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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Mil
oder dieweil das unvermögliche
und schwache Miltz dieselbe zu
rechter Zeit nicht von sich treiben
kan, oder sonsten mangelhafft
und verstopfft ist. Die Kennzei-
chen dieser Kranckheit sind diese:
Das Pferd bekömmt einen grossen
und dicken Bauch, welcher auf
der lincken Seiten fast rauch ist,
athmet dabey oft und geschwind.
Etliche ziehen die Rippen auf der
lincken Seite mehr über sich, als
auf der rechten, seuffzen gleich-
sam offt und viel, werden alle
Tage magerer, und können sich
übel auf die lincke Seite legen.
Etlichen ist der gantze Bauch groß
und dick, und so hart, iedoch auf
der lincken Seiten etwas mehrers,
als auf der rechten, daß man auch
kaum mit den Händen hinein zu
drucken vermag, athmen offt und
viel, gehen auch langsamer, als
sonsten ihre Gewohnheit ist. Et-
lichen ist der Unter-Bauch groß
und dick, dieweil sich die Materie
des Miltzes in das gantze Netze
ausgebreitet hat; niesen, wenn sie
gehen oder etwas arbeiten, wen-
den für grossen Schmertzen, die
sie in der Arbeit empfinden, den
Kopff hin und her. Diese Kranck-
heit kommt die Pferde meisten-
theils in dem Frühling an, wenn
sie sich mit dem grünen Gras gar
zu sehr überfüllen, ist anfänglich
leicht zu curiren, wenn es aber
einmal recht eingewurtzelt hat,
schwerlich oder gar nicht mehr zu
vertreiben. Vor allen Dingen
soll man ihm die Bug-Adern schla-
gen, iedoch nicht zu viel Blut
lassen, hiernechst den Leib offen
halten, sowol im Zirchen als
Stallen, und dahero ein Clystier
gebrauchen, nach diesem aber ihm
die lincke Seiten um die Gegend
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Mil
wo das Miltz liegt, mit nachfol-
gender Salbe täglich zwey mal
schmieren: Nimm Hirsch-Marck
sechs Loth, Enten-Schmaltz, Hü-
ner-Schmaltz iedes zwey Loth,
Schweine-Fett ein Pfund, süß
Mandel-Oel zwey Loth, Wachs
so viel genug ist, mische es unter
einander und schmiere das Pferd
warm damit. Oder nimm Eibisch-
Safft, wilden Gurcken-Safft, ie-
des ein halb Maaß, Camillen-Oel
ein Viertel-Pfund, Lor-Oel ein
halb Pfund; siede es bis das Wasser
von den Säften verraucht ist, als-
denn schmiere das Pferd warm
damit, hernach gieb ihm folgen-
den Einguß: Nimm Haselwurtz
drey Loth, Wein ein Nössel, siede
es wohl, drücke es aus, und gieß
dem Pferd auf einmal ein, und
continuir etliche Tage damit.
Oder nimm Nessel-Saamen zwey
Loth, Miltz-Kraut und Tamaris-
ken, iedes zwey Loth, Färber-Rö-
the eine Hand voll, Calmus zwey
Loth, Weiden- und Hollunder-
Rinden iedes eine Hand voll; sie-
de es wohl mit einander in Wein,
presse die Brühe davon, und gieß
dem Pferd anderthalb Nössel oder
drey Viertel eines Maaß auf ein-
mal laulicht ein. Oder nimm
Kümmel acht Loth, Honig ein halb
Pfund, Teuffelsdreck ein Qvint,
ein halb Nössel Wein-Eßig; zer-
reibe diese Stücke und theile sie in
drey Nössel Wasser, gieß dem
Pferde alle Tage einen Theil in
Hals, und gieb demselben den
Tag über bis auf den Abend nichts
zu fressen. Jtem glüe einen
Stahl und halt ein Stück Schwe-
fel daran, so schmiltzt der Stahl,
stelle aber vorhero eine Schüssel
mit Wasser darunter, aus dem
Wasser sammle die eingetropffte

Kör-

[Spaltenumbruch]

Mil
oder dieweil das unvermoͤgliche
und ſchwache Miltz dieſelbe zu
rechter Zeit nicht von ſich treiben
kan, oder ſonſten mangelhafft
und verſtopfft iſt. Die Kennzei-
chen dieſer Kranckheit ſind dieſe:
Das Pferd bekoͤmmt einen groſſen
und dicken Bauch, welcher auf
der lincken Seiten faſt rauch iſt,
athmet dabey oft und geſchwind.
