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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *270 Er kommt jetzt auf (seine) Eier.

Wird wohlhabend, gelangt zu Besitz.

*271 Er kommt von keinen guten Eiern.

Ist nicht von guter Abkunft.

*272 Er lässt ihn auf seinen Eiern sitzen. - Hulst, 2.

*273 Er legt die Eier ins eigene Nest.

*274 Er legt gern Eier in Andermanns Nester. - Simrock, 1879.

*275 Er legt seine Eier in ein fremdes Nest.

Holl.: Hij legt zijne eijeren buiten zijn nest. (Harrebomee, I, 177.)

*276 Er macht es wie Eier, die auslaufen. - Hulst, 8.

Von unpassendem Betragen.

*277 Er nimmt die Eier unter der Henne weg.

Holl.: Hij zou het ei stelen onder de hen. (Harrebomee, I, 178.)

*278 Er nimmt Eier für sein Geld. - Hulst, 3.

*279 Er nimpt zv dem eye daz hvn. - Trymb., Renner.

*280 Er redet von ungelegten Eiern.

Holl.: Hij kalt van ongelegde eijeren. (Harrebomee, I, 177.)

*281 Er wartet des Eies und lässt die Henne fliegen. - Simrock, 1877; Körte, 1264.

*282 Er weiss nicht, wie man auf Eiern sitzt.

Holl.: Zij weten niet op hunne eijeren te zitten. (Harrebomee, I, 179.)

*283 Er will ein Ei scheren. - Reinsberg IV, 66.

Sucht, wo nichts zu finden ist; unnütze Arbeit machen. (S. Aal 21.)

Holl.: Hij wil het ei scheren. (Harrebomee, I, 177.)

*284 Er will gebacken Eyer essen.

"Es geht jhm wie Bingels Hündlein, das wolt nicht Fleisch, sondern gebacken Eyer essen; nachdem es aber drey Tag eingeschlossen wider herfür ging, da frass es rohe Holtzäpffel." (Kirchhof, Wend Vnmuth, 1602.)

*285 Er will lieber zwey Ayer dann ein Pflaumen. - Henisch, 1268.

Frz.: Chercher a tondre sur un oeuf. (Leroux, 1, 122.)

*286 Er wollte Eier vom Feuer nehmen und fand nur Schalen.

Holl.: Hij meende eijeren te vuur te hebben, en hij had niet dan de schalen. (Harrebomee, I, 177.)

*287 Er wollte sein Ei hier niederlegen. - Hulst, 10.

Seine Sache hier anfangen oder sich auf der Reise hier aufhalten.

*288 Er würde an einem Ei schaben.

Der Geizige.

*289 Es geht wie Eier aus dem Korbe.

Glatt und schnell.

*290 Es gilt nicht ein stinckendes Ey. - Fischart, Bienenkorb, 1588.

*291 Es ist alles vmb der eier willen. - Pauli, Schimpf; Eiselein, 136.

*292 Es ist das Ei des Colombo.

Holl.: Het ei van Columbus. (Harrebomee, I, 177.)

*293 Es ist ein bös Ei eines bösen Raben. - Pauli, Schimpf, 68b.

Von einem bösen Kinde.

*294 Es ist ein Ei, aus dem eine Made kriecht.

*295 Es ist ein faules Ei.

Holl.: Het is een stinkei. (Harrebomee, I, 177.)

*296 Es ist kein Ei dem andern so ähnlich.

*297 Es ist so voll wie ein Ei. - Hulst, 7.

*298 Eyer, so die Bawren haben gelegt. - H. Rosenplüt, 1450.

*299 Für ungelegte Eier sorgen. - Körte, 1276.

*300 He kann dar nich een Ei to schellen. - Eichwald, 429.

*301 He sitt in Eiern un Fett. - Volksbote, X.

Ist im Wohlstande, hat in Hülle und Fülle.

*302 He wet seine Eier got (woll) to schellen. (Rastede.) - Firmenich, III, 28, 96; Eichwald, 431.

*303 Hei waart et ei un lät et Kuiken fleigen. (Soest.) - Firmenich, I, 349, 57.

*304 Ich habe ein Ei mit ihm zu schälen.

