Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 84 Ist kein Fleisch vorhanden, so nimmt man mit gesalzenen Fischen fürlieb.

85 Je mehr Fleisch, je besser die Brühe.

86 Je näher das Fleisch bei den Beinen, je schmackhafter ist es. - Winckler, VII, 56.

Daher sagen die Italiener: Dem Herrn gib das Obere vom Braten und vom gesottenen Fleisch das nahe am Knochen. (Magazin, 1863, 604.)

Dän.: Det kiöd er södest, so msidder naest beenet. (Prov. dan., 344 u. 356.)

87 Je stärker Fleisch, je schwächer Geist. - Scheidemünze, II, 70.

88 Jeder hat gern das fleisch mit guter Brüe. - Lehmann, 147, 107.

89 Jedes Fleisch hat seine Knochen (oder: seinen Schaum). - Winckler, X, 53; Scheidemünze, II, 176.

90 Jung Fleisch schwellt im Topf.

Von Kindern, von deren Entwickelung man die beste Hoffnung hat.

Holl.: Jong vleesch zwelt in den pot. (Harrebomee, II, 389.)

91 Jung Fleisch zu kochen mag man leicht ein wenig dürr Holz haben.

92 Junges Fleisch quillt auf der Gabel.

93 Junges Fleisch und alte Fische sind am besten auf dem Tische. (S. dagegen 94.)

Auch die Italiener sind der Ansicht. (Magazin, 1863, 603.)

Frz.: Jeune chair et vieux poissons. (Bohn II, 30; Cahier, 1419; Kritzinger, 117.)

Holl.: Prijs ouden visch en jeugdig vleesch. (Harrebomee, II, 390.)

94 Junges Fleisch und alter Fisch taugen wenig auf den Tisch.

Dän.: Bedre noget harskt end altfor faerskt. (Prov. dan., 53.)

Frz.: Il n'est que jeune chair et vieil poisson. (Leroux, I, 126.)

95 Kein Fleisch, es schäumet, wenn es kocht.

It.: Ogni carne bollendo fa la sua schiuma. (Pazzaglia, 64, 1.)

96 Kein Fleisch ohne Beilage, sagte die Magd und schlug auf den Allerwerthesten.

Holl.: Her op bemind, vleisch, zei goedige Trijntje, en zij klopte op haar' aars. (Harrebomee, II, 389.)

97 Kein Fleisch ohne Bein, kein Fisch ohne Grät.

Wer eins will, der muss das andere auch nehmen.

Holl.: Er is geen vleesch zonder been. (Harrebomee. II, 338.)

It.: Non fu mai farina senza semola, ne nocella senza scorza, ne grano senza paglia, ne uomo senza coglia.

98 Kein Fleisch ohne Knochen. - Mayer, II, 45.

Frz.: Il n'y a point de viande sans os. (Cahier, 1789.)

99 Kein theuerer Fleisch, als Ross- und Weiberfleisch (s. d.). - Steiger, 463; Reinsberg I, 41.

Holl.: Geen erger vleesch, dan menschenvleesch. (Harrebomee, II, 388.)

Lat.: Carnes carnifices, carnes vendunt meretrices. (Binder II, 446; Eiselein, 174.)

100 Kranck fleisch, kranck geyst. - Franck, I, 26b; Henisch, 1136, 1; Gruter, I, 53; Simrock, 2511 u. 5913; Schottel, 1134a; Eiselein, 174; Sailer, 66; Körte, 1419.

Holl.: Krank vleesch, kranke geest. (Harrebomee, II, 389.)

