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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838.

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bei Aspern erkämpft hatte, und einer neuen Schlacht
auf dem Marchfelde entgegensah. Diese erfolgte nach
mehreren Wochen, die Schlacht von Deutsch-Wagram.
Wir haben schon anderwärts erwähnt, daß Tettenborn
für seine Tapferkeit und Auszeichnung in dieser Schlacht
durch den Erzherzog Karl auf dem Schlachtfelde zum
Major befördert, sein Name in dem amtlichen Bericht
rühmlichst genannt, und ihm die Deckung des Rückzu¬
ges, den die Oesterreicher in bester Ordnung gegen
Znaym nahmen, übertragen wurde. Nach wenigen
Tagen wurde bei diesem Orte schon wieder eine zwei¬
tägige Schlacht geliefert, welche aber durch den inzwi¬
schen abgeschlossenen Waffenstillstand unterbrochen wurde.
Auch in dieser Schlacht ärntete Tettenborn die ausge¬
zeichnetsten Lobsprüche sowohl des Erzherzogs Karl als
auch des Generals Grafen von Bellegarde, welcher den
ersten Heertheil der Oesterreicher befehligte, zu dem das
Regiment Klenau gehörte. Bei der Unterhandlung des
Waffenstillstandes wurde Tettenborn von dem Erzher¬
zoge, der großes Vertrauen in seine persönlichen Gaben
setzte, mehrmals an den Fürsten von Neuchatel und an
Napoleon selbst, wodurch der Abschluß auf vortheilhafte
Bedingungen sehr gefördert wurde.

Nach dem Wiener Frieden ging der Fürst von
Schwarzenberg als österreichischer Botschafter nach Paris,
und Tettenborn begleitete denselben in gleicher Eigen¬
schaft wie früher nach St. Petersburg. In neueren

bei Aspern erkaͤmpft hatte, und einer neuen Schlacht
auf dem Marchfelde entgegenſah. Dieſe erfolgte nach
mehreren Wochen, die Schlacht von Deutſch-Wagram.
Wir haben ſchon anderwaͤrts erwaͤhnt, daß Tettenborn
fuͤr ſeine Tapferkeit und Auszeichnung in dieſer Schlacht
durch den Erzherzog Karl auf dem Schlachtfelde zum
Major befoͤrdert, ſein Name in dem amtlichen Bericht
ruͤhmlichſt genannt, und ihm die Deckung des Ruͤckzu¬
ges, den die Oeſterreicher in beſter Ordnung gegen
Znaym nahmen, uͤbertragen wurde. Nach wenigen
Tagen wurde bei dieſem Orte ſchon wieder eine zwei¬
taͤgige Schlacht geliefert, welche aber durch den inzwi¬
ſchen abgeſchloſſenen Waffenſtillſtand unterbrochen wurde.
Auch in dieſer Schlacht aͤrntete Tettenborn die ausge¬
zeichnetſten Lobſpruͤche ſowohl des Erzherzogs Karl als
auch des Generals Grafen von Bellegarde, welcher den
erſten Heertheil der Oeſterreicher befehligte, zu dem das
Regiment Klenau gehoͤrte. Bei der Unterhandlung des
Waffenſtillſtandes wurde Tettenborn von dem Erzher¬
zoge, der großes Vertrauen in ſeine perſoͤnlichen Gaben
ſetzte, mehrmals an den Fuͤrſten von Neuchatel und an
Napoleon ſelbſt, wodurch der Abſchluß auf vortheilhafte
Bedingungen ſehr gefoͤrdert wurde.

Nach dem Wiener Frieden ging der Fuͤrſt von
Schwarzenberg als oͤſterreichiſcher Botſchafter nach Paris,
und Tettenborn begleitete denſelben in gleicher Eigen¬
ſchaft wie fruͤher nach St. Petersburg. In neueren

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[230/0242] bei Aspern erkaͤmpft hatte, und einer neuen Schlacht auf dem Marchfelde entgegenſah. Dieſe erfolgte nach mehreren Wochen, die Schlacht von Deutſch-Wagram. Wir haben ſchon anderwaͤrts erwaͤhnt, daß Tettenborn fuͤr ſeine Tapferkeit und Auszeichnung in dieſer Schlacht durch den Erzherzog Karl auf dem Schlachtfelde zum Major befoͤrdert, ſein Name in dem amtlichen Bericht ruͤhmlichſt genannt, und ihm die Deckung des Ruͤckzu¬ ges, den die Oeſterreicher in beſter Ordnung gegen Znaym nahmen, uͤbertragen wurde. Nach wenigen Tagen wurde bei dieſem Orte ſchon wieder eine zwei¬ taͤgige Schlacht geliefert, welche aber durch den inzwi¬ ſchen abgeſchloſſenen Waffenſtillſtand unterbrochen wurde. Auch in dieſer Schlacht aͤrntete Tettenborn die ausge¬ zeichnetſten Lobſpruͤche ſowohl des Erzherzogs Karl als auch des Generals Grafen von Bellegarde, welcher den erſten Heertheil der Oeſterreicher befehligte, zu dem das Regiment Klenau gehoͤrte. Bei der Unterhandlung des Waffenſtillſtandes wurde Tettenborn von dem Erzher¬ zoge, der großes Vertrauen in ſeine perſoͤnlichen Gaben ſetzte, mehrmals an den Fuͤrſten von Neuchatel und an Napoleon ſelbſt, wodurch der Abſchluß auf vortheilhafte Bedingungen ſehr gefoͤrdert wurde. Nach dem Wiener Frieden ging der Fuͤrſt von Schwarzenberg als oͤſterreichiſcher Botſchafter nach Paris, und Tettenborn begleitete denſelben in gleicher Eigen¬ ſchaft wie fruͤher nach St. Petersburg. In neueren

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Zitationshilfe: Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten03_1838/242>, abgerufen am 29.04.2024.