Holl.: Ik heb een eitje met u te pellen. (Harrebomee, I, 178.)

*305 Ich nem nicht ein ey da fvr gebraten. - Titurel, 13. Jahrhundert.

*306 Ich werde ihm kein rohes Ei schälen.

Kein gutes Wort geben.

*307 Ma wird ich (euch) eer schälen. - Robinson, 966.

Ironisch zu sehr Gewählten.

[Spaltenumbruch] *308 Man kann Eier in seinem Arsche braten (sieden). - Hulst, II.

In solcher Angst, Aufregung ist er.

Holl.: Men kan hem een ei in het gat gaar braden. (Harrebomee, I, 178.)

*309 Man kann es um ein Ei bekommen.

Holl.: Men kan dat voor en ei of een appel krijgen. (Harrebomee, I, 178.)

*310 Man sollte ihm mit faulen Eiern den Weg weisen.

Holl.: Men zoude hem met vuile eijeren smijten. (Harrebomee, I, 178.)

*311 Man lässt ihn auf seinen Eiern sitzen.

Ueberlässt ihn seinem Schicksal. Von einem Vogel entlehnt, der die Eier brütet und, wenn das Weibchen ihn abzulösen oder ihm Futter zu bringen ausbleibt, traurig sitzen bleibt.

Holl.: Hij laat hem op zijne eijeren zitten. (Harrebomee, I, 177.)

*312 Man muss etwas Eier daran (hinein) schlagen.

Die Sache etwas schmackhaft machen.

*313 Mit einem Ei nach einem Spatzen werfen. - Körte, 1275.

*314 Nach Eiern gehen und die Henne darüber im Stiche lassen. - Winckler, XI, 86.

*315 Nicht ein (halbes) Ei für etwas geben. - Eiselein, 135.

*316 Nicht vmb ein aei, daz anegenge. - 12. Jahrhundert.

*317 Niht eines eies wert. - Pfaffe Amis, 13. Jahrhundert.

*318 Niht umb ein halbez ei. - Trojanischer Krieg, in den Jahren 1280-1300.

*319 Sawre Eyer essen.

"Wenn man das seine verzeret, so mus man darnach arme Ritter backen, dieselbige mit Armetill bestrawn vnd offt sawre Eier essen." (Fischer, Auslegung des 128. Psalm, 1586.)

*320 Se sünt een Ei un een Dopp. - Eichwald, 418.

*321 Sein Ei überall dazwischenlegen.

Sich in alles mengen.

*322 Sein Eyr haben all zween Dotter. - Lehmann, 394, 34; Franck, I, 14b, Körte, 1272; in fränkischer Mundart bei Frommann, VI, 166, 74.

Einbildung, Dünkel, Glück; auch von einem, der alles besser wissen will.

*323 Seine Eier laufen aus.

*324 Seine Eier sind faul.

*325 Seine Eier sollen mehr gelten als anderer Leute Hühner. - Simrock, 1878; Körte, 1266; Reinsberg III, 106.

Holl.: Zijne eijers zijn meer waard dan anderer lieden kiekens. (Harrebomee, I, 179.)

*326 Sich über ungelegte Eier ärgern.

*327 Sich um ungelegte Eier bekümmern. - Blum, 165.

Sich Sorge machen über Dinge, die kaum erst in einer entfernten Möglichkeit da sind und in ungewisser, zweifelhafter Ferne liegen.

Lat.: Fac tua, quae tua sunt et non aliena require. - Neglectis propriis intendunt stulti alienis.

*328 Sie sind wie aus demselben Ei gekrochen.

An Gesicht, Geist, Charakter, Thaten, an allem gleich. Aristoteles zeigt die Möglichkeit, dass aus einem Dotter zwei Küchlein kommen können.

*329 Sinn Eier in de Netteln (Nesseln) leggen. (Kleve.) - Firmenich, I, 382, 21.

*330 Um en Ey un Botterbrot. (Holst.) - Richey, 53.

Sehr wohlfeil.

*331 Ungelegte Eier ausbrüten.

Lat.: Aliena incubare ova. (Bovill, I, 19.)

*332 Van Eiern maken. - Richey, 53.

Sich nicht wohl halten, etwas verderben.

