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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Hufeisenmagnetes bildet. Die Figur läßt ganz deutlich erkennen, daß die Membrane
sich zwischen den Magnetpolen und der Armatur befindet; sie muß also wirklich
der eben angegebenen kräftigen magnetischen Einwirkung unterliegen. Ader rundet
den Magnet sorgfältig ab und vernickelt ihn, so daß das ganze Telephon eine
ebenso handliche als gefällige Form bekommt.

[Abbildung] Fig. 659.

D'Arsonval's Telephon.

D'Arsonval sucht durch Anwendung eines Glocken-
magnetes (Seite 279) eine kräftige magnetische Wirkung
zu erhalten. Der Magnet m m (Fig. 659) ist nahezu
kreisförmig gestaltet. Der eine Pol desselben ist mit dem
cylindrischen Eisenstücke d armirt, über welches die Induc-
tionsspule b b geschoben wird. Das Ansatzstück des zweiten
Poles erhielt die Form eines hohlen Cylinders, welcher
die Inductionsspule umschließt. Das Telephon von
d'Arsouval wiegt nur 125 Gramm, giebt die Worte klar
und deutlich und soll an Kraft selbst das Gower'sche
Telephon übertreffen. An Stelle des Schalltrichters wird
auch bei dem in Rede stehenden Telephone ein biegsames
Rohr zum Hineinsprechen benützt; man will hierdurch
Störungen durch Resonanz vermeiden.

Schiebeck und Planz verwenden einen gestreckten Huf-
eisenmagnet und versehen einen Pol desselben mit einem Eisen-
ringe, welcher an zwei einander gegenüberliegenden Punkten
Eisenkerne trägt, die mit Inductionsspulen versehen sind. Der
zweite Pol ist so gebogen, daß er durch den Mittelpunkt des
Eisenringes geht. Er trägt gleichfalls eine Inductionsspule und
zwar in gleicher Höhe und in derselben Linie mit den beiden
ersterwähnten Spulen. Diese drei in einer Linie stehenden Inductionsspulen wirken auf die
Membrane. Ayres legt zwei Hufeisenmagnete unter Zwischenlage eines dünnen Holzbrettchens
mit ihren gleichnamigen Polen aufeinander und setzt die zwei Inductionsspulen auf Eisen-
stäbchen auf, welche zwischen je zwei gleichnamigen Magnetpolen eingeklemmt sind. Eaton

[Abbildung] Fig. 660.

Böttcher's Telephon.

combinirt sogar sechs Hufeisenmagnete in sternförmiger
Anordnung und versieht deren Pole mit Inductionsspulen.

Böttcher's Telephon weicht hauptsächlich dadurch
von den anderen Constructionen ab, daß der Magnet
nicht unbeweglich ist, sondern sich gleichfalls an den
Schwingungen betheiligen kann; zu diesem Behufe ist er
durch feine Stahlschlingen aufgehängt Durch die Schrauben
a a (Fig. 660) kann er nach aufwärts, durch die Schraube a'
nach abwärts gezogen werden. Die Polschuhe, auf welchen
die Inductionsspulen b b sitzen, sind nicht aus einem
massiven Eisenstücke, sondern aus drei voneinander etwas
abstehenden Eisenstäbchen gebildet um einen raschen und
leichten Wechsel des Magnetismus zu ermöglichen. Das
Gehäuse des Telephons besteht ganz aus Metall, weil das
Holz sich leicht verziehen kann und dadurch die Stellung
der Magnetpole gegen die Membrane verändert. Eine ein-
malige Einstellung auf die richtige Entfernung ist daher für
lange Zeit brauchbar. Als Schalltrichter fungirt das stumpfwinkelig abgebogene Rohr e. Die
Wirkung des Telephons ist eine sehr kräftige, der Ton jedoch nicht so rein wie bei Bell,
Ader u. dgl. Man hört in einiger Entfernung von dem Schalltrichter besser, als wenn das
Ohr an denselben angelegt wird. Beim Sprechen, also bei der Benützung des Telephons als
Sender spricht man unmittelbar in die Schallöffnung hinein. An Orten, welche gegen Geräusch
oder Lärm nicht geschützt werden können, ist Böttcher's Telephon nicht gut zu gebrauchen.

Gleichwie man die Wirksamkeit der Telephone durch Verstärkung des Magnetes oder
durch Vermehrung der Magnetpole zu erhöhen suchte, erprobte man auch die Wirksamkeit

Hufeiſenmagnetes bildet. Die Figur läßt ganz deutlich erkennen, daß die Membrane
ſich zwiſchen den Magnetpolen und der Armatur befindet; ſie muß alſo wirklich
der eben angegebenen kräftigen magnetiſchen Einwirkung unterliegen. Ader rundet
den Magnet ſorgfältig ab und vernickelt ihn, ſo daß das ganze Telephon eine
ebenſo handliche als gefällige Form bekommt.

