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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Ler
den nechsten und besten Ort ver-
stecken, oder sich eher von einem
Menschen mit der Hand aufhe-
ben lassen, als daß sie wieder auf-
fliegen solten. Er hat einen un-
gemein schnellen Flug, ist aber
zum Baitzen sehr hart, ja fast un-
möglich abzurichten: Denn ob er
wol bald abgetragen wird, auch
des Menschen bald gewohnet, und
dem Luder oder Feder-Spiel zu-
flieget; nicht weniger anfänglich,
wenn mans in einem Zimmer mit
einem Vogel probiret, auf die
Erde sitzt, und sich den Raub be-
scheidentlich abnehmen lässet, so
behält er doch diesen Gebrauch im
Felde nicht; sondern so bald er in
freyer Lufft auf eine Lerche gewor-
fen wird, und solche fängt, be-
giebt er sich nicht auf die Erde, son-
dern führet meistentheils den Vo-
gel, so bald er ihn in der Lufft
ergriffen, nicht weit von dannen
auf einen Baum, bis er sich ge-
sättiget hat; oder, setzt er sich
schon auf die Erden, so bald er
den Weidemann merckt auf etli-
che Schritte annähern, erhebt er
sich augenblicks mit seiner Beute,
auf eine gute Strecke davon, und
verzehret seinen Raub, ehe der
Weidemann dazu gelangen kan.
Aus dieser Ursache wird er nicht
zum Baitzen, sondern auf eine
andere Art zum Lerchen-Fang ge-
braucht: Man führet ihn nemlich
nur auf der Hand, gehet oder rei-
tet mit einem Hund in das Feld,
und wenn der Hund eine Lerche
auftreibet, hat man Acht, wo sie
hinfällt läßt hierauf das Lerchen-
Fälcklein auf der Hand flattern,
so wird der furchtsame Vogel ge-
wiß nicht aufstehen, den kan man
hernach mit dem Tiraß überziehen,
oder gar mit der Hand, oder auch
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Ler
mit einem in Gestalt eines klei-
nen Fisch-Hamens gestrickten, und
an einem langen Stecken fest ge-
machten Gärnlein überdecken. Ei-
ne andere Art ist diese: den Fal-
cken trägt man im Augusto oder
September aufs Feld, wo Stop-
peln sind, oder in die Wiesen und
andere Orte hin, wo sich Lerchen
aufhalten; wenn nun eine auf-
stehet, so mercket man den Ort, wo
sie hinfällt, und gehet hin, die Ler-
che zu suchen, lässet aber das Ler-
chen-Fälcklein in währendem Hin-
gehen auf der Hand immerdar
mit den Flügeln wecheln, oder sich
bewegen, ohne es von der Hand
hinweg zu lassen, so liegt die Ler-
che, aus Furcht, wie todt, daß
man sie, wenn ihrer zwey sind,
tiraßiren, oder wenn nur einer
ist, entweder gar mit der Hand,
oder mit einem Gärnlein, das
wie ein kleiner Fisch-Hamen aus-
siehet, zudecken kan. Eine ande-
re Weise die Lerchen vom Ende
des Augusti bis zu Anfang des
Octobers zu fangen, ist diese: Wo
viel Lerchen in den Stoppeln lie-
gen, dahin man sie auch wol zu-
sammen treibet, oder wo noch
Haber auf dem Felde stehet, da
richtet man gewisse Steck-Garn,
welche eigentlich auf die Lerchen
gemacht sind, und gehet auf der
andern Seite des Haber-Ackers,
oder eines Ackers, wo hohe Stop-
peln zu befinden, mit dem Lerchen-
Fälcklein hinein, lässet es auf der
Hand mit den Flügeln sich bewe-
gen, und schreitet gantz langsam
fort, bleibt auch zuweilen wieder
ein wenig stehen, damit man die
in den Furchen lauffende Lerchen,
nicht übereile und auftreibe; denn
diese, wenn sie ihren Feind, das
Fälcklein, so von ferne sehen, wol-