101 Lebhafft fleisch, lebhafft Geist. - Gruter, III, 62; Lehmann, 191, 26; Lehmann, II, 378, 24.

102 Man bekommt kein Fleisch ohne Beilage. - Simrock, 2506; Gaal, 466; Körte, 1421.

103 Man isset lieber frisches Fleisch als altes (faules).

104 Man kan kein Fleisch ohne Bein haben. - Lehmann, 504, 9.

105 Man muss das Fleisch bekämpfen, sagte der Matrose, da hatte er drei Pfund Rindfleisch verzehrt.

106 Man muss das Fleisch nicht aus dem Topfe essen, ehe es geheiligt (geopfert) worden ist. (Altgr.)

107 Man muss das Fleisch nicht wegen der Knochen aufgeben.

108 Man muss nicht zu viel Fleisch an den Spiess stecken.

109 Mancher isst kein Fleisch, aber er stirbt an Fischen. - Scheidemünze, I, 2604.

110 Mancher rühmt sich des Fleisches vnd hat die Brüh noch nicht gesehn. - Lehmann, 394, 34.

111 Nach dem Fleische nimmt (wetzt) man das Messer.

Holl.: Zulk vleesch, zulk mes. (Harrebomee, II, 390.)

[Spaltenumbruch] 112 Nach süssem Fleische kommt oft sauere Sauce.

113 Nachdem das Fleisch ist, wird es gepökelt (geklopft, gesalzen, gebraten).

Holl.: Als men weet, wat vleesch men in de kuip heeft, kan men er pekel naar maken. (Harrebomee, II, 388.)

114 Nicht alles Fleisch ist Wildpret.

Frz.: Toute chair n'est pas venaison. (Bohn I, 59.)

115 Nu hewt wei doch Fleisch in'n sauren Kohl, sä de Fraue, da fell 'ne Laus herint. (Hildesheim.) - Hoefer, 288.

116 Olde Flesch wil Woes hebben. - Petri, II, 13.

"Alte Leute wollen gern im Nassen sein vnd drincken."

117 Sawer Fleisch in schwartzer brühe macht auch ein lust zum Trunck. - Lehmann, 497, 9.

118 Schlecht Fleisch gibt keine gute Brühe.

Holl.: Kwaad vleesch gaf nooit goede zode. (Harrebomee, II, 389.)

119 Schön fleisch ist schwerlich vor schmeiss Mücken (Fliegen) zu bewahren. - Lehmann, 149, 142; Simrock, 2504 a.

120 Schönes Fleisch fressen die Würmer auch.

Ein hebräisches Sprichwort sagt: Viel Fleisch, viel Würmer. (Cahier, 2498.)

Holl.: Het beste vleesch ist der wormen spijs. (Harrebomee, II, 389.)

It.: La miglior carne e la miglior vivanda de vermini. (Pazzaglia, 49, 3.)

121 Sonniges Fleisch und schattiger Fisch ist gesunder Tisch.

Damit empfiehlt man in Toscana von den Thieren, die auf dem Lande leben, den Theil, welcher von der Sonne beschienen wird, von den Thieren des Wassers den entgegengesetzten. (Magazin, 1863, 604.)

122 Süsses Fleisch muss sauere Sauce haben.

Jedes Angenehme hat sein Unangenehmes.

123 Ueber frisch Fleisch macht man keinen gelben Pfeffer. - Kirchhofer, 253.

124 Veber schwartz stinckend Fleisch macht man gern ein gelbes Brülein. - Gruter, III, 86; Lehmann. II, 795, 10.

"Vngestalt muss man mit Gelt verkauffen." (Lehmann, 706, 28.)

Dän.: Over sort kiöd giör mau ofte hvid saus. (Prov. dan., 344.)

125 Viel rühmen sich dess Fleisches, da jhnen kaum die Brühe gebühret. - Lehmann, II, 798, 54.

126 Warumb sol einer das Fleisch schlan, damit er muss zu bette gahn! - Petri, II, 586.

127 Was das fleysch nit mag, sol man die fisch auch verbieten. - Franck, II, 119a.

128 Was im Fleisch vnnd Blut steckt, das kan man nicht ausschwitzen (auswischen, ausziehen). - Lehmann, 542, 79.

129 Wegen eines Stücks Fleisch geben die Hunde die Freundschaft auf. - Simrock, 2512.

130 Weil das Fleisch der Auster so weich ist, hat Gott ihr eine so harte Schale gegeben. (Russ.) - Altmann V.

131 Wenn das gereuchert Fleisch vnnd Speck inn den Kammern trieffen, so fellt weich Wetter ein. - Henisch, 1137.

132 Wenn ich das fleisch soll mit einer fliegen betriefflen, so esse jchs so mehr eitel1 (oder: ohn Brot vnd Schmaltz). - Henisch, 1147; Petri, II, 659.

