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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Mun
man im Anfang die Freyheit der
Zungen nicht lassen darf, so lange,
bis der Kopff vorhero wohl stet
und gerichtet ist.

Die Zungen-freyen Mundstü-
cke, die von etlichen auch offene
und gekröpffte genennet werden,
braucht man gemeiniglich, wenn
die Pferde schon das fünffte Jahr
völlig erreichet haben, und vom
Hals, Kopff und dem gantzen Leib
stet und gerecht sind, denn wird
ihnen mehr Freyheit der Zungen
zugelassen, wiewol diese Mund-
stücke die Laden besser angreiffen,
und das Pferd etwas stärcker be-
zäumen, als die geschlossenen.
Sie werden meistentheils alleine
zu den starck-züngigen Pferden
gebraucht.

Die gekröpfften Gebisse mit
Dring-Stänglein sind härter als
die andern; doch sollen die Dring-
Stänglein nicht in den Zapffen,
oder in den Ort, da man das
Mundstück einschraubet, gemacht
seyn, sondern ie höher sie in den
Stangen an stat der Beykettlein
liegen, ie ein härter Mundstück
sie machen; ie niedriger aber, ie
linder sind sie.

Die Kappen-Mundstücke wer-
den heut zu Tage nicht so viel,
als wie vor alters gebraucht, und
sind fast einerley Gattung mit de-
nen Hohl-Bissen, ausser daß sie
eingekerbt und eingeschnitten, auch
nicht so groß und dicke sind.

Die Galgen-Mundstücke sind
hart, und sollen jungen Pferden
nicht leichte in den Mund kom-
men, weil sie mehr verderben als
gut machen; vor diesem hat man
sie zu grossen weitmäuligen Heng-
sten gebraucht, die dicke Leffzen,
starcke Laden und Kinn, auch di-
cke Zungen gehabt, und schwer in
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Mun
der Faust waren. Sie werden
unterschiedlich gemacht, nicht al-
lein in der Weite, sondern auch
in der Höhe der Galgen, Wal-
tzen, Aepffel, Gespielen mit, oder
ohne Dring-Stänglein, dahero
auch allezeit eines härter ist als das
andere. Die Weite dieser Mund-
stücke soll vier Zoll und ein Vier-
tel, und die Höhe des Bogens
oder Galgens anderthalben Zoll,
die Aepffel aber nicht über einen
Zoll hoch, und oben ein wenig zu-
rück gebogen seyn, damit sie ei-
nem Pferde den Gaumen nicht
verletzen. Die Galgen-Mund-
stücke zäumen unter sich, gleichwie
die gekröpfften oder Zungen-frey-
en herbey, die geschlossenen Hohl-
Bisse aber über sich zäumen. Die
Mundstücke insgemein sollen ei-
nem ieden Pferde auf beyden Sei-
ten gleich hangen, und einen qver
Finger über die Hacken-Zähne
einwerts liegen, damit es die Ha-
cken nicht berühre Die Waltzen
in denen Mundstücken sind vieler-
ley Arten: Oliven-Spilling-Me-
lonen-Glocken-Birn-Aepffel-Ei-
chel-Mühlstein- und noch mehr au-
dere Waltzen, so denen Pferden
dienen, welche nicht gerne viel Ei-
sen im Maul haben. Unter sol-
chen sind die glatten besser als die
eingekerbten, weil sich nicht so viel
Schleim darein legen mag, und
sie auch sauberer können gehalten
werden, dienen auch vor die Pfer-
de, die klein und seicht vom Maul,
und fleischichte starcke Laden ha-
ben, veranlassen ferner ein Pferd
damit zu spielen, und dadurch
ein feuchtes Maul zu überkom-
men. Je grösser oder kleiner aber
die Waltzen sind, ie mehr oder
weniger greiffen sie an. Die Me-
lonen- und Birnen-Waltzen ge-

hören
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Mun
man im Anfang die Freyheit der
Zungen nicht laſſen darf, ſo lange,
bis der Kopff vorhero wohl ſtet
und gerichtet iſt.

