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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig. 829.

Fuß mit fünf
Gliedern.

das Beines bildet, besteht aus drei bis fünf Gliedern,
deren letztes nur sehr selten eine, fast stets zwei Horn-
klauen trägt. Schienen und Hüften sind oft mit Stacheln,
die Tarsen oft mit Haaren besetzt und die Zahl der Tar-
senglieder verdient besondere Beachtung, da sie sogar als
Haupt-Eintheilungsgrund benutzt wurde. Bei den meisten
Käfern sind die Beine einfache Gehbeine; bei einigen sind
die Vorderbeine zu Grabfüßen, bei andern die Hinterbeine zu Spring-
beinen mit angeschwollenen Schenkeln oder zu platten Schwimmfüßen
umgewandelt.

[Abbildung] Fig. 831.

Der Darmkanal eines Laufkäfers (Carabus)
isolirt.
a Die Kiefer und Taster, von oben ge-
sehen. b Der Kopf mit den Fühlern und
den halbkugeligen Augen. c Der Schlund.
d Der gefaltete Kropf. e Der Kaumagen.
f Der Chylusmagen. g Die Harngefäße.
h Der Darm. i Die Cloake. k Die
Afterdrüsen. l Der After.

Der innere Bau der Käfer
zeigt eine große Mannigfaltigkeit
der Anordnung. Das Nervensy-
stem besteht entweder aus getrennten

[Abbildung] Fig. 830.

Nervensystem eines Carabus.

Knoten, die stets durch doppelte
Längsstränge miteinander verbunden
sind, oder nur aus einem Hirn-
knoten und drei dicht aneinander
gereihten Anschwellungen, von de-
nen die erste den Knoten des Hals-
schildes, die zweite die beiden hin-
teren Brustknoten, die dritte die
verschmolzenen Hinterleibsknoten
darstellt, von der aus alle Nerven
des Hinterleibes ausstrahlen. Der
Schlund, der ziemlich kurz ist, geht
in einen meist kurzen und gefalteten
Kropf über, hinter welchem bei den


[Abbildung] Fig. 829.

Fuß mit fünf
Gliedern.

das Beines bildet, beſteht aus drei bis fünf Gliedern,
deren letztes nur ſehr ſelten eine, faſt ſtets zwei Horn-
klauen trägt. Schienen und Hüften ſind oft mit Stacheln,
die Tarſen oft mit Haaren beſetzt und die Zahl der Tar-
ſenglieder verdient beſondere Beachtung, da ſie ſogar als
Haupt-Eintheilungsgrund benutzt wurde. Bei den meiſten
Käfern ſind die Beine einfache Gehbeine; bei einigen ſind
die Vorderbeine zu Grabfüßen, bei andern die Hinterbeine zu Spring-
beinen mit angeſchwollenen Schenkeln oder zu platten Schwimmfüßen
umgewandelt.

[Abbildung] Fig. 831.

Der Darmkanal eines Laufkäfers (Carabus)
iſolirt.
a Die Kiefer und Taſter, von oben ge-
ſehen. b Der Kopf mit den Fühlern und
den halbkugeligen Augen. c Der Schlund.
d Der gefaltete Kropf. e Der Kaumagen.
f Der Chylusmagen. g Die Harngefäße.
h Der Darm. i Die Cloake. k Die
Afterdrüſen. l Der After.

Der innere Bau der Käfer
zeigt eine große Mannigfaltigkeit
der Anordnung. Das Nervenſy-
ſtem beſteht entweder aus getrennten

[Abbildung] Fig. 830.

Nervenſyſtem eines Carabus.

Knoten, die ſtets durch doppelte
Längsſtränge miteinander verbunden
ſind, oder nur aus einem Hirn-
knoten und drei dicht aneinander
gereihten Anſchwellungen, von de-
nen die erſte den Knoten des Hals-
ſchildes, die zweite die beiden hin-
teren Bruſtknoten, die dritte die
verſchmolzenen Hinterleibsknoten
darſtellt, von der aus alle Nerven
des Hinterleibes ausſtrahlen. Der
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in einen meiſt kurzen und gefalteten
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[645/0651] [Abbildung Fig. 829. Fuß mit fünf Gliedern.] das Beines bildet, beſteht aus drei bis fünf Gliedern, deren letztes nur ſehr ſelten eine, faſt ſtets zwei Horn- klauen trägt. Schienen und Hüften ſind oft mit Stacheln, die Tarſen oft mit Haaren beſetzt und die Zahl der Tar- ſenglieder verdient beſondere Beachtung, da ſie ſogar als Haupt-Eintheilungsgrund benutzt wurde. Bei den meiſten Käfern ſind die Beine einfache Gehbeine; bei einigen ſind die Vorderbeine zu Grabfüßen, bei andern die Hinterbeine zu Spring- beinen mit angeſchwollenen Schenkeln oder zu platten Schwimmfüßen umgewandelt. [Abbildung Fig. 831. Der Darmkanal eines Laufkäfers (Carabus) iſolirt. a Die Kiefer und Taſter, von oben ge- ſehen. b Der Kopf mit den Fühlern und den halbkugeligen Augen. c Der Schlund. d Der gefaltete Kropf. e Der Kaumagen. f Der Chylusmagen. g Die Harngefäße. h Der Darm. i Die Cloake. k Die Afterdrüſen. l Der After. ] Der innere Bau der Käfer zeigt eine große Mannigfaltigkeit der Anordnung. Das Nervenſy- ſtem beſteht entweder aus getrennten [Abbildung Fig. 830. Nervenſyſtem eines Carabus.] Knoten, die ſtets durch doppelte Längsſtränge miteinander verbunden ſind, oder nur aus einem Hirn- knoten und drei dicht aneinander gereihten Anſchwellungen, von de- nen die erſte den Knoten des Hals- ſchildes, die zweite die beiden hin- teren Bruſtknoten, die dritte die verſchmolzenen Hinterleibsknoten darſtellt, von der aus alle Nerven des Hinterleibes ausſtrahlen. Der Schlund, der ziemlich kurz iſt, geht in einen meiſt kurzen und gefalteten Kropf über, hinter welchem bei den

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 645. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/651>, abgerufen am 14.06.2024.