Die Familie der Eingeweidewürmer (w) ent- hält die untersten Stufen der thierischen Organisa- tion. An keinem dieser Körper ist bisher etwas ge- funden, was sich für Nerven, Sinneswerkzeuge, Respirationsorgane und Blutgefässe hätte annehmen lassen, und nur die Duplicität und Symmetrie ihrer äussern Struktur, und die nahe Verwandtschaft der- selben mit der, die wir bey den Naiden antreffen, veranlasst uns, sie den Thieren, und nicht den Zoophyten, beyzugesellen. Es giebt sogar Organis- men in dieser Ordnung, woran sich gar keine, so- wohl innere, als äussere Organe entdecken lassen. Solche sind die Riemenwürmer (Ligula). Aber die meisten haben doch wenigstens Saugwarzen und Haken, welche gewöhnlich in kranzförmiger Stel- lung den Mund oder Rüssel umgeben, einen in Seg- mente abgetheilten Körper, einen oder mehrere Ca-
näle,
(w) M. E. Bloch's Abhandlung von der Erzeugung der Eingeweidewürmer. P. C. Werner vermium intestinalium etc. brevis ex- positio. J. A. E. Goeze's Versuch einer N. G. der Eingewei- dewürmer. J. G. H. Zeder's erster Nachtrag zur N. G. der Ein- geweidewürmer von J. A. E. Goeze. K. A. Rudolphi's Beobachtungen über die Einge- weidewürmer, in Wiedemann's Archiv für Zoo- logie und Zootomie. B. 2. St. 1. 2.
Bb 5
Die Familie der Eingeweidewürmer (w) ent- hält die untersten Stufen der thierischen Organisa- tion. An keinem dieser Körper ist bisher etwas ge- funden, was sich für Nerven, Sinneswerkzeuge, Respirationsorgane und Blutgefäſse hätte annehmen lassen, und nur die Duplicität und Symmetrie ihrer äussern Struktur, und die nahe Verwandtschaft der- selben mit der, die wir bey den Naiden antreffen, veranlaſst uns, sie den Thieren, und nicht den Zoophyten, beyzugesellen. Es giebt sogar Organis- men in dieser Ordnung, woran sich gar keine, so- wohl innere, als äussere Organe entdecken lassen. Solche sind die Riemenwürmer (Ligula). Aber die meisten haben doch wenigstens Saugwarzen und Haken, welche gewöhnlich in kranzförmiger Stel- lung den Mund oder Rüssel umgeben, einen in Seg- mente abgetheilten Körper, einen oder mehrere Ca-
näle,
(w) M. E. Bloch’s Abhandlung von der Erzeugung der Eingeweidewürmer. P. C. Werner vermium intestinalium etc. brevis ex- positio. J. A. E. Goeze’s Versuch einer N. G. der Eingewei- dewürmer. J. G. H. Zeder’s erster Nachtrag zur N. G. der Ein- geweidewürmer von J. A. E. Goeze. K. A. Rudolphi’s Beobachtungen über die Einge- weidewürmer, in Wiedemann’s Archiv für Zoo- logie und Zootomie. B. 2. St. 1. 2.
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Die Familie der Eingeweidewürmer (w) ent-
hält die untersten Stufen der thierischen Organisa-
tion. An keinem dieser Körper ist bisher etwas ge-
funden, was sich für Nerven, Sinneswerkzeuge,
Respirationsorgane und Blutgefäſse hätte annehmen
lassen, und nur die Duplicität und Symmetrie ihrer
äussern Struktur, und die nahe Verwandtschaft der-
selben mit der, die wir bey den Naiden antreffen,
veranlaſst uns, sie den Thieren, und nicht den
Zoophyten, beyzugesellen. Es giebt sogar Organis-
men in dieser Ordnung, woran sich gar keine, so-
wohl innere, als äussere Organe entdecken lassen.
Solche sind die Riemenwürmer (Ligula). Aber die
meisten haben doch wenigstens Saugwarzen und
Haken, welche gewöhnlich in kranzförmiger Stel-
lung den Mund oder Rüssel umgeben, einen in Seg-
mente abgetheilten Körper, einen oder mehrere Ca-
näle,
(w) M. E. Bloch’s Abhandlung von der Erzeugung der
Eingeweidewürmer.
P. C. Werner vermium intestinalium etc. brevis ex-
positio.
J. A. E. Goeze’s Versuch einer N. G. der Eingewei-
dewürmer.
J. G. H. Zeder’s erster Nachtrag zur N. G. der Ein-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/413>, abgerufen am 01.05.2024.
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