[Abbildung] Fig. 659.

D’Arſonval’s Telephon.

D’Arſonval ſucht durch Anwendung eines Glocken-
magnetes (Seite 279) eine kräftige magnetiſche Wirkung
zu erhalten. Der Magnet m m (Fig. 659) iſt nahezu
kreisförmig geſtaltet. Der eine Pol desſelben iſt mit dem
cylindriſchen Eiſenſtücke d armirt, über welches die Induc-
tionsſpule b b geſchoben wird. Das Anſatzſtück des zweiten
Poles erhielt die Form eines hohlen Cylinders, welcher
die Inductionsſpule umſchließt. Das Telephon von
d’Arſouval wiegt nur 125 Gramm, giebt die Worte klar
und deutlich und ſoll an Kraft ſelbſt das Gower’ſche
Telephon übertreffen. An Stelle des Schalltrichters wird
auch bei dem in Rede ſtehenden Telephone ein biegſames
Rohr zum Hineinſprechen benützt; man will hierdurch
Störungen durch Reſonanz vermeiden.

Schiebeck und Planz verwenden einen geſtreckten Huf-
eiſenmagnet und verſehen einen Pol desſelben mit einem Eiſen-
ringe, welcher an zwei einander gegenüberliegenden Punkten
Eiſenkerne trägt, die mit Inductionsſpulen verſehen ſind. Der
zweite Pol iſt ſo gebogen, daß er durch den Mittelpunkt des
Eiſenringes geht. Er trägt gleichfalls eine Inductionsſpule und
zwar in gleicher Höhe und in derſelben Linie mit den beiden
erſterwähnten Spulen. Dieſe drei in einer Linie ſtehenden Inductionsſpulen wirken auf die
Membrane. Ayres legt zwei Hufeiſenmagnete unter Zwiſchenlage eines dünnen Holzbrettchens
mit ihren gleichnamigen Polen aufeinander und ſetzt die zwei Inductionsſpulen auf Eiſen-
ſtäbchen auf, welche zwiſchen je zwei gleichnamigen Magnetpolen eingeklemmt ſind. Eaton

[Abbildung] Fig. 660.

Böttcher’s Telephon.

combinirt ſogar ſechs Hufeiſenmagnete in ſternförmiger
Anordnung und verſieht deren Pole mit Inductionsſpulen.

Böttcher’s Telephon weicht hauptſächlich dadurch
von den anderen Conſtructionen ab, daß der Magnet
nicht unbeweglich iſt, ſondern ſich gleichfalls an den
Schwingungen betheiligen kann; zu dieſem Behufe iſt er
durch feine Stahlſchlingen aufgehängt Durch die Schrauben
a a (Fig. 660) kann er nach aufwärts, durch die Schraube a'
nach abwärts gezogen werden. Die Polſchuhe, auf welchen
die Inductionsſpulen b b ſitzen, ſind nicht aus einem
maſſiven Eiſenſtücke, ſondern aus drei voneinander etwas
abſtehenden Eiſenſtäbchen gebildet um einen raſchen und
leichten Wechſel des Magnetismus zu ermöglichen. Das
Gehäuſe des Telephons beſteht ganz aus Metall, weil das
Holz ſich leicht verziehen kann und dadurch die Stellung
der Magnetpole gegen die Membrane verändert. Eine ein-
malige Einſtellung auf die richtige Entfernung iſt daher für
lange Zeit brauchbar. Als Schalltrichter fungirt das ſtumpfwinkelig abgebogene Rohr e. Die
Wirkung des Telephons iſt eine ſehr kräftige, der Ton jedoch nicht ſo rein wie bei Bell,
Ader u. dgl. Man hört in einiger Entfernung von dem Schalltrichter beſſer, als wenn das
Ohr an denſelben angelegt wird. Beim Sprechen, alſo bei der Benützung des Telephons als
Sender ſpricht man unmittelbar in die Schallöffnung hinein. An Orten, welche gegen Geräuſch
oder Lärm nicht geſchützt werden können, iſt Böttcher’s Telephon nicht gut zu gebrauchen.

