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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 4 Bat siet de Bock beim Drunke nitt, sag de Bock, da stont de Wulf ächter iäme. - Woeste; Hoefer, 68.

5 Bist du ein Bock, so stosse dich. (Ostpreuss.)

6 Böcke und Beeste sind Ein Gesindel.

Holl.: Bokken en beesten zijn een volk. (Harrebomee, I, 73.)

7 Dahr Bohk wird o ne1 de mehste Milch gan. (Oberlausitz.)

1) Auch nicht. - Bei dieser Sache, diesem Geschäft ist wenig zu gewinnen. Der Ton liegt auf: der.

8 De bösesten Bücke hebbt de krummsten Hörns. (Rastede.) - Firmenich, III, 26, 7.

9 De Buck mälken un inner Heie (Heide) fisken bringet nix in. (Bielefeld.) - Firmenich, I, 281, 9.

10 De ellsten Beck ha'n de schteifsten Herner. (Oberharz.) - Lohrengel, I, 126.

11 Den Bock erkennt man am Bart (an den Hörnern).

Dän.: Man skal ikke tage bukken efter haarene. (Prov. dan., 95.)

12 Der Bock bleibt nicht ohne Bart.

Natur verleugnet sich nicht.

13 Der Bock, der nur mit Einem Horne geboren ist, wird sich dasselbe leicht abstossen.

14 Der Bock dienet nicht zum Gärtner. - Henisch, 441.

15 Der Bock fand Wasser und badete seinen Bart. - Burckhardt, 373.

Von denen, welche ein Glück, das ihnen zu Theil wird, ohne Mass und Ziel geniessen.

16 Der Bock kriegt andres Haar, aber er bleibt was er war.

Holl.: De bok verandert wel van haar, maar niet van nukken. (Harrebomee, I, 74.)

17 Der Bock ist aus dem Garten. (Ostpreuss.)

Sagt man von Kindern, die mit Schmollen (Maulen) aufgehört haben.

18 Der Bock ist aus dem Haus, aber der Gestank ist darin geblieben.

19 Der Bock lässt sein Stossen nicht. - Henisch, 442.

20 Der Bock lässt wol vom Bart, aber nicht von der Art. - Simrock, 1177; Körte, 662.

21 Der Bock, so nicht mehr springen kann, der Geissen je soll ledig gan. - Eiselein, 88.

22 Der Bock trägt (oft) einen Tugendrock.

23 Der Bock trauet der Geiss, was er selbst wol weiss. - Simrock, 12282; Kirchhofer, 272; Körte, 663.

24 Der Bock verlässt sich auf seine Hörner. - Henisch, 442.

25 Der Bock weiss, dass er Hörner hat. - Simrock, 1172; Grimm, II, 202; Eiselein, 87.

Dän.: Bukken veed at han har horn. (Prov. dan., 95.)

Lat.: Parata tollo cornua. (Horaz.)

26 Der Bock will aus dem Garten nicht, der Hund will von der Schwarten nicht. - Henisch, 441.

27 Der eine melkt den Bock, der andere hält das Sieb unter. - Körte, 664.

Von nutzlosen Geschäftsverbindungen und gemeinschaftlichen Dummheiten. Lucian gebraucht das Wort vom Disputiren zweier alberner Philosophen, von denen der eine lächerliche Fragen vorlegte und der andere ebenso unpassende Antworten gab. Für "Böcke melken" kommt auch die Redensart "Füchse kuppeln" vor.

Dän.: En malker bukken, den anden holder et sold under. (Prov. dan., 96.)

Lat.: Jungere vulpes. (Virgil.) (Erasm., 16; Seybold, 267.)

28 Ein alter Bock gelüstet wol auch nach einem grünen Blatte.

Alte Leute essen auch etwas Leckeres; auch von alten Männern, die sich nach jungen Mädchen umsehen.

