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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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[Spaltenumbruch]

Het
Hasen im Lager sitzen sehen kön-
nen; So nun einer aufstösset,
muß man ihm einen kleinen Vor-
sprung vergönnen, darnach lässet
man von den nächsten Strick-
Winden ein paar los, und jaget
einer oder zwey zu Pferde hernach,
die übrigen bleiben in ihrer Such,
und also streiffet man ein Feld
nach dem andern durch, und wird
ein Strick Hunde nach dem an-
dern losgelassen, nachdem es viel
oder wenig Hasen giebt, oder
nachdem der Hase auf der rechten
oder lincken Seite, oder in der
Mitten aufstehet. Wo es Höhen
und Gebirge hat, läufft der Hase
gerne Berg-auf, da er wegen Kür-
tze der vördern und Länge der hin-
tern Füsse, viel besser fortkommen
kan, als die Hunde, die dadurch
bald abgemattet werden, daher
etliche einen Jäger zu Fuß mit ei-
nem Strick Hunde oben in der
Höhe aufpassen lassen, ihme die-
sen Paß abzuschneiden. Wenn
ihme die Hunde nahe auf den Leib
kommen, gebrauchet er mancher-
ley arge List, begiebt sich in die
Wasser, verbirgt sich, wenn Scha-
fe oder anderes Vieh im Felde
sind, unter die Heerde, leget sich
öffters im stärcksten Lauff nieder,
daß die Hunde über ihn springen,
schlieffet durch die Zäune und Ge-
hege von einer Seiten auf die an-
dere, lauffet, wenn die Jäger und
Hunde vorbey, den geraden Weg
wieder zurücke. Bisweilen springt
er, wenn er mitten unter den Hun-
den ist, über sie hinüber, oder
schießt ihnen bey den Füssen hin-
durch; manchmal, wenn die Hun-
de nicht wohl gefängig oder gar
zu hoch sind, stossen sie zwar den
Hasen, ergreiffen ihn aber nicht,
sondern kriegen an stat desselben
[Spaltenumbruch]
Het
das Maul voll Haare, der Hase
aber läuffet mit berupfftem Peltz
und gantzer Haut immer fort.
Wenn man junge Hunde einhe-
tzen will, geschiehet es am besten
im Herbst, da es junge heuer ge-
fallene Hasen giebt, die weder so
schnell noch so listig sind, als die
alten. Das erstemal muß man
einen jungen Hund mit zwey gu-
ten alten Hunden an einem vor-
theilhafftigen Orte einhetzen, da-
mit er zum erstenmal nicht ver-
geblich lauffe, denn dadurch wird
er verzagt werden, und sowol das
Hertz, als die Begierde verlieren.
Es muß aber nahe und hinter den
jungen Hunden allezeit einer zu
Pferde seyn, damit sie nicht, wo
sie lange allein bey dem Hasen
bleiben, ihn zerreissen und fressen
lernen, welche heßliche Gewohn-
heit ihnen hernach hart wieder ab-
zugewöhnen ist. Bey nassem,
windigten, üblen Gewitter, soll
man nicht zu hetzen reiten, aber
im Thau ist es darum gut, weil
der Hase nicht so weit, noch so
leicht aufstehet, indem er nicht
gerne naß wird, daher er die Jä-
ger näher auf sich ankommen läs-
set, und die Hunde werden durch
den frischen kühlen Thau desto mehr
erqvicket. Auch soll man nicht
hetzen bey weichem Wetter, weil
der Hase leicht ist, und über die
tieffen, weiten Felder, wohl kom-
men kan, die Hunde aber tieff
hinein fallen; zu geschweigen, daß
zu solcher Zeit grosser Schade in
der Saat geschiehet. Jm Win-
ter, wenn tieffer Schnee liegt, soll
man gar nicht, bey hart gefror-
nem Erdreich aber Vormittags
nicht hetzen, denn die Hunde lauf-
fen sich auf, und verderben sich
offt auf einmal so übel, daß man

sie

[Spaltenumbruch]

