dritten Band der Biologie (S. 589.) aus dem Be- griff des Lebens abgeleitet. Für die allgemeinen Reitze sind es vorzüglich die anapnoischen und hämatodischen Bewegungen, die mittelbar durch sie vermehrt werden und durch welche die ver- zehrte Reitzbarkeit wieder ersetzt wird. Durch manche jener Reitze wird auch dieser Ersatz ver- mittelt, indem sie die Thätigkeit der Verdauungs- organe und das Bedürfniss nach Nahrung ver- mehren. Für die blos örtlichen Reitze ist es im Allgemeinen verstärkte, lokale Thätigkeit des Bluts, was dem erschöpfenden Einfluss derselben auf die Reitzbarkeit entgegenwirkt. In einigen Organen findet aber auch ein solcher Gegensatz zwischen Nerven und Nerven statt, dass Reit- zung des einen den andern zur Hervorbringung gewisser Veränderungen in äussern Theilen auf- regt, wodurch für den erstern die Stärke hefti- ger Reitze vermindert, schwacher vermehrt wird. Im Auge lässt sich ein solcher Gegensatz zwischen dem Sehenerven und den Ciliarnerven nachwei- sen. An den übrigen Sinnesorganen ist noch zu Vieles dunkel, um bey ihnen diesen Beweis eben so leicht führen zu können. Mehrere, von Bran- diss) aufgestellte Gründe lassen aber vermuthen,
dass
s) Pathologie. S. 233. -- Brandis führte jene Gegen- sätze auf Galvanische Polaritäten zurück. Diese Mei- nung lässt sich schwerlich vertheidigen. Allein dass
bey
dritten Band der Biologie (S. 589.) aus dem Be- griff des Lebens abgeleitet. Für die allgemeinen Reitze sind es vorzüglich die anapnoischen und hämatodischen Bewegungen, die mittelbar durch sie vermehrt werden und durch welche die ver- zehrte Reitzbarkeit wieder ersetzt wird. Durch manche jener Reitze wird auch dieser Ersatz ver- mittelt, indem sie die Thätigkeit der Verdauungs- organe und das Bedürfniſs nach Nahrung ver- mehren. Für die blos örtlichen Reitze ist es im Allgemeinen verstärkte, lokale Thätigkeit des Bluts, was dem erschöpfenden Einfluſs derselben auf die Reitzbarkeit entgegenwirkt. In einigen Organen findet aber auch ein solcher Gegensatz zwischen Nerven und Nerven statt, daſs Reit- zung des einen den andern zur Hervorbringung gewisser Veränderungen in äuſsern Theilen auf- regt, wodurch für den erstern die Stärke hefti- ger Reitze vermindert, schwacher vermehrt wird. Im Auge läſst sich ein solcher Gegensatz zwischen dem Sehenerven und den Ciliarnerven nachwei- sen. An den übrigen Sinnesorganen ist noch zu Vieles dunkel, um bey ihnen diesen Beweis eben so leicht führen zu können. Mehrere, von Bran- diss) aufgestellte Gründe lassen aber vermuthen,
daſs
s) Pathologie. S. 233. — Brandis führte jene Gegen- sätze auf Galvanische Polaritäten zurück. Diese Mei- nung läſst sich schwerlich vertheidigen. Allein daſs
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dritten Band der Biologie (S. 589.) aus dem Be-
griff des Lebens abgeleitet. Für die allgemeinen
Reitze sind es vorzüglich die anapnoischen und
hämatodischen Bewegungen, die mittelbar durch
sie vermehrt werden und durch welche die ver-
zehrte Reitzbarkeit wieder ersetzt wird. Durch
manche jener Reitze wird auch dieser Ersatz ver-
mittelt, indem sie die Thätigkeit der Verdauungs-
organe und das Bedürfniſs nach Nahrung ver-
mehren. Für die blos örtlichen Reitze ist es
im Allgemeinen verstärkte, lokale Thätigkeit des
Bluts, was dem erschöpfenden Einfluſs derselben
auf die Reitzbarkeit entgegenwirkt. In einigen
Organen findet aber auch ein solcher Gegensatz
zwischen Nerven und Nerven statt, daſs Reit-
zung des einen den andern zur Hervorbringung
gewisser Veränderungen in äuſsern Theilen auf-
regt, wodurch für den erstern die Stärke hefti-
ger Reitze vermindert, schwacher vermehrt wird.
Im Auge läſst sich ein solcher Gegensatz zwischen
dem Sehenerven und den Ciliarnerven nachwei-
sen. An den übrigen Sinnesorganen ist noch zu
Vieles dunkel, um bey ihnen diesen Beweis eben
so leicht führen zu können. Mehrere, von Bran-
dis s) aufgestellte Gründe lassen aber vermuthen,
daſs
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sätze auf Galvanische Polaritäten zurück. Diese Mei-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/410>, abgerufen am 31.10.2024.
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