dasselbe, brachte es in eine gläserne Sprütze, wo- von das eine Ende in eine feine Röhre ausgezo- gen war, und füllte diese Röhre durch Zurück- ziehen des Stempels mit einer Flüssigkeit an. Diese sank jedesmal, wenn das Herz sich zusam- menzog, und stieg bey der Erweiterung dessel- ben. Der Versuch gelang auch mit einem Herz, welches nicht unterbunden war; doch liess sich hierbey das Steigen und Fallen des Wassers nur durch ein Vergrösserungsglas wahrnehmen. Swam- merdamm schloss in den nehmlichen Apparat auch willkührliche Muskeln ein. Er gesteht aber, dass es ihm mit diesen nicht gelingen wollte, das Stei- gen und Sinken der Flüssigkeit bemerklich zu machen, weil es ihm nicht möglich war, die Mus- keln auf eine solche Art zu reitzen, dass der Zu- gang der äussern Luft zum Innern der Sprütze ganz verhindert wurde. Die erstern Versuche scheinen mir allerdings eine vermehrte Dichtigkeit der Substanz des Herzens bey der Systole darzu- thun. Man hat zwar den Einwurf gemacht, sie bewiesen blos eine Verminderung der innern Höh- lung des Herzens bey der Zusammenziehung. Al- lein ich sehe nicht ein, wie die Höhlung veren- gert werden konnte, wenn nicht jene Zunahme an Dichtigkeit statt fand. In dem zweyten Ver- such hätte aber auch eine solche Verengerung al- lein das Fallen des Wassers nicht verursachen kön- nen, da hier das Herz offen war, sich also beym
Unter-
dasselbe, brachte es in eine gläserne Sprütze, wo- von das eine Ende in eine feine Röhre ausgezo- gen war, und füllte diese Röhre durch Zurück- ziehen des Stempels mit einer Flüssigkeit an. Diese sank jedesmal, wenn das Herz sich zusam- menzog, und stieg bey der Erweiterung dessel- ben. Der Versuch gelang auch mit einem Herz, welches nicht unterbunden war; doch lieſs sich hierbey das Steigen und Fallen des Wassers nur durch ein Vergröſserungsglas wahrnehmen. Swam- merdamm schloſs in den nehmlichen Apparat auch willkührliche Muskeln ein. Er gesteht aber, daſs es ihm mit diesen nicht gelingen wollte, das Stei- gen und Sinken der Flüssigkeit bemerklich zu machen, weil es ihm nicht möglich war, die Mus- keln auf eine solche Art zu reitzen, daſs der Zu- gang der äuſsern Luft zum Innern der Sprütze ganz verhindert wurde. Die erstern Versuche scheinen mir allerdings eine vermehrte Dichtigkeit der Substanz des Herzens bey der Systole darzu- thun. Man hat zwar den Einwurf gemacht, sie bewiesen blos eine Verminderung der innern Höh- lung des Herzens bey der Zusammenziehung. Al- lein ich sehe nicht ein, wie die Höhlung veren- gert werden konnte, wenn nicht jene Zunahme an Dichtigkeit statt fand. In dem zweyten Ver- such hätte aber auch eine solche Verengerung al- lein das Fallen des Wassers nicht verursachen kön- nen, da hier das Herz offen war, sich also beym
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dasselbe, brachte es in eine gläserne Sprütze, wo-
von das eine Ende in eine feine Röhre ausgezo-
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Diese sank jedesmal, wenn das Herz sich zusam-
menzog, und stieg bey der Erweiterung dessel-
ben. Der Versuch gelang auch mit einem Herz,
welches nicht unterbunden war; doch lieſs sich
hierbey das Steigen und Fallen des Wassers nur
durch ein Vergröſserungsglas wahrnehmen. Swam-
merdamm schloſs in den nehmlichen Apparat auch
willkührliche Muskeln ein. Er gesteht aber, daſs
es ihm mit diesen nicht gelingen wollte, das Stei-
gen und Sinken der Flüssigkeit bemerklich zu
machen, weil es ihm nicht möglich war, die Mus-
keln auf eine solche Art zu reitzen, daſs der Zu-
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ganz verhindert wurde. Die erstern Versuche
scheinen mir allerdings eine vermehrte Dichtigkeit
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bewiesen blos eine Verminderung der innern Höh-
lung des Herzens bey der Zusammenziehung. Al-
lein ich sehe nicht ein, wie die Höhlung veren-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/252>, abgerufen am 31.10.2024.
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