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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Andern mit dem Piras), aus welcher Verbindung mehrere Kinder entsprossen: Zelus, Nice, Cratos, Bia u. A. mehr. Sie wohnte mit ihren Kindern in einem prächtigen Palast im Tartarus, welcher auf silbernen Säulen ruhete, die sein hochragendes Steindach bis in die Nahe des Himmels erhoben. S. scheint, obgleich eine Göttin, doch von der Gemeinschaft der Götter ausgeschlossen gewesen zu sein.


Suada (Gr. M.), lateinische Uebersetzung des griechischen Namens Pitho. (S. d.)


Suadela, identisch mit Suada (s. d.).


Suayambhu (Ind. M.), Sohn des Brama und Stammvater des Menschengeschlechts, indem seine Tochter Dewaghdi, vermählt mit Kartamen, einem der grossen Altväter, demselben neun Töchter geboren, welche den neun übrigen Altvätern zu Gattinnen gegeben wurden; auch S.'s übrige fünf Kinder, von seiner Gattin Satarupa, der Tochter des Brama geboren, vermehrten das Menschengeschlecht.


Subigus (Röm. M.), ein Ehegott, welcher die neuvermählten Jungfrauen ihren Gatten geneigt machen sollte.


Subramanya Mahasena (Ind. M.), der grosse Heerführer, ein Beiname des Kartikeya, eines Sohnes des Schiwa und der beiden Schwestern Gonya und Uma.


Subruncinator (Röm. M.), ein Feldgott, welcher dem Reinigen und Jäten in den Gärten vorstand.


Sudice (Slav. M.), Schicksalsgöttinnen der Böhmen und Mähren, welche den Parcen der Römer ähnlich gewesen sein sollen.


Sudri (Nord. M.), einer der vier starken Zwerge (die anderen sind: Nordri, Westri, Austri), welche das Himmelsgewölbe in den vier Weltgegenden, wovon sie den Namen haben, unterstützten.


Suehre (Pers. M.), der Name des Planeten Venus, bevor derselbe an den Himmel gesetzt wurde, identisch mit der arabischen Anahid. S. war ein überaus reizendes Mädchen, in welches sich zwei Engel verliebten, doch widerstand sie denselben und ward, während jene in den Abgrund wandern mussten, an den Himmel versetzt; dort nun dienen ihr Tausende von himmlischen Geistern und beten sie in ihrer Schönheit und Tugend an.


Sulevien, weibliche Feldgottheiten der alten Gallier, bloss bekannt durch eine Inschrift, die man bei Lausanne auf einem Basrelief gefunden hat, das drei weibliche Figuren mit Früchten in den Händen darstellt.


Sulter (Nord. M.), das Messer der bösen Hela; die Benennung bedeutet: "verzehrender Hunger".


Sumeru oder Meru, der Nordpol, ein Berg von Gold und Edelsteinen, welchen die Genien und Götter bewohnen.


Summanus (Röm. M.), ein etruskischer und römischer Gott, der Gott des nächtlichen Himmels, der blitzwerfende Nachtgott, während Jupiter der Gott des Taghimmels ist. Sein Tempel stand am Circus Maximus; ein Thonbild von ihm fand sich im Giebelfelde des capitolinischen Tempels. Wenn ein Baum Nachts vom Blitze getroffen war, so opferten ihm die Arval-Brüder einen schwarzen Hammel.


Suemmer Oala (Lamaismus), ein mächtig hoher Berg, welcher von drei andern umkreist ist, auf welchen Kreis ein zweiter von vier Bergen kommt; alle sieben sind von Gold, der mittelste besteht aus einem einzigen grünen Edelstein. Er ist mit seiner goldenen Umgebung der Wohnsitz der freien Geister, Erike Bariksan. In den Höhlen des Gebirges wohnen die bösen Geister, deren Oberhaupt dort eine mächtige Burg hat.


Sunadi (Ind. M.), Gattin des Utanubaden und Mutter der berühmten Druwen, eines Heiligen, welcher 26,000 Jahre das Reich seines Vaters regierte, und von Wischnu in den Polarstern versetzt wurde.


Sunias (Gr. M.), Beiname der Minerva von einem Tempel auf dem Vorgebirge Sunium in Attica.


