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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 18 Im Fischen gilt's Mischen. - Körte, 1408.

19 Jeder fischt für seinen Hälter.

Holl.: Elk vischt op zijn getij. (Harrebomee, I, 232.)

20 Jeder fischt, wenn er Zeit hat.

21 Man muss fischen und sollte man auch nur Krebse erwischen.

Lat.: Pisciculos cupere plus approbo, quam residere. (Sutor, 581.)

22 Man muss fischen, wenn man nicht jagen kann.

23 Mancher fischt tag vnd nacht vnd kan doch nichts fangen. - Lehmann, 391, 59.

24 Wer einmal fischt, den heist man gleich einn Fischer. - Lehmann, 167, 23.

Span.: Quien pesca un pez pescador es. (Bohn I, 251.)

25 Wer fischen will, lässt den Teich (Weiher) ab. - Scheidemünze, II, 130.

26 Wer fischt mit einer goldenen Angel, hat weniger Gewinn als Mangel.

27 Wer wohl fischen will, muss in grosse Wasser gehen.

It.: Va al mare, se ben vuoi pescare. (Bohn I, 131.)

*28 A fischt gor garne am trüben. - Robinson, 222; Gomolcke, 23.

*29 Das ist nicht recht fischen biss auff den Grad. - Mathesy, 200b.

*30 Du mendest, dass du visched heddest und haddest kume den hamen sat (gesetzt). - Bruns, Rom. Ged., 51, 543.

*31 Er fischt auf dem Trocknen.

Holl.: Hij zal den schel-visch in de boomen vangen. (Bohn I, 327.)

*32 Er fischt danach.

Will irgendeinen Zweck erreichen.

*33 Er fischt gern auf der Bank. - Parömiakon, 1644.

Hat lange Finger.

*34 Er fischt gern in verbotenen Seen. - Eiselein, 172.

*35 Er fischt hinter dem Netz.

Kommt zu spät.

*36 Er fischt im Trüben.

*37 Er fischt mit guldin Netzen. - Zeytbuch, CXVIII.

*38 Ich dachte, was ich gefischt hätte.

Klage über getäuschte Erwartung. Der Ton liegt auf was.

*39 Sie haben den gefischt. - Parömiakon, 790.

Häufig von jesuitischer Proselytenmacherei, dann überhaupt wenn jemand für eine meist unerlaubte Verbindung gewonnen wird.


Fischer.

1 Auch ein guter Fischer kann einmal das Netz vergessen.

2 Auch einem guten Fischer entwischt ein Aal.

Frz.: A grant pescheur eschappe anguille. (Leroux, I, 91.)

Holl.: Aan een' goed' visscher ontglipt wel een aal. (Harrebomee, II, 386.)

3 Auch wenn die Fischer schlafen, gehen die Fische ins Netz.

4 Das ist ein armer (schlechter) Fischer, der sich die Füsse (Hosen) nicht nass machen will.

It.: Misero e quel pescatore, che tiene l'acqua fredda. (Pazzaglia, 284, 4.)

5 Dem klügsten Fischer entschlüpft ein Aal. - Winckler, I, 61.

6 Dem schlafenden Fischer hüpfen die Fische ins Garn. - Sprichwörterschatz, 127.

7 Der Fischer thet Handschuh an, da ihn der Krebs hatte gekneipt. - Petri, II, 87.

8 Der Fischer wird erst klug, wenn ihm der Arm (von einem Fische) gebrochen worden ist.

Von denen, die erst nach bittern Erfahrungen klug werden.

9 Der Fischer wird mit schaden weiss, wann jhn der Skorpion thut beiss. - Eyering, I, 577.

10 Der Fischer wirft die Angel aus, wo das Wasser am ruhigsten ist.

11 Der Fischer zeigt den Köder wol, aber nicht die Angel.

Dän.: Fiskern fremviiser maddiken og derved dölger krogen. (Prov. dan., 168.)

