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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Fuc
Schnecken, Heimen oder Grillen,
Heuschrecken und andern Unge-
ziefer sich begnügen läßt, wenn er
nemlich von obigen Delicatessen
nichts antreffen kan: Denn er
trabet bey Nacht-Zeit weit und
breit in Höltzern und Feldern her-
um, und sucht seinen Raub, so
bald aber der Morgen wieder her-
bey kommt, so suchet er auch das
Holtz, oder im Felde seinen Noth-
flucht-Bau und verbirget sich den
Tag über darinnen. Er rantzet
oder rollet im Februario um Licht-
meß-Zeit, und traben ihrer etliche
hinter einander einer Füchsin nach,
wie die Hunde. Die Füchsin ge-
het zehen Wochen dicke, und brin-
get mehrentheils vier, fünff bis
sechs blinde Junge, gleich einer
Hündin, wie denn die Füchse fast
in allen Stücken mit den Hunden
überein kommen, ja auch zuwei-
len sich gar mit denselben belauf-
fen. Diese Junge, welche an-
fangs weißgelblich sind, nachge-
hends aber immer dunckler werden,
bringet zwar die Füchsin in den
Bäuen oder Flucht-Röhren auf,
sobald sie aber über neun Tage alt
und sehend werden, sich auch et-
wa Menschen um den Ort ihres
Aufenthalts wittern lassen, so nim-
met sie ihr Gehecke, und träget es
in das Korn, und zwar gerne na-
he an die Dörffer, weil sie, nebst
anderm Geäse, alldorten am ersten
etwas von jungen Hünern, zu
Auferziehung ihrer Jungen, ohne
Kosten haben kan. Um Jacobi
lauffen diese schon mit den Alten
aus, und lernen ihre Nahrung
selbsten suchen, um Martini aber
ist ihr Balg zu seiner Vollkom-
menheit gelanget. Es macht der
Fuchs, ob er gleich gerne in der
Erden wohnet, doch selten sein La-
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Fuc
ger, sondern er erkundiget sich ei-
nes Dachs-Baues, und treibet den
Dachs, wenn er ihm gewachsen
ist, mit Gewalt aus demselben,
oder wenn er vermercket, daß der
Dachs ausgegangen, leget er seine
Losung häufig vor die Röhre;
wenn nun der Dachs bey seiner
Ankunfft den Gesianck mercket, so
verlässet er seine Wohnung, wor-
auf der Fuchs sie sogleich beziehet:
Oder wenn er des Sommers räu-
dig worden ist, durchkriecht er den
Dachs-Bau, und verstänckert
solchen allenthalben, welches der
Dachs, als ein reinliches Thier,
nicht vertragen kan, sondern gerne
ausziehet. Da aber der Fuchs kei-
nen Dachsbau findet, und doch
sicher seyn will, muß er nothwen-
dig seinen Bau unter einem wur-
tzelichten Baum oder Stein ma-
chen, welches doch nur mit einer
Röhre geschiehet; Man findet
auch öffters in freyen ebenen Korn-
Feldern Fuchs-Gruben, welches
nach Weidmännischer Redens-Art
ein Nothbau genennet wird, so
nur von jungen Füchsen geschiehet,
welche von ihren Alten vertrieben
worden, und sich selbsten zu neh-
ren nirgends hin wissen. Der
Fuchs hat einen scharffen Geruch,
und kan den Wind über etliche
hundert Schritte haben; wenn er
das geringste unrichtig vermercket,
so reckt er die Nase in die Höhe,
und nimmt bald die Flucht. Er
hat zur Sommers-Zeit, da er, wie
obgedacht, räudig wird, viel Flö-
he, welche doch magerer, als der
Hunde Flöhe sind: Wenn nun der
Fuchs dieser beschwerlichen Gäste
sich entschlagen will, wadet er im
Wasser so tief er kan, setzet sich
hinten langsam nieder, und immer
tieffer, daß sie nach dem Kopffe