Sunna (Nord. M.), eine der Asinnen, Tochter des Mundilfare, des Sternengottes. Weil sie und ihr Bruder von ausserordentlicher Schönheit waren, gaben die Eltern ihnen die Namen von Sonne und Mond (Sol oder S. und Maani); doch die Götter, denen diess frevelhaft erschien, raubten dieselben und übergaben ihnen die Leitung des Sonnen- und des Mondes-Wagens, welche aus den Feuerfunken, die aus Muspelheim nach dem Reiche der Asen herüberflogen, geformt waren. Die Rosse, welche diese Wagen zogen, hiessen Alswidur und Arwakur (das Alles versengende und das frühewache); sie fahren so schnell, weil ihnen Skoll und Hate, zwei mächtige Riesen in Wolfsgestalt, immer auf den Fersen sind und sie zu verschlingen drohen. Unter dem Namen S. scheint die Sonne auch von den alten Deutschen als leuchtendes, strahlendes Wesen angebetet worden zu sein.


Superbia (Röm. M.), der personificirte Stolz, Tochter des Aethers und der Erde.


Supramanja (Ind. M.), Sohn des Schiwa, aus dessen Stirnauge entsprungen; er bekämpfte den Riesen Sura Parpma und spaltete ihn nach siebentägigem Kampf mit des Vaters mächtigster Waffe mitten von einander. Ihm zu Ehren wird das Fest Kanderschasta gefeiert.


Sura Dewa (Ind. M.), die Göttin des Weines, welche aus dem Milchmeer entsprang, da dasselbe mittelst des Berges Mandar umgerührt ward, um die Amrita zu bereiten.


Sura Parpma (Ind. M.), der Riese, mit welchem Supramanja (s. d.) kämpfte; nachdem er von demselben gespalten war, verwandelte sich die eine Hälfte in einen Pfau, die andere in einen Hahn, welch erstern Schiwa als Reitthier gebrauchte, während der andere als Wächter für das Haus diente, in dem der Wagen des Schiwa stand.


Surtur (Nord. M.), der mächtige Beherrscher von Muspelheim, der unversöhnliche Feind der Asen, welcher bei dem Weltbrand die Heere der Muspelsöhne anführt, sich mit der Midgardsschlange und dem Fenriswolfe verbindet, die Götterwohnungen stürmt, in einer mächtigen Schlacht alle Asen besiegt, und endlich den Weltuntergang herbeiführt.


Surya (Ind. M.). Die Sonne (nicht der Sonnengott, welcher Indra heisst) wird in Indien als himmlischer Genius angebetet; sie fährt in einem mit sieben grünen Rossen bespannten Wagen, dessen Führer Arun heisst. Tausend Genien sind in ihrem Gefolge, welche sie anbeten und ihr Loblieder singen. S. ist oft von seinem Wagen herabgestiegen und hat die Erde mit einem zahlreichen, seiner Kraft entsprossenen Heldengeschlechte beschenkt. Er hat viele Namen, unter denen jedoch zwölf, seine Eigenschaften in seinen verschiedenen Standpunkten, also gewissermassen die Monate bezeichnend, die hauptsächlichsten sind; sie heissen: Waruna, Surya, Wedang, Bhanu, Indra, Rawi, Gobasti, Yama, Swarna reta, Diwakar, Mitra und Wischnu (in dem Sinne des Wortes der Durchdringende). Bei allen Völkern finden wir im Anfange Naturkräfte, und vorzüglich Himmelskörper angebetet als mächtige Gottheiten.


Suttung, s. Quaser.


Suwa (Japan. M.), Gott der Jagd und Schutzpatron aller Jäger, dem zu Ehren jährlich grosse Processionen angestellt werden.