12 Der ist keines Fischers Sohn, der nicht weiss, was kleine Fische sind.

[Spaltenumbruch] 13 Der ist noch kein Fischer, der einmal einen Fisch gefangen.

14 Ein Fischer mit der Angel hat wenig (selten) Brot und häufig Mangel.

15 Es ist ein schlechter Fischer, der das kalte Wasser scheut. - Winckler, XII, 79.

16 Es ist ein schlechter Fischer, der die fremden Teiche besser kennt als die eigenen.

17 Fischer, Jäger und Hahnreie müssen viel Geduld haben.

Ung.: Sokat farad vadasz, ritkan szarad halasz, ugy keresi kenyeret. (Gaal, 957.)

18 Fischer sünd Plümp'r, un wenn se nicks kreg'n, sünd arm Stümp'r. (Altmark.) - Danneil, 158.

19 Fischer und Jäger sind leerer Säcke Träger. (Eifel.) - Schmitz, 184, 25.

20 Fischers bünd (sind) Plümpers, unn wenn se nix fank, so bünd arme Stinkers. (Rendsburg.)

21 Trockne Fischer, nasse Jäger. (Luzern.)

22 Vor des Fischers Thür ist übel fischen.

23 Was der Fischer gewinnt am Fisch, das versäuft er wieder beim Tisch. - Parömiakon, 155.

24 Wenn der Fischer die Reusen zieht, dann sieht er, was er gefangen.

25 Wenn ein Fischer gestochen (gebissen, geschlagen) wirdt, so wirdt er klug. - Henisch, 1108, 37.

Insofern Schaden klug macht. Ein Fischer hatte die Hand an die Fische gelegt, die er im Netz hatte. Er wurde von einem Skorpion gestochen. "Gestochen", sagte er, "will ich klüger werden."

26 Wenn man dem Fischer vom Meer redet, so fallen ihm gleich die Bricken ein.

27 Wie der Fischer, so die Fische, sagte Lips, da brachte er ein paar gestohlene Gänse im Sack.

Holl.: Gij verstaat je dat visschen niet, zei Geurt, en hij ontstal den boer zijne eenden. (Harrebomee, II, 233.)

28 Wie der Fischer, so die Netze. - Scheidemünze, II, 43.

29 Wie wollten die Fischer sich nähren und retten, wenn die Frösche Zähne hätten.

30 Wo es mehr Fischer als Käufer gibt, da sind die Fische wohlfeil.

Dän.: Ofter findes der fiskere end der findes fangere. (Prov. dan., 168.)

*31 Dem Fischer die Karpfen kennen lehren. - Winckler, XIX, 20.

*32 Ein loser fischer. - Luther's Ms., S. 9.

*33 Er hat vor eines Fischers Thür gefischt und nichts gefangen.

*34 Er ist ein Fischer, weiss gut mit faulen Fischen umzugehen.

*35 Er ist kein Fischer, arbeitet aber immer im Nassen.

Der Säufer.

*36 Er ist nur ein Fischer für grosse Wasser.


Fischerbube.

1 Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ists besser vber den Rhein fahren, als mit einem gelerten Doctor von siebzig Jahren. - Lehmann, 184, 24; Sailer, 185.

*2 Fischerbuben haben's auf den Kübeln ausgeschlagen. - Geiler, Nsch., 39.

Die Sache ist stadtkundig, weltbekannt.


Fischfang.

Ehe man auf den Fischfang gehen will, muss man erst die Netze flicken.


Fischhandel.

* Einen Fischhandel am Ostersonnabend anfangen.

Zu einer Zeit, wo das Fischessen aufhört; sich mit einer undankbaren Sache befassen.

Frz.: Se faire poissonnier la veille de Paques. (Lendroy, 1146.)

Holl.: Een vischkooper worden op paasch avond. (Harrebomee, II, 384.)


Fischköder.

* Es ist ein Fischköder.


Fischlein.

