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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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mir N. Als seinem Beichwatter/ in allem wol verglichen/ daß ich ihm seine Sünde gäntzlich vergeben/ und auff ihn nichts zu sprechen habe/ darumb wir Ihm diesen Beweiß mit gegeben haben/ S. Petro/ und andern Heiligen/ zu zeigen / damit er ungehindert möge zur Thür der Freuden eingelassen werden.

1. Das sind elende Paßporte/ die keinen werden sicher Gleid im Himmel machen. Das beste Paßport ist: Ich glaub/ daß mein HERR JEsus Christ/ für all mein Sünd gestorben ist/ und etc.

2. Lernet hier/ wie man die armen einfältigen Leute äffet/ und solcher Dinge überredet/ die gantz keinen Grund in der Schrifft haben.

118.

Eine Bauers-Frau schicket ihrem Mann Zehrung ins Paradiß.

EJner Bauer-Frauen war ihr erster Mann gestorben/ sie hatte zum andernmal wieder gefreyet/ derselbe ander Mann war im Felde beym Pfluge/ unterdessen kam ein Paedagogus, oder Schüler/ bat umb ein stücklein Brod/ die Fraufragte/ wo er her käme? Er sagte von Pariß. Sie meinte Paradiß/ fragte den Schüler/ wat macket min erste Männ?

mir N. Als seinem Beichwatter/ in allem wol verglichen/ daß ich ihm seine Sünde gäntzlich vergeben/ und auff ihn nichts zu sprechen habe/ darumb wir Ihm diesen Beweiß mit gegeben haben/ S. Petro/ und andern Heiligen/ zu zeigen / damit er ungehindert möge zur Thür der Freuden eingelassen werden.

1. Das sind elende Paßporte/ die keinen werden sicher Gleid im Himmel machen. Das beste Paßport ist: Ich glaub/ daß mein HERR JEsus Christ/ für all mein Sünd gestorben ist/ und etc.

2. Lernet hier/ wie man die armen einfältigen Leute äffet/ und solcher Dinge überredet/ die gantz keinen Grund in der Schrifft haben.

118.

Eine Bauers-Frau schicket ihrem Mann Zehrung ins Paradiß.

EJner Bauer-Frauen war ihr erster Mann gestorben/ sie hatte zum andernmal wieder gefreyet/ derselbe ander Mann war im Felde beym Pfluge/ unterdessen kam ein Paedagogus, oder Schüler/ bat umb ein stücklein Brod/ die Fraufragte/ wo er her käme? Er sagte von Pariß. Sie meinte Paradiß/ fragte den Schüler/ wat macket min erste Männ?

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[266/0286] mir N. Als seinem Beichwatter/ in allem wol verglichen/ daß ich ihm seine Sünde gäntzlich vergeben/ und auff ihn nichts zu sprechen habe/ darumb wir Ihm diesen Beweiß mit gegeben haben/ S. Petro/ und andern Heiligen/ zu zeigen / damit er ungehindert möge zur Thür der Freuden eingelassen werden. 1. Das sind elende Paßporte/ die keinen werden sicher Gleid im Himmel machen. Das beste Paßport ist: Ich glaub/ daß mein HERR JEsus Christ/ für all mein Sünd gestorben ist/ und etc. 2. Lernet hier/ wie man die armen einfältigen Leute äffet/ und solcher Dinge überredet/ die gantz keinen Grund in der Schrifft haben. 118. Eine Bauers-Frau schicket ihrem Mann Zehrung ins Paradiß. EJner Bauer-Frauen war ihr erster Mann gestorben/ sie hatte zum andernmal wieder gefreyet/ derselbe ander Mann war im Felde beym Pfluge/ unterdessen kam ein Paedagogus, oder Schüler/ bat umb ein stücklein Brod/ die Fraufragte/ wo er her käme? Er sagte von Pariß. Sie meinte Paradiß/ fragte den Schüler/ wat macket min erste Männ?

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/286>, abgerufen am 30.04.2024.