Swadilfur (Nord. M.), ein berühmtes Ross des Riesen, der die Götterburg erbaut. Den Asen lag an einer tüchtigen Feste, die sie vertheidige gegen die Eisriesen; solche zu erbauen, erbot sich ein Baumeister, wenn man ihm drei Winter Zeit lasse, und ihm die schöne Freia zur Gattin, Sonne und Mond aber zu Dienern geben wolle. Auf Loke's Rath nahmen die Asen das Erbieten unter der Bedingung an, dass Alles in einem Winter und ohne fremde Hülfe, als die des Pferdes S., vollbracht werde. Der Riese ging diess ein, und sein Ross entwickelte eine so ungeheuere Kraft, dass es die grossen Lasten Steine, zu denen man viele hundert Pferde gebraucht hätte, spielend bewegte und schon der Bau vollendet war, bis auf ein Thor, bevor die Asen sich noch die Möglichkeit dachten. Da droheten sie Loke mit dem Tode, wenn er den eingegangenen Vertrag nicht rückgängig machte; Loke verwandelte sich darauf in eine schöne Stute und begegnete so dem Hengst S., welcher die Seile, mit denen er angespannt war, zerriss und Loke folgte, der ihn weit genug fortführte: aus dieser Begegnung entsprang das berühmte achtfüssige Ross Odins, Sleipner, welches schneller war als der Wind und nie ermüdete. Der Baumeister sah sich von seinem Gehülfen verlassen und wollte, um mit all seiner Riesenstärke das Werk vollenden zu können, auch seine Riesengestalt annehmen, die Götter aber hielten sich entweder in diesem Falle nicht mehr verpflichtet ihr Wort zu halten, oder der Riese konnte allein, wie er war, sein Versprechen nicht in Vollzug bringen; kurz, Thor erschien mit seinem Hammer und erschlug den Riesen.


Swaha (Ind. M.), die Gattin des Agni, des Feuergottes.


Andern mit dem Piras), aus welcher Verbindung mehrere Kinder entsprossen: Zelus, Nice, Cratos, Bia u. A. mehr. Sie wohnte mit ihren Kindern in einem prächtigen Palast im Tartarus, welcher auf silbernen Säulen ruhete, die sein hochragendes Steindach bis in die Nahe des Himmels erhoben. S. scheint, obgleich eine Göttin, doch von der Gemeinschaft der Götter ausgeschlossen gewesen zu sein.


Suada (Gr. M.), lateinische Uebersetzung des griechischen Namens Pitho. (S. d.)


Suadela, identisch mit Suada (s. d.).


Suayambhu (Ind. M.), Sohn des Brama und Stammvater des Menschengeschlechts, indem seine Tochter Dewaghdi, vermählt mit Kartamen, einem der grossen Altväter, demselben neun Töchter geboren, welche den neun übrigen Altvätern zu Gattinnen gegeben wurden; auch S.'s übrige fünf Kinder, von seiner Gattin Satarupa, der Tochter des Brama geboren, vermehrten das Menschengeschlecht.


Subigus (Röm. M.), ein Ehegott, welcher die neuvermählten Jungfrauen ihren Gatten geneigt machen sollte.


Subramanya Mahasena (Ind. M.), der grosse Heerführer, ein Beiname des Kartikeya, eines Sohnes des Schiwa und der beiden Schwestern Gonya und Uma.


Subruncinator (Röm. M.), ein Feldgott, welcher dem Reinigen und Jäten in den Gärten vorstand.


Sudice (Slav. M.), Schicksalsgöttinnen der Böhmen und Mähren, welche den Parcen der Römer ähnlich gewesen sein sollen.


Sudri (Nord. M.), einer der vier starken Zwerge (die anderen sind: Nordri, Westri, Austri), welche das Himmelsgewölbe in den vier Weltgegenden, wovon sie den Namen haben, unterstützten.


Suehre (Pers. M.), der Name des Planeten Venus, bevor derselbe an den Himmel gesetzt wurde, identisch mit der arabischen Anahid. S. war ein überaus reizendes Mädchen, in welches sich zwei Engel verliebten, doch widerstand sie denselben und ward, während jene in den Abgrund wandern mussten, an den Himmel versetzt; dort nun dienen ihr Tausende von himmlischen Geistern und beten sie in ihrer Schönheit und Tugend an.


Sulevien, weibliche Feldgottheiten der alten Gallier, bloss bekannt durch eine Inschrift, die man bei Lausanne auf einem Basrelief gefunden hat, das drei weibliche Figuren mit Früchten in den Händen darstellt.


Sulter (Nord. M.), das Messer der bösen Hela; die Benennung bedeutet: »verzehrender Hunger«.