1 Ein klein Fischlein kann so gut schwimmen wie ein grosser Hecht.

It.: Il pesce piccolo sa nuotar com' il grande. (Pazzaglia, 284, 6.)

[Spaltenumbruch] 18 Im Fischen gilt's Mischen.Körte, 1408.

19 Jeder fischt für seinen Hälter.

Holl.: Elk vischt op zijn getij. (Harrebomée, I, 232.)

20 Jeder fischt, wenn er Zeit hat.

21 Man muss fischen und sollte man auch nur Krebse erwischen.

Lat.: Pisciculos cupere plus approbo, quam residere. (Sutor, 581.)

22 Man muss fischen, wenn man nicht jagen kann.

23 Mancher fischt tag vnd nacht vnd kan doch nichts fangen.Lehmann, 391, 59.

24 Wer einmal fischt, den heist man gleich einn Fischer.Lehmann, 167, 23.

Span.: Quien pesca un pez pescador es. (Bohn I, 251.)

25 Wer fischen will, lässt den Teich (Weiher) ab.Scheidemünze, II, 130.

26 Wer fischt mit einer goldenen Angel, hat weniger Gewinn als Mangel.

27 Wer wohl fischen will, muss in grosse Wasser gehen.

It.: Va al mare, se ben vuoi pescare. (Bohn I, 131.)

*28 A fischt gor gârne am trüben.Robinson, 222; Gomolcke, 23.

*29 Das ist nicht recht fischen biss auff den Grad.Mathesy, 200b.

*30 Du mendest, dass du visched heddest und haddest kume den hamen sat (gesetzt).Bruns, Rom. Ged., 51, 543.

*31 Er fischt auf dem Trocknen.

Holl.: Hij zal den schel-visch in de boomen vangen. (Bohn I, 327.)

*32 Er fischt danach.

Will irgendeinen Zweck erreichen.

*33 Er fischt gern auf der Bank.Parömiakon, 1644.

Hat lange Finger.

*34 Er fischt gern in verbotenen Seen.Eiselein, 172.

*35 Er fischt hinter dem Netz.

Kommt zu spät.

*36 Er fischt im Trüben.

*37 Er fischt mit guldin Netzen.Zeytbuch, CXVIII.

*38 Ich dachte, was ich gefischt hätte.

Klage über getäuschte Erwartung. Der Ton liegt auf was.

*39 Sie haben den gefischt.Parömiakon, 790.

Häufig von jesuitischer Proselytenmacherei, dann überhaupt wenn jemand für eine meist unerlaubte Verbindung gewonnen wird.


Fischer.

1 Auch ein guter Fischer kann einmal das Netz vergessen.

2 Auch einem guten Fischer entwischt ein Aal.

Frz.: A grant pescheur eschappe anguille. (Leroux, I, 91.)

Holl.: Aan een' goed' visscher ontglipt wel een aal. (Harrebomée, II, 386.)

3 Auch wenn die Fischer schlafen, gehen die Fische ins Netz.

4 Das ist ein armer (schlechter) Fischer, der sich die Füsse (Hosen) nicht nass machen will.

It.: Misero è quel pescatore, che tiene l'acqua fredda. (Pazzaglia, 284, 4.)

5 Dem klügsten Fischer entschlüpft ein Aal.Winckler, I, 61.

6 Dem schlafenden Fischer hüpfen die Fische ins Garn.Sprichwörterschatz, 127.

7 Der Fischer thet Handschuh an, da ihn der Krebs hatte gekneipt.Petri, II, 87.

8 Der Fischer wird erst klug, wenn ihm der Arm (von einem Fische) gebrochen worden ist.

Von denen, die erst nach bittern Erfahrungen klug werden.

9 Der Fischer wird mit schaden weiss, wann jhn der Skorpion thut beiss.Eyering, I, 577.

10 Der Fischer wirft die Angel aus, wo das Wasser am ruhigsten ist.

11 Der Fischer zeigt den Köder wol, aber nicht die Angel.

Dän.: Fiskern fremviiser maddiken og derved dølger krogen. (Prov. dan., 168.)