Holl.: Al is de bok nog zoo oud, hij lust daarom nog wel een groen blaadje. (Harrebomee, I, 73.) - Een oude bok lust nog wel een groen blaadje. (Sprenger III, 10.)

29 Ein alter Bock hat starke Hörner.

30 Ein alter bock ist noch wol einer jungen ziegen werth. - Henisch, 441.

Frz.: L'ombre d'une homme vaut cent femmes. (Venedey, 82.)

31 Ein Bock, dem man flucht, wird fett. (Lit.)

32 Ein Bock kennt den andern am Rock.

33 Ein Bock lässt sich schwer melken.

Vom Geizigen.

34 Ein bock ohne bart ist wider die natur geart. - Henisch, 442.

[Spaltenumbruch] 35 Ein Bock zeigt den andern an. - Simrock, 1183.

Wenn man einen von einer gewissen Art kennt, so kennt man alle andern auch.

Lat.: Unum noris, omnes noveris. (Terenz.) (Philippi, I, 233.)

36 Ein grindiger (hölzerner, stinkender) Bock ist einer güldenen Ziege werth. - Pistor., II, 95; Blum, 445; Henisch, 441; Simrock, 1182.

Man hat gesagt, dass wenn ein Mann auch nur ein einziges Bein und keinen Arm habe, so würde er doch eine Frau bekommen. Die Frage ist: Was für eine? Pistorius (a. a. O.) ist auf das Sprichwort sehr ungehalten. (S. Mann.)

37 En holten Buck hett de ok Talg? - Eichwald, 216.

Ung.: Nem lesz az ebböl szalonna. (Gaal.)

38 Gaile böck stossen. - Henisch, 441.

39 Hei hett en gastrigen (garstigen) Bock emaket. (Hildesheim.)

Einen groben Fehler.

40 Hüte dich, Bock, es brennt! (Altgr.) - Körte, 667.

Halte dich von Dingen entfernt, die du nicht kennst. So rief Prometheus einem Satyr zu, der das Feuer, als er es das erste mal sah, umarmen wollte und seinen Bart in Gefahr brachte.

41 Ist der Bock auch aus dem Haus, der Gestank geht nicht so leicht hinaus. - Eiselein, 88; Simrock, 1181.

Dän.: Er end bukken af huuset, saa er dog stanken der. (Prov. dan., 96.)

42 Je älter der Bock, desto steifer 's Hörnel. (Oberlausitz.)

43 Je älter der Bock, je härteres Horn. - Körte, 661; Kirchhofer, 272; Robinson, 108; Simrock, 1174; Grimm, II, 206.

44 Je ölder de Bock, je steiwer de Hören. - Schambach, 36.

45 Man darf den Bock nicht in den Garten führen, er steigt wol selbst hinein.

46 Man muss den Bock nicht auf die Haferkiste setzen. - Gaal, 224.

47 Man muss den Bock nicht zu weit in den Garten lassen. - Henisch, 442; Lehmann, II, 376, 7.

48 Man muss den Bock nicht zum Gärtner machen. - Simrock, 1179; Blum, 122; Bücking, 378; Gaal, 224.

Wie Friedrich der Grosse einen Bock zum Gärtner macht, findet man Schlesische Chronik (Nr. 58, 1838, Beilage zur Breslauer Zeitung).

Lat.: Pone seram, cohibe, sed quis custodiet ipsos custodes? (Juvenal.) (Seybold, 449; Philippi, II, 101; Binder I, 1379; II, 2607.)

49 Man sägt dem Bocke das Horn ab, wenn es zu lang wächst.

50 Man treibt den Bock wol aus dem Garten, aber der Stank bleibt darin. - Henisch, 442.

51 Meinthalben mag't 'n Buck sein, säd' de Scheper, hett aberst twe Löcker unner'n Start. (Hamburg.) - Hoefer, 903.

52 Nachdem der Bock ist, steht ihm der Bart.

53 Plumenpingesten, wenn de Böcke lammet, segt de Schaper. (Hildesheim.)

54 Versuch's, den Bock zu melken, er lässt einen Wind streichen. - Burckhardt, 188.

Ein grober Mensch ist dem nicht zu Willen, der ihn um eine Gefälligkeit anspricht.