Sumeru oder Meru, der Nordpol, ein Berg von Gold und Edelsteinen, welchen die Genien und Götter bewohnen.


Summanus (Röm. M.), ein etruskischer und römischer Gott, der Gott des nächtlichen Himmels, der blitzwerfende Nachtgott, während Jupiter der Gott des Taghimmels ist. Sein Tempel stand am Circus Maximus; ein Thonbild von ihm fand sich im Giebelfelde des capitolinischen Tempels. Wenn ein Baum Nachts vom Blitze getroffen war, so opferten ihm die Arval-Brüder einen schwarzen Hammel.


Suemmer Oala (Lamaismus), ein mächtig hoher Berg, welcher von drei andern umkreist ist, auf welchen Kreis ein zweiter von vier Bergen kommt; alle sieben sind von Gold, der mittelste besteht aus einem einzigen grünen Edelstein. Er ist mit seiner goldenen Umgebung der Wohnsitz der freien Geister, Erike Bariksan. In den Höhlen des Gebirges wohnen die bösen Geister, deren Oberhaupt dort eine mächtige Burg hat.


Sunadi (Ind. M.), Gattin des Utanubaden und Mutter der berühmten Druwen, eines Heiligen, welcher 26,000 Jahre das Reich seines Vaters regierte, und von Wischnu in den Polarstern versetzt wurde.


Sunias (Gr. M.), Beiname der Minerva von einem Tempel auf dem Vorgebirge Sunium in Attica.


Sunna (Nord. M.), eine der Asinnen, Tochter des Mundilfare, des Sternengottes. Weil sie und ihr Bruder von ausserordentlicher Schönheit waren, gaben die Eltern ihnen die Namen von Sonne und Mond (Sol oder S. und Maani); doch die Götter, denen diess frevelhaft erschien, raubten dieselben und übergaben ihnen die Leitung des Sonnen- und des Mondes-Wagens, welche aus den Feuerfunken, die aus Muspelheim nach dem Reiche der Asen herüberflogen, geformt waren. Die Rosse, welche diese Wagen zogen, hiessen Alswidur und Arwakur (das Alles versengende und das frühewache); sie fahren so schnell, weil ihnen Skoll und Hate, zwei mächtige Riesen in Wolfsgestalt, immer auf den Fersen sind und sie zu verschlingen drohen. Unter dem Namen S. scheint die Sonne auch von den alten Deutschen als leuchtendes, strahlendes Wesen angebetet worden zu sein.


Superbia (Röm. M.), der personificirte Stolz, Tochter des Aethers und der Erde.


Supramanja (Ind. M.), Sohn des Schiwa, aus dessen Stirnauge entsprungen; er bekämpfte den Riesen Sura Parpma und spaltete ihn nach siebentägigem Kampf mit des Vaters mächtigster Waffe mitten von einander. Ihm zu Ehren wird das Fest Kanderschasta gefeiert.


Sura Dewa (Ind. M.), die Göttin des Weines, welche aus dem Milchmeer entsprang, da dasselbe mittelst des Berges Mandar umgerührt ward, um die Amrita zu bereiten.


Sura Parpma (Ind. M.), der Riese, mit welchem Supramanja (s. d.) kämpfte; nachdem er von demselben gespalten war, verwandelte sich die eine Hälfte in einen Pfau, die andere in einen Hahn, welch erstern Schiwa als Reitthier gebrauchte, während der andere als Wächter für das Haus diente, in dem der Wagen des Schiwa stand.


Surtur (Nord. M.), der mächtige Beherrscher von Muspelheim, der unversöhnliche Feind der Asen, welcher bei dem Weltbrand die Heere der Muspelsöhne anführt, sich mit der Midgardsschlange und dem Fenriswolfe verbindet, die Götterwohnungen stürmt, in einer mächtigen Schlacht alle Asen besiegt, und endlich den Weltuntergang herbeiführt.