12 Der ist keines Fischers Sohn, der nicht weiss, was kleine Fische sind.

[Spaltenumbruch] 13 Der ist noch kein Fischer, der einmal einen Fisch gefangen.

14 Ein Fischer mit der Angel hat wenig (selten) Brot und häufig Mangel.

15 Es ist ein schlechter Fischer, der das kalte Wasser scheut.Winckler, XII, 79.

16 Es ist ein schlechter Fischer, der die fremden Teiche besser kennt als die eigenen.

17 Fischer, Jäger und Hahnreie müssen viel Geduld haben.

Ung.: Sokat fárad vadász, ritkán szárad halász, úgy keresi kenyerét. (Gaal, 957.)

18 Fischer sünd Plümp'r, un wenn se nicks krêg'n, sünd arm Stümp'r. (Altmark.) – Danneil, 158.

19 Fischer und Jäger sind leerer Säcke Träger. (Eifel.) – Schmitz, 184, 25.

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21 Trockne Fischer, nasse Jäger. (Luzern.)

22 Vor des Fischers Thür ist übel fischen.

23 Was der Fischer gewinnt am Fisch, das versäuft er wieder beim Tisch.Parömiakon, 155.

24 Wenn der Fischer die Reusen zieht, dann sieht er, was er gefangen.

25 Wenn ein Fischer gestochen (gebissen, geschlagen) wirdt, so wirdt er klug.Henisch, 1108, 37.

Insofern Schaden klug macht. Ein Fischer hatte die Hand an die Fische gelegt, die er im Netz hatte. Er wurde von einem Skorpion gestochen. „Gestochen“, sagte er, „will ich klüger werden.“

26 Wenn man dem Fischer vom Meer redet, so fallen ihm gleich die Bricken ein.

27 Wie der Fischer, so die Fische, sagte Lips, da brachte er ein paar gestohlene Gänse im Sack.

Holl.: Gij verstaat je dat visschen niet, zei Geurt, en hij ontstal den boer zijne eenden. (Harrebomée, II, 233.)

28 Wie der Fischer, so die Netze.Scheidemünze, II, 43.

29 Wie wollten die Fischer sich nähren und retten, wenn die Frösche Zähne hätten.

30 Wo es mehr Fischer als Käufer gibt, da sind die Fische wohlfeil.

Dän.: Ofter findes der fiskere end der findes fangere. (Prov. dan., 168.)

*31 Dem Fischer die Karpfen kennen lehren.Winckler, XIX, 20.

*32 Ein loser fischer.Luther's Ms., S. 9.

*33 Er hat vor eines Fischers Thür gefischt und nichts gefangen.

*34 Er ist ein Fischer, weiss gut mit faulen Fischen umzugehen.

*35 Er ist kein Fischer, arbeitet aber immer im Nassen.

Der Säufer.

*36 Er ist nur ein Fischer für grosse Wasser.


Fischerbube.

1 Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ists besser vber den Rhein fahren, als mit einem gelerten Doctor von siebzig Jahren.Lehmann, 184, 24; Sailer, 185.

*2 Fischerbuben haben's auf den Kübeln ausgeschlagen.Geiler, Nsch., 39.

Die Sache ist stadtkundig, weltbekannt.


Fischfang.

Ehe man auf den Fischfang gehen will, muss man erst die Netze flicken.


Fischhandel.

* Einen Fischhandel am Ostersonnabend anfangen.

Zu einer Zeit, wo das Fischessen aufhört; sich mit einer undankbaren Sache befassen.

Frz.: Se faire poissonnier la veille de Pâques. (Lendroy, 1146.)

Holl.: Een vischkooper worden op paasch avond. (Harrebomée, II, 384.)


Fischköder.

* Es ist ein Fischköder.


Fischlein.