*333 Vber den eyeren tantzen. - Henisch, 963.

*334 Von eyern biss zun öpffeln. - Franck, I, 1b.

Von Anfang bis Ende, weil die Römer ihre Mahlzeiten mit Eiern begannen und mit Aepfeln endigten. Von der Vollendung einer ganzen Arbeit.

*335 Vörn Ei un en Botterbrot kopen. - Eichwald, 416.

*336 Vun gele Eiern drömen. (Holst.)

Ganz in der Irre sein.

*337 Weiche Eier essen.

*338 Wie auf Eiern gehen. (Rottenburg.)

*339 Wie aus dem Ei geschält. - Eiselein, 136.

Von sehr Schönen und Netten, gleichsam den gewöhnlichen Weg der Geburt leugnen. Die griechische Mythe erzählt, dass Leda, infolge eines zärtlichen Besuchs des Jupiter, zwei Eier gelegt; aus dem einen seien Zwillinge, Kastor und Pollux, Jünglinge von ausgezeichneter

[Spaltenumbruch] *270 Er kommt jetzt auf (seine) Eier.

Wird wohlhabend, gelangt zu Besitz.

*271 Er kommt von keinen guten Eiern.

Ist nicht von guter Abkunft.

*272 Er lässt ihn auf seinen Eiern sitzen.Hulst, 2.

*273 Er legt die Eier ins eigene Nest.

*274 Er legt gern Eier in Andermanns Nester.Simrock, 1879.

*275 Er legt seine Eier in ein fremdes Nest.

Holl.: Hij legt zijne eijeren buiten zijn nest. (Harrebomée, I, 177.)

*276 Er macht es wie Eier, die auslaufen.Hulst, 8.

Von unpassendem Betragen.

*277 Er nimmt die Eier unter der Henne weg.

Holl.: Hij zou het ei stelen onder de hen. (Harrebomée, I, 178.)

*278 Er nimmt Eier für sein Geld.Hulst, 3.

*279 Er nimpt zv dem eye daz hvn.Trymb., Renner.

*280 Er redet von ungelegten Eiern.

Holl.: Hij kalt van ongelegde eijeren. (Harrebomée, I, 177.)

*281 Er wartet des Eies und lässt die Henne fliegen.Simrock, 1877; Körte, 1264.

*282 Er weiss nicht, wie man auf Eiern sitzt.

Holl.: Zij weten niet op hunne eijeren te zitten. (Harrebomée, I, 179.)

*283 Er will ein Ei scheren.Reinsberg IV, 66.

Sucht, wo nichts zu finden ist; unnütze Arbeit machen. (S. Aal 21.)

Holl.: Hij wil het ei scheren. (Harrebomée, I, 177.)

*284 Er will gebacken Eyer essen.

„Es geht jhm wie Bingels Hündlein, das wolt nicht Fleisch, sondern gebacken Eyer essen; nachdem es aber drey Tag eingeschlossen wider herfür ging, da frass es rohe Holtzäpffel.“ (Kirchhof, Wend Vnmuth, 1602.)

*285 Er will lieber zwey Ayer dann ein Pflaumen.Henisch, 1268.

Frz.: Chercher à tondre sur un oeuf. (Leroux, 1, 122.)

*286 Er wollte Eier vom Feuer nehmen und fand nur Schalen.

Holl.: Hij meende eijeren te vuur te hebben, en hij had niet dan de schalen. (Harrebomée, I, 177.)

*287 Er wollte sein Ei hier niederlegen.Hulst, 10.

Seine Sache hier anfangen oder sich auf der Reise hier aufhalten.

*288 Er würde an einem Ei schaben.

Der Geizige.

*289 Es geht wie Eier aus dem Korbe.

Glatt und schnell.

*290 Es gilt nicht ein stinckendes Ey.Fischart, Bienenkorb, 1588.

*291 Es ist alles vmb der eier willen.Pauli, Schimpf; Eiselein, 136.

*292 Es ist das Ei des Colombo.

Holl.: Het ei van Columbus. (Harrebomée, I, 177.)

*293 Es ist ein bös Ei eines bösen Raben.Pauli, Schimpf, 68b.

Von einem bösen Kinde.