Het
Haſen im Lager ſitzen ſehen koͤn-
nen; So nun einer aufſtoͤſſet,
muß man ihm einen kleinen Vor-
ſprung vergoͤnnen, darnach laͤſſet
man von den naͤchſten Strick-
Winden ein paar los, und jaget
einer oder zwey zu Pferde hernach,
die uͤbrigen bleiben in ihrer Such,
und alſo ſtreiffet man ein Feld
nach dem andern durch, und wird
ein Strick Hunde nach dem an-
dern losgelaſſen, nachdem es viel
oder wenig Haſen giebt, oder
nachdem der Haſe auf der rechten
oder lincken Seite, oder in der
Mitten aufſtehet. Wo es Hoͤhen
und Gebirge hat, laͤufft der Haſe
gerne Berg-auf, da er wegen Kuͤr-
tze der voͤrdern und Laͤnge der hin-
tern Fuͤſſe, viel beſſer fortkommen
kan, als die Hunde, die dadurch
bald abgemattet werden, daher
etliche einen Jaͤger zu Fuß mit ei-
nem Strick Hunde oben in der
Hoͤhe aufpaſſen laſſen, ihme die-
ſen Paß abzuſchneiden. Wenn
ihme die Hunde nahe auf den Leib
kommen, gebrauchet er mancher-
ley arge Liſt, begiebt ſich in die
Waſſer, verbirgt ſich, wenn Scha-
fe oder anderes Vieh im Felde
ſind, unter die Heerde, leget ſich
oͤffters im ſtaͤrckſten Lauff nieder,
daß die Hunde uͤber ihn ſpringen,
ſchlieffet durch die Zaͤune und Ge-
hege von einer Seiten auf die an-
dere, lauffet, wenn die Jaͤger und
Hunde vorbey, den geraden Weg
wieder zuruͤcke. Bisweilen ſpringt
er, wenn er mitten unter den Hun-
den iſt, uͤber ſie hinuͤber, oder
ſchießt ihnen bey den Fuͤſſen hin-
durch; manchmal, wenn die Hun-
de nicht wohl gefaͤngig oder gar
zu hoch ſind, ſtoſſen ſie zwar den
Haſen, ergreiffen ihn aber nicht,
ſondern kriegen an ſtat deſſelben
[Spaltenumbruch]
Het
das Maul voll Haare, der Haſe
aber laͤuffet mit berupfftem Peltz
und gantzer Haut immer fort.
Wenn man junge Hunde einhe-
tzen will, geſchiehet es am beſten
im Herbſt, da es junge heuer ge-
fallene Haſen giebt, die weder ſo
ſchnell noch ſo liſtig ſind, als die
alten. Das erſtemal muß man
einen jungen Hund mit zwey gu-
ten alten Hunden an einem vor-
theilhafftigen Orte einhetzen, da-
mit er zum erſtenmal nicht ver-
geblich lauffe, denn dadurch wird
er verzagt werden, und ſowol das
Hertz, als die Begierde verlieren.
Es muß aber nahe und hinter den
jungen Hunden allezeit einer zu
Pferde ſeyn, damit ſie nicht, wo
ſie lange allein bey dem Haſen
bleiben, ihn zerreiſſen und freſſen
lernen, welche heßliche Gewohn-
heit ihnen hernach hart wieder ab-
zugewoͤhnen iſt. Bey naſſem,
windigten, uͤblen Gewitter, ſoll
man nicht zu hetzen reiten, aber
im Thau iſt es darum gut, weil
der Haſe nicht ſo weit, noch ſo
leicht aufſtehet, indem er nicht
gerne naß wird, daher er die Jaͤ-
ger naͤher auf ſich ankommen laͤſ-
ſet, und die Hunde werden durch
den friſchen kuͤhlen Thau deſto mehꝛ
erqvicket. Auch ſoll man nicht
hetzen bey weichem Wetter, weil
der Haſe leicht iſt, und uͤber die
tieffen, weiten Felder, wohl kom-
men kan, die Hunde aber tieff
hinein fallen; zu geſchweigen, daß
zu ſolcher Zeit groſſer Schade in
der Saat geſchiehet. Jm Win-
ter, wenn tieffer Schnee liegt, ſoll
man gar nicht, bey hart gefror-
nem Erdreich aber Vormittags
nicht hetzen, denn die Hunde lauf-
fen ſich auf, und verderben ſich
offt auf einmal ſo uͤbel, daß man

