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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Fal
leichtlich abzurichten, und gut mit
ihm umzugehen. Sein Raub sind
mehrentheils grosse Vögel, als
Reiger, Kraniche, wilde Gänse
und dergleichen. Der

Kohl-Falck ist vom Leibe etwas
kürtzer als der Berg-Falck, hat ei-
nen grossen Kopff, lange Schwin-
gen, und dergleichen Schenckel,
kurtze Füsse und kurtzen Schwantz,
aussen an demselben sowol, als an
den Flügeln, ist er gantz schwartz-
braun, an der Brust aber schwartz
gesprenget, und hat unter den Au-
gen schwartze mit dunckel-brauner
Farbe schattirte Maassen oder Fle-
cken. Der

Weisse Falck ist gegen dem vori-
gen mit vieler weisser Farbe ge-
sprenget und vermenget, hat auch
gröbere Füsse und Knochen als
derselbe, und wird aus den mitter-
nächtigen Ländern zu uns gebracht.
Der

Rothe Falck wird also genennet,
weil er in Ausstreckung seiner Flü-
gel eine dunckle Röthe zeiget, und
was sonst an andern Falcken weiß-
fleckigt, das ist an diesem roth mit
schwartz gesprenget. Dieser Falck
ist etwas kleiner als die vorigen,
doch starck an Klauen, Schnabel
und Füssen, auch schnell im Flug,
welches er iedoch nicht lange aus-
halten kan. Der

Baum- oder Lerchen-Falck ist zwar
ein kleiner, iedoch schöner und hertz-
haffter Vogel, der sich aber nim-
mermehr zum Baitzen abrichten
läßt. Zum Lerchen-Fang hinge-
gen ist er trefflich wohl zu gebrau-
chen, denn wenn man ihn nur in
der Mause-Zeit der Lerchen, das
ist, zu Ende des Augusti auf der
Hand trägt, und wenn die Lerchen
auffliegen, denselben etwas in der
[Spaltenumbruch]

Fal
Lufft flattern läst, so werden die
Lerchen so furchtsam, daß sie gleich
zur Erden fallen, und sich fast mit
den Händen greiffen lassen, mit-
hin durch den Tirasse oder Haar-
Schlingen gar leichte gefangen
werden können. Von dem Blau-
Fuß und Sperber, so gleichfalls
Falcken-Arten sind, ist unter ihrer
specialen Benennung gedacht. Aus
denen vielerley Arten der Falcken
entstehen manchmal Bastarte,
wenn sie sich in der Brunst-Zeit
vermischen, welche iedoch offtmals
zum Baitzen gar wohl zu gebrau-
chen sind. Die Falcken fänget
man auf unterschiedliche Arten,
und zwar, wie alle andere Raub-
Vögel, mit aufgerichteten Gar-
nen, Wänden, Rinnen, Schleif-
fen, Leim-Ruthen etc. und Ha-
bichts-Fängen. Wenn man jun-
ge Falcken ausnimmet und aufzie-
hen will, muß man ihnen allezeit
frisches Fleisch von jungen Tau-
ben und Wald-Vögeln geben, das
nicht über einen Tag alt sey, die-
selben aber damit nicht überladen,
und sie also neun Monat alt wer-
den lassen, ehe man sie auf die
Hand sitzen lässet. Wenn man
sie zum Aufsitzen gewöhnen will,
muß man sie erst auf Stangen
und Aesten von Bäumen aufsitzen
lernen; hernach werden sie durch
langwieriges Wachen, welches sie
zahm und kirre machen muß, zum
Hauben-Tragen, und folgends
zum Luder und auf Weidwerck ge-
wöhnet, indem man sie ins Feld
nimmt, und ihnen daselbst aller-
ley Thiere zeiget, darauf sie sollen
abgerichtet werden. Das Baitzen
mit diesen Vögeln geschiehet fol-
gender Gestalt: Man reitet, in-
dem der Falcke verkappt auf der
Hand sitzet, auf die Refier, und

hat

[Spaltenumbruch]

Fal
leichtlich abzurichten, und gut mit
ihm umzugehen. Sein Raub ſind
mehrentheils groſſe Voͤgel, als
Reiger, Kraniche, wilde Gaͤnſe
und dergleichen. Der