Die Zungen-freyen Mundſtuͤ-
cke, die von etlichen auch offene
und gekroͤpffte genennet werden,
braucht man gemeiniglich, wenn
die Pferde ſchon das fuͤnffte Jahr
voͤllig erreichet haben, und vom
Hals, Kopff und dem gantzen Leib
ſtet und gerecht ſind, denn wird
ihnen mehr Freyheit der Zungen
zugelaſſen, wiewol dieſe Mund-
ſtuͤcke die Laden beſſer angreiffen,
und das Pferd etwas ſtaͤrcker be-
zaͤumen, als die geſchloſſenen.
Sie werden meiſtentheils alleine
zu den ſtarck-zuͤngigen Pferden
gebraucht.

Die gekroͤpfften Gebiſſe mit
Dring-Staͤnglein ſind haͤrter als
die andern; doch ſollen die Dring-
Staͤnglein nicht in den Zapffen,
oder in den Ort, da man das
Mundſtuͤck einſchraubet, gemacht
ſeyn, ſondern ie hoͤher ſie in den
Stangen an ſtat der Beykettlein
liegen, ie ein haͤrter Mundſtuͤck
ſie machen; ie niedriger aber, ie
linder ſind ſie.

Die Kappen-Mundſtuͤcke wer-
den heut zu Tage nicht ſo viel,
als wie vor alters gebraucht, und
ſind faſt einerley Gattung mit de-
nen Hohl-Biſſen, auſſer daß ſie
eingekerbt und eingeſchnitten, auch
nicht ſo groß und dicke ſind.

Die Galgen-Mundſtuͤcke ſind
hart, und ſollen jungen Pferden
nicht leichte in den Mund kom-
men, weil ſie mehr verderben als
gut machen; vor dieſem hat man
ſie zu groſſen weitmaͤuligen Heng-
ſten gebraucht, die dicke Leffzen,
ſtarcke Laden und Kinn, auch di-
cke Zungen gehabt, und ſchwer in
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Mun
der Fauſt waren. Sie werden
unterſchiedlich gemacht, nicht al-
lein in der Weite, ſondern auch
in der Hoͤhe der Galgen, Wal-
tzen, Aepffel, Geſpielen mit, oder
ohne Dring-Staͤnglein, dahero
auch allezeit eines haͤrter iſt als das
andere. Die Weite dieſer Mund-
ſtuͤcke ſoll vier Zoll und ein Vier-
tel, und die Hoͤhe des Bogens
oder Galgens anderthalben Zoll,
die Aepffel aber nicht uͤber einen
Zoll hoch, und oben ein wenig zu-
ruͤck gebogen ſeyn, damit ſie ei-
nem Pferde den Gaumen nicht
verletzen. Die Galgen-Mund-
ſtuͤcke zaͤumen unter ſich, gleichwie
die gekroͤpfften oder Zungen-frey-
en herbey, die geſchloſſenen Hohl-
Biſſe aber uͤber ſich zaͤumen. Die
Mundſtuͤcke insgemein ſollen ei-
nem ieden Pferde auf beyden Sei-
ten gleich hangen, und einen qver
Finger uͤber die Hacken-Zaͤhne
einwerts liegen, damit es die Ha-
cken nicht beruͤhre Die Waltzen
in denen Mundſtuͤcken ſind vieler-
ley Arten: Oliven-Spilling-Me-
lonen-Glocken-Birn-Aepffel-Ei-
chel-Muͤhlſtein- und noch mehr au-
dere Waltzen, ſo denen Pferden
dienen, welche nicht gerne viel Ei-
ſen im Maul haben. Unter ſol-
chen ſind die glatten beſſer als die
eingekerbten, weil ſich nicht ſo viel
Schleim darein legen mag, und
ſie auch ſauberer koͤnnen gehalten
werden, dienen auch vor die Pfer-
de, die klein und ſeicht vom Maul,
und fleiſchichte ſtarcke Laden ha-
ben, veranlaſſen ferner ein Pferd
damit zu ſpielen, und dadurch
ein feuchtes Maul zu uͤberkom-
men. Je groͤſſer oder kleiner aber
die Waltzen ſind, ie mehr oder
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lonen- und Birnen-Waltzen ge-

