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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Buc
Thessalia dieselben Pferde also ge-
heissen, die aus obbemeldtem Ge-
stüte herkommen sind, welche alle
denselben Brand gehabt haben.
Dieses Pferd war in seiner Ju-
gend von Natur frech, muthwil-
lig und sehr wild, worauf sich
dann Alexander Magnus gleich ge-
wagt, und solches rohes Pferd
selbst zu seinem Gebrauch dreßiret,
solcher Gestalt, daß es niemanden
hat lassen aufsitzen, als seinen eig-
nen Herrn, auf welchem er nach-
gehends grosses Glück gehabt, und
es in vielen Schlachten geritten,
und ob es darinnen gleich tödtlich
verwundet worden, hat es doch
mit seinem Herrn durch die Fein-
de gerissen, und ihn sicher davon ge-
bracht. Nachhero soll es gleich-
sam mit menschlichem Verstande
gestorben seyn. Alexander bedau-
rete den Tod seines Bucephali nicht
anders als eines seiner besten
Freunde, ließ ihn auch begraben,
und um das Grab eine Stadt an-
bauen, welche Bucephalos oder
Bucephala genannt wurde, und
das heutige Lahor in dem König-
reiche gleiches Nahmens in Indo-
stan
seyn soll.

Buch-Fincke,

So auch Berg-Fincke, Gögler,
Qvecker, Nickawitz oder Zehrling
genennet wird, ist ein Vogel, der
zwar dem ordentlichen oder gemei-
nen Fincken an der Grösse und Ge-
stalt sehr nahe kommt, aber an der
Farbe ungleich schöner ist. Denn
das Männlein ist an dem Kopffe
schwärtzlicht, und scheinen die Fe-
dern mit dunckel-weissen eingefaßt
zu seyn; wenn er aber alt wird,
gehen die weißlichten Federn gar
hinweg, und wird der Kopff kohl-
schwartz, welche schwärtzliche Far-
[Spaltenumbruch]

Buc
be sich auch ein wenig über das
Genicke am Hals hinunter erstre-
cket, hernach werden die Federn
heller, daß sie bräunlicht aussehen,
und sind mit graulichten eingefas-
set, bis hinunter zu den Pürtzeln,
allwo diese braune Federn von de-
nen schönsten weissen Federn ab-
gelöset werden; Der Schwantz ist
gantz dunckel-braun und schwärtz-
licht, an den letzten Federn zu bey-
den Seiten mit etwas weissen
Spiegeln gezieret. Am Unter-
Leib, so gleich von der Kehle an,
ist er hoch Ziegel- oder Aurora-gelb,
und diese Farbe nimmt die gantze
Brust ein; wo sich aber dieselbige
endiget, folglich am halben Theil
des Unter-Leibes wird das Gelbe
wieder mit hellweiß verwechselt,
bis hinunter zum Schwantz. Die
Flügel haben um die Schultern
herum eben die schöne hoch Ziegel-
gelbe Farbe, die langen Federn
aber sind dunckelbraun oder viel-
mehr schwärtzlicht, so sind auch
an den Flügeln qver über gelbe
Striche. Der Schnabel ist mei-
stens auch Ziegel-gelb, doch vornen
etwas bräunlicht, und die Füsse
sind erstlich schwartz, verändern
sich aber hernach ins weißlichte.
Das Weiblein hat alle dieselben
Farben als das Männlein, iedoch
viel blasser, und siehet der Kopff
nur wie der Rücken aus, auch ha-
ben sie an denen Schultern, da die
Männlein inwendig und auswen-
dig gelb sind, nichts gelbes, son-
dern nur etwas wenigs bräunlich-
tes, welche Farbe auch auf den
Flügeln an stat der gelben Qver-
Striche, so die Männlein auf de-
nenselben haben, zu sehen ist. Die-
ser Vogel bleiber den Sommer
über nicht bey uns, sondern nimmt
im April seinen Abschied, und läßt

sich

[Spaltenumbruch]