Kohl-Falck iſt vom Leibe etwas
kuͤrtzer als der Berg-Falck, hat ei-
nen groſſen Kopff, lange Schwin-
gen, und dergleichen Schenckel,
kurtze Fuͤſſe und kurtzen Schwantz,
auſſen an demſelben ſowol, als an
den Fluͤgeln, iſt er gantz ſchwartz-
braun, an der Bruſt aber ſchwartz
geſprenget, und hat unter den Au-
gen ſchwartze mit dunckel-brauner
Farbe ſchattirte Maaſſen oder Fle-
cken. Der

Weiſſe Falck iſt gegen dem vori-
gen mit vieler weiſſer Farbe ge-
ſprenget und vermenget, hat auch
groͤbere Fuͤſſe und Knochen als
derſelbe, und wird aus den mitter-
naͤchtigen Laͤndern zu uns gebracht.
Der

Rothe Falck wird alſo genennet,
weil er in Ausſtreckung ſeiner Fluͤ-
gel eine dunckle Roͤthe zeiget, und
was ſonſt an andern Falcken weiß-
fleckigt, das iſt an dieſem roth mit
ſchwartz geſprenget. Dieſer Falck
iſt etwas kleiner als die vorigen,
doch ſtarck an Klauen, Schnabel
und Fuͤſſen, auch ſchnell im Flug,
welches er iedoch nicht lange aus-
halten kan. Der

Baum- oder Lerchen-Falck iſt zwar
ein kleiner, iedoch ſchoͤner und hertz-
haffter Vogel, der ſich aber nim-
mermehr zum Baitzen abrichten
laͤßt. Zum Lerchen-Fang hinge-
gen iſt er trefflich wohl zu gebrau-
chen, denn wenn man ihn nur in
der Mauſe-Zeit der Lerchen, das
iſt, zu Ende des Auguſti auf der
Hand traͤgt, und wenn die Lerchen
auffliegen, denſelben etwas in der
[Spaltenumbruch]

Fal
Lufft flattern laͤſt, ſo werden die
Lerchen ſo furchtſam, daß ſie gleich
zur Erden fallen, und ſich faſt mit
den Haͤnden greiffen laſſen, mit-
hin durch den Tiraſſe oder Haar-
Schlingen gar leichte gefangen
werden koͤnnen. Von dem Blau-
Fuß und Sperber, ſo gleichfalls
Falcken-Arten ſind, iſt unter ihrer
ſpecialen Benennung gedacht. Aus
denen vielerley Arten der Falcken
entſtehen manchmal Baſtarte,
wenn ſie ſich in der Brunſt-Zeit
vermiſchen, welche iedoch offtmals
zum Baitzen gar wohl zu gebrau-
chen ſind. Die Falcken faͤnget
man auf unterſchiedliche Arten,
und zwar, wie alle andere Raub-
Voͤgel, mit aufgerichteten Gar-
nen, Waͤnden, Rinnen, Schleif-
fen, Leim-Ruthen ꝛc. und Ha-
bichts-Faͤngen. Wenn man jun-
ge Falcken ausnimmet und aufzie-
hen will, muß man ihnen allezeit
friſches Fleiſch von jungen Tau-
ben und Wald-Voͤgeln geben, das
nicht uͤber einen Tag alt ſey, die-
ſelben aber damit nicht uͤberladen,
und ſie alſo neun Monat alt wer-
den laſſen, ehe man ſie auf die
Hand ſitzen laͤſſet. Wenn man
ſie zum Aufſitzen gewoͤhnen will,
muß man ſie erſt auf Stangen
und Aeſten von Baͤumen aufſitzen
lernen; hernach werden ſie durch
langwieriges Wachen, welches ſie
zahm und kirre machen muß, zum
Hauben-Tragen, und folgends
zum Luder und auf Weidwerck ge-
woͤhnet, indem man ſie ins Feld
nimmt, und ihnen daſelbſt aller-
ley Thiere zeiget, darauf ſie ſollen
abgerichtet werden. Das Baitzen
mit dieſen Voͤgeln geſchiehet fol-
gender Geſtalt: Man reitet, in-
dem der Falcke verkappt auf der
Hand ſitzet, auf die Refier, und

