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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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nicht/ leide und dulde sein eusserlich Spiel und Lermen/ auch den geringen zeitlichen Schaden/ daß er die Töpffe und Hültzerne Schüsseln zerbricht/ denn er kan dir doch an der Seel und Leib nichts thun/ das hastu bißher in der That also erfahren/ denn der Engel deß HErrn hat sich umb dich her gelagert/ der schützet und behütet dich / darumb laß den Teuffel jmmerhin mit den Töpffen spielen. Du aber bete zu GOtt / mit deinem Weib und Kinderlein/ und sprich: Trolle dich Sathan/ ich bin Herr in diesem Hause/ und du nicht.

1. Also/ sagt Herr D. Luther/ soll man zum Teuffel sagen/ wenn er von sich selbst kompt/ und man ihn mit Sünden nicht hat zu Gast geladen/ oder einen Boten geschickt/ denn spreche man. Ego authoritate divina heic sum paterfamilias, & vocatione coelesti Pastor Ecclesiae. Durch Göttliche Macht und Befehl/ bin ich in diesem Hause ein Herr/ und ich habe einen himmlischen Beruff/ daß ich Pfarrer in dieser Kirche sey. Deß habe ich Zeugnüß vom Himmel und auff Erden/ darauff poche ich. Aber du Teuffel schleichest in diß Hauß / als ein Dieb und

nicht/ leide und dulde sein eusserlich Spiel und Lermen/ auch den geringen zeitlichen Schaden/ daß er die Töpffe und Hültzerne Schüsseln zerbricht/ denn er kan dir doch an der Seel und Leib nichts thun/ das hastu bißher in der That also erfahren/ denn der Engel deß HErrn hat sich umb dich her gelagert/ der schützet und behütet dich / darumb laß den Teuffel jmmerhin mit den Töpffen spielen. Du aber bete zu GOtt / mit deinem Weib und Kinderlein/ und sprich: Trolle dich Sathan/ ich bin Herr in diesem Hause/ und du nicht.

1. Also/ sagt Herr D. Luther/ soll man zum Teuffel sagen/ wenn er von sich selbst kompt/ und man ihn mit Sünden nicht hat zu Gast geladen/ oder einen Boten geschickt/ denn spreche man. Ego authoritate divinâ hîc sum paterfamilias, & vocatione coelesti Pastor Ecclesiae. Durch Göttliche Macht und Befehl/ bin ich in diesem Hause ein Herr/ und ich habe einen himmlischen Beruff/ daß ich Pfarrer in dieser Kirche sey. Deß habe ich Zeugnüß vom Himmel und auff Erden/ darauff poche ich. Aber du Teuffel schleichest in diß Hauß / als ein Dieb und

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[901/0921] nicht/ leide und dulde sein eusserlich Spiel und Lermen/ auch den geringen zeitlichen Schaden/ daß er die Töpffe und Hültzerne Schüsseln zerbricht/ denn er kan dir doch an der Seel und Leib nichts thun/ das hastu bißher in der That also erfahren/ denn der Engel deß HErrn hat sich umb dich her gelagert/ der schützet und behütet dich / darumb laß den Teuffel jmmerhin mit den Töpffen spielen. Du aber bete zu GOtt / mit deinem Weib und Kinderlein/ und sprich: Trolle dich Sathan/ ich bin Herr in diesem Hause/ und du nicht. 1. Also/ sagt Herr D. Luther/ soll man zum Teuffel sagen/ wenn er von sich selbst kompt/ und man ihn mit Sünden nicht hat zu Gast geladen/ oder einen Boten geschickt/ denn spreche man. Ego authoritate divinâ hîc sum paterfamilias, & vocatione coelesti Pastor Ecclesiae. Durch Göttliche Macht und Befehl/ bin ich in diesem Hause ein Herr/ und ich habe einen himmlischen Beruff/ daß ich Pfarrer in dieser Kirche sey. Deß habe ich Zeugnüß vom Himmel und auff Erden/ darauff poche ich. Aber du Teuffel schleichest in diß Hauß / als ein Dieb und

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 901. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/921>, abgerufen am 29.05.2024.