Buc
Theſſalia dieſelben Pferde alſo ge-
heiſſen, die aus obbemeldtem Ge-
ſtuͤte herkommen ſind, welche alle
denſelben Brand gehabt haben.
Dieſes Pferd war in ſeiner Ju-
gend von Natur frech, muthwil-
lig und ſehr wild, worauf ſich
dann Alexander Magnus gleich ge-
wagt, und ſolches rohes Pferd
ſelbſt zu ſeinem Gebrauch dreßiret,
ſolcher Geſtalt, daß es niemanden
hat laſſen aufſitzen, als ſeinen eig-
nen Herrn, auf welchem er nach-
gehends groſſes Gluͤck gehabt, und
es in vielen Schlachten geritten,
und ob es darinnen gleich toͤdtlich
verwundet worden, hat es doch
mit ſeinem Herrn durch die Fein-
de geriſſen, und ihn ſicher davon ge-
bracht. Nachhero ſoll es gleich-
ſam mit menſchlichem Verſtande
geſtorben ſeyn. Alexander bedau-
rete den Tod ſeines Bucephali nicht
anders als eines ſeiner beſten
Freunde, ließ ihn auch begraben,
und um das Grab eine Stadt an-
bauen, welche Bucephalos oder
Bucephala genannt wurde, und
das heutige Lahor in dem Koͤnig-
reiche gleiches Nahmens in Indo-
ſtan
ſeyn ſoll.

Buch-Fincke,

So auch Berg-Fincke, Goͤgler,
Qvecker, Nickawitz oder Zehrling
genennet wird, iſt ein Vogel, der
zwar dem ordentlichen oder gemei-
nen Fincken an der Groͤſſe und Ge-
ſtalt ſehr nahe kommt, aber an der
Farbe ungleich ſchoͤner iſt. Denn
das Maͤnnlein iſt an dem Kopffe
ſchwaͤrtzlicht, und ſcheinen die Fe-
dern mit dunckel-weiſſen eingefaßt
zu ſeyn; wenn er aber alt wird,
gehen die weißlichten Federn gar
hinweg, und wird der Kopff kohl-
ſchwartz, welche ſchwaͤrtzliche Far-
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Buc
be ſich auch ein wenig uͤber das
Genicke am Hals hinunter erſtre-
cket, hernach werden die Federn
heller, daß ſie braͤunlicht ausſehen,
und ſind mit graulichten eingefaſ-
ſet, bis hinunter zu den Puͤrtzeln,
allwo dieſe braune Federn von de-
nen ſchoͤnſten weiſſen Federn ab-
geloͤſet werden; Der Schwantz iſt
gantz dunckel-braun und ſchwaͤrtz-
licht, an den letzten Federn zu bey-
den Seiten mit etwas weiſſen
Spiegeln gezieret. Am Unter-
Leib, ſo gleich von der Kehle an,
iſt er hoch Ziegel- oder Aurora-gelb,
und dieſe Farbe nimmt die gantze
Bruſt ein; wo ſich aber dieſelbige
endiget, folglich am halben Theil
des Unter-Leibes wird das Gelbe
wieder mit hellweiß verwechſelt,
bis hinunter zum Schwantz. Die
Fluͤgel haben um die Schultern
herum eben die ſchoͤne hoch Ziegel-
gelbe Farbe, die langen Federn
aber ſind dunckelbraun oder viel-
mehr ſchwaͤrtzlicht, ſo ſind auch
an den Fluͤgeln qver uͤber gelbe
Striche. Der Schnabel iſt mei-
ſtens auch Ziegel-gelb, doch vornen
etwas braͤunlicht, und die Fuͤſſe
ſind erſtlich ſchwartz, veraͤndern
ſich aber hernach ins weißlichte.
Das Weiblein hat alle dieſelben
Farben als das Maͤnnlein, iedoch
viel blaſſer, und ſiehet der Kopff
nur wie der Ruͤcken aus, auch ha-
ben ſie an denen Schultern, da die
Maͤnnlein inwendig und auswen-
dig gelb ſind, nichts gelbes, ſon-
dern nur etwas wenigs braͤunlich-
tes, welche Farbe auch auf den
Fluͤgeln an ſtat der gelben Qver-
Striche, ſo die Maͤnnlein auf de-
nenſelben haben, zu ſehen iſt. Die-
ſer Vogel bleiber den Sommer
uͤber nicht bey uns, ſondern nimmt
im April ſeinen Abſchied, und laͤßt

