Die Felder stehn in warmem Sonnenscheine, Von zarten Herbstesfäden schon umstricket, Und rings das Aug' in irrer Eile blicket, Ob Sommerlust verspätet wo erscheine.
Vergebens, daß die Wehmuth innig weine! -- Im Seufzerhauche sanft der Wipfel nicket, Und leis' den welken Schmuck zur Erde schicket, Daß nackt die Nester stehen und alleine.
Wohl weiß ich, daß der Frühling wiederkehret, Ich darf um ihn nicht hoffnungslos verzagen, Und Wiedersehen muß das Leben bringen.
Doch alles Leid, was mich indeß verzehret, Das ich nur dir und Sommerau'n darf sagen, Macht diese Thränen mir in's Auge dringen.
Herbſtgefuͤhl.
Nuͤrnberg, am 28. Oktober 1808.
Die Felder ſtehn in warmem Sonnenſcheine, Von zarten Herbſtesfaͤden ſchon umſtricket, Und rings das Aug' in irrer Eile blicket, Ob Sommerluſt verſpaͤtet wo erſcheine.
Vergebens, daß die Wehmuth innig weine! — Im Seufzerhauche ſanft der Wipfel nicket, Und leiſ' den welken Schmuck zur Erde ſchicket, Daß nackt die Neſter ſtehen und alleine.
Wohl weiß ich, daß der Fruͤhling wiederkehret, Ich darf um ihn nicht hoffnungslos verzagen, Und Wiederſehen muß das Leben bringen.
Doch alles Leid, was mich indeß verzehret, Das ich nur dir und Sommerau'n darf ſagen, Macht dieſe Thraͤnen mir in's Auge dringen.
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Herbſtgefuͤhl.
Nuͤrnberg, am 28. Oktober 1808.
Die Felder ſtehn in warmem Sonnenſcheine,
Von zarten Herbſtesfaͤden ſchon umſtricket,
Und rings das Aug' in irrer Eile blicket,
Ob Sommerluſt verſpaͤtet wo erſcheine.
Vergebens, daß die Wehmuth innig weine! —
Im Seufzerhauche ſanft der Wipfel nicket,
Und leiſ' den welken Schmuck zur Erde ſchicket,
Daß nackt die Neſter ſtehen und alleine.
Wohl weiß ich, daß der Fruͤhling wiederkehret,
Ich darf um ihn nicht hoffnungslos verzagen,
Und Wiederſehen muß das Leben bringen.
Doch alles Leid, was mich indeß verzehret,
Das ich nur dir und Sommerau'n darf ſagen,
Macht dieſe Thraͤnen mir in's Auge dringen.
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/509>, abgerufen am 12.10.2024.
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