Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.plastischen Kraft. Erhöhung derselben in einzel- 9. Die secernirenden Organe aber überneh- Sekre-
plastischen Kraft. Erhöhung derselben in einzel- 9. Die secernirenden Organe aber überneh- Sekre-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0434" n="422"/> plastischen Kraft. Erhöhung derselben in einzel-<lb/> nen Theilen zieht ihre Abnahme in andern nach<lb/> sich. Häufig folgt auch umgekehrt auf ihre Ver-<lb/> minderung in einigen Organen Zunahme dersel-<lb/> ben in andern. So vermindert sich der Abfluſs<lb/> des Harns bey vermehrter Hautausdünstung, und<lb/> umgekehrt. Ueberhaupt finden sich die meisten<lb/> Belege zu diesem Gesetz bey den Exkretionen.<lb/> Die Sekretionen werden nicht so leicht in ihrem<lb/> Gang gestöhrt. Vermehrte Absonderung des Spei-<lb/> chels kann einen Einfluſs auf die Ernährung im<lb/> Allgemeinen und auf die Exkretionen haben; es<lb/> giebt aber nichts, woraus sich schlieſsen lieſse,<lb/> daſs irgend eine andere Sekretion, z. B. die der<lb/> Galle, des Saamens u. s. w. besonders dadurch<lb/> verändert würde. Die in diesen Fällen eintre-<lb/> tende, örtliche Zu- und Abnahme der plastischen<lb/> Thätigkeit scheint blos extensiv zu seyn.</p><lb/> <p>9. Die secernirenden Organe aber überneh-<lb/> men in manchen Fällen eines des andern Funk-<lb/> tion. Die gehemmte Thätigkeit des einen zieht<lb/> nicht nur vermehrte Wirkungen des andern nach<lb/> sich, sondern dieses secernirt bey einer solchen<lb/> Hemmung eine Flüssigkeit, welche der des er-<lb/> stern ähnlich ist. Dieses Gesetz des <hi rendition="#g">Metasche-<lb/> matismus</hi> bedarf indeſs noch einer nähern Be-<lb/> stimmung. Nicht immer erfolgt eine stellvertre-<lb/> tende Absonderung nach der Unterdrückung einer<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Sekre-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [422/0434]
plastischen Kraft. Erhöhung derselben in einzel-
nen Theilen zieht ihre Abnahme in andern nach
sich. Häufig folgt auch umgekehrt auf ihre Ver-
minderung in einigen Organen Zunahme dersel-
ben in andern. So vermindert sich der Abfluſs
des Harns bey vermehrter Hautausdünstung, und
umgekehrt. Ueberhaupt finden sich die meisten
Belege zu diesem Gesetz bey den Exkretionen.
Die Sekretionen werden nicht so leicht in ihrem
Gang gestöhrt. Vermehrte Absonderung des Spei-
chels kann einen Einfluſs auf die Ernährung im
Allgemeinen und auf die Exkretionen haben; es
giebt aber nichts, woraus sich schlieſsen lieſse,
daſs irgend eine andere Sekretion, z. B. die der
Galle, des Saamens u. s. w. besonders dadurch
verändert würde. Die in diesen Fällen eintre-
tende, örtliche Zu- und Abnahme der plastischen
Thätigkeit scheint blos extensiv zu seyn.
9. Die secernirenden Organe aber überneh-
men in manchen Fällen eines des andern Funk-
tion. Die gehemmte Thätigkeit des einen zieht
nicht nur vermehrte Wirkungen des andern nach
sich, sondern dieses secernirt bey einer solchen
Hemmung eine Flüssigkeit, welche der des er-
stern ähnlich ist. Dieses Gesetz des Metasche-
matismus bedarf indeſs noch einer nähern Be-
stimmung. Nicht immer erfolgt eine stellvertre-
tende Absonderung nach der Unterdrückung einer
Sekre-
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