1 Ein klein Fischlein kann so gut schwimmen wie ein grosser Hecht.

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[[521]/0549] 18 Im Fischen gilt's Mischen. – Körte, 1408. 19 Jeder fischt für seinen Hälter. Holl.: Elk vischt op zijn getij. (Harrebomée, I, 232.) 20 Jeder fischt, wenn er Zeit hat. 21 Man muss fischen und sollte man auch nur Krebse erwischen. Lat.: Pisciculos cupere plus approbo, quam residere. (Sutor, 581.) 22 Man muss fischen, wenn man nicht jagen kann. 23 Mancher fischt tag vnd nacht vnd kan doch nichts fangen. – Lehmann, 391, 59. 24 Wer einmal fischt, den heist man gleich einn Fischer. – Lehmann, 167, 23. Span.: Quien pesca un pez pescador es. (Bohn I, 251.) 25 Wer fischen will, lässt den Teich (Weiher) ab. – Scheidemünze, II, 130. 26 Wer fischt mit einer goldenen Angel, hat weniger Gewinn als Mangel. 27 Wer wohl fischen will, muss in grosse Wasser gehen. It.: Va al mare, se ben vuoi pescare. (Bohn I, 131.) *28 A fischt gor gârne am trüben. – Robinson, 222; Gomolcke, 23. *29 Das ist nicht recht fischen biss auff den Grad. – Mathesy, 200b. *30 Du mendest, dass du visched heddest und haddest kume den hamen sat (gesetzt). – Bruns, Rom. Ged., 51, 543. *31 Er fischt auf dem Trocknen. Holl.: Hij zal den schel-visch in de boomen vangen. (Bohn I, 327.) *32 Er fischt danach. Will irgendeinen Zweck erreichen. *33 Er fischt gern auf der Bank. – Parömiakon, 1644. Hat lange Finger. *34 Er fischt gern in verbotenen Seen. – Eiselein, 172. *35 Er fischt hinter dem Netz. Kommt zu spät. *36 Er fischt im Trüben. *37 Er fischt mit guldin Netzen. – Zeytbuch, CXVIII. *38 Ich dachte, was ich gefischt hätte. Klage über getäuschte Erwartung. Der Ton liegt auf was. *39 Sie haben den gefischt. – Parömiakon, 790. Häufig von jesuitischer Proselytenmacherei, dann überhaupt wenn jemand für eine meist unerlaubte Verbindung gewonnen wird. Fischer. 1 Auch ein guter Fischer kann einmal das Netz vergessen. 2 Auch einem guten Fischer entwischt ein Aal. Frz.: A grant pescheur eschappe anguille. (Leroux, I, 91.) Holl.: Aan een' goed' visscher ontglipt wel een aal. (Harrebomée, II, 386.) 3 Auch wenn die Fischer schlafen, gehen die Fische ins Netz. 4 Das ist ein armer (schlechter) Fischer, der sich die Füsse (Hosen) nicht nass machen will. It.: Misero è quel pescatore, che tiene l'acqua fredda. (Pazzaglia, 284, 4.) 5 Dem klügsten Fischer entschlüpft ein Aal. – Winckler, I, 61. 6 Dem schlafenden Fischer hüpfen die Fische ins Garn. – Sprichwörterschatz, 127. 7 Der Fischer thet Handschuh an, da ihn der Krebs hatte gekneipt. – Petri, II, 87. 8 Der Fischer wird erst klug, wenn ihm der Arm (von einem Fische) gebrochen worden ist. Von denen, die erst nach bittern Erfahrungen klug werden. 9 Der Fischer wird mit schaden weiss, wann jhn der Skorpion thut beiss. – Eyering, I, 577. 10 Der Fischer wirft die Angel aus, wo das Wasser am ruhigsten ist. 11 Der Fischer zeigt den Köder wol, aber nicht die Angel. Dän.: Fiskern fremviiser maddiken og derved dølger krogen. (Prov. dan., 168.) 12 Der ist keines Fischers Sohn, der nicht weiss, was kleine Fische sind. 13 Der ist noch kein Fischer, der einmal einen Fisch gefangen. 