55 Von einem Bocke bekommt man weder Milch noch Wolle. (S. Bock 86.)

56 Was der Bock an jhm selber weiss, dasselbig zeihet er die Geyss. - Lehmann, II, 864, 61.

Fast so findet es sich bei einem theologisch- moralischen Schriftsteller um das Jahr 1350. Auch der Teichner hat es, aber in einer wahrscheinlich des Reims wegen vorgenommenen Veränderung, die keine Verbesserung ist.

57 Wat segt de Bock bim Drunke nich, sagte de Bock, do stont de Wulw ächter eam. (Westf.)

Hei hadde sik im Water speigelt un siyne grauten Hören un siynen langen Boart betrachtet, un hadde tau sik sülwenst segt: "Wat ik doch vör en stolt un starken Kerel sie; mit dem Düwel will ik et woagen!" Doa säh'e den Wulw hinner sik staen, un reip van Angeste: "En Menske segt joa woel en Spassword."

58 Wenn de Bucke nu lammden, so gingen de Schape güst. - Eichwald, 227.

[Spaltenumbruch] 4 Bat siet de Bock bîm Drunke nitt, sag de Bock, da stont de Wulf ächter iäme.Woeste; Hoefer, 68.

5 Bist du ein Bock, so stosse dich. (Ostpreuss.)

6 Böcke und Beeste sind Ein Gesindel.

Holl.: Bokken en beesten zijn een volk. (Harrebomée, I, 73.)

7 Dahr Bohk wird o ne1 de mehste Milch gan. (Oberlausitz.)

1) Auch nicht. – Bei dieser Sache, diesem Geschäft ist wenig zu gewinnen. Der Ton liegt auf: der.

8 De bösesten Bücke hebbt de krummsten Hörns. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 7.

9 De Buck mälken un inner Heië (Heide) fisken bringet nix in. (Bielefeld.) – Firmenich, I, 281, 9.

10 De ellsten Beck hâ'n de schtîfsten Herner. (Oberharz.) – Lohrengel, I, 126.

11 Den Bock erkennt man am Bart (an den Hörnern).

Dän.: Man skal ikke tage bukken efter haarene. (Prov. dan., 95.)

12 Der Bock bleibt nicht ohne Bart.

Natur verleugnet sich nicht.

13 Der Bock, der nur mit Einem Horne geboren ist, wird sich dasselbe leicht abstossen.

14 Der Bock dienet nicht zum Gärtner.Henisch, 441.

15 Der Bock fand Wasser und badete seinen Bart.Burckhardt, 373.

Von denen, welche ein Glück, das ihnen zu Theil wird, ohne Mass und Ziel geniessen.

16 Der Bock kriegt andres Haar, aber er bleibt was er war.

Holl.: De bok verandert wel van haar, maar niet van nukken. (Harrebomée, I, 74.)

17 Der Bock ist aus dem Garten. (Ostpreuss.)

Sagt man von Kindern, die mit Schmollen (Maulen) aufgehört haben.

18 Der Bock ist aus dem Haus, aber der Gestank ist darin geblieben.

19 Der Bock lässt sein Stossen nicht.Henisch, 442.

20 Der Bock lässt wol vom Bart, aber nicht von der Art.Simrock, 1177; Körte, 662.

21 Der Bock, so nicht mehr springen kann, der Geissen je soll ledig gan.Eiselein, 88.

22 Der Bock trägt (oft) einen Tugendrock.

23 Der Bock trauet der Geiss, was er selbst wol weiss.Simrock, 12282; Kirchhofer, 272; Körte, 663.

24 Der Bock verlässt sich auf seine Hörner.Henisch, 442.

25 Der Bock weiss, dass er Hörner hat.Simrock, 1172; Grimm, II, 202; Eiselein, 87.

Dän.: Bukken veed at han har horn. (Prov. dan., 95.)