*294 Es ist ein Ei, aus dem eine Made kriecht.

*295 Es ist ein faules Ei.

Holl.: Het is een stinkei. (Harrebomée, I, 177.)

*296 Es ist kein Ei dem andern so ähnlich.

*297 Es ist so voll wie ein Ei.Hulst, 7.

*298 Eyer, so die Bawren haben gelegt.H. Rosenplüt, 1450.

*299 Für ungelegte Eier sorgen.Körte, 1276.

*300 He kann dar nich een Ei to schellen.Eichwald, 429.

*301 He sitt in Eiern un Fett.Volksbote, X.

Ist im Wohlstande, hat in Hülle und Fülle.

*302 He wêt sîne Eier got (woll) to schellen. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 96; Eichwald, 431.

*303 Hei waart et ei un lät et Kuiken fleigen. (Soest.) – Firmenich, I, 349, 57.

*304 Ich habe ein Ei mit ihm zu schälen.

Holl.: Ik heb een eitje met u te pellen. (Harrebomée, I, 178.)

*305 Ich nem nicht ein ey da fvr gebraten.Titurel, 13. Jahrhundert.

*306 Ich werde ihm kein rohes Ei schälen.

Kein gutes Wort geben.

*307 Ma wird ich (euch) eer schälen.Robinson, 966.

Ironisch zu sehr Gewählten.

[Spaltenumbruch] *308 Man kann Eier in seinem Arsche braten (sieden).Hulst, II.

In solcher Angst, Aufregung ist er.

Holl.: Men kan hem een ei in het gat gaar braden. (Harrebomée, I, 178.)

*309 Man kann es um ein Ei bekommen.

Holl.: Men kan dat voor en ei of een appel krijgen. (Harrebomée, I, 178.)

*310 Man sollte ihm mit faulen Eiern den Weg weisen.

Holl.: Men zoude hem met vuile eijeren smijten. (Harrebomée, I, 178.)

*311 Man lässt ihn auf seinen Eiern sitzen.

Ueberlässt ihn seinem Schicksal. Von einem Vogel entlehnt, der die Eier brütet und, wenn das Weibchen ihn abzulösen oder ihm Futter zu bringen ausbleibt, traurig sitzen bleibt.

Holl.: Hij laat hem op zijne eijeren zitten. (Harrebomée, I, 177.)

*312 Man muss etwas Eier daran (hinein) schlagen.

Die Sache etwas schmackhaft machen.

*313 Mit einem Ei nach einem Spatzen werfen.Körte, 1275.

*314 Nach Eiern gehen und die Henne darüber im Stiche lassen.Winckler, XI, 86.

*315 Nicht ein (halbes) Ei für etwas geben.Eiselein, 135.

*316 Nicht vmb ein aei, daz anegenge. – 12. Jahrhundert.

*317 Niht eines eies wert.Pfaffe Amis, 13. Jahrhundert.

*318 Niht umb ein halbez ei.Trojanischer Krieg, in den Jahren 1280-1300.

*319 Sawre Eyer essen.

„Wenn man das seine verzeret, so mus man darnach arme Ritter backen, dieselbige mit Armetill bestrawn vnd offt sawre Eier essen.“ (Fischer, Auslegung des 128. Psalm, 1586.)

*320 Se sünt een Ei un een Dopp.Eichwald, 418.

*321 Sein Ei überall dazwischenlegen.

Sich in alles mengen.

*322 Sein Eyr haben all zween Dotter.Lehmann, 394, 34; Franck, I, 14b, Körte, 1272; in fränkischer Mundart bei Frommann, VI, 166, 74.

Einbildung, Dünkel, Glück; auch von einem, der alles besser wissen will.

*323 Seine Eier laufen aus.

*324 Seine Eier sind faul.

*325 Seine Eier sollen mehr gelten als anderer Leute Hühner.Simrock, 1878; Körte, 1266; Reinsberg III, 106.

Holl.: Zijne eijers zijn meer waard dan anderer lieden kiekens. (Harrebomée, I, 179.)

*326 Sich über ungelegte Eier ärgern.

*327 Sich um ungelegte Eier bekümmern.Blum, 165.