Surya (Ind. M.). Die Sonne (nicht der Sonnengott, welcher Indra heisst) wird in Indien als himmlischer Genius angebetet; sie fährt in einem mit sieben grünen Rossen bespannten Wagen, dessen Führer Arun heisst. Tausend Genien sind in ihrem Gefolge, welche sie anbeten und ihr Loblieder singen. S. ist oft von seinem Wagen herabgestiegen und hat die Erde mit einem zahlreichen, seiner Kraft entsprossenen Heldengeschlechte beschenkt. Er hat viele Namen, unter denen jedoch zwölf, seine Eigenschaften in seinen verschiedenen Standpunkten, also gewissermassen die Monate bezeichnend, die hauptsächlichsten sind; sie heissen: Waruna, Surya, Wedang, Bhanu, Indra, Rawi, Gobasti, Yama, Swarna reta, Diwakar, Mitra und Wischnu (in dem Sinne des Wortes der Durchdringende). Bei allen Völkern finden wir im Anfange Naturkräfte, und vorzüglich Himmelskörper angebetet als mächtige Gottheiten.


Suttung, s. Quaser.


Suwa (Japan. M.), Gott der Jagd und Schutzpatron aller Jäger, dem zu Ehren jährlich grosse Processionen angestellt werden.


Swadilfur (Nord. M.), ein berühmtes Ross des Riesen, der die Götterburg erbaut. Den Asen lag an einer tüchtigen Feste, die sie vertheidige gegen die Eisriesen; solche zu erbauen, erbot sich ein Baumeister, wenn man ihm drei Winter Zeit lasse, und ihm die schöne Freia zur Gattin, Sonne und Mond aber zu Dienern geben wolle. Auf Loke's Rath nahmen die Asen das Erbieten unter der Bedingung an, dass Alles in einem Winter und ohne fremde Hülfe, als die des Pferdes S., vollbracht werde. Der Riese ging diess ein, und sein Ross entwickelte eine so ungeheuere Kraft, dass es die grossen Lasten Steine, zu denen man viele hundert Pferde gebraucht hätte, spielend bewegte und schon der Bau vollendet war, bis auf ein Thor, bevor die Asen sich noch die Möglichkeit dachten. Da droheten sie Loke mit dem Tode, wenn er den eingegangenen Vertrag nicht rückgängig machte; Loke verwandelte sich darauf in eine schöne Stute und begegnete so dem Hengst S., welcher die Seile, mit denen er angespannt war, zerriss und Loke folgte, der ihn weit genug fortführte: aus dieser Begegnung entsprang das berühmte achtfüssige Ross Odins, Sleipner, welches schneller war als der Wind und nie ermüdete. Der Baumeister sah sich von seinem Gehülfen verlassen und wollte, um mit all seiner Riesenstärke das Werk vollenden zu können, auch seine Riesengestalt annehmen, die Götter aber hielten sich entweder in diesem Falle nicht mehr verpflichtet ihr Wort zu halten, oder der Riese konnte allein, wie er war, sein Versprechen nicht in Vollzug bringen; kurz, Thor erschien mit seinem Hammer und erschlug den Riesen.


Swaha (Ind. M.), die Gattin des Agni, des Feuergottes.