Lat.: Parata tollo cornua. (Horaz.)

26 Der Bock will aus dem Garten nicht, der Hund will von der Schwarten nicht.Henisch, 441.

27 Der eine melkt den Bock, der andere hält das Sieb unter.Körte, 664.

Von nutzlosen Geschäftsverbindungen und gemeinschaftlichen Dummheiten. Lucian gebraucht das Wort vom Disputiren zweier alberner Philosophen, von denen der eine lächerliche Fragen vorlegte und der andere ebenso unpassende Antworten gab. Für „Böcke melken“ kommt auch die Redensart „Füchse kuppeln“ vor.

Dän.: En malker bukken, den anden holder et sold under. (Prov. dan., 96.)

Lat.: Jungere vulpes. (Virgil.) (Erasm., 16; Seybold, 267.)

28 Ein alter Bock gelüstet wol auch nach einem grünen Blatte.

Alte Leute essen auch etwas Leckeres; auch von alten Männern, die sich nach jungen Mädchen umsehen.

Holl.: Al is de bok nog zoo oud, hij lust daarom nog wel een groen blaadje. (Harrebomée, I, 73.) – Een oude bok lust nog wel een groen blaadje. (Sprenger III, 10.)

29 Ein alter Bock hat starke Hörner.

30 Ein alter bock ist noch wol einer jungen ziegen werth.Henisch, 441.

Frz.: L'ombre d'une homme vaut cent femmes. (Venedey, 82.)

31 Ein Bock, dem man flucht, wird fett. (Lit.)

32 Ein Bock kennt den andern am Rock.

33 Ein Bock lässt sich schwer melken.

Vom Geizigen.

34 Ein bock ohne bart ist wider die natur geart.Henisch, 442.

[Spaltenumbruch] 35 Ein Bock zeigt den andern an.Simrock, 1183.

Wenn man einen von einer gewissen Art kennt, so kennt man alle andern auch.

Lat.: Unum noris, omnes noveris. (Terenz.) (Philippi, I, 233.)

36 Ein grindiger (hölzerner, stinkender) Bock ist einer güldenen Ziege werth.Pistor., II, 95; Blum, 445; Henisch, 441; Simrock, 1182.

Man hat gesagt, dass wenn ein Mann auch nur ein einziges Bein und keinen Arm habe, so würde er doch eine Frau bekommen. Die Frage ist: Was für eine? Pistorius (a. a. O.) ist auf das Sprichwort sehr ungehalten. (S. Mann.)

37 En holten Buck hett de ok Talg?Eichwald, 216.

Ung.: Nem lesz az ebböl szalonna. (Gaal.)

38 Gaile böck stossen.Henisch, 441.

39 Hei hett en gastrigen (garstigen) Bock emaket. (Hildesheim.)

Einen groben Fehler.

40 Hüte dich, Bock, es brennt! (Altgr.) – Körte, 667.

Halte dich von Dingen entfernt, die du nicht kennst. So rief Prometheus einem Satyr zu, der das Feuer, als er es das erste mal sah, umarmen wollte und seinen Bart in Gefahr brachte.

41 Ist der Bock auch aus dem Haus, der Gestank geht nicht so leicht hinaus.Eiselein, 88; Simrock, 1181.

Dän.: Er end bukken af huuset, saa er dog stanken der. (Prov. dan., 96.)