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[0134] Buc Buc Theſſalia dieſelben Pferde alſo ge- heiſſen, die aus obbemeldtem Ge- ſtuͤte herkommen ſind, welche alle denſelben Brand gehabt haben. Dieſes Pferd war in ſeiner Ju- gend von Natur frech, muthwil- lig und ſehr wild, worauf ſich dann Alexander Magnus gleich ge- wagt, und ſolches rohes Pferd ſelbſt zu ſeinem Gebrauch dreßiret, ſolcher Geſtalt, daß es niemanden hat laſſen aufſitzen, als ſeinen eig- nen Herrn, auf welchem er nach- gehends groſſes Gluͤck gehabt, und es in vielen Schlachten geritten, und ob es darinnen gleich toͤdtlich verwundet worden, hat es doch mit ſeinem Herrn durch die Fein- de geriſſen, und ihn ſicher davon ge- bracht. Nachhero ſoll es gleich- ſam mit menſchlichem Verſtande geſtorben ſeyn. Alexander bedau- rete den Tod ſeines Bucephali nicht anders als eines ſeiner beſten Freunde, ließ ihn auch begraben, und um das Grab eine Stadt an- bauen, welche Bucephalos oder Bucephala genannt wurde, und das heutige Lahor in dem Koͤnig- reiche gleiches Nahmens in Indo- ſtan ſeyn ſoll. Buch-Fincke, So auch Berg-Fincke, Goͤgler, Qvecker, Nickawitz oder Zehrling genennet wird, iſt ein Vogel, der zwar dem ordentlichen oder gemei- nen Fincken an der Groͤſſe und Ge- ſtalt ſehr nahe kommt, aber an der Farbe ungleich ſchoͤner iſt. Denn das Maͤnnlein iſt an dem Kopffe ſchwaͤrtzlicht, und ſcheinen die Fe- dern mit dunckel-weiſſen eingefaßt zu ſeyn; wenn er aber alt wird, gehen die weißlichten Federn gar hinweg, und wird der Kopff kohl- ſchwartz, welche ſchwaͤrtzliche Far- be ſich auch ein wenig uͤber das Genicke am Hals hinunter erſtre- cket, hernach werden die Federn heller, daß ſie braͤunlicht ausſehen, und ſind mit graulichten eingefaſ- ſet, bis hinunter zu den Puͤrtzeln, allwo dieſe braune Federn von de- nen ſchoͤnſten weiſſen Federn ab- geloͤſet werden; Der Schwantz iſt gantz dunckel-braun und ſchwaͤrtz- licht, an den letzten Federn zu bey- den Seiten mit etwas weiſſen Spiegeln gezieret. Am Unter- Leib, ſo gleich von der Kehle an, iſt er hoch Ziegel- oder Aurora-gelb, und dieſe Farbe nimmt die gantze Bruſt ein; wo ſich aber dieſelbige endiget, folglich am halben Theil des Unter-Leibes wird das Gelbe wieder mit hellweiß verwechſelt, bis hinunter zum Schwantz. Die Fluͤgel haben um die Schultern herum eben die ſchoͤne hoch Ziegel- gelbe Farbe, die langen Federn aber ſind dunckelbraun oder viel- mehr ſchwaͤrtzlicht, ſo ſind auch an den Fluͤgeln qver uͤber gelbe Striche. Der Schnabel iſt mei- ſtens auch Ziegel-gelb, doch vornen etwas braͤunlicht, und die Fuͤſſe ſind erſtlich ſchwartz, veraͤndern ſich aber hernach ins weißlichte. Das Weiblein hat alle dieſelben Farben als das Maͤnnlein, iedoch viel blaſſer, und ſiehet der Kopff nur wie der Ruͤcken aus, auch ha- ben ſie an denen Schultern, da die Maͤnnlein inwendig und auswen- dig gelb ſind, nichts gelbes, ſon- dern nur etwas wenigs braͤunlich- tes, welche Farbe auch auf den Fluͤgeln an ſtat der gelben Qver- Striche, ſo die Maͤnnlein auf de- nenſelben haben, zu ſehen iſt. Die- ſer Vogel bleiber den Sommer uͤber nicht bey uns, ſondern nimmt im April ſeinen Abſchied, und laͤßt ſich

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/134>, abgerufen am 05.05.2024.