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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Ell
wo dergleichen grosse Saamen-
tragende Erlen stehen, sich gerne
Hauffen-weise auf halten. Das
Erlen-Holtz tauget über der Erde
zum Bauen, wenig oder gar nichts,
hingegen gehet es im Wasser-Bau
und in Morästen, allem andern
Gehöltze vor, massen dasselbe,
wenn es vom Wasser oder Sumpff
beständig bedeckt bleibet, undenck-
liche Jahre, ohne Fäulung und
andern Schaden dauret. So
dienet auch dieses Holtz unver-
gleichlich zu denen Brunnen- und
Wasserleitungs-Röhren, ausser
diesem aber denen Leist-Schnei-
dern, zu Schuh-Stieffel- und
Pantoffel-Absätzen, und wird
nicht weniger, wegen der dauer-
hafften Kohlen, mit gutem Nu-
tzen verbraucht. Die Rinden
brauchen die Hutmacher zur
schwartzen Farbe, ingleichen die
Leder-Färber, nicht weniger die
Schuster, welche noch etwas alt
Eisen darzu in das Wasser legen.
Die Knospen werden wegen der
guten schwartzen Farbe, die sie ge-
ben, und mit welchen das leinene
Tuch gefärbet wird, hochgehalten;
mit dem Erlen-Laub aber, welches
fett und klebrich, soll man nicht
nur die Flöhe vertreiben können,
wenn man es eine Zeitlang in ei-
ner damit besetzten Kammer aus-
gestreuet liegen lässet, und her-
nach mit den darauf gesprungenen
Flöhen auskehret, sondern man
pflegt auch damit die Schafe, ob
sie gesund, oder nicht, zu probiren:
Denn man legt ihnen im Decem-
ber oder Januario Erlen-Laub zu
fressen vor, welche Schafe nun
dieses Laub lustig und begierig
fressen, die hält man vor gesund;
die es aber nur übermaulen, oder
gar nicht fressen wollen, haben ge-
[Spaltenumbruch]
Ell
meiniglich Noth an der Lungen
oder Leber, werden dahero billig vor
ungesund gehalten, und sind ie eher
ie besser zu verkauffen. Weil auch
das Ellern-Laub, wenn es zur
Fäulung kommt, das schönste und
kläreste Wasser schwartz, unrein
und stinckend zu machen pflegt, so
werden die Erlen-Bäume und
Gebüsche an den Teichen oder
Fischhältern nicht gerne gedultet,
sondern weil sie, wie gedacht, mit
ihrem Laub das Wasser und den
Grund inficiren, folglich die Fische
kranck oder gar abstehend machen,
mit ihren Stöckern aus dem Grun-
de ausgerottet. Die Vermehrung
dieses Holtzes geschiehet von sich
selber, wenn nemlich der abfallen-
de Saame nur die Erde ergreiffet.
Es kan auch durch Ausstreuung
des Saamens, gleich anderm Hol-
tze fortgepflantzet werden, es muß
aber sothaner Saame vorhero ein-
geweicht seyn. Er wird zwar an
wässerigten Orten gepflantzet, da
man denn beym Einsetzen alle
Zweige, die über eines Fingers
hoch von der Wurtzel über sich ge-
hen, abschneidet, und damit denen
neuen Zweigen zu einem bessern
Wachsthum verhilfft; er schläget
aber sonsten auch am liebsten von
dem Stamme aus, lässet sich
leichtlich schneiden, und in die
Höhe bringen, weilen das Wetter
seinem Hiebe nichts schadet, indem
derselbe, wegen der sonderbaren
Fettigkeit des Baumes, bald wie-
der verlaufft. Sonst giebt die
Erle, wenn sie nicht zu eintzelnen
Stämmen erwächset, sondern in
Gebüsche ausläufft, ein sonderbar
gutes Schlag-Holtz, so man fast
alle fünff bis sechs Jahre abholtzen
kan, nachdem der Boden gut und
feucht ist, und wenn sie abgetrie-

ben,

[Spaltenumbruch]

