Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

497.

Zwingels Todt.

VOn Zwingels Tranck gelde schreibt D. Albertus also: Der Satan trieb den Zwingel / daß er mit seinen Diseipeln in Krieg zog/ darinnen er auch seine Besoldung empfinge. Die Zürcher hatten denen von Lucern die Strasse verleget/ und wolten ihnen nicht lassen proviant zuführen/ daraus ward ein Krieg/ darinn die Zürcher dreymal nacheinander geschlagen worden: Zwingel blieb sambt etlichen Predigern auch im Kriege/ und er kam bald in der ersten Schlacht umb. Ich höre sagen/ die von Lucern haben ihn zu stücken gehauen: Etliche schreiben/ daß seine Haut sey zu Riemen geschnitten/ und mit dem Fett aus seinem Leibe/ die Stieffeln geschmieret worden.

1. Ist ein Todt/ der einem solchen Mann/ wie Zwingel gewesen/ gebühret. Denn Er hat einen trefflichen GOtteslästerlichen Ketzer geben.

2. Wilstu/ lieber Mensch/ ein gutes Sterben haben/ so mustu auch ein feines Christliches und erbares Leben führen.

497.

Zwingels Todt.

VOn Zwingels Tranck gelde schreibt D. Albertus also: Der Satan trieb den Zwingel / daß er mit seinen Diseipeln in Krieg zog/ darinnen er auch seine Besoldung empfinge. Die Zürcher hatten denen von Lucern die Strasse verleget/ und wolten ihnen nicht lassen proviant zuführen/ daraus ward ein Krieg/ darinn die Zürcher dreymal nacheinander geschlagen worden: Zwingel blieb sambt etlichen Predigern auch im Kriege/ und er kam bald in der ersten Schlacht umb. Ich höre sagen/ die von Lucern haben ihn zu stücken gehauen: Etliche schreiben/ daß seine Haut sey zu Riemen geschnitten/ und mit dem Fett aus seinem Leibe/ die Stieffeln geschmieret worden.

1. Ist ein Todt/ der einem solchen Mann/ wie Zwingel gewesen/ gebühret. Denn Er hat einen trefflichen GOtteslästerlichen Ketzer geben.

2. Wilstu/ lieber Mensch/ ein gutes Sterben haben/ so mustu auch ein feines Christliches und erbares Leben führen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0936" n="916"/>
        <p>497.</p>
        <p>Zwingels Todt.</p>
        <p>VOn Zwingels Tranck gelde schreibt D. Albertus also: Der Satan trieb den Zwingel                     / daß er mit seinen Diseipeln in Krieg zog/ darinnen er auch seine Besoldung                      empfinge. Die Zürcher hatten denen von Lucern die Strasse verleget/ und wolten                      ihnen nicht lassen proviant zuführen/ daraus ward ein Krieg/ darinn die                      Zürcher dreymal nacheinander geschlagen worden: Zwingel blieb sambt etlichen                      Predigern auch im Kriege/ und er kam bald in der ersten Schlacht umb. Ich höre                      sagen/ die von Lucern haben ihn zu stücken gehauen: Etliche schreiben/ daß                      seine Haut sey zu Riemen geschnitten/ und mit dem Fett aus seinem Leibe/ die                      Stieffeln geschmieret worden.</p>
        <p>1. Ist ein Todt/ der einem solchen Mann/ wie Zwingel gewesen/ gebühret. Denn                      Er hat einen trefflichen GOtteslästerlichen Ketzer geben.</p>
        <p>2. Wilstu/ lieber Mensch/ ein gutes Sterben haben/ so mustu auch ein feines                      Christliches und erbares Leben führen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[916/0936] 497. Zwingels Todt. VOn Zwingels Tranck gelde schreibt D. Albertus also: Der Satan trieb den Zwingel / daß er mit seinen Diseipeln in Krieg zog/ darinnen er auch seine Besoldung empfinge. Die Zürcher hatten denen von Lucern die Strasse verleget/ und wolten ihnen nicht lassen proviant zuführen/ daraus ward ein Krieg/ darinn die Zürcher dreymal nacheinander geschlagen worden: Zwingel blieb sambt etlichen Predigern auch im Kriege/ und er kam bald in der ersten Schlacht umb. Ich höre sagen/ die von Lucern haben ihn zu stücken gehauen: Etliche schreiben/ daß seine Haut sey zu Riemen geschnitten/ und mit dem Fett aus seinem Leibe/ die Stieffeln geschmieret worden. 1. Ist ein Todt/ der einem solchen Mann/ wie Zwingel gewesen/ gebühret. Denn Er hat einen trefflichen GOtteslästerlichen Ketzer geben. 2. Wilstu/ lieber Mensch/ ein gutes Sterben haben/ so mustu auch ein feines Christliches und erbares Leben führen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/936
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 916. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/936>, abgerufen am 21.05.2024.