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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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dauungsorgane bildet. Er theilt sich nach seinem
Eintritt in die Leber gewöhnlich in zwey Aeste,
deren Zweige die Leberarterie bey deren Verbrei-
tung überall begleiten. Bey dem Foetus zerästeln
sich auch noch mehrere Zweige des aus den Ve-
nen des Mutterkuchens entstehenden Stamms der
Nabelvene auf ähnliche Art, wie die Pfortader,
in der Leber; aber dieses Gefäss schliesst sich
nach der Geburt, und geht dann in das runde
Band der Leber über. Neben den Zweigen der
Pfortader laufen die Gallengefässe fort, welche
durch ihre Vereinigung den zum Zwölffingerdarm
gehenden Lebergang bilden.

Zwischen allen diesen Gefässen und zahlrei-
chen Saugadern liegt in der Leber noch eine
Substanz eigener Art, die auf ähnliche Art wie
das Gehirn aus Mark und Rinde besteht, doch
mit dem Unterschied, dass alles Mark nicht, wie
in dem letztern, einen einzigen Kern ausmacht,
sondern dass es unzählige solcher Kerne giebt,
von welchen jeder durch eine Lage von Rinden-
substanz eingeschlossen ist m).

Mit dem Lebergang verbindet sich vor seinem
Eintritt in den Darmcanal der Gallengang, wel-
cher, sich allmählig erweiternd, in die Gallenblase
übergeht, einen häutigen, in der hohlen Fläche

der
m) Autenrieth in Reil's Archiv f. d. Physiol. B. 7.
S. 299.

dauungsorgane bildet. Er theilt sich nach seinem
Eintritt in die Leber gewöhnlich in zwey Aeste,
deren Zweige die Leberarterie bey deren Verbrei-
tung überall begleiten. Bey dem Foetus zerästeln
sich auch noch mehrere Zweige des aus den Ve-
nen des Mutterkuchens entstehenden Stamms der
Nabelvene auf ähnliche Art, wie die Pfortader,
in der Leber; aber dieses Gefäſs schlieſst sich
nach der Geburt, und geht dann in das runde
Band der Leber über. Neben den Zweigen der
Pfortader laufen die Gallengefäſse fort, welche
durch ihre Vereinigung den zum Zwölffingerdarm
gehenden Lebergang bilden.

Zwischen allen diesen Gefäſsen und zahlrei-
chen Saugadern liegt in der Leber noch eine
Substanz eigener Art, die auf ähnliche Art wie
das Gehirn aus Mark und Rinde besteht, doch
mit dem Unterschied, daſs alles Mark nicht, wie
in dem letztern, einen einzigen Kern ausmacht,
sondern daſs es unzählige solcher Kerne giebt,
von welchen jeder durch eine Lage von Rinden-
substanz eingeschlossen ist m).

Mit dem Lebergang verbindet sich vor seinem
Eintritt in den Darmcanal der Gallengang, wel-
cher, sich allmählig erweiternd, in die Gallenblase
übergeht, einen häutigen, in der hohlen Fläche

der
m) Autenrieth in Reil’s Archiv f. d. Physiol. B. 7.
S. 299.
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[414/0430] dauungsorgane bildet. Er theilt sich nach seinem Eintritt in die Leber gewöhnlich in zwey Aeste, deren Zweige die Leberarterie bey deren Verbrei- tung überall begleiten. Bey dem Foetus zerästeln sich auch noch mehrere Zweige des aus den Ve- nen des Mutterkuchens entstehenden Stamms der Nabelvene auf ähnliche Art, wie die Pfortader, in der Leber; aber dieses Gefäſs schlieſst sich nach der Geburt, und geht dann in das runde Band der Leber über. Neben den Zweigen der Pfortader laufen die Gallengefäſse fort, welche durch ihre Vereinigung den zum Zwölffingerdarm gehenden Lebergang bilden. Zwischen allen diesen Gefäſsen und zahlrei- chen Saugadern liegt in der Leber noch eine Substanz eigener Art, die auf ähnliche Art wie das Gehirn aus Mark und Rinde besteht, doch mit dem Unterschied, daſs alles Mark nicht, wie in dem letztern, einen einzigen Kern ausmacht, sondern daſs es unzählige solcher Kerne giebt, von welchen jeder durch eine Lage von Rinden- substanz eingeschlossen ist m). Mit dem Lebergang verbindet sich vor seinem Eintritt in den Darmcanal der Gallengang, wel- cher, sich allmählig erweiternd, in die Gallenblase übergeht, einen häutigen, in der hohlen Fläche der m) Autenrieth in Reil’s Archiv f. d. Physiol. B. 7. S. 299.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/430>, abgerufen am 29.04.2024.