Ell
wo dergleichen groſſe Saamen-
tragende Erlen ſtehen, ſich gerne
Hauffen-weiſe auf halten. Das
Erlen-Holtz tauget uͤber der Erde
zum Bauen, wenig oder gar nichts,
hingegen gehet es im Waſſer-Bau
und in Moraͤſten, allem andern
Gehoͤltze vor, maſſen daſſelbe,
wenn es vom Waſſer oder Sumpff
beſtaͤndig bedeckt bleibet, undenck-
liche Jahre, ohne Faͤulung und
andern Schaden dauret. So
dienet auch dieſes Holtz unver-
gleichlich zu denen Brunnen- und
Waſſerleitungs-Roͤhren, auſſer
dieſem aber denen Leiſt-Schnei-
dern, zu Schuh-Stieffel- und
Pantoffel-Abſaͤtzen, und wird
nicht weniger, wegen der dauer-
hafften Kohlen, mit gutem Nu-
tzen verbraucht. Die Rinden
brauchen die Hutmacher zur
ſchwartzen Farbe, ingleichen die
Leder-Faͤrber, nicht weniger die
Schuſter, welche noch etwas alt
Eiſen darzu in das Waſſer legen.
Die Knoſpen werden wegen der
guten ſchwartzen Farbe, die ſie ge-
ben, und mit welchen das leinene
Tuch gefaͤrbet wird, hochgehalten;
mit dem Erlen-Laub aber, welches
fett und klebrich, ſoll man nicht
nur die Floͤhe vertreiben koͤnnen,
wenn man es eine Zeitlang in ei-
ner damit beſetzten Kammer aus-
geſtreuet liegen laͤſſet, und her-
nach mit den darauf geſprungenen
Floͤhen auskehret, ſondern man
pflegt auch damit die Schafe, ob
ſie geſund, oder nicht, zu probiren:
Denn man legt ihnen im Decem-
ber oder Januario Erlen-Laub zu
freſſen vor, welche Schafe nun
dieſes Laub luſtig und begierig
freſſen, die haͤlt man vor geſund;
die es aber nur uͤbermaulen, oder
gar nicht freſſen wollen, haben ge-
[Spaltenumbruch]
Ell
meiniglich Noth an der Lungen
oder Leber, werden dahero billig vor
ungeſund gehalten, und ſind ie eher
ie beſſer zu verkauffen. Weil auch
das Ellern-Laub, wenn es zur
Faͤulung kommt, das ſchoͤnſte und
klaͤreſte Waſſer ſchwartz, unrein
und ſtinckend zu machen pflegt, ſo
werden die Erlen-Baͤume und
Gebuͤſche an den Teichen oder
Fiſchhaͤltern nicht gerne gedultet,
ſondern weil ſie, wie gedacht, mit
ihrem Laub das Waſſer und den
Grund inficiren, folglich die Fiſche
kranck oder gar abſtehend machen,
mit ihren Stoͤckern aus dem Grun-
de ausgerottet. Die Vermehrung
dieſes Holtzes geſchiehet von ſich
ſelber, wenn nemlich der abfallen-
de Saame nur die Erde ergreiffet.
Es kan auch durch Ausſtreuung
des Saamens, gleich anderm Hol-
tze fortgepflantzet werden, es muß
aber ſothaner Saame vorhero ein-
geweicht ſeyn. Er wird zwar an
waͤſſerigten Orten gepflantzet, da
man denn beym Einſetzen alle
Zweige, die uͤber eines Fingers
hoch von der Wurtzel uͤber ſich ge-
hen, abſchneidet, und damit denen
neuen Zweigen zu einem beſſern
Wachsthum verhilfft; er ſchlaͤget
aber ſonſten auch am liebſten von
dem Stamme aus, laͤſſet ſich
leichtlich ſchneiden, und in die
Hoͤhe bringen, weilen das Wetter
ſeinem Hiebe nichts ſchadet, indem
derſelbe, wegen der ſonderbaren
Fettigkeit des Baumes, bald wie-
der verlaufft. Sonſt giebt die
Erle, wenn ſie nicht zu eintzelnen
Staͤmmen erwaͤchſet, ſondern in
Gebuͤſche auslaͤufft, ein ſonderbar
gutes Schlag-Holtz, ſo man faſt
alle fuͤnff bis ſechs Jahre abholtzen
kan, nachdem der Boden gut und
feucht iſt, und wenn ſie abgetrie-