42 Je älter der Bock, desto steifer 's Hörnel. (Oberlausitz.)

43 Je älter der Bock, je härteres Horn.Körte, 661; Kirchhofer, 272; Robinson, 108; Simrock, 1174; Grimm, II, 206.

44 Je ölder de Bock, je stîwer de Hören.Schambach, 36.

45 Man darf den Bock nicht in den Garten führen, er steigt wol selbst hinein.

46 Man muss den Bock nicht auf die Haferkiste setzen.Gaal, 224.

47 Man muss den Bock nicht zu weit in den Garten lassen.Henisch, 442; Lehmann, II, 376, 7.

48 Man muss den Bock nicht zum Gärtner machen.Simrock, 1179; Blum, 122; Bücking, 378; Gaal, 224.

Wie Friedrich der Grosse einen Bock zum Gärtner macht, findet man Schlesische Chronik (Nr. 58, 1838, Beilage zur Breslauer Zeitung).

Lat.: Pone seram, cohibe, sed quis custodiet ipsos custodes? (Juvenal.) (Seybold, 449; Philippi, II, 101; Binder I, 1379; II, 2607.)

49 Man sägt dem Bocke das Horn ab, wenn es zu lang wächst.

50 Man treibt den Bock wol aus dem Garten, aber der Stank bleibt darin.Henisch, 442.

51 Mînthalben mag't 'n Buck sîn, säd' de Schêper, hett aberst twê Löcker unner'n Stârt. (Hamburg.) – Hoefer, 903.

52 Nachdem der Bock ist, steht ihm der Bart.

53 Plumenpingesten, wenn de Böcke lammet, segt de Schâper. (Hildesheim.)

54 Versuch's, den Bock zu melken, er lässt einen Wind streichen.Burckhardt, 188.

Ein grober Mensch ist dem nicht zu Willen, der ihn um eine Gefälligkeit anspricht.

55 Von einem Bocke bekommt man weder Milch noch Wolle. (S. Bock 86.)

56 Was der Bock an jhm selber weiss, dasselbig zeihet er die Geyss.Lehmann, II, 864, 61.

Fast so findet es sich bei einem theologisch- moralischen Schriftsteller um das Jahr 1350. Auch der Teichner hat es, aber in einer wahrscheinlich des Reims wegen vorgenommenen Veränderung, die keine Verbesserung ist.

57 Wat segt de Bock bim Drunke nich, sagte de Bock, do stont de Wulw ächter eam. (Westf.)

Hei hadde sik im Water speigelt un siyne grauten Hören un siynen langen Boart betrachtet, un hadde tau sik sülwenst segt: „Wat ik doch vör en stolt un starken Kerel sie; mit dem Düwel will ik et woagen!“ Doa säh'e den Wulw hinner sik staen, un reip van Angeste: „En Menske segt joa woel en Spasswôrd.“