hat
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[0382] Fal Fal leichtlich abzurichten, und gut mit ihm umzugehen. Sein Raub ſind mehrentheils groſſe Voͤgel, als Reiger, Kraniche, wilde Gaͤnſe und dergleichen. Der Kohl-Falck iſt vom Leibe etwas kuͤrtzer als der Berg-Falck, hat ei- nen groſſen Kopff, lange Schwin- gen, und dergleichen Schenckel, kurtze Fuͤſſe und kurtzen Schwantz, auſſen an demſelben ſowol, als an den Fluͤgeln, iſt er gantz ſchwartz- braun, an der Bruſt aber ſchwartz geſprenget, und hat unter den Au- gen ſchwartze mit dunckel-brauner Farbe ſchattirte Maaſſen oder Fle- cken. Der Weiſſe Falck iſt gegen dem vori- gen mit vieler weiſſer Farbe ge- ſprenget und vermenget, hat auch groͤbere Fuͤſſe und Knochen als derſelbe, und wird aus den mitter- naͤchtigen Laͤndern zu uns gebracht. Der Rothe Falck wird alſo genennet, weil er in Ausſtreckung ſeiner Fluͤ- gel eine dunckle Roͤthe zeiget, und was ſonſt an andern Falcken weiß- fleckigt, das iſt an dieſem roth mit ſchwartz geſprenget. Dieſer Falck iſt etwas kleiner als die vorigen, doch ſtarck an Klauen, Schnabel und Fuͤſſen, auch ſchnell im Flug, welches er iedoch nicht lange aus- halten kan. Der Baum- oder Lerchen-Falck iſt zwar ein kleiner, iedoch ſchoͤner und hertz- haffter Vogel, der ſich aber nim- mermehr zum Baitzen abrichten laͤßt. Zum Lerchen-Fang hinge- gen iſt er trefflich wohl zu gebrau- chen, denn wenn man ihn nur in der Mauſe-Zeit der Lerchen, das iſt, zu Ende des Auguſti auf der Hand traͤgt, und wenn die Lerchen auffliegen, denſelben etwas in der Lufft flattern laͤſt, ſo werden die Lerchen ſo furchtſam, daß ſie gleich zur Erden fallen, und ſich faſt mit den Haͤnden greiffen laſſen, mit- hin durch den Tiraſſe oder Haar- Schlingen gar leichte gefangen werden koͤnnen. Von dem Blau- Fuß und Sperber, ſo gleichfalls Falcken-Arten ſind, iſt unter ihrer ſpecialen Benennung gedacht. Aus denen vielerley Arten der Falcken entſtehen manchmal Baſtarte, wenn ſie ſich in der Brunſt-Zeit vermiſchen, welche iedoch offtmals zum Baitzen gar wohl zu gebrau- chen ſind. Die Falcken faͤnget man auf unterſchiedliche Arten, und zwar, wie alle andere Raub- Voͤgel, mit aufgerichteten Gar- nen, Waͤnden, Rinnen, Schleif- fen, Leim-Ruthen ꝛc. und Ha- bichts-Faͤngen. Wenn man jun- ge Falcken ausnimmet und aufzie- hen will, muß man ihnen allezeit friſches Fleiſch von jungen Tau- ben und Wald-Voͤgeln geben, das nicht uͤber einen Tag alt ſey, die- ſelben aber damit nicht uͤberladen, und ſie alſo neun Monat alt wer- den laſſen, ehe man ſie auf die Hand ſitzen laͤſſet. Wenn man ſie zum Aufſitzen gewoͤhnen will, muß man ſie erſt auf Stangen und Aeſten von Baͤumen aufſitzen lernen; hernach werden ſie durch langwieriges Wachen, welches ſie zahm und kirre machen muß, zum Hauben-Tragen, und folgends zum Luder und auf Weidwerck ge- woͤhnet, indem man ſie ins Feld nimmt, und ihnen daſelbſt aller- ley Thiere zeiget, darauf ſie ſollen abgerichtet werden. Das Baitzen mit dieſen Voͤgeln geſchiehet fol- gender Geſtalt: Man reitet, in- dem der Falcke verkappt auf der Hand ſitzet, auf die Refier, und hat

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/382>, abgerufen am 27.04.2024.