Sich Sorge machen über Dinge, die kaum erst in einer entfernten Möglichkeit da sind und in ungewisser, zweifelhafter Ferne liegen.

Lat.: Fac tua, quae tua sunt et non aliena require. – Neglectis propriis intendunt stulti alienis.

*328 Sie sind wie aus demselben Ei gekrochen.

An Gesicht, Geist, Charakter, Thaten, an allem gleich. Aristoteles zeigt die Möglichkeit, dass aus einem Dotter zwei Küchlein kommen können.

*329 Sinn Eier in de Netteln (Nesseln) leggen. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 21.

*330 Um en Ey un Botterbrot. (Holst.) – Richey, 53.

Sehr wohlfeil.

*331 Ungelegte Eier ausbrüten.

Lat.: Aliena incubare ova. (Bovill, I, 19.)

*332 Van Eiern maken.Richey, 53.

Sich nicht wohl halten, etwas verderben.

*333 Vber den eyeren tantzen.Henisch, 963.

*334 Von eyern biss zun öpffeln.Franck, I, 1b.

Von Anfang bis Ende, weil die Römer ihre Mahlzeiten mit Eiern begannen und mit Aepfeln endigten. Von der Vollendung einer ganzen Arbeit.

*335 Vörn Ei un en Botterbrot kopen.Eichwald, 416.

*336 Vun gêle Eiern drömen. (Holst.)

Ganz in der Irre sein.

*337 Weiche Eier essen.

*338 Wie auf Eiern gehen. (Rottenburg.)

*339 Wie aus dem Ei geschält.Eiselein, 136.

Von sehr Schönen und Netten, gleichsam den gewöhnlichen Weg der Geburt leugnen. Die griechische Mythe erzählt, dass Leda, infolge eines zärtlichen Besuchs des Jupiter, zwei Eier gelegt; aus dem einen seien Zwillinge, Kastor und Pollux, Jünglinge von ausgezeichneter