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[420/0490] Andern mit dem Piras), aus welcher Verbindung mehrere Kinder entsprossen: Zelus, Nice, Cratos, Bia u. A. mehr. Sie wohnte mit ihren Kindern in einem prächtigen Palast im Tartarus, welcher auf silbernen Säulen ruhete, die sein hochragendes Steindach bis in die Nahe des Himmels erhoben. S. scheint, obgleich eine Göttin, doch von der Gemeinschaft der Götter ausgeschlossen gewesen zu sein. Suada (Gr. M.), lateinische Uebersetzung des griechischen Namens Pitho. (S. d.) Suadela, identisch mit Suada (s. d.). Suayambhu (Ind. M.), Sohn des Brama und Stammvater des Menschengeschlechts, indem seine Tochter Dewaghdi, vermählt mit Kartamen, einem der grossen Altväter, demselben neun Töchter geboren, welche den neun übrigen Altvätern zu Gattinnen gegeben wurden; auch S.'s übrige fünf Kinder, von seiner Gattin Satarupa, der Tochter des Brama geboren, vermehrten das Menschengeschlecht. Subigus (Röm. M.), ein Ehegott, welcher die neuvermählten Jungfrauen ihren Gatten geneigt machen sollte. Subramanya Mahasena (Ind. M.), der grosse Heerführer, ein Beiname des Kartikeya, eines Sohnes des Schiwa und der beiden Schwestern Gonya und Uma. Subruncinator (Röm. M.), ein Feldgott, welcher dem Reinigen und Jäten in den Gärten vorstand. Sudice (Slav. M.), Schicksalsgöttinnen der Böhmen und Mähren, welche den Parcen der Römer ähnlich gewesen sein sollen. Sudri (Nord. M.), einer der vier starken Zwerge (die anderen sind: Nordri, Westri, Austri), welche das Himmelsgewölbe in den vier Weltgegenden, wovon sie den Namen haben, unterstützten. Suehre (Pers. M.), der Name des Planeten Venus, bevor derselbe an den Himmel gesetzt wurde, identisch mit der arabischen Anahid. S. war ein überaus reizendes Mädchen, in welches sich zwei Engel verliebten, doch widerstand sie denselben und ward, während jene in den Abgrund wandern mussten, an den Himmel versetzt; dort nun dienen ihr Tausende von himmlischen Geistern und beten sie in ihrer Schönheit und Tugend an. Sulevien, weibliche Feldgottheiten der alten Gallier, bloss bekannt durch eine Inschrift, die man bei Lausanne auf einem Basrelief gefunden hat, das drei weibliche Figuren mit Früchten in den Händen darstellt. Sulter (Nord. M.), das Messer der bösen Hela; die Benennung bedeutet: »verzehrender Hunger«. Sumeru oder Meru, der Nordpol, ein Berg von Gold und Edelsteinen, welchen die Genien und Götter bewohnen. Summanus (Röm. M.), ein etruskischer und römischer Gott, der Gott des nächtlichen Himmels, der blitzwerfende Nachtgott, während Jupiter der Gott des Taghimmels ist. Sein Tempel stand am Circus Maximus; ein Thonbild von ihm fand sich im Giebelfelde des capitolinischen Tempels. Wenn ein Baum Nachts vom Blitze getroffen war, so opferten ihm die Arval-Brüder einen schwarzen Hammel. Suemmer Oala (Lamaismus), ein mächtig hoher Berg, welcher von drei andern umkreist ist, auf welchen Kreis ein zweiter von vier Bergen kommt; alle sieben sind von Gold, der mittelste besteht aus einem einzigen grünen Edelstein. Er ist mit seiner goldenen Umgebung der Wohnsitz der freien Geister, Erike Bariksan. In den Höhlen des Gebirges wohnen die bösen Geister, deren Oberhaupt dort eine mächtige Burg hat. Sunadi (Ind. M.), Gattin des Utanubaden und Mutter der berühmten Druwen, eines Heiligen, welcher 26,000 Jahre das Reich seines Vaters regierte, und von Wischnu in den Polarstern versetzt wurde. Sunias (Gr. M.), Beiname der Minerva von einem Tempel auf dem Vorgebirge Sunium in Attica. Sunna (Nord. M.), eine der Asinnen, Tochter des Mundilfare, des Sternengottes. Weil sie und ihr Bruder von ausserordentlicher Schönheit waren, gaben die Eltern ihnen die Namen von Sonne und Mond (Sol oder S. und Maani); doch die Götter, denen diess frevelhaft erschien, raubten dieselben und übergaben ihnen die Leitung des Sonnen- und des Mondes-Wagens, welche aus den Feuerfunken, die aus Muspelheim nach dem Reiche der Asen herüberflogen, geformt waren. Die Rosse, welche diese Wagen zogen, hiessen Alswidur und Arwakur (das Alles versengende und das frühewache); sie fahren so schnell, weil ihnen Skoll und Hate, zwei