lauffen,
D d 3

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Fuc
Schnecken, Heimen oder Grillen,
Heuſchrecken und andern Unge-
ziefer ſich begnuͤgen laͤßt, wenn er
nemlich von obigen Delicateſſen
nichts antreffen kan: Denn er
trabet bey Nacht-Zeit weit und
breit in Hoͤltzern und Feldern her-
um, und ſucht ſeinen Raub, ſo
bald aber der Morgen wieder her-
bey kommt, ſo ſuchet er auch das
Holtz, oder im Felde ſeinen Noth-
flucht-Bau und verbirget ſich den
Tag uͤber darinnen. Er rantzet
oder rollet im Februario um Licht-
meß-Zeit, und traben ihrer etliche
hinter einander einer Fuͤchſin nach,
wie die Hunde. Die Fuͤchſin ge-
het zehen Wochen dicke, und brin-
get mehrentheils vier, fuͤnff bis
ſechs blinde Junge, gleich einer
Huͤndin, wie denn die Fuͤchſe faſt
in allen Stuͤcken mit den Hunden
uͤberein kommen, ja auch zuwei-
len ſich gar mit denſelben belauf-
fen. Dieſe Junge, welche an-
fangs weißgelblich ſind, nachge-
hends aber immer dunckler werden,
bringet zwar die Fuͤchſin in den
Baͤuen oder Flucht-Roͤhren auf,
ſobald ſie aber uͤber neun Tage alt
und ſehend werden, ſich auch et-
wa Menſchen um den Ort ihres
Aufenthalts wittern laſſen, ſo nim-
met ſie ihr Gehecke, und traͤget es
in das Korn, und zwar gerne na-
he an die Doͤrffer, weil ſie, nebſt
anderm Geaͤſe, alldorten am erſten
etwas von jungen Huͤnern, zu
Auferziehung ihrer Jungen, ohne
Koſten haben kan. Um Jacobi
lauffen dieſe ſchon mit den Alten
aus, und lernen ihre Nahrung
ſelbſten ſuchen, um Martini aber
iſt ihr Balg zu ſeiner Vollkom-
menheit gelanget. Es macht der
Fuchs, ob er gleich gerne in der
Erden wohnet, doch ſelten ſein La-
[Spaltenumbruch]
Fuc
ger, ſondern er erkundiget ſich ei-
nes Dachs-Baues, und treibet den
Dachs, wenn er ihm gewachſen
iſt, mit Gewalt aus demſelben,
oder wenn er vermercket, daß der
Dachs ausgegangen, leget er ſeine
Loſung haͤufig vor die Roͤhre;
wenn nun der Dachs bey ſeiner
Ankunfft den Geſianck mercket, ſo
verlaͤſſet er ſeine Wohnung, wor-
auf der Fuchs ſie ſogleich beziehet:
Oder wenn er des Sommers raͤu-
dig worden iſt, durchkriecht er den
Dachs-Bau, und verſtaͤnckert
ſolchen allenthalben, welches der
Dachs, als ein reinliches Thier,
nicht vertragen kan, ſondern gerne
ausziehet. Da aber der Fuchs kei-
nen Dachsbau findet, und doch
ſicher ſeyn will, muß er nothwen-
dig ſeinen Bau unter einem wur-
tzelichten Baum oder Stein ma-
chen, welches doch nur mit einer
Roͤhre geſchiehet; Man findet
auch oͤffters in freyen ebenen Korn-
Feldern Fuchs-Gruben, welches
nach Weidmaͤnniſcher Redens-Art
ein Nothbau genennet wird, ſo
nur von jungen Fuͤchſen geſchiehet,
welche von ihren Alten vertrieben
worden, und ſich ſelbſten zu neh-
ren nirgends hin wiſſen. Der
Fuchs hat einen ſcharffen Geruch,
und kan den Wind uͤber etliche
hundert Schritte haben; wenn er
das geringſte unrichtig vermercket,
ſo reckt er die Naſe in die Hoͤhe,
und nimmt bald die Flucht. Er
hat zur Sommers-Zeit, da er, wie
obgedacht, raͤudig wird, viel Floͤ-
he, welche doch magerer, als der
Hunde Floͤhe ſind: Wenn nun der
Fuchs dieſer beſchwerlichen Gaͤſte
ſich entſchlagen will, wadet er im
Waſſer ſo tief er kan, ſetzet ſich
hinten langſam nieder, und immer
tieffer, daß ſie nach dem Kopffe

lauffen,
D d 3
