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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837.

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kennen uns seit achtzehn Monaten, und seit zwölf arbeite ich
diesem Plan entgegen.

Dann sind meine größten Sorgen einstweilen vorüber, und
dann will ich Ihnen auch recht lange Briefe schreiben.

Der beikommende Brief war schon vor sechs Monaten ge¬
druckt. Aber Nachfrage und einige andere Umstände veranlaßten
uns, davon eine vermehrte und verbesserte Auflage zu machen. --
Haben Sie die Güte, ihn meinem Freund Boeckh mitzutheilen.

Ich bedaure auch um Ihrentwillen, daß der Frieden von
Deutschland noch nicht nahe scheint. Aber Sie entwichen schon
so mancher Gefahr, daß ich hoffe, Ihr gutes Geschick wird Sie
und die Ihrigen förderhin unversehrt erhalten. --

Ich hoffe, bald von Ihnen, vom Herrn Vetter, von Boeckh,
von allen Freunden zu hören -- wo ist Herr von Rosenfels
jetzt? -- und empfehle mich einstweilen der Fortdauer Ihrer
Liebe. I. E. Bollmann.

N. S. Sollten vermögende Leute aus Ihrer Gegend und
in Ihrer Bekanntschaft, etwa der Kriegsunruhen halber, wie
das der Fall sein könnte, ihre Kapitale in einem fremden Lande
in Sicherheit zu bringen wünschen, so bitte ich den Herrn Vet¬
ter, solchen diesen Brief mitzutheilen, und unser Haus ihnen zu
empfehlen. -- Kaspar Voght und Sieveking in Hamburg --
Männer von der ersten Respektabilität --, werden, wenn es er¬
forderlich wäre, unsern kaufmännischen guten Karakter bezeugen.
-- Ich schreibe dies sehr ernstlich. -- Man hat bisher Gelder
in Holland und England angelegt. Sie werden wissen, und
auch aus unserem Briefe sehn, warum sie da nicht mehr sicher
sind. -- Nichts scheint vernünftiger, als sie in den Vereinigten
Staaten anzulegen. -- Wir können hier besser beurtheilen, wie
sie hier gut untergebracht werden können, als wie sich das in
Europa thun läßt. -- Die Art, wie sich Gelder uns am füg¬

kennen uns ſeit achtzehn Monaten, und ſeit zwoͤlf arbeite ich
dieſem Plan entgegen.

Dann ſind meine groͤßten Sorgen einſtweilen voruͤber, und
dann will ich Ihnen auch recht lange Briefe ſchreiben.

Der beikommende Brief war ſchon vor ſechs Monaten ge¬
druckt. Aber Nachfrage und einige andere Umſtaͤnde veranlaßten
uns, davon eine vermehrte und verbeſſerte Auflage zu machen. —
Haben Sie die Guͤte, ihn meinem Freund Boeckh mitzutheilen.

Ich bedaure auch um Ihrentwillen, daß der Frieden von
Deutſchland noch nicht nahe ſcheint. Aber Sie entwichen ſchon
ſo mancher Gefahr, daß ich hoffe, Ihr gutes Geſchick wird Sie
und die Ihrigen foͤrderhin unverſehrt erhalten. —

Ich hoffe, bald von Ihnen, vom Herrn Vetter, von Boeckh,
von allen Freunden zu hoͤren — wo iſt Herr von Roſenfels
jetzt? — und empfehle mich einſtweilen der Fortdauer Ihrer
Liebe. I. E. Bollmann.

N. S. Sollten vermoͤgende Leute aus Ihrer Gegend und
in Ihrer Bekanntſchaft, etwa der Kriegsunruhen halber, wie
das der Fall ſein koͤnnte, ihre Kapitale in einem fremden Lande
in Sicherheit zu bringen wuͤnſchen, ſo bitte ich den Herrn Vet¬
ter, ſolchen dieſen Brief mitzutheilen, und unſer Haus ihnen zu
empfehlen. — Kaspar Voght und Sieveking in Hamburg —
Maͤnner von der erſten Reſpektabilitaͤt —, werden, wenn es er¬
forderlich waͤre, unſern kaufmaͤnniſchen guten Karakter bezeugen.
— Ich ſchreibe dies ſehr ernſtlich. — Man hat bisher Gelder
in Holland und England angelegt. Sie werden wiſſen, und
auch aus unſerem Briefe ſehn, warum ſie da nicht mehr ſicher
ſind. — Nichts ſcheint vernuͤnftiger, als ſie in den Vereinigten
Staaten anzulegen. — Wir koͤnnen hier beſſer beurtheilen, wie
ſie hier gut untergebracht werden koͤnnen, als wie ſich das in
Europa thun laͤßt. — Die Art, wie ſich Gelder uns am fuͤg¬

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[103/0117] kennen uns ſeit achtzehn Monaten, und ſeit zwoͤlf arbeite ich dieſem Plan entgegen. Dann ſind meine groͤßten Sorgen einſtweilen voruͤber, und dann will ich Ihnen auch recht lange Briefe ſchreiben. Der beikommende Brief war ſchon vor ſechs Monaten ge¬ druckt. Aber Nachfrage und einige andere Umſtaͤnde veranlaßten uns, davon eine vermehrte und verbeſſerte Auflage zu machen. — Haben Sie die Guͤte, ihn meinem Freund Boeckh mitzutheilen. Ich bedaure auch um Ihrentwillen, daß der Frieden von Deutſchland noch nicht nahe ſcheint. Aber Sie entwichen ſchon ſo mancher Gefahr, daß ich hoffe, Ihr gutes Geſchick wird Sie und die Ihrigen foͤrderhin unverſehrt erhalten. — Ich hoffe, bald von Ihnen, vom Herrn Vetter, von Boeckh, von allen Freunden zu hoͤren — wo iſt Herr von Roſenfels jetzt? — und empfehle mich einſtweilen der Fortdauer Ihrer Liebe. I. E. Bollmann. N. S. Sollten vermoͤgende Leute aus Ihrer Gegend und in Ihrer Bekanntſchaft, etwa der Kriegsunruhen halber, wie das der Fall ſein koͤnnte, ihre Kapitale in einem fremden Lande in Sicherheit zu bringen wuͤnſchen, ſo bitte ich den Herrn Vet¬ ter, ſolchen dieſen Brief mitzutheilen, und unſer Haus ihnen zu empfehlen. — Kaspar Voght und Sieveking in Hamburg — Maͤnner von der erſten Reſpektabilitaͤt —, werden, wenn es er¬ forderlich waͤre, unſern kaufmaͤnniſchen guten Karakter bezeugen. — Ich ſchreibe dies ſehr ernſtlich. — Man hat bisher Gelder in Holland und England angelegt. Sie werden wiſſen, und auch aus unſerem Briefe ſehn, warum ſie da nicht mehr ſicher ſind. — Nichts ſcheint vernuͤnftiger, als ſie in den Vereinigten Staaten anzulegen. — Wir koͤnnen hier beſſer beurtheilen, wie ſie hier gut untergebracht werden koͤnnen, als wie ſich das in Europa thun laͤßt. — Die Art, wie ſich Gelder uns am fuͤg¬

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Zitationshilfe: Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/117>, abgerufen am 26.04.2024.