Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

und Butter anzumachen und entweder so allein oder über junge Hüner und Tauben anzurichten wissen. Man brauchet ihn auch in Potagen und Pasteten: ist vor Krancke und Gesunde ein gutes angenehmes Essen.

§. 5.

Sonsten gedencket der seel. Hermannus in seinen MSS. eines Kohl - Saamens/ dessen man sich in der Artzney bedienen kan/ welchen die Lateiner Semen Oleris Atri nennen: Ist ein runder schwartzlichter Saame/ eines bittern und scharffen Geschmacks/ dessen Kraut man Brassicam fimbriatam nennet: wird vor ein besonder Mittel im Scorbutischen Stein-Schmertzen gehalten / wann man den Saamen mit Cichorien - Wasser zu einer Milch oder Emulsion stösset und eingiesset. Ist er nicht zu haben/ kan man Steckrüben - Saamen/ welcher Bunias heisset/ an dessen statt nehmen.

Das XXI. Capitel
Von dem Foenogrec oder Bockshorn - Saamen.

[Abbildung]

§. I.

DEr Griechische Heu - oder Bockshorn - Saame/ Lateinisch Semen Foenugraeci genandt/ ist den Fuhr - Leuten/ der Pferden wegen/ eine bekandte und angenehme Frucht/ hat kleine/ gelbe / eckichte und oben gleichsam umbgebogene Körnlein: wird in Franckreich so wohl/ als in Teutschland zwischen Bamberg und Nürnberg häuffig gezogen und beyderseits Centner - weiß in Holland und andere Länder verkauffet/ wie Pomet in seiner Frantzöischen pag. 20. und Marxius in der Teutschen Material. Kammer pag. 93. schreiben.

§. 2.

Das Kraut hat zweyfache Blätter/ wie der Klee/ doch länglicht und etwas zerkerbt/ und wann die kleine weisse Blümcher abgefallen/ träget es lange krum - außgespitzte Hülsen/ darinn der Saame wächset/ welche einem Horn nicht ungleich sind/ weßwegen es von den Griechen Bucera oder Ageoceras, von den Teutschen aber Bockshorn genennet wird.

§. 3.

Der Saame muß schön groß/ hart/ reckt dürr und hell - gelb an der Couleur seyn/ wann

und Butter anzumachen und entweder so allein oder über junge Hüner und Tauben anzurichten wissen. Man brauchet ihn auch in Potagen und Pasteten: ist vor Krancke und Gesunde ein gutes angenehmes Essen.

§. 5.

Sonsten gedencket der seel. Hermannus in seinen MSS. eines Kohl - Saamens/ dessen man sich in der Artzney bedienen kan/ welchen die Lateiner Semen Oleris Atri nennen: Ist ein runder schwartzlichter Saame/ eines bittern und scharffen Geschmacks/ dessen Kraut man Brassicam fimbriatam nennet: wird vor ein besonder Mittel im Scorbutischen Stein-Schmertzen gehalten / wann man den Saamen mit Cichorien - Wasser zu einer Milch oder Emulsion stösset und eingiesset. Ist er nicht zu haben/ kan man Steckrüben - Saamen/ welcher Bunias heisset/ an dessen statt nehmen.

Das XXI. Capitel
Von dem Foenogrec oder Bockshorn - Saamen.

[Abbildung]

§. I.

DEr Griechische Heu - oder Bockshorn - Saame/ Lateinisch Semen Foenugraeci genandt/ ist den Fuhr - Leuten/ der Pferden wegen/ eine bekandte und angenehme Frucht/ hat kleine/ gelbe / eckichte und oben gleichsam umbgebogene Körnlein: wird in Franckreich so wohl/ als in Teutschland zwischen Bamberg und Nürnberg häuffig gezogen und beyderseits Centner - weiß in Holland und andere Länder verkauffet/ wie Pomet in seiner Frantzöischen pag. 20. und Marxius in der Teutschen Material. Kammer pag. 93. schreiben.

§. 2.

Das Kraut hat zweyfache Blätter/ wie der Klee/ doch länglicht und etwas zerkerbt/ und wann die kleine weisse Blümcher abgefallen/ träget es lange krum - außgespitzte Hülsen/ darinn der Saame wächset/ welche einem Horn nicht ungleich sind/ weßwegen es von den Griechen Bucera oder Ageoceras, von den Teutschen aber Bockshorn genennet wird.

§. 3.