1) D. h. lieber ohne Schmalz.

133 Wenn man dess Fleisches satt ist, muss man den Keess bringen. - Lehmann, 934, 9; Eiselein, 174.

134 Wenn's Fleisch räuchelt, so hat's kein Geschmack. - Lehmann, 504, 15.

135 Wenn't Flesch up is, beit'n sick de Hunn' um d' Knoak'n. - Danneil, 275b.

Wird von Verschwendern gebraucht.

136 Wer das Fleisch der Schildkröte als (Schild-) Patt brauchen will, der mag die Schale als Fleisch essen. (Russ.) - Altmann V.

137 Wer das Fleisch gefressen, benagt hernach die Knochen. - Winckler, XVIII, 54.

[Spaltenumbruch] 84 Ist kein Fleisch vorhanden, so nimmt man mit gesalzenen Fischen fürlieb.

85 Je mehr Fleisch, je besser die Brühe.

86 Je näher das Fleisch bei den Beinen, je schmackhafter ist es.Winckler, VII, 56.

Daher sagen die Italiener: Dem Herrn gib das Obere vom Braten und vom gesottenen Fleisch das nahe am Knochen. (Magazin, 1863, 604.)

Dän.: Det kiød er sødest, so msidder næst beenet. (Prov. dan., 344 u. 356.)

87 Je stärker Fleisch, je schwächer Geist.Scheidemünze, II, 70.

88 Jeder hat gern das fleisch mit guter Brüe.Lehmann, 147, 107.

89 Jedes Fleisch hat seine Knochen (oder: seinen Schaum).Winckler, X, 53; Scheidemünze, II, 176.

90 Jung Fleisch schwellt im Topf.

Von Kindern, von deren Entwickelung man die beste Hoffnung hat.

Holl.: Jong vleesch zwelt in den pot. (Harrebomée, II, 389.)

91 Jung Fleisch zu kochen mag man leicht ein wenig dürr Holz haben.

92 Junges Fleisch quillt auf der Gabel.

93 Junges Fleisch und alte Fische sind am besten auf dem Tische. (S. dagegen 94.)

Auch die Italiener sind der Ansicht. (Magazin, 1863, 603.)

Frz.: Jeune chair et vieux poissons. (Bohn II, 30; Cahier, 1419; Kritzinger, 117.)

Holl.: Prijs ouden visch en jeugdig vleesch. (Harrebomée, II, 390.)

94 Junges Fleisch und alter Fisch taugen wenig auf den Tisch.

Dän.: Bedre noget harskt end altfor færskt. (Prov. dan., 53.)

Frz.: Il n'est que jeune chair et vieil poisson. (Leroux, I, 126.)

95 Kein Fleisch, es schäumet, wenn es kocht.

It.: Ogni carne bollendo fa la sua schiuma. (Pazzaglia, 64, 1.)

96 Kein Fleisch ohne Beilage, sagte die Magd und schlug auf den Allerwerthesten.

Holl.: Her op bemind, vleisch, zei goedige Trijntje, en zij klopte op haar' aars. (Harrebomée, II, 389.)

97 Kein Fleisch ohne Bein, kein Fisch ohne Grät.

Wer eins will, der muss das andere auch nehmen.

Holl.: Er is geen vleesch zonder been. (Harrebomée. II, 338.)

It.: Non fù mai farina senza semola, nè nocella senza scorza, nè grano senza paglia, nè uomo senza coglia.