14 Ein Fischer mit der Angel hat wenig (selten) Brot und häufig Mangel. 15 Es ist ein schlechter Fischer, der das kalte Wasser scheut. – Winckler, XII, 79. 16 Es ist ein schlechter Fischer, der die fremden Teiche besser kennt als die eigenen. 17 Fischer, Jäger und Hahnreie müssen viel Geduld haben. Ung.: Sokat fárad vadász, ritkán szárad halász, úgy keresi kenyerét. (Gaal, 957.) 18 Fischer sünd Plümp'r, un wenn se nicks krêg'n, sünd arm Stümp'r. (Altmark.) – Danneil, 158. 19 Fischer und Jäger sind leerer Säcke Träger. (Eifel.) – Schmitz, 184, 25. 20 Fischers bünd (sind) Plümpers, unn wenn se nix fank, so bünd arme Stinkers. (Rendsburg.) 21 Trockne Fischer, nasse Jäger. (Luzern.) 22 Vor des Fischers Thür ist übel fischen. 23 Was der Fischer gewinnt am Fisch, das versäuft er wieder beim Tisch. – Parömiakon, 155. 24 Wenn der Fischer die Reusen zieht, dann sieht er, was er gefangen. 25 Wenn ein Fischer gestochen (gebissen, geschlagen) wirdt, so wirdt er klug. – Henisch, 1108, 37. Insofern Schaden klug macht. Ein Fischer hatte die Hand an die Fische gelegt, die er im Netz hatte. Er wurde von einem Skorpion gestochen. „Gestochen“, sagte er, „will ich klüger werden.“ 26 Wenn man dem Fischer vom Meer redet, so fallen ihm gleich die Bricken ein. 27 Wie der Fischer, so die Fische, sagte Lips, da brachte er ein paar gestohlene Gänse im Sack. Holl.: Gij verstaat je dat visschen niet, zei Geurt, en hij ontstal den boer zijne eenden. (Harrebomée, II, 233.) 28 Wie der Fischer, so die Netze. – Scheidemünze, II, 43. 29 Wie wollten die Fischer sich nähren und retten, wenn die Frösche Zähne hätten. 30 Wo es mehr Fischer als Käufer gibt, da sind die Fische wohlfeil. Dän.: Ofter findes der fiskere end der findes fangere. (Prov. dan., 168.) *31 Dem Fischer die Karpfen kennen lehren. – Winckler, XIX, 20. *32 Ein loser fischer. – Luther's Ms., S. 9. *33 Er hat vor eines Fischers Thür gefischt und nichts gefangen. *34 Er ist ein Fischer, weiss gut mit faulen Fischen umzugehen. *35 Er ist kein Fischer, arbeitet aber immer im Nassen. Der Säufer. *36 Er ist nur ein Fischer für grosse Wasser. Fischerbube. 1 Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ists besser vber den Rhein fahren, als mit einem gelerten Doctor von siebzig Jahren. – Lehmann, 184, 24; Sailer, 185. *2 Fischerbuben haben's auf den Kübeln ausgeschlagen. – Geiler, Nsch., 39. Die Sache ist stadtkundig, weltbekannt. Fischfang. Ehe man auf den Fischfang gehen will, muss man erst die Netze flicken. Fischhandel. * Einen Fischhandel am Ostersonnabend anfangen. Zu einer Zeit, wo das Fischessen aufhört; sich mit einer undankbaren Sache befassen. Frz.: Se faire poissonnier la veille de Pâques. (Lendroy, 1146.) Holl.: Een vischkooper worden op paasch avond. (Harrebomée, II, 384.) Fischköder. * Es ist ein Fischköder. Fischlein. 1 Ein klein Fischlein kann so gut schwimmen wie ein grosser Hecht. It.: Il pesce piccolo sa nuotar com' il grande. (Pazzaglia, 284, 6.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [521]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/549>, abgerufen am 29.04.2024.