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[0319] Ell Ell wo dergleichen groſſe Saamen- tragende Erlen ſtehen, ſich gerne Hauffen-weiſe auf halten. Das Erlen-Holtz tauget uͤber der Erde zum Bauen, wenig oder gar nichts, hingegen gehet es im Waſſer-Bau und in Moraͤſten, allem andern Gehoͤltze vor, maſſen daſſelbe, wenn es vom Waſſer oder Sumpff beſtaͤndig bedeckt bleibet, undenck- liche Jahre, ohne Faͤulung und andern Schaden dauret. So dienet auch dieſes Holtz unver- gleichlich zu denen Brunnen- und Waſſerleitungs-Roͤhren, auſſer dieſem aber denen Leiſt-Schnei- dern, zu Schuh-Stieffel- und Pantoffel-Abſaͤtzen, und wird nicht weniger, wegen der dauer- hafften Kohlen, mit gutem Nu- tzen verbraucht. Die Rinden brauchen die Hutmacher zur ſchwartzen Farbe, ingleichen die Leder-Faͤrber, nicht weniger die Schuſter, welche noch etwas alt Eiſen darzu in das Waſſer legen. Die Knoſpen werden wegen der guten ſchwartzen Farbe, die ſie ge- ben, und mit welchen das leinene Tuch gefaͤrbet wird, hochgehalten; mit dem Erlen-Laub aber, welches fett und klebrich, ſoll man nicht nur die Floͤhe vertreiben koͤnnen, wenn man es eine Zeitlang in ei- ner damit beſetzten Kammer aus- geſtreuet liegen laͤſſet, und her- nach mit den darauf geſprungenen Floͤhen auskehret, ſondern man pflegt auch damit die Schafe, ob ſie geſund, oder nicht, zu probiren: Denn man legt ihnen im Decem- ber oder Januario Erlen-Laub zu freſſen vor, welche Schafe nun dieſes Laub luſtig und begierig freſſen, die haͤlt man vor geſund; die es aber nur uͤbermaulen, oder gar nicht freſſen wollen, haben ge- meiniglich Noth an der Lungen oder Leber, werden dahero billig vor ungeſund gehalten, und ſind ie eher ie beſſer zu verkauffen. Weil auch das Ellern-Laub, wenn es zur Faͤulung kommt, das ſchoͤnſte und klaͤreſte Waſſer ſchwartz, unrein und ſtinckend zu machen pflegt, ſo werden die Erlen-Baͤume und Gebuͤſche an den Teichen oder Fiſchhaͤltern nicht gerne gedultet, ſondern weil ſie, wie gedacht, mit ihrem Laub das Waſſer und den Grund inficiren, folglich die Fiſche kranck oder gar abſtehend machen, mit ihren Stoͤckern aus dem Grun- de ausgerottet. Die Vermehrung dieſes Holtzes geſchiehet von ſich ſelber, wenn nemlich der abfallen- de Saame nur die Erde ergreiffet. Es kan auch durch Ausſtreuung des Saamens, gleich anderm Hol- tze fortgepflantzet werden, es muß aber ſothaner Saame vorhero ein- geweicht ſeyn. Er wird zwar an waͤſſerigten Orten gepflantzet, da man denn beym Einſetzen alle Zweige, die uͤber eines Fingers hoch von der Wurtzel uͤber ſich ge- hen, abſchneidet, und damit denen neuen Zweigen zu einem beſſern Wachsthum verhilfft; er ſchlaͤget aber ſonſten auch am liebſten von dem Stamme aus, laͤſſet ſich leichtlich ſchneiden, und in die Hoͤhe bringen, weilen das Wetter ſeinem Hiebe nichts ſchadet, indem derſelbe, wegen der ſonderbaren Fettigkeit des Baumes, bald wie- der verlaufft. Sonſt giebt die Erle, wenn ſie nicht zu eintzelnen Staͤmmen erwaͤchſet, ſondern in Gebuͤſche auslaͤufft, ein ſonderbar gutes Schlag-Holtz, ſo man faſt alle fuͤnff bis ſechs Jahre abholtzen kan, nachdem der Boden gut und feucht iſt, und wenn ſie abgetrie- ben,

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/319>, abgerufen am 27.04.2024.