98 Kein Fleisch ohne Knochen.Mayer, II, 45.

Frz.: Il n'y a point de viande sans os. (Cahier, 1789.)

99 Kein theuerer Fleisch, als Ross- und Weiberfleisch (s. d.).Steiger, 463; Reinsberg I, 41.

Holl.: Geen erger vleesch, dan menschenvleesch. (Harrebomée, II, 388.)

Lat.: Carnes carnifices, carnes vendunt meretrices. (Binder II, 446; Eiselein, 174.)

100 Kranck fleisch, kranck geyst.Franck, I, 26b; Henisch, 1136, 1; Gruter, I, 53; Simrock, 2511 u. 5913; Schottel, 1134a; Eiselein, 174; Sailer, 66; Körte, 1419.

Holl.: Krank vleesch, kranke geest. (Harrebomée, II, 389.)

101 Lebhafft fleisch, lebhafft Geist.Gruter, III, 62; Lehmann, 191, 26; Lehmann, II, 378, 24.

102 Man bekommt kein Fleisch ohne Beilage.Simrock, 2506; Gaal, 466; Körte, 1421.

103 Man isset lieber frisches Fleisch als altes (faules).

104 Man kan kein Fleisch ohne Bein haben.Lehmann, 504, 9.

105 Man muss das Fleisch bekämpfen, sagte der Matrose, da hatte er drei Pfund Rindfleisch verzehrt.

106 Man muss das Fleisch nicht aus dem Topfe essen, ehe es geheiligt (geopfert) worden ist. (Altgr.)

107 Man muss das Fleisch nicht wegen der Knochen aufgeben.

108 Man muss nicht zu viel Fleisch an den Spiess stecken.

109 Mancher isst kein Fleisch, aber er stirbt an Fischen.Scheidemünze, I, 2604.

110 Mancher rühmt sich des Fleisches vnd hat die Brüh noch nicht gesehn.Lehmann, 394, 34.

111 Nach dem Fleische nimmt (wetzt) man das Messer.

Holl.: Zulk vleesch, zulk mes. (Harrebomée, II, 390.)

[Spaltenumbruch] 112 Nach süssem Fleische kommt oft sauere Sauce.

113 Nachdem das Fleisch ist, wird es gepökelt (geklopft, gesalzen, gebraten).

Holl.: Als men weet, wat vleesch men in de kuip heeft, kan men er pekel naar maken. (Harrebomée, II, 388.)

114 Nicht alles Fleisch ist Wildpret.

Frz.: Toute chair n'est pas venaison. (Bohn I, 59.)

115 Nu hewt wî doch Fleisch in'n sûren Kohl, sä de Frûe, da fell 'ne Lûs herint. (Hildesheim.) – Hoefer, 288.

116 Olde Flêsch wil Woes hebben.Petri, II, 13.

„Alte Leute wollen gern im Nassen sein vnd drincken.“

117 Sawer Fleisch in schwartzer brühe macht auch ein lust zum Trunck.Lehmann, 497, 9.

118 Schlecht Fleisch gibt keine gute Brühe.

Holl.: Kwaad vleesch gaf nooit goede zode. (Harrebomée, II, 389.)

119 Schön fleisch ist schwerlich vor schmeiss Mücken (Fliegen) zu bewahren.Lehmann, 149, 142; Simrock, 2504 a.

120 Schönes Fleisch fressen die Würmer auch.

Ein hebräisches Sprichwort sagt: Viel Fleisch, viel Würmer. (Cahier, 2498.)

Holl.: Het beste vleesch ist der wormen spijs. (Harrebomée, II, 389.)

It.: La miglior carne è la miglior vivanda de vermini. (Pazzaglia, 49, 3.)

121 Sonniges Fleisch und schattiger Fisch ist gesunder Tisch.

Damit empfiehlt man in Toscana von den Thieren, die auf dem Lande leben, den Theil, welcher von der Sonne beschienen wird, von