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T t 5

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Ler
den nechſten und beſten Ort ver-
ſtecken, oder ſich eher von einem
Menſchen mit der Hand aufhe-
ben laſſen, als daß ſie wieder auf-
fliegen ſolten. Er hat einen un-
gemein ſchnellen Flug, iſt aber
zum Baitzen ſehr hart, ja faſt un-
moͤglich abzurichten: Denn ob er
wol bald abgetragen wird, auch
des Menſchen bald gewohnet, und
dem Luder oder Feder-Spiel zu-
flieget; nicht weniger anfaͤnglich,
wenn mans in einem Zimmer mit
einem Vogel probiret, auf die
Erde ſitzt, und ſich den Raub be-
ſcheidentlich abnehmen laͤſſet, ſo
behaͤlt er doch dieſen Gebrauch im
Felde nicht; ſondern ſo bald er in
freyer Lufft auf eine Lerche gewor-
fen wird, und ſolche faͤngt, be-
giebt er ſich nicht auf die Erde, ſon-
dern fuͤhret meiſtentheils den Vo-
gel, ſo bald er ihn in der Lufft
ergriffen, nicht weit von dannen
auf einen Baum, bis er ſich ge-
ſaͤttiget hat; oder, ſetzt er ſich
ſchon auf die Erden, ſo bald er
den Weidemann merckt auf etli-
che Schritte annaͤhern, erhebt er
ſich augenblicks mit ſeiner Beute,
auf eine gute Strecke davon, und
verzehret ſeinen Raub, ehe der
Weidemann dazu gelangen kan.
Aus dieſer Urſache wird er nicht
zum Baitzen, ſondern auf eine
andere Art zum Lerchen-Fang ge-
braucht: Man fuͤhret ihn nemlich
nur auf der Hand, gehet oder rei-
tet mit einem Hund in das Feld,
und wenn der Hund eine Lerche
auftreibet, hat man Acht, wo ſie
hinfaͤllt laͤßt hierauf das Lerchen-
Faͤlcklein auf der Hand flattern,
ſo wird der furchtſame Vogel ge-
wiß nicht aufſtehen, den kan man
hernach mit dem Tiraß uͤberziehen,
oder gar mit der Hand, oder auch
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Ler
mit einem in Geſtalt eines klei-
nen Fiſch-Hamens geſtrickten, und
an einem langen Stecken feſt ge-
machten Gaͤrnlein uͤberdecken. Ei-
ne andere Art iſt dieſe: den Fal-
cken traͤgt man im Auguſto oder
September aufs Feld, wo Stop-
peln ſind, oder in die Wieſen und
andere Orte hin, wo ſich Lerchen
aufhalten; wenn nun eine auf-
ſtehet, ſo mercket man den Ort, wo
ſie hinfaͤllt, und gehet hin, die Ler-
che zu ſuchen, laͤſſet aber das Ler-
chen-Faͤlcklein in waͤhrendem Hin-
gehen auf der Hand immerdar
mit den Fluͤgeln wecheln, oder ſich
bewegen, ohne es von der Hand
hinweg zu laſſen, ſo liegt die Ler-
che, aus Furcht, wie todt, daß
man ſie, wenn ihrer zwey ſind,
tiraßiren, oder wenn nur einer
iſt, entweder gar mit der Hand,
oder mit einem Gaͤrnlein, das
wie ein kleiner Fiſch-Hamen aus-
ſiehet, zudecken kan. Eine ande-
re Weiſe die Lerchen vom Ende
des Auguſti bis zu Anfang des
Octobers zu fangen, iſt dieſe: Wo
viel Lerchen in den Stoppeln lie-
gen, dahin man ſie auch wol zu-
ſammen treibet, oder wo noch
Haber auf dem Felde ſtehet, da
richtet man gewiſſe Steck-Garn,
welche eigentlich auf die Lerchen
gemacht ſind, und gehet auf der
andern Seite des Haber-Ackers,
oder eines Ackers, wo hohe Stop-
peln zu befinden, mit dem Lerchen-
Faͤlcklein hinein, laͤſſet es auf der
Hand mit den Fluͤgeln ſich bewe-
gen, und ſchreitet gantz langſam
fort, bleibt auch zuweilen wieder
ein wenig ſtehen, damit man die
in den Furchen lauffende Lerchen,
nicht uͤbereile und auftreibe; denn
dieſe, wenn ſie ihren Feind, das
Faͤlcklein, ſo von ferne ſehen, wol-