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[0791] Mun Mun man im Anfang die Freyheit der Zungen nicht laſſen darf, ſo lange, bis der Kopff vorhero wohl ſtet und gerichtet iſt. Die Zungen-freyen Mundſtuͤ- cke, die von etlichen auch offene und gekroͤpffte genennet werden, braucht man gemeiniglich, wenn die Pferde ſchon das fuͤnffte Jahr voͤllig erreichet haben, und vom Hals, Kopff und dem gantzen Leib ſtet und gerecht ſind, denn wird ihnen mehr Freyheit der Zungen zugelaſſen, wiewol dieſe Mund- ſtuͤcke die Laden beſſer angreiffen, und das Pferd etwas ſtaͤrcker be- zaͤumen, als die geſchloſſenen. Sie werden meiſtentheils alleine zu den ſtarck-zuͤngigen Pferden gebraucht. Die gekroͤpfften Gebiſſe mit Dring-Staͤnglein ſind haͤrter als die andern; doch ſollen die Dring- Staͤnglein nicht in den Zapffen, oder in den Ort, da man das Mundſtuͤck einſchraubet, gemacht ſeyn, ſondern ie hoͤher ſie in den Stangen an ſtat der Beykettlein liegen, ie ein haͤrter Mundſtuͤck ſie machen; ie niedriger aber, ie linder ſind ſie. Die Kappen-Mundſtuͤcke wer- den heut zu Tage nicht ſo viel, als wie vor alters gebraucht, und ſind faſt einerley Gattung mit de- nen Hohl-Biſſen, auſſer daß ſie eingekerbt und eingeſchnitten, auch nicht ſo groß und dicke ſind. Die Galgen-Mundſtuͤcke ſind hart, und ſollen jungen Pferden nicht leichte in den Mund kom- men, weil ſie mehr verderben als gut machen; vor dieſem hat man ſie zu groſſen weitmaͤuligen Heng- ſten gebraucht, die dicke Leffzen, ſtarcke Laden und Kinn, auch di- cke Zungen gehabt, und ſchwer in der Fauſt waren. Sie werden unterſchiedlich gemacht, nicht al- lein in der Weite, ſondern auch in der Hoͤhe der Galgen, Wal- tzen, Aepffel, Geſpielen mit, oder ohne Dring-Staͤnglein, dahero auch allezeit eines haͤrter iſt als das andere. Die Weite dieſer Mund- ſtuͤcke ſoll vier Zoll und ein Vier- tel, und die Hoͤhe des Bogens oder Galgens anderthalben Zoll, die Aepffel aber nicht uͤber einen Zoll hoch, und oben ein wenig zu- ruͤck gebogen ſeyn, damit ſie ei- nem Pferde den Gaumen nicht verletzen. Die Galgen-Mund- ſtuͤcke zaͤumen unter ſich, gleichwie die gekroͤpfften oder Zungen-frey- en herbey, die geſchloſſenen Hohl- Biſſe aber uͤber ſich zaͤumen. Die Mundſtuͤcke insgemein ſollen ei- nem ieden Pferde auf beyden Sei- ten gleich hangen, und einen qver Finger uͤber die Hacken-Zaͤhne einwerts liegen, damit es die Ha- cken nicht beruͤhre Die Waltzen in denen Mundſtuͤcken ſind vieler- ley Arten: Oliven-Spilling-Me- lonen-Glocken-Birn-Aepffel-Ei- chel-Muͤhlſtein- und noch mehr au- dere Waltzen, ſo denen Pferden dienen, welche nicht gerne viel Ei- ſen im Maul haben. Unter ſol- chen ſind die glatten beſſer als die eingekerbten, weil ſich nicht ſo viel Schleim darein legen mag, und ſie auch ſauberer koͤnnen gehalten werden, dienen auch vor die Pfer- de, die klein und ſeicht vom Maul, und fleiſchichte ſtarcke Laden ha- ben, veranlaſſen ferner ein Pferd damit zu ſpielen, und dadurch ein feuchtes Maul zu uͤberkom- men. Je groͤſſer oder kleiner aber die Waltzen ſind, ie mehr oder weniger greiffen ſie an. Die Me- lonen- und Birnen-Waltzen ge- hoͤren C c c 2

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/791>, abgerufen am 29.04.2024.