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Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755.

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Lyrische Gedichte
Jhm wird willig aufgethan;
Und sein Bruder hängt sich an:
Halb bedeckt ein Epheü-Kranz
Seines güldnen Hornes Glanz.
Seine schlauen Blicke brennen;
Jede Sehne schwillt von Kraft:
Die ihn kennen wollen, nennen
Jhn den Gott der Hahnreyschaft.
Amor thut sogleich bekannt,
Lehnet an die nächste Wand
Seinen Bogen lachend hin,
Hüpft und ruft mit frohem Sinn:
Troz der fest verschlossnen Thüre,
Bruder! half ich dir herein.
Jung und feurig ist Elmire:
O sie wird nicht grausam seyn!


Die
Lyriſche Gedichte
Jhm wird willig aufgethan;
Und ſein Bruder haͤngt ſich an:
Halb bedeckt ein Epheuͤ-Kranz
Seines guͤldnen Hornes Glanz.
Seine ſchlauen Blicke brennen;
Jede Sehne ſchwillt von Kraft:
Die ihn kennen wollen, nennen
Jhn den Gott der Hahnreyſchaft.
Amor thut ſogleich bekannt,
Lehnet an die naͤchſte Wand
Seinen Bogen lachend hin,
Huͤpft und ruft mit frohem Sinn:
Troz der feſt verſchloſſnen Thuͤre,
Bruder! half ich dir herein.
Jung und feurig iſt Elmire:
O ſie wird nicht grauſam ſeyn!


Die
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[88/0102] Lyriſche Gedichte Jhm wird willig aufgethan; Und ſein Bruder haͤngt ſich an: Halb bedeckt ein Epheuͤ-Kranz Seines guͤldnen Hornes Glanz. Seine ſchlauen Blicke brennen; Jede Sehne ſchwillt von Kraft: Die ihn kennen wollen, nennen Jhn den Gott der Hahnreyſchaft. Amor thut ſogleich bekannt, Lehnet an die naͤchſte Wand Seinen Bogen lachend hin, Huͤpft und ruft mit frohem Sinn: Troz der feſt verſchloſſnen Thuͤre, Bruder! half ich dir herein. Jung und feurig iſt Elmire: O ſie wird nicht grauſam ſeyn! Die

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Zitationshilfe: Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uz_gedichte_1755/102>, abgerufen am 14.05.2024.