Etliche ziehen die Rippen auf der
lincken Seite mehr uͤber ſich, als
auf der rechten, ſeuffzen gleich-
ſam offt und viel, werden alle
Tage magerer, und koͤnnen ſich
uͤbel auf die lincke Seite legen.
Etlichen iſt der gantze Bauch groß
und dick, und ſo hart, iedoch auf
der lincken Seiten etwas mehrers,
als auf der rechten, daß man auch
kaum mit den Haͤnden hinein zu
drucken vermag, athmen offt und
viel, gehen auch langſamer, als
ſonſten ihre Gewohnheit iſt. Et-
lichen iſt der Unter-Bauch groß
und dick, dieweil ſich die Materie
des Miltzes in das gantze Netze
ausgebreitet hat; nieſen, wenn ſie
gehen oder etwas arbeiten, wen-
den fuͤr groſſen Schmertzen, die
ſie in der Arbeit empfinden, den
Kopff hin und her. Dieſe Kranck-
heit kommt die Pferde meiſten-
theils in dem Fruͤhling an, wenn
ſie ſich mit dem gruͤnen Gras gar
zu ſehr uͤberfuͤllen, iſt anfaͤnglich
leicht zu curiren, wenn es aber
einmal recht eingewurtzelt hat,
ſchwerlich oder gar nicht mehr zu
vertreiben. Vor allen Dingen
ſoll man ihm die Bug-Adern ſchla-
gen, iedoch nicht zu viel Blut
laſſen, hiernechſt den Leib offen
halten, ſowol im Zirchen als
Stallen, und dahero ein Clyſtier
gebrauchen, nach dieſem aber ihm
die lincke Seiten um die Gegend
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Mil
wo das Miltz liegt, mit nachfol-
gender Salbe taͤglich zwey mal
ſchmieren: Nimm Hirſch-Marck
ſechs Loth, Enten-Schmaltz, Huͤ-
ner-Schmaltz iedes zwey Loth,
Schweine-Fett ein Pfund, ſuͤß
Mandel-Oel zwey Loth, Wachs
ſo viel genug iſt, miſche es unter
einander und ſchmiere das Pferd
warm damit. Oder nimm Eibiſch-
Safft, wilden Gurcken-Safft, ie-
des ein halb Maaß, Camillen-Oel
ein Viertel-Pfund, Lor-Oel ein
halb Pfund; ſiede es bis das Waſſer
von den Saͤften verraucht iſt, als-
denn ſchmiere das Pferd warm
damit, hernach gieb ihm folgen-
den Einguß: Nimm Haſelwurtz
drey Loth, Wein ein Noͤſſel, ſiede
es wohl, druͤcke es aus, und gieß
dem Pferd auf einmal ein, und
continuir etliche Tage damit.