mächtige Riesen in Wolfsgestalt, immer auf den Fersen sind und sie zu verschlingen drohen. Unter dem Namen S. scheint die Sonne auch von den alten Deutschen als leuchtendes, strahlendes Wesen angebetet worden zu sein. Superbia (Röm. M.), der personificirte Stolz, Tochter des Aethers und der Erde. Supramanja (Ind. M.), Sohn des Schiwa, aus dessen Stirnauge entsprungen; er bekämpfte den Riesen Sura Parpma und spaltete ihn nach siebentägigem Kampf mit des Vaters mächtigster Waffe mitten von einander. Ihm zu Ehren wird das Fest Kanderschasta gefeiert. Sura Dewa (Ind. M.), die Göttin des Weines, welche aus dem Milchmeer entsprang, da dasselbe mittelst des Berges Mandar umgerührt ward, um die Amrita zu bereiten. Sura Parpma (Ind. M.), der Riese, mit welchem Supramanja (s. d.) kämpfte; nachdem er von demselben gespalten war, verwandelte sich die eine Hälfte in einen Pfau, die andere in einen Hahn, welch erstern Schiwa als Reitthier gebrauchte, während der andere als Wächter für das Haus diente, in dem der Wagen des Schiwa stand. Surtur (Nord. M.), der mächtige Beherrscher von Muspelheim, der unversöhnliche Feind der Asen, welcher bei dem Weltbrand die Heere der Muspelsöhne anführt, sich mit der Midgardsschlange und dem Fenriswolfe verbindet, die Götterwohnungen stürmt, in einer mächtigen Schlacht alle Asen besiegt, und endlich den Weltuntergang herbeiführt. Surya (Ind. M.). Die Sonne (nicht der Sonnengott, welcher Indra heisst) wird in Indien als himmlischer Genius angebetet; sie fährt in einem mit sieben grünen Rossen bespannten Wagen, dessen Führer Arun heisst. Tausend Genien sind in ihrem Gefolge, welche sie anbeten und ihr Loblieder singen. S. ist oft von seinem Wagen herabgestiegen und hat die Erde mit einem zahlreichen, seiner Kraft entsprossenen Heldengeschlechte beschenkt. Er hat viele Namen, unter denen jedoch zwölf, seine Eigenschaften in seinen verschiedenen Standpunkten, also gewissermassen die Monate bezeichnend, die hauptsächlichsten sind; sie heissen: Waruna, Surya, Wedang, Bhanu, Indra, Rawi, Gobasti, Yama, Swarna reta, Diwakar, Mitra und Wischnu (in dem Sinne des Wortes der Durchdringende). Bei allen Völkern finden wir im Anfange Naturkräfte, und vorzüglich Himmelskörper angebetet als mächtige Gottheiten. Suttung, s. Quaser. Suwa (Japan. M.), Gott der Jagd und Schutzpatron aller Jäger, dem zu Ehren jährlich grosse Processionen angestellt werden. Swadilfur (Nord. M.), ein berühmtes Ross des Riesen, der die Götterburg erbaut. Den Asen lag an einer tüchtigen Feste, die sie vertheidige gegen die Eisriesen; solche zu erbauen, erbot sich ein Baumeister, wenn man ihm drei Winter Zeit lasse, und ihm die schöne Freia zur Gattin, Sonne und Mond aber zu Dienern geben wolle. Auf Loke's Rath nahmen die Asen das Erbieten unter der Bedingung an, dass Alles in einem Winter und ohne fremde Hülfe, als die des Pferdes S., vollbracht werde. Der Riese ging diess ein, und sein Ross entwickelte eine so ungeheuere Kraft, dass es die grossen Lasten Steine, zu denen man viele hundert Pferde gebraucht hätte, spielend bewegte und schon der Bau vollendet war, bis auf ein Thor, bevor die Asen sich noch die Möglichkeit dachten. Da droheten sie Loke mit dem Tode, wenn er den eingegangenen Vertrag nicht rückgängig machte; Loke verwandelte sich darauf in eine schöne Stute und begegnete so dem Hengst S., welcher die Seile, mit denen er angespannt war, zerriss und Loke folgte, der ihn weit genug fortführte: aus dieser Begegnung entsprang das berühmte achtfüssige Ross Odins, Sleipner, welches schneller war als der Wind und nie ermüdete. Der Baumeister sah sich von seinem Gehülfen verlassen und wollte, um mit all seiner Riesenstärke das Werk vollenden zu können, auch seine Riesengestalt annehmen, die Götter aber hielten sich entweder in diesem Falle nicht mehr verpflichtet ihr Wort zu halten, oder der Riese konnte allein, wie er war, sein Versprechen nicht in Vollzug bringen; kurz, Thor erschien mit seinem Hammer und erschlug den Riesen. Swaha (Ind. M.), die Gattin des Agni, des Feuergottes.

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/490>, abgerufen am 29.05.2024.