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[0685] Ler Ler den nechſten und beſten Ort ver- ſtecken, oder ſich eher von einem Menſchen mit der Hand aufhe- ben laſſen, als daß ſie wieder auf- fliegen ſolten. Er hat einen un- gemein ſchnellen Flug, iſt aber zum Baitzen ſehr hart, ja faſt un- moͤglich abzurichten: Denn ob er wol bald abgetragen wird, auch des Menſchen bald gewohnet, und dem Luder oder Feder-Spiel zu- flieget; nicht weniger anfaͤnglich, wenn mans in einem Zimmer mit einem Vogel probiret, auf die Erde ſitzt, und ſich den Raub be- ſcheidentlich abnehmen laͤſſet, ſo behaͤlt er doch dieſen Gebrauch im Felde nicht; ſondern ſo bald er in freyer Lufft auf eine Lerche gewor- fen wird, und ſolche faͤngt, be- giebt er ſich nicht auf die Erde, ſon- dern fuͤhret meiſtentheils den Vo- gel, ſo bald er ihn in der Lufft ergriffen, nicht weit von dannen auf einen Baum, bis er ſich ge- ſaͤttiget hat; oder, ſetzt er ſich ſchon auf die Erden, ſo bald er den Weidemann merckt auf etli- che Schritte annaͤhern, erhebt er ſich augenblicks mit ſeiner Beute, auf eine gute Strecke davon, und verzehret ſeinen Raub, ehe der Weidemann dazu gelangen kan. Aus dieſer Urſache wird er nicht zum Baitzen, ſondern auf eine andere Art zum Lerchen-Fang ge- braucht: Man fuͤhret ihn nemlich nur auf der Hand, gehet oder rei- tet mit einem Hund in das Feld, und wenn der Hund eine Lerche auftreibet, hat man Acht, wo ſie hinfaͤllt laͤßt hierauf das Lerchen- Faͤlcklein auf der Hand flattern, ſo wird der furchtſame Vogel ge- wiß nicht aufſtehen, den kan man hernach mit dem Tiraß uͤberziehen, oder gar mit der Hand, oder auch mit einem in Geſtalt eines klei- nen Fiſch-Hamens geſtrickten, und an einem langen Stecken feſt ge- machten Gaͤrnlein uͤberdecken. Ei- ne andere Art iſt dieſe: den Fal- cken traͤgt man im Auguſto oder September aufs Feld, wo Stop- peln ſind, oder in die Wieſen und andere Orte hin, wo ſich Lerchen aufhalten; wenn nun eine auf- ſtehet, ſo mercket man den Ort, wo ſie hinfaͤllt, und gehet hin, die Ler- che zu ſuchen, laͤſſet aber das Ler- chen-Faͤlcklein in waͤhrendem Hin- gehen auf der Hand immerdar mit den Fluͤgeln wecheln, oder ſich bewegen, ohne es von der Hand hinweg zu laſſen, ſo liegt die Ler- che, aus Furcht, wie todt, daß man ſie, wenn ihrer zwey ſind, tiraßiren, oder wenn nur einer iſt, entweder gar mit der Hand, oder mit einem Gaͤrnlein, das wie ein kleiner Fiſch-Hamen aus- ſiehet, zudecken kan. Eine ande- re Weiſe die Lerchen vom Ende des Auguſti bis zu Anfang des Octobers zu fangen, iſt dieſe: Wo viel Lerchen in den Stoppeln lie- gen, dahin man ſie auch wol zu- ſammen treibet, oder wo noch Haber auf dem Felde ſtehet, da richtet man gewiſſe Steck-Garn, welche eigentlich auf die Lerchen gemacht ſind, und gehet auf der andern Seite des Haber-Ackers, oder eines Ackers, wo hohe Stop- peln zu befinden, mit dem Lerchen- Faͤlcklein hinein, laͤſſet es auf der Hand mit den Fluͤgeln ſich bewe- gen, und ſchreitet gantz langſam fort, bleibt auch zuweilen wieder ein wenig ſtehen, damit man die in den Furchen lauffende Lerchen, nicht uͤbereile und auftreibe; denn dieſe, wenn ſie ihren Feind, das Faͤlcklein, ſo von ferne ſehen, wol- len T t 5

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/685>, abgerufen am 28.04.2024.