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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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53.

Einen Francißcaner Münch so auf der Cantzel gesticuliret, wirds verboten.

CHytraeus im 8. Buch meldet/ daß ein Franciscaner Münch sich im Jahr 1521. in Gegenwart des Käysers in Predigen zu Worms/ so ungeberdig gestelt/ und offt gebuckt/ daß sein Leibstrick zu einem Loch der Cantzel heraus gangen: Daher Hertzog Christian von Hollstein und hernach König in Dennemarck/ deß Nahmens der Dritte/ so damaln 18. Jahr alt gewesen/ einen Knopff an den Strick gemacht / daß sich der Mönch/ seiner gewohnheit nach/ nicht wieder auffrichten können; dessen endlich der Käyser/ als er/ daß solches kein Lutheraner/ sondern der junge/ damaln noch Päbstische Fürst/ gethan/ erfahren/ selber lachen muste.

1. Wie sich einer hält/ so hält man sich wieder/ darumb

2. So geschicht sich närrisch und übelgeberdenden Leuten nicht unrecht / wenn man sie vexiret.

54.

Historia von Henrico Hertzogens aus Burgund Sohn/ und Leonoren Königs in Engeland Tochter.

53.

Einen Francißcaner Münch so auf der Cantzel gesticuliret, wirds verboten.

CHytraeus im 8. Buch meldet/ daß ein Franciscaner Münch sich im Jahr 1521. in Gegenwart des Käysers in Predigen zu Worms/ so ungeberdig gestelt/ und offt gebuckt/ daß sein Leibstrick zu einem Loch der Cantzel heraus gangen: Daher Hertzog Christian von Hollstein und hernach König in Dennemarck/ deß Nahmens der Dritte/ so damaln 18. Jahr alt gewesen/ einen Knopff an den Strick gemacht / daß sich der Mönch/ seiner gewohnheit nach/ nicht wieder auffrichten können; dessen endlich der Käyser/ als er/ daß solches kein Lutheraner/ sondern der junge/ damaln noch Päbstische Fürst/ gethan/ erfahren/ selber lachen muste.

1. Wie sich einer hält/ so hält man sich wieder/ darumb

2. So geschicht sich närrisch und übelgeberdenden Leuten nicht unrecht / weñ man sie vexiret.

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Historia von Henrico Hertzogens aus Burgund Sohn/ und Leonoren Königs in Engeland Tochter.

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[123/0143] 53. Einen Francißcaner Münch so auf der Cantzel gesticuliret, wirds verboten. CHytraeus im 8. Buch meldet/ daß ein Franciscaner Münch sich im Jahr 1521. in Gegenwart des Käysers in Predigen zu Worms/ so ungeberdig gestelt/ und offt gebuckt/ daß sein Leibstrick zu einem Loch der Cantzel heraus gangen: Daher Hertzog Christian von Hollstein und hernach König in Dennemarck/ deß Nahmens der Dritte/ so damaln 18. Jahr alt gewesen/ einen Knopff an den Strick gemacht / daß sich der Mönch/ seiner gewohnheit nach/ nicht wieder auffrichten können; dessen endlich der Käyser/ als er/ daß solches kein Lutheraner/ sondern der junge/ damaln noch Päbstische Fürst/ gethan/ erfahren/ selber lachen muste. 1. Wie sich einer hält/ so hält man sich wieder/ darumb 2. So geschicht sich närrisch und übelgeberdenden Leuten nicht unrecht / weñ man sie vexiret. 54. Historia von Henrico Hertzogens aus Burgund Sohn/ und Leonoren Königs in Engeland Tochter.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/143>, abgerufen am 04.05.2024.