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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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sie ihn doch mit grosser Mühe und Arbeit/ kaum dahin bereden können/ daß er ein wenig stille worden/ und sich zufrieden gegeben/ aber es hat sich zugetragen/ da man vermeinte/ es were nu alles wieder gut worden/ hat er/ als man sichs nicht vermuther/ sich selbst übern Haltz/ in einen Brunnen gestürtzet/ doch hat man ihm auch heraus geholffen. Vnd hat GOtt auff frommer Christen Fürbitte/ (wie dieses Orts auch für ihn das gemeine Gebet dazumahl geschehen) Gnade gegeben/ daß er zur Erkäntniß seiner Sünden/ und wieder zu recht kommen.

1. Solt es auch wohl der Teuffel selbsten ärger machen können/ als es dieser gottlose Bube gemacht? Der das schöne Lied/ worinnen das gantze Werck der gerechtfertigung des Menschen herrlich enthalten/ ein Huren- und Vuben-Lied / ein gottloß Lied/ ein Teuffels Lied genennet/ und noch darzu gesagt; Er wolte daß ihn Gott straffe/ wenn es nicht also wehre. Ich meyne es sey ihm sein Wunsch wahr und er gestraffet worden.

2. Was vermag der Fluch und Eyffer treuer Prediger und Diener Christi nicht? Hat sich nicht GOtt/ auff andeuten seines Dieners Herrn Cy-

sie ihn doch mit grosser Mühe und Arbeit/ kaum dahin bereden können/ daß er ein wenig stille worden/ und sich zufrieden gegeben/ aber es hat sich zugetragen/ da man vermeinte/ es were nu alles wieder gut worden/ hat er/ als man sichs nicht vermuther/ sich selbst übern Haltz/ in einen Brunnen gestürtzet/ doch hat man ihm auch heraus geholffen. Vnd hat GOtt auff frommer Christen Fürbitte/ (wie dieses Orts auch für ihn das gemeine Gebet dazumahl geschehen) Gnade gegeben/ daß er zur Erkäntniß seiner Sünden/ und wieder zu recht kommen.

1. Solt es auch wohl der Teuffel selbsten ärger machen können/ als es dieser gottlose Bube gemacht? Der das schöne Lied/ worinnen das gantze Werck der gerechtfertigung des Menschen herrlich enthalten/ ein Huren- und Vuben-Lied / ein gottloß Lied/ ein Teuffels Lied genennet/ und noch darzu gesagt; Er wolte daß ihn Gott straffe/ wenn es nicht also wehre. Ich meyne es sey ihm sein Wunsch wahr und er gestraffet worden.

2. Was vermag der Fluch und Eyffer treuer Prediger und Diener Christi nicht? Hat sich nicht GOtt/ auff andeuten seines Dieners Herrn Cy-

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[590/0610] sie ihn doch mit grosser Mühe und Arbeit/ kaum dahin bereden können/ daß er ein wenig stille worden/ und sich zufrieden gegeben/ aber es hat sich zugetragen/ da man vermeinte/ es were nu alles wieder gut worden/ hat er/ als man sichs nicht vermuther/ sich selbst übern Haltz/ in einen Brunnen gestürtzet/ doch hat man ihm auch heraus geholffen. Vnd hat GOtt auff frommer Christen Fürbitte/ (wie dieses Orts auch für ihn das gemeine Gebet dazumahl geschehen) Gnade gegeben/ daß er zur Erkäntniß seiner Sünden/ und wieder zu recht kommen. 1. Solt es auch wohl der Teuffel selbsten ärger machen können/ als es dieser gottlose Bube gemacht? Der das schöne Lied/ worinnen das gantze Werck der gerechtfertigung des Menschen herrlich enthalten/ ein Huren- und Vuben-Lied / ein gottloß Lied/ ein Teuffels Lied genennet/ und noch darzu gesagt; Er wolte daß ihn Gott straffe/ wenn es nicht also wehre. Ich meyne es sey ihm sein Wunsch wahr und er gestraffet worden. 2. Was vermag der Fluch und Eyffer treuer Prediger und Diener Christi nicht? Hat sich nicht GOtt/ auff andeuten seines Dieners Herrn Cy-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/610>, abgerufen am 29.04.2024.