das Erste ist, was bey der Destillation der Galle übergeht f). Man hat diesen Bestandtheil, der gewiss bey der Funktion der Galle eine wichtige Rolle spielt, bisher nicht beachtet, vermuthlich weil man die Galle selten frisch genug unter- suchte g). An solcher, die über vier und zwan- zig Stunden gestanden hat, ist schon der Geruch jenes Gas nicht mehr zu spüren. Wahrscheinlich rührt dasselbe und zugleich die grüne Farbe der Galle von einer Verbindung aus Schwefel, Natrum und Kohlenstoff her. Der Schwefel, den die Galle enthält, ist wohl nicht, wie Thenard glaubt, blos im gesäuerten Zustand ein Bestandtheil derselben.
2. Giesst man zu frischer Ochsengalle rektifi- cirten Weingeist, so schlägt sich der Eyweissstoff nieder, und der Weingeist wird gelb gefärbt. Sei- het man den Aufguss durch, und dampft die fil- trirte Flüssigkeit ab, so geht die gelbe Farbe der- selben in ein schmutziges Grün über, und man erhält den Gallenstoff als eine gelbgrüne, schmie- rige Masse, die sich in warmem Wasser völ-
lig
f)Fourcroy Elem. de Chimie. Ed. 4. T. 4. p. 348. -- Vogel in Schweigger's neuem Journ. f. Chemie u. Physik. B. 6. S. 325.
g) Blos Cadet bemerkte ihn beym Zugiessen von Salzsäure zu Ochsengalle. (Mem. de l'Ac. des sc. de Paris. A. 1767. p. 475.) Er hielt ihn aber un- richtig für Folge der eingetretenen Fäulniss.
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das Erste ist, was bey der Destillation der Galle übergeht f). Man hat diesen Bestandtheil, der gewiſs bey der Funktion der Galle eine wichtige Rolle spielt, bisher nicht beachtet, vermuthlich weil man die Galle selten frisch genug unter- suchte g). An solcher, die über vier und zwan- zig Stunden gestanden hat, ist schon der Geruch jenes Gas nicht mehr zu spüren. Wahrscheinlich rührt dasselbe und zugleich die grüne Farbe der Galle von einer Verbindung aus Schwefel, Natrum und Kohlenstoff her. Der Schwefel, den die Galle enthält, ist wohl nicht, wie Thenard glaubt, blos im gesäuerten Zustand ein Bestandtheil derselben.
2. Gieſst man zu frischer Ochsengalle rektifi- cirten Weingeist, so schlägt sich der Eyweiſsstoff nieder, und der Weingeist wird gelb gefärbt. Sei- het man den Aufguſs durch, und dampft die fil- trirte Flüssigkeit ab, so geht die gelbe Farbe der- selben in ein schmutziges Grün über, und man erhält den Gallenstoff als eine gelbgrüne, schmie- rige Masse, die sich in warmem Wasser völ-
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f)Fourcroy Elem. de Chimie. Ed. 4. T. 4. p. 348. — Vogel in Schweigger’s neuem Journ. f. Chemie u. Physik. B. 6. S. 325.
g) Blos Cadet bemerkte ihn beym Zugieſsen von Salzsäure zu Ochsengalle. (Mém. de l’Ac. des sc. de Paris. A. 1767. p. 475.) Er hielt ihn aber un- richtig für Folge der eingetretenen Fäulniſs.
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das Erste ist, was bey der Destillation der Galle
übergeht f). Man hat diesen Bestandtheil, der
gewiſs bey der Funktion der Galle eine wichtige
Rolle spielt, bisher nicht beachtet, vermuthlich
weil man die Galle selten frisch genug unter-
suchte g). An solcher, die über vier und zwan-
zig Stunden gestanden hat, ist schon der Geruch
jenes Gas nicht mehr zu spüren. Wahrscheinlich
rührt dasselbe und zugleich die grüne Farbe der
Galle von einer Verbindung aus Schwefel, Natrum
und Kohlenstoff her. Der Schwefel, den die Galle
enthält, ist wohl nicht, wie Thenard glaubt, blos
im gesäuerten Zustand ein Bestandtheil derselben.
2. Gieſst man zu frischer Ochsengalle rektifi-
cirten Weingeist, so schlägt sich der Eyweiſsstoff
nieder, und der Weingeist wird gelb gefärbt. Sei-
het man den Aufguſs durch, und dampft die fil-
trirte Flüssigkeit ab, so geht die gelbe Farbe der-
selben in ein schmutziges Grün über, und man
erhält den Gallenstoff als eine gelbgrüne, schmie-
rige Masse, die sich in warmem Wasser völ-
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f) Fourcroy Elem. de Chimie. Ed. 4. T. 4. p. 348. —
Vogel in Schweigger’s neuem Journ. f. Chemie u.
Physik. B. 6. S. 325.
g) Blos Cadet bemerkte ihn beym Zugieſsen von
Salzsäure zu Ochsengalle. (Mém. de l’Ac. des sc.
de Paris. A. 1767. p. 475.) Er hielt ihn aber un-
richtig für Folge der eingetretenen Fäulniſs.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/451>, abgerufen am 31.10.2024.
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