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[0441] Fuc Fuc Schnecken, Heimen oder Grillen, Heuſchrecken und andern Unge- ziefer ſich begnuͤgen laͤßt, wenn er nemlich von obigen Delicateſſen nichts antreffen kan: Denn er trabet bey Nacht-Zeit weit und breit in Hoͤltzern und Feldern her- um, und ſucht ſeinen Raub, ſo bald aber der Morgen wieder her- bey kommt, ſo ſuchet er auch das Holtz, oder im Felde ſeinen Noth- flucht-Bau und verbirget ſich den Tag uͤber darinnen. Er rantzet oder rollet im Februario um Licht- meß-Zeit, und traben ihrer etliche hinter einander einer Fuͤchſin nach, wie die Hunde. Die Fuͤchſin ge- het zehen Wochen dicke, und brin- get mehrentheils vier, fuͤnff bis ſechs blinde Junge, gleich einer Huͤndin, wie denn die Fuͤchſe faſt in allen Stuͤcken mit den Hunden uͤberein kommen, ja auch zuwei- len ſich gar mit denſelben belauf- fen. Dieſe Junge, welche an- fangs weißgelblich ſind, nachge- hends aber immer dunckler werden, bringet zwar die Fuͤchſin in den Baͤuen oder Flucht-Roͤhren auf, ſobald ſie aber uͤber neun Tage alt und ſehend werden, ſich auch et- wa Menſchen um den Ort ihres Aufenthalts wittern laſſen, ſo nim- met ſie ihr Gehecke, und traͤget es in das Korn, und zwar gerne na- he an die Doͤrffer, weil ſie, nebſt anderm Geaͤſe, alldorten am erſten etwas von jungen Huͤnern, zu Auferziehung ihrer Jungen, ohne Koſten haben kan. Um Jacobi lauffen dieſe ſchon mit den Alten aus, und lernen ihre Nahrung ſelbſten ſuchen, um Martini aber iſt ihr Balg zu ſeiner Vollkom- menheit gelanget. Es macht der Fuchs, ob er gleich gerne in der Erden wohnet, doch ſelten ſein La- ger, ſondern er erkundiget ſich ei- nes Dachs-Baues, und treibet den Dachs, wenn er ihm gewachſen iſt, mit Gewalt aus demſelben, oder wenn er vermercket, daß der Dachs ausgegangen, leget er ſeine Loſung haͤufig vor die Roͤhre; wenn nun der Dachs bey ſeiner Ankunfft den Geſianck mercket, ſo verlaͤſſet er ſeine Wohnung, wor- auf der Fuchs ſie ſogleich beziehet: Oder wenn er des Sommers raͤu- dig worden iſt, durchkriecht er den Dachs-Bau, und verſtaͤnckert ſolchen allenthalben, welches der Dachs, als ein reinliches Thier, nicht vertragen kan, ſondern gerne ausziehet. Da aber der Fuchs kei- nen Dachsbau findet, und doch ſicher ſeyn will, muß er nothwen- dig ſeinen Bau unter einem wur- tzelichten Baum oder Stein ma- chen, welches doch nur mit einer Roͤhre geſchiehet; Man findet auch oͤffters in freyen ebenen Korn- Feldern Fuchs-Gruben, welches nach Weidmaͤnniſcher Redens-Art ein Nothbau genennet wird, ſo nur von jungen Fuͤchſen geſchiehet, welche von ihren Alten vertrieben worden, und ſich ſelbſten zu neh- ren nirgends hin wiſſen. Der Fuchs hat einen ſcharffen Geruch, und kan den Wind uͤber etliche hundert Schritte haben; wenn er das geringſte unrichtig vermercket, ſo reckt er die Naſe in die Hoͤhe, und nimmt bald die Flucht. Er hat zur Sommers-Zeit, da er, wie obgedacht, raͤudig wird, viel Floͤ- he, welche doch magerer, als der Hunde Floͤhe ſind: Wenn nun der Fuchs dieſer beſchwerlichen Gaͤſte ſich entſchlagen will, wadet er im Waſſer ſo tief er kan, ſetzet ſich hinten langſam nieder, und immer tieffer, daß ſie nach dem Kopffe lauffen, D d 3

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/441>, abgerufen am 28.04.2024.