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[[208]/0236] 4 Bat siet de Bock bîm Drunke nitt, sag de Bock, da stont de Wulf ächter iäme. – Woeste; Hoefer, 68. 5 Bist du ein Bock, so stosse dich. (Ostpreuss.) 6 Böcke und Beeste sind Ein Gesindel. Holl.: Bokken en beesten zijn een volk. (Harrebomée, I, 73.) 7 Dahr Bohk wird o ne1 de mehste Milch gan. (Oberlausitz.) 1) Auch nicht. – Bei dieser Sache, diesem Geschäft ist wenig zu gewinnen. Der Ton liegt auf: der. 8 De bösesten Bücke hebbt de krummsten Hörns. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 7. 9 De Buck mälken un inner Heië (Heide) fisken bringet nix in. (Bielefeld.) – Firmenich, I, 281, 9. 10 De ellsten Beck hâ'n de schtîfsten Herner. (Oberharz.) – Lohrengel, I, 126. 11 Den Bock erkennt man am Bart (an den Hörnern). Dän.: Man skal ikke tage bukken efter haarene. (Prov. dan., 95.) 12 Der Bock bleibt nicht ohne Bart. Natur verleugnet sich nicht. 13 Der Bock, der nur mit Einem Horne geboren ist, wird sich dasselbe leicht abstossen. 14 Der Bock dienet nicht zum Gärtner. – Henisch, 441. 15 Der Bock fand Wasser und badete seinen Bart. – Burckhardt, 373. Von denen, welche ein Glück, das ihnen zu Theil wird, ohne Mass und Ziel geniessen. 16 Der Bock kriegt andres Haar, aber er bleibt was er war. Holl.: De bok verandert wel van haar, maar niet van nukken. (Harrebomée, I, 74.) 17 Der Bock ist aus dem Garten. (Ostpreuss.) Sagt man von Kindern, die mit Schmollen (Maulen) aufgehört haben. 18 Der Bock ist aus dem Haus, aber der Gestank ist darin geblieben. 19 Der Bock lässt sein Stossen nicht. – Henisch, 442. 20 Der Bock lässt wol vom Bart, aber nicht von der Art. – Simrock, 1177; Körte, 662. 21 Der Bock, so nicht mehr springen kann, der Geissen je soll ledig gan. – Eiselein, 88. 22 Der Bock trägt (oft) einen Tugendrock. 23 Der Bock trauet der Geiss, was er selbst wol weiss. – Simrock, 12282; Kirchhofer, 272; Körte, 663. 24 Der Bock verlässt sich auf seine Hörner. – Henisch, 442. 25 Der Bock weiss, dass er Hörner hat. – Simrock, 1172; Grimm, II, 202; Eiselein, 87. Dän.: Bukken veed at han har horn. (Prov. dan., 95.) Lat.: Parata tollo cornua. (Horaz.) 26 Der Bock will aus dem Garten nicht, der Hund will von der Schwarten nicht. – Henisch, 441. 27 Der eine melkt den Bock, der andere hält das Sieb unter. – Körte, 664. Von nutzlosen Geschäftsverbindungen und gemeinschaftlichen Dummheiten. Lucian gebraucht das Wort vom Disputiren zweier alberner Philosophen, von denen der eine lächerliche Fragen vorlegte und der andere ebenso unpassende Antworten gab. Für „Böcke melken“ kommt auch die Redensart „Füchse kuppeln“ vor. Dän.: En malker bukken, den anden holder et sold under. (Prov. dan., 96.) Lat.: Jungere vulpes. (Virgil.) (Erasm., 16; Seybold, 267.) 28 Ein alter Bock gelüstet wol auch nach einem grünen Blatte. Alte Leute essen auch etwas Leckeres; auch von alten Männern, die sich nach jungen Mädchen umsehen. Holl.: Al is de bok nog zoo oud, hij lust daarom nog wel een groen blaadje. (Harrebomée, I, 73.) – Een oude bok lust nog wel een groen blaadje. (Sprenger III, 10.) 29 Ein alter Bock hat starke Hörner. 30 Ein alter bock ist noch wol einer jungen ziegen werth. – Henisch, 441. Frz.: L'ombre d'une homme vaut cent femmes. (Venedey, 82.) 31 Ein Bock, dem man flucht, wird fett. (Lit.) 32 Ein Bock kennt den andern am Rock. 33 Ein Bock lässt sich schwer melken. Vom Geizigen. 34 Ein bock ohne bart ist wider die natur geart. – Henisch, 442. 