additamenta pontificiae religionis einen fundamentalen Unterscheid                      zwischen dieser und den protestantischen Kirchen machen. Und solches ist unserer                      ganzen Kirche Bekäntniß in Apol. Aug. Conf. da es p. 326. nach hiesiger Edition                      de anno 1690 also lautet: viele Articul bey unsern Wiedersachern (den Papisten)                      stoßen den rechten Grund nieder etc. p. 376. 416. 417. 530.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[33/0989] stel, ob sie gleich an Jesum Christum sonst eben sowol gläubten, als die wahren Apostel, quod ad unitatem dis fundamentum um, da sie die Beschneidung sub necessitate salutis urgirten Act. 16, 1. So daß Paul. Gal. 5, 4. sagt: ihr habt Christum verlohren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wolt, und seyd von der Gnade gefallen. Solcherley sind im Pabstthume die Additamenta sub necessitate salutis in Ecclesiam intrusa, adeoque haeretica & fundamentum fidei quod ad unitatem aliasque proprietates evertentia: wie in einer dissertation de articulis fidei christianae fundamentalibus D. Sebastian Schmidius gründl. ausgeführet. Dagegen sind die sogenanten additamenta, in unserer evangelischen Kirche keine an den seligmachenden Glauben, und an den zur Seligkeit nöthigen Gottesdienst angeflickte Stücke; sondern freye Kirchengebräuche, die zu guter Ordnung dienen, und pro re nata behalten oder abgeschaffet werden können, von welchen wir keinesweges vorgeben, daß sie allen Christen zur Seligkeit nöthig seyn. Daß demnach jene additamenta pontificiae religionis einen fundamentalen Unterscheid zwischen dieser und den protestantischen Kirchen machen. Und solches ist unserer ganzen Kirche Bekäntniß in Apol. Aug. Conf. da es p. 326. nach hiesiger Edition de anno 1690 also lautet: viele Articul bey unsern Wiedersachern (den Papisten) stoßen den rechten Grund nieder etc. p. 376. 416. 417. 530.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/989
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/989>, abgerufen am 07.05.2024.