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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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ten Fall von einer, nach einem Säbelhieb ent-
standenen Epilepsie anwendbar, deren Anfällen
Zuckungen im kleinen Finger der rechten Hand
vorhergingen, die sich nach dem Kopf verbrei-
teten, und wobey doch die materielle Ursache
der Krankheit eine Geschwulst im Gehirn sel-
ber war.

9. Eine partielle Erhöhung der Nerventhätig-
keit tritt auch ein, wenn ein Theil des Nerven-
systems, der keine Funktion bey der Ernährung
des ganzen Körpers hat, lange unthätig geblie-
ben, oder vertilgt ist. Hier wird jene Thätigkeit
oft in einem andern Theil dieses Systems weit
über die gewöhnliche Gränze vermehrt. Die häu-
figsten Beyspiele dieser Exaltation geben die Sin-
nesorgane. Besonders wird das Gefühl auf Un-
kosten des Gesichts erhöhet x). Aber auch an
den Organen der willkührlichen Bewegung zeigen
sich ähnliche Erscheinungen. Man weiss, in
welchem Grade Menschen, die ohne Hände ge-
boren wurden, den Mangel dieser Gliedmaassen
durch die Füsse haben ersetzen können. Zum
Theil lässt sich dieses Gesetz zwar auf das der

Uebung
x) Pechlin Observat. physico-med. p. 407. -- Mar-
tin
, Abhandl. der Schwed. Akad. der Wissensch.
J. 1777. S. 3. 101. -- Wienholt's Heilkraft des thie-
rischen Magnetismus. Th. 3. Abth. 1. S. 100 fg. --
Comstock, London med. and physical Journ. Sept.
1808.

ten Fall von einer, nach einem Säbelhieb ent-
standenen Epilepsie anwendbar, deren Anfällen
Zuckungen im kleinen Finger der rechten Hand
vorhergingen, die sich nach dem Kopf verbrei-
teten, und wobey doch die materielle Ursache
der Krankheit eine Geschwulst im Gehirn sel-
ber war.

9. Eine partielle Erhöhung der Nerventhätig-
keit tritt auch ein, wenn ein Theil des Nerven-
systems, der keine Funktion bey der Ernährung
des ganzen Körpers hat, lange unthätig geblie-
ben, oder vertilgt ist. Hier wird jene Thätigkeit
oft in einem andern Theil dieses Systems weit
über die gewöhnliche Gränze vermehrt. Die häu-
figsten Beyspiele dieser Exaltation geben die Sin-
nesorgane. Besonders wird das Gefühl auf Un-
kosten des Gesichts erhöhet x). Aber auch an
den Organen der willkührlichen Bewegung zeigen
sich ähnliche Erscheinungen. Man weiſs, in
welchem Grade Menschen, die ohne Hände ge-
boren wurden, den Mangel dieser Gliedmaaſsen
durch die Füſse haben ersetzen können. Zum
Theil läſst sich dieses Gesetz zwar auf das der

Uebung
x) Pechlin Observat. physico-med. p. 407. — Mar-
tin
, Abhandl. der Schwed. Akad. der Wissensch.
J. 1777. S. 3. 101. — Wienholt’s Heilkraft des thie-
rischen Magnetismus. Th. 3. Abth. 1. S. 100 fg. —
Comstock, London med. and physical Journ. Sept.
1808.
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[404/0416] ten Fall von einer, nach einem Säbelhieb ent- standenen Epilepsie anwendbar, deren Anfällen Zuckungen im kleinen Finger der rechten Hand vorhergingen, die sich nach dem Kopf verbrei- teten, und wobey doch die materielle Ursache der Krankheit eine Geschwulst im Gehirn sel- ber war. 9. Eine partielle Erhöhung der Nerventhätig- keit tritt auch ein, wenn ein Theil des Nerven- systems, der keine Funktion bey der Ernährung des ganzen Körpers hat, lange unthätig geblie- ben, oder vertilgt ist. Hier wird jene Thätigkeit oft in einem andern Theil dieses Systems weit über die gewöhnliche Gränze vermehrt. Die häu- figsten Beyspiele dieser Exaltation geben die Sin- nesorgane. Besonders wird das Gefühl auf Un- kosten des Gesichts erhöhet x). Aber auch an den Organen der willkührlichen Bewegung zeigen sich ähnliche Erscheinungen. Man weiſs, in welchem Grade Menschen, die ohne Hände ge- boren wurden, den Mangel dieser Gliedmaaſsen durch die Füſse haben ersetzen können. Zum Theil läſst sich dieses Gesetz zwar auf das der Uebung x) Pechlin Observat. physico-med. p. 407. — Mar- tin, Abhandl. der Schwed. Akad. der Wissensch. J. 1777. S. 3. 101. — Wienholt’s Heilkraft des thie- rischen Magnetismus. Th. 3. Abth. 1. S. 100 fg. — Comstock, London med. and physical Journ. Sept. 1808.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/416>, abgerufen am 31.10.2024.