35 Ein Bock zeigt den andern an. – Simrock, 1183. Wenn man einen von einer gewissen Art kennt, so kennt man alle andern auch. Lat.: Unum noris, omnes noveris. (Terenz.) (Philippi, I, 233.) 36 Ein grindiger (hölzerner, stinkender) Bock ist einer güldenen Ziege werth. – Pistor., II, 95; Blum, 445; Henisch, 441; Simrock, 1182. Man hat gesagt, dass wenn ein Mann auch nur ein einziges Bein und keinen Arm habe, so würde er doch eine Frau bekommen. Die Frage ist: Was für eine? Pistorius (a. a. O.) ist auf das Sprichwort sehr ungehalten. (S. Mann.) 37 En holten Buck hett de ok Talg? – Eichwald, 216. Ung.: Nem lesz az ebböl szalonna. (Gaal.) 38 Gaile böck stossen. – Henisch, 441. 39 Hei hett en gastrigen (garstigen) Bock emaket. (Hildesheim.) Einen groben Fehler. 40 Hüte dich, Bock, es brennt! (Altgr.) – Körte, 667. Halte dich von Dingen entfernt, die du nicht kennst. So rief Prometheus einem Satyr zu, der das Feuer, als er es das erste mal sah, umarmen wollte und seinen Bart in Gefahr brachte. 41 Ist der Bock auch aus dem Haus, der Gestank geht nicht so leicht hinaus. – Eiselein, 88; Simrock, 1181. Dän.: Er end bukken af huuset, saa er dog stanken der. (Prov. dan., 96.) 42 Je älter der Bock, desto steifer 's Hörnel. (Oberlausitz.) 43 Je älter der Bock, je härteres Horn. – Körte, 661; Kirchhofer, 272; Robinson, 108; Simrock, 1174; Grimm, II, 206. 44 Je ölder de Bock, je stîwer de Hören. – Schambach, 36. 45 Man darf den Bock nicht in den Garten führen, er steigt wol selbst hinein. 46 Man muss den Bock nicht auf die Haferkiste setzen. – Gaal, 224. 47 Man muss den Bock nicht zu weit in den Garten lassen. – Henisch, 442; Lehmann, II, 376, 7. 48 Man muss den Bock nicht zum Gärtner machen. – Simrock, 1179; Blum, 122; Bücking, 378; Gaal, 224. Wie Friedrich der Grosse einen Bock zum Gärtner macht, findet man Schlesische Chronik (Nr. 58, 1838, Beilage zur Breslauer Zeitung). Lat.: Pone seram, cohibe, sed quis custodiet ipsos custodes? (Juvenal.) (Seybold, 449; Philippi, II, 101; Binder I, 1379; II, 2607.) 49 Man sägt dem Bocke das Horn ab, wenn es zu lang wächst. 50 Man treibt den Bock wol aus dem Garten, aber der Stank bleibt darin. – Henisch, 442. 51 Mînthalben mag't 'n Buck sîn, säd' de Schêper, hett aberst twê Löcker unner'n Stârt. (Hamburg.) – Hoefer, 903. 52 Nachdem der Bock ist, steht ihm der Bart. 53 Plumenpingesten, wenn de Böcke lammet, segt de Schâper. (Hildesheim.) 54 Versuch's, den Bock zu melken, er lässt einen Wind streichen. – Burckhardt, 188. Ein grober Mensch ist dem nicht zu Willen, der ihn um eine Gefälligkeit anspricht. 55 Von einem Bocke bekommt man weder Milch noch Wolle. (S. Bock 86.) 56 Was der Bock an jhm selber weiss, dasselbig zeihet er die Geyss. – Lehmann, II, 864, 61. Fast so findet es sich bei einem theologisch- moralischen Schriftsteller um das Jahr 1350. Auch der Teichner hat es, aber in einer wahrscheinlich des Reims wegen vorgenommenen Veränderung, die keine Verbesserung ist. 57 Wat segt de Bock bim Drunke nich, sagte de Bock, do stont de Wulw ächter eam. (Westf.) Hei hadde sik im Water speigelt un siyne grauten Hören un siynen langen Boart betrachtet, un hadde tau sik sülwenst segt: „Wat ik doch vör en stolt un starken Kerel sie; mit dem Düwel will ik et woagen!“ Doa säh'e den Wulw hinner sik staen, un reip van Angeste: „En Menske segt joa woel en Spasswôrd.“ 58 Wenn de Bucke nu lammden, so gingen de Schape güst. – Eichwald, 227.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [208]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/236>, abgerufen am 27.04.2024.