Oder nimm Neſſel-Saamen zwey
Loth, Miltz-Kraut und Tamaris-
ken, iedes zwey Loth, Faͤrber-Roͤ-
the eine Hand voll, Calmus zwey
Loth, Weiden- und Hollunder-
Rinden iedes eine Hand voll; ſie-
de es wohl mit einander in Wein,
preſſe die Bruͤhe davon, und gieß
dem Pferd anderthalb Noͤſſel oder
drey Viertel eines Maaß auf ein-
mal laulicht ein. Oder nimm
Kuͤmmel acht Loth, Honig ein halb
Pfund, Teuffelsdreck ein Qvint,
ein halb Noͤſſel Wein-Eßig; zer-
reibe dieſe Stuͤcke und theile ſie in
drey Noͤſſel Waſſer, gieß dem
Pferde alle Tage einen Theil in
Hals, und gieb demſelben den
Tag uͤber bis auf den Abend nichts
zu freſſen. Jtem gluͤe einen
Stahl und halt ein Stuͤck Schwe-
fel daran, ſo ſchmiltzt der Stahl,
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Waſſer ſammle die eingetropffte

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[0767] Mil Mil oder dieweil das unvermoͤgliche und ſchwache Miltz dieſelbe zu rechter Zeit nicht von ſich treiben kan, oder ſonſten mangelhafft und verſtopfft iſt. Die Kennzei- chen dieſer Kranckheit ſind dieſe: Das Pferd bekoͤmmt einen groſſen und dicken Bauch, welcher auf der lincken Seiten faſt rauch iſt, athmet dabey oft und geſchwind. Etliche ziehen die Rippen auf der lincken Seite mehr uͤber ſich, als auf der rechten, ſeuffzen gleich- ſam offt und viel, werden alle Tage magerer, und koͤnnen ſich uͤbel auf die lincke Seite legen. Etlichen iſt der gantze Bauch groß und dick, und ſo hart, iedoch auf der lincken Seiten etwas mehrers, als auf der rechten, daß man auch kaum mit den Haͤnden hinein zu drucken vermag, athmen offt und viel, gehen auch langſamer, als ſonſten ihre Gewohnheit iſt. Et- lichen iſt der Unter-Bauch groß und dick, dieweil ſich die Materie des Miltzes in das gantze Netze ausgebreitet hat; nieſen, wenn ſie gehen oder etwas arbeiten, wen- den fuͤr groſſen Schmertzen, die ſie in der Arbeit empfinden, den Kopff hin und her. Dieſe Kranck- heit kommt die Pferde meiſten- theils in dem Fruͤhling an, wenn ſie ſich mit dem gruͤnen Gras gar zu ſehr uͤberfuͤllen, iſt anfaͤnglich leicht zu curiren, wenn es aber einmal recht eingewurtzelt hat, ſchwerlich oder gar nicht mehr zu vertreiben. Vor allen Dingen ſoll man ihm die Bug-Adern ſchla- gen, iedoch nicht zu viel Blut laſſen, hiernechſt den Leib offen halten, ſowol im Zirchen als Stallen, und dahero ein Clyſtier gebrauchen, nach dieſem aber ihm die lincke Seiten um die Gegend wo das Miltz liegt, mit nachfol- gender Salbe taͤglich zwey mal ſchmieren: Nimm Hirſch-Marck ſechs Loth, Enten-Schmaltz, Huͤ- ner-Schmaltz iedes zwey Loth, Schweine-Fett ein Pfund, ſuͤß Mandel-Oel zwey Loth, Wachs ſo viel genug iſt, miſche es unter einander und ſchmiere das Pferd warm damit. Oder nimm Eibiſch- Safft, wilden Gurcken-Safft, ie- des ein halb Maaß, Camillen-Oel ein Viertel-Pfund, Lor-Oel ein halb Pfund; ſiede es bis das Waſſer von den Saͤften verraucht iſt, als- denn ſchmiere das Pferd warm damit, hernach gieb ihm folgen- den Einguß: Nimm Haſelwurtz drey Loth, Wein ein Noͤſſel, ſiede es wohl, druͤcke es aus, und gieß dem Pferd auf einmal ein, und continuir etliche Tage damit. Oder nimm Neſſel-Saamen zwey Loth, Miltz-Kraut und Tamaris- ken, iedes zwey Loth, Faͤrber-Roͤ- the eine Hand voll, Calmus zwey Loth, Weiden- und Hollunder- Rinden iedes eine Hand voll; ſie- de es wohl mit einander in Wein, preſſe die Bruͤhe davon, und gieß dem Pferd anderthalb Noͤſſel oder drey Viertel eines Maaß auf ein- mal laulicht ein. Oder nimm Kuͤmmel acht Loth, Honig ein halb Pfund, Teuffelsdreck ein Qvint, ein halb Noͤſſel Wein-Eßig; zer- reibe dieſe Stuͤcke und theile ſie in drey Noͤſſel Waſſer, gieß dem Pferde alle Tage einen Theil in Hals, und gieb demſelben den Tag uͤber bis auf den Abend nichts zu freſſen. Jtem gluͤe einen Stahl und halt ein Stuͤck Schwe- fel daran, ſo ſchmiltzt der Stahl, ſtelle aber vorhero eine Schuͤſſel mit Waſſer darunter, aus dem Waſſer ſammle die eingetropffte Koͤr-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/767>, abgerufen am 05.05.2024.