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[0550] Het Het Haſen im Lager ſitzen ſehen koͤn- nen; So nun einer aufſtoͤſſet, muß man ihm einen kleinen Vor- ſprung vergoͤnnen, darnach laͤſſet man von den naͤchſten Strick- Winden ein paar los, und jaget einer oder zwey zu Pferde hernach, die uͤbrigen bleiben in ihrer Such, und alſo ſtreiffet man ein Feld nach dem andern durch, und wird ein Strick Hunde nach dem an- dern losgelaſſen, nachdem es viel oder wenig Haſen giebt, oder nachdem der Haſe auf der rechten oder lincken Seite, oder in der Mitten aufſtehet. Wo es Hoͤhen und Gebirge hat, laͤufft der Haſe gerne Berg-auf, da er wegen Kuͤr- tze der voͤrdern und Laͤnge der hin- tern Fuͤſſe, viel beſſer fortkommen kan, als die Hunde, die dadurch bald abgemattet werden, daher etliche einen Jaͤger zu Fuß mit ei- nem Strick Hunde oben in der Hoͤhe aufpaſſen laſſen, ihme die- ſen Paß abzuſchneiden. Wenn ihme die Hunde nahe auf den Leib kommen, gebrauchet er mancher- ley arge Liſt, begiebt ſich in die Waſſer, verbirgt ſich, wenn Scha- fe oder anderes Vieh im Felde ſind, unter die Heerde, leget ſich oͤffters im ſtaͤrckſten Lauff nieder, daß die Hunde uͤber ihn ſpringen, ſchlieffet durch die Zaͤune und Ge- hege von einer Seiten auf die an- dere, lauffet, wenn die Jaͤger und Hunde vorbey, den geraden Weg wieder zuruͤcke. Bisweilen ſpringt er, wenn er mitten unter den Hun- den iſt, uͤber ſie hinuͤber, oder ſchießt ihnen bey den Fuͤſſen hin- durch; manchmal, wenn die Hun- de nicht wohl gefaͤngig oder gar zu hoch ſind, ſtoſſen ſie zwar den Haſen, ergreiffen ihn aber nicht, ſondern kriegen an ſtat deſſelben das Maul voll Haare, der Haſe aber laͤuffet mit berupfftem Peltz und gantzer Haut immer fort. Wenn man junge Hunde einhe- tzen will, geſchiehet es am beſten im Herbſt, da es junge heuer ge- fallene Haſen giebt, die weder ſo ſchnell noch ſo liſtig ſind, als die alten. Das erſtemal muß man einen jungen Hund mit zwey gu- ten alten Hunden an einem vor- theilhafftigen Orte einhetzen, da- mit er zum erſtenmal nicht ver- geblich lauffe, denn dadurch wird er verzagt werden, und ſowol das Hertz, als die Begierde verlieren. Es muß aber nahe und hinter den jungen Hunden allezeit einer zu Pferde ſeyn, damit ſie nicht, wo ſie lange allein bey dem Haſen bleiben, ihn zerreiſſen und freſſen lernen, welche heßliche Gewohn- heit ihnen hernach hart wieder ab- zugewoͤhnen iſt. Bey naſſem, windigten, uͤblen Gewitter, ſoll man nicht zu hetzen reiten, aber im Thau iſt es darum gut, weil der Haſe nicht ſo weit, noch ſo leicht aufſtehet, indem er nicht gerne naß wird, daher er die Jaͤ- ger naͤher auf ſich ankommen laͤſ- ſet, und die Hunde werden durch den friſchen kuͤhlen Thau deſto mehꝛ erqvicket. Auch ſoll man nicht hetzen bey weichem Wetter, weil der Haſe leicht iſt, und uͤber die tieffen, weiten Felder, wohl kom- men kan, die Hunde aber tieff hinein fallen; zu geſchweigen, daß zu ſolcher Zeit groſſer Schade in der Saat geſchiehet. Jm Win- ter, wenn tieffer Schnee liegt, ſoll man gar nicht, bey hart gefror- nem Erdreich aber Vormittags nicht hetzen, denn die Hunde lauf- fen ſich auf, und verderben ſich offt auf einmal ſo uͤbel, daß man ſie

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/550>, abgerufen am 29.04.2024.