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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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1. GOtt weiß die jenigen/ so umb seines Nahmens willen leiden/ nicht allein behertzt zu machen/ sondern auch zu schützen/ wie wir an Polycarpo dem Märtyrer erlernen.

1. Auch zu der Zeit kan Gott Wunder thun/ wenn Er die Seinen durch den Märtyrer Todt zu sich rufft. Denn war das nicht ein Wunder/ daß das Blut/ welches aus Polycarpi Leibe floß/ ein so grosses Feuer auslöschete?

68.

Artus König in Britannien hat Lust zum Ritterspielen.

IN den Historien lieset man/ daß umb das Jahr Christi 470. in Britannien regieret habe König Artus, der zu allerley Ritterspielen Lust gehabt/ und ein treffliches darauff spendiret habe/ sey auch so ein tapfferer Held gewesen / daß er in einem Streit mit Sachsen und Schotten/ durch seine eigene Faust vierhundert und sechzig der Feinde erlegt. Derowegen auch fast alle Könige und Fürsten in gantz Occident ihre Kinder und Adel/ an seinem Hoff geschickt / männliche und rittermäßige Thaten daselbsten zu sehen und zu lernen. Vnd wer die seinen an dieses Königes Hoff hat bringen können/ der hat es für ein groß Glück und sonderbahre Ehre geachtet.

1. GOtt weiß die jenigen/ so umb seines Nahmens willen leiden/ nicht allein behertzt zu machen/ sondern auch zu schützen/ wie wir an Polycarpo dem Märtyrer erlernen.

1. Auch zu der Zeit kan Gott Wunder thun/ wenn Er die Seinen durch den Märtyrer Todt zu sich rufft. Denn war das nicht ein Wunder/ daß das Blut/ welches aus Polycarpi Leibe floß/ ein so grosses Feuer auslöschete?

68.

Artus König in Britannien hat Lust zum Ritterspielen.

IN den Historien lieset man/ daß umb das Jahr Christi 470. in Britannien regieret habe König Artus, der zu allerley Ritterspielen Lust gehabt/ und ein treffliches darauff spendiret habe/ sey auch so ein tapfferer Held gewesen / daß er in einem Streit mit Sachsen und Schotten/ durch seine eigene Faust vierhundert und sechzig der Feinde erlegt. Derowegen auch fast alle Könige und Fürsten in gantz Occident ihre Kinder und Adel/ an seinem Hoff geschickt / männliche und rittermäßige Thaten daselbsten zu sehen und zu lernen. Vnd wer die seinen an dieses Königes Hoff hat bringen können/ der hat es für ein groß Glück und sonderbahre Ehre geachtet.

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[187/0207] 1. GOtt weiß die jenigen/ so umb seines Nahmens willen leiden/ nicht allein behertzt zu machen/ sondern auch zu schützen/ wie wir an Polycarpo dem Märtyrer erlernen. 1. Auch zu der Zeit kan Gott Wunder thun/ wenn Er die Seinen durch den Märtyrer Todt zu sich rufft. Denn war das nicht ein Wunder/ daß das Blut/ welches aus Polycarpi Leibe floß/ ein so grosses Feuer auslöschete? 68. Artus König in Britannien hat Lust zum Ritterspielen. IN den Historien lieset man/ daß umb das Jahr Christi 470. in Britannien regieret habe König Artus, der zu allerley Ritterspielen Lust gehabt/ und ein treffliches darauff spendiret habe/ sey auch so ein tapfferer Held gewesen / daß er in einem Streit mit Sachsen und Schotten/ durch seine eigene Faust vierhundert und sechzig der Feinde erlegt. Derowegen auch fast alle Könige und Fürsten in gantz Occident ihre Kinder und Adel/ an seinem Hoff geschickt / männliche und rittermäßige Thaten daselbsten zu sehen und zu lernen. Vnd wer die seinen an dieses Königes Hoff hat bringen können/ der hat es für ein groß Glück und sonderbahre Ehre geachtet.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/207>, abgerufen am 14.05.2024.