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[[381]/0409] *270 Er kommt jetzt auf (seine) Eier. Wird wohlhabend, gelangt zu Besitz. *271 Er kommt von keinen guten Eiern. Ist nicht von guter Abkunft. *272 Er lässt ihn auf seinen Eiern sitzen. – Hulst, 2. *273 Er legt die Eier ins eigene Nest. *274 Er legt gern Eier in Andermanns Nester. – Simrock, 1879. *275 Er legt seine Eier in ein fremdes Nest. Holl.: Hij legt zijne eijeren buiten zijn nest. (Harrebomée, I, 177.) *276 Er macht es wie Eier, die auslaufen. – Hulst, 8. Von unpassendem Betragen. *277 Er nimmt die Eier unter der Henne weg. Holl.: Hij zou het ei stelen onder de hen. (Harrebomée, I, 178.) *278 Er nimmt Eier für sein Geld. – Hulst, 3. *279 Er nimpt zv dem eye daz hvn. – Trymb., Renner. *280 Er redet von ungelegten Eiern. Holl.: Hij kalt van ongelegde eijeren. (Harrebomée, I, 177.) *281 Er wartet des Eies und lässt die Henne fliegen. – Simrock, 1877; Körte, 1264. *282 Er weiss nicht, wie man auf Eiern sitzt. Holl.: Zij weten niet op hunne eijeren te zitten. 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Glatt und schnell. *290 Es gilt nicht ein stinckendes Ey. – Fischart, Bienenkorb, 1588. *291 Es ist alles vmb der eier willen. – Pauli, Schimpf; Eiselein, 136. *292 Es ist das Ei des Colombo. Holl.: Het ei van Columbus. (Harrebomée, I, 177.) *293 Es ist ein bös Ei eines bösen Raben. – Pauli, Schimpf, 68b. Von einem bösen Kinde. *294 Es ist ein Ei, aus dem eine Made kriecht. *295 Es ist ein faules Ei. Holl.: Het is een stinkei. (Harrebomée, I, 177.) *296 Es ist kein Ei dem andern so ähnlich. *297 Es ist so voll wie ein Ei. – Hulst, 7. *298 Eyer, so die Bawren haben gelegt. – H. Rosenplüt, 1450. *299 Für ungelegte Eier sorgen. – Körte, 1276. *300 He kann dar nich een Ei to schellen. – Eichwald, 429. *301 He sitt in Eiern un Fett. – Volksbote, X. Ist im Wohlstande, hat in Hülle und Fülle. *302 He wêt sîne Eier got (woll) to schellen. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 96; Eichwald, 431. *303 Hei waart et ei un lät et Kuiken fleigen. 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Holl.: Hij laat hem op zijne eijeren zitten. (Harrebomée, I, 177.) *312 Man muss etwas Eier daran (hinein) schlagen. Die Sache etwas schmackhaft machen. *313 Mit einem Ei nach einem Spatzen werfen. – Körte, 1275. *314 Nach Eiern gehen und die Henne darüber im Stiche lassen. – Winckler, XI, 86. *315 Nicht ein (halbes) Ei für etwas geben. – Eiselein, 135. *316 Nicht vmb ein aei, daz anegenge. – 12. Jahrhundert. *317 Niht eines eies wert. – Pfaffe Amis, 13. Jahrhundert. *318 Niht umb ein halbez ei. – Trojanischer Krieg, in den Jahren 1280-1300. *319 Sawre Eyer essen. „Wenn man das seine verzeret, so mus man darnach arme Ritter backen, dieselbige mit Armetill bestrawn vnd offt sawre Eier essen.“ (Fischer, Auslegung des 128. Psalm, 1586.) *320 Se sünt een Ei un een Dopp. – Eichwald, 418. *321 Sein Ei überall dazwischenlegen. Sich in alles mengen. *322 Sein Eyr haben all zween Dotter. – Lehmann, 394, 34; Franck, I, 14b, Körte, 1272; in fränkischer Mundart bei Frommann, VI, 166, 74. Einbildung, Dünkel, Glück; auch von einem, der alles besser wissen will. *323 Seine Eier laufen aus. *324 Seine Eier sind faul. *325 Seine Eier sollen mehr gelten als anderer Leute Hühner. – Simrock, 1878; Körte, 1266; Reinsberg III, 106. Holl.: Zijne eijers zijn meer waard dan anderer lieden kiekens. (Harrebomée, I, 179.) *326 Sich über ungelegte Eier ärgern. *327 Sich um ungelegte Eier bekümmern. – Blum, 165. Sich Sorge machen über Dinge, die kaum erst in einer entfernten Möglichkeit da sind und in ungewisser, zweifelhafter Ferne liegen. Lat.: Fac tua, quae tua sunt et non aliena require. – Neglectis propriis intendunt stulti alienis. *328 Sie sind wie aus demselben Ei gekrochen. An Gesicht, Geist, Charakter, Thaten, an allem gleich. Aristoteles zeigt die Möglichkeit, dass aus einem Dotter zwei Küchlein kommen können. *329 Sinn Eier in de Netteln (Nesseln) leggen. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 21. *330 Um en Ey un Botterbrot. (Holst.) – Richey, 53. Sehr wohlfeil. *331 Ungelegte Eier ausbrüten. Lat.: Aliena incubare ova. (Bovill, I, 19.) *332 Van Eiern maken. – Richey, 53. Sich nicht wohl halten, etwas verderben. *333 Vber den eyeren tantzen. – Henisch, 963. *334 Von eyern biss zun öpffeln. – Franck, I, 1b. Von Anfang bis Ende, weil die Römer ihre Mahlzeiten mit Eiern begannen und mit Aepfeln endigten. Von der Vollendung einer ganzen Arbeit. *335 Vörn Ei un en Botterbrot kopen. – Eichwald, 416. *336 Vun gêle Eiern drömen. (Holst.) Ganz in der Irre sein. *337 Weiche Eier essen. *338 Wie auf Eiern gehen. (Rottenburg.) *339 Wie aus dem Ei geschält. – Eiselein, 136. Von sehr Schönen und Netten, gleichsam den gewöhnlichen Weg der Geburt leugnen. Die griechische Mythe erzählt, dass Leda, infolge eines zärtlichen Besuchs des Jupiter, zwei Eier gelegt; aus dem einen seien Zwillinge, Kastor und Pollux, Jünglinge von ausgezeichneter

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [381]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/409>, abgerufen am 30.04.2024.