Gleichwie man die Wirkſamkeit der Telephone durch Verſtärkung des Magnetes oder
durch Vermehrung der Magnetpole zu erhöhen ſuchte, erprobte man auch die Wirkſamkeit

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[902/0916] Hufeiſenmagnetes bildet. Die Figur läßt ganz deutlich erkennen, daß die Membrane ſich zwiſchen den Magnetpolen und der Armatur befindet; ſie muß alſo wirklich der eben angegebenen kräftigen magnetiſchen Einwirkung unterliegen. Ader rundet den Magnet ſorgfältig ab und vernickelt ihn, ſo daß das ganze Telephon eine ebenſo handliche als gefällige Form bekommt. [Abbildung Fig. 659. D’Arſonval’s Telephon.] D’Arſonval ſucht durch Anwendung eines Glocken- magnetes (Seite 279) eine kräftige magnetiſche Wirkung zu erhalten. Der Magnet m m (Fig. 659) iſt nahezu kreisförmig geſtaltet. Der eine Pol desſelben iſt mit dem cylindriſchen Eiſenſtücke d armirt, über welches die Induc- tionsſpule b b geſchoben wird. Das Anſatzſtück des zweiten Poles erhielt die Form eines hohlen Cylinders, welcher die Inductionsſpule umſchließt. Das Telephon von d’Arſouval wiegt nur 125 Gramm, giebt die Worte klar und deutlich und ſoll an Kraft ſelbſt das Gower’ſche Telephon übertreffen. An Stelle des Schalltrichters wird auch bei dem in Rede ſtehenden Telephone ein biegſames Rohr zum Hineinſprechen benützt; man will hierdurch Störungen durch Reſonanz vermeiden. Schiebeck und Planz verwenden einen geſtreckten Huf- eiſenmagnet und verſehen einen Pol desſelben mit einem Eiſen- ringe, welcher an zwei einander gegenüberliegenden Punkten Eiſenkerne trägt, die mit Inductionsſpulen verſehen ſind. Der zweite Pol iſt ſo gebogen, daß er durch den Mittelpunkt des Eiſenringes geht. Er trägt gleichfalls eine Inductionsſpule und zwar in gleicher Höhe und in derſelben Linie mit den beiden erſterwähnten Spulen. Dieſe drei in einer Linie ſtehenden Inductionsſpulen wirken auf die Membrane. Ayres legt zwei Hufeiſenmagnete unter Zwiſchenlage eines dünnen Holzbrettchens mit ihren gleichnamigen Polen aufeinander und ſetzt die zwei Inductionsſpulen auf Eiſen- ſtäbchen auf, welche zwiſchen je zwei gleichnamigen Magnetpolen eingeklemmt ſind. Eaton [Abbildung Fig. 660. Böttcher’s Telephon.] combinirt ſogar ſechs Hufeiſenmagnete in ſternförmiger Anordnung und verſieht deren Pole mit Inductionsſpulen. Böttcher’s Telephon weicht hauptſächlich dadurch von den anderen Conſtructionen ab, daß der Magnet nicht unbeweglich iſt, ſondern ſich gleichfalls an den Schwingungen betheiligen kann; zu dieſem Behufe iſt er durch feine Stahlſchlingen aufgehängt Durch die Schrauben a a (Fig. 660) kann er nach aufwärts, durch die Schraube a' nach abwärts gezogen werden. Die Polſchuhe, auf welchen die Inductionsſpulen b b ſitzen, ſind nicht aus einem maſſiven Eiſenſtücke, ſondern aus drei voneinander etwas abſtehenden Eiſenſtäbchen gebildet um einen raſchen und leichten Wechſel des Magnetismus zu ermöglichen. Das Gehäuſe des Telephons beſteht ganz aus Metall, weil das Holz ſich leicht verziehen kann und dadurch die Stellung der Magnetpole gegen die Membrane verändert. Eine ein- malige Einſtellung auf die richtige Entfernung iſt daher für lange Zeit brauchbar. Als Schalltrichter fungirt das ſtumpfwinkelig abgebogene Rohr e. Die Wirkung des Telephons iſt eine ſehr kräftige, der Ton jedoch nicht ſo rein wie bei Bell, Ader u. dgl. Man hört in einiger Entfernung von dem Schalltrichter beſſer, als wenn das Ohr an denſelben angelegt wird. Beim Sprechen, alſo bei der Benützung des Telephons als Sender ſpricht man unmittelbar in die Schallöffnung hinein. An Orten, welche gegen Geräuſch oder Lärm nicht geſchützt werden können, iſt Böttcher’s Telephon nicht gut zu gebrauchen. Gleichwie man die Wirkſamkeit der Telephone durch Verſtärkung des Magnetes oder durch Vermehrung der Magnetpole zu erhöhen ſuchte, erprobte man auch die Wirkſamkeit

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 902. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/916>, abgerufen am 29.04.2024.