Der Saame muß schön groß/ hart/ reckt dürr und hell - gelb an der Couleur seyn/ wann

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0181" n="135"/>
und Butter anzumachen und entweder so allein oder über       junge Hüner und Tauben anzurichten wissen. Man brauchet ihn auch in Potagen und Pasteten: ist       vor Krancke und Gesunde ein gutes angenehmes Essen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 5.</head>
        <p>Sonsten gedencket der seel. Hermannus in seinen MSS. eines Kohl - Saamens/ dessen man sich       in der Artzney bedienen kan/ welchen die Lateiner Semen Oleris Atri nennen: Ist ein runder       schwartzlichter Saame/ eines bittern und scharffen Geschmacks/ dessen Kraut man Brassicam       fimbriatam nennet: wird vor ein besonder Mittel im Scorbutischen Stein-Schmertzen gehalten /       wann man den Saamen mit Cichorien - Wasser zu einer Milch oder Emulsion stösset und eingiesset.       Ist er nicht zu haben/ kan man Steckrüben - Saamen/ welcher Bunias heisset/ an dessen statt       nehmen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das XXI. Capitel<lb/>
Von dem Foenogrec oder Bockshorn - Saamen.</head>
        <p>
          <figure/>
        </p>
      </div>
      <div>
        <head>§. I.</head>
        <p>DEr Griechische Heu - oder Bockshorn - Saame/ Lateinisch Semen Foenugraeci genandt/ ist den       Fuhr - Leuten/ der Pferden wegen/ eine bekandte und angenehme Frucht/ hat kleine/ gelbe /       eckichte und oben gleichsam umbgebogene Körnlein: wird in Franckreich so wohl/ als in       Teutschland zwischen Bamberg und Nürnberg häuffig gezogen und beyderseits Centner - weiß in       Holland und andere Länder verkauffet/ wie Pomet in seiner Frantzöischen pag. 20. und Marxius       in der Teutschen Material. Kammer pag. 93. schreiben.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 2.</head>
        <p>Das Kraut hat zweyfache Blätter/ wie der Klee/ doch länglicht und etwas zerkerbt/ und wann       die kleine weisse Blümcher abgefallen/ träget es lange krum - außgespitzte Hülsen/ darinn der       Saame wächset/ welche einem Horn nicht ungleich sind/ weßwegen es von den Griechen Bucera       oder Ageoceras, von den Teutschen aber Bockshorn genennet wird.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 3.</head>
        <p>Der Saame muß schön groß/ hart/ reckt dürr und hell - gelb an der Couleur seyn/ wann
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[135/0181] und Butter anzumachen und entweder so allein oder über junge Hüner und Tauben anzurichten wissen. Man brauchet ihn auch in Potagen und Pasteten: ist vor Krancke und Gesunde ein gutes angenehmes Essen. §. 5. Sonsten gedencket der seel. Hermannus in seinen MSS. eines Kohl - Saamens/ dessen man sich in der Artzney bedienen kan/ welchen die Lateiner Semen Oleris Atri nennen: Ist ein runder schwartzlichter Saame/ eines bittern und scharffen Geschmacks/ dessen Kraut man Brassicam fimbriatam nennet: wird vor ein besonder Mittel im Scorbutischen Stein-Schmertzen gehalten / wann man den Saamen mit Cichorien - Wasser zu einer Milch oder Emulsion stösset und eingiesset. Ist er nicht zu haben/ kan man Steckrüben - Saamen/ welcher Bunias heisset/ an dessen statt nehmen. Das XXI. Capitel Von dem Foenogrec oder Bockshorn - Saamen. [Abbildung] §. I. DEr Griechische Heu - oder Bockshorn - Saame/ Lateinisch Semen Foenugraeci genandt/ ist den Fuhr - Leuten/ der Pferden wegen/ eine bekandte und angenehme Frucht/ hat kleine/ gelbe / eckichte und oben gleichsam umbgebogene Körnlein: wird in Franckreich so wohl/ als in Teutschland zwischen Bamberg und Nürnberg häuffig gezogen und beyderseits Centner - weiß in Holland und andere Länder verkauffet/ wie Pomet in seiner Frantzöischen pag. 20. und Marxius in der Teutschen Material. Kammer pag. 93. schreiben. §. 2. Das Kraut hat zweyfache Blätter/ wie der Klee/ doch länglicht und etwas zerkerbt/ und wann die kleine weisse Blümcher abgefallen/ träget es lange krum - außgespitzte Hülsen/ darinn der Saame wächset/ welche einem Horn nicht ungleich sind/ weßwegen es von den Griechen Bucera oder Ageoceras, von den Teutschen aber Bockshorn genennet wird. §. 3. Der Saame muß schön groß/ hart/ reckt dürr und hell - gelb an der Couleur seyn/ wann

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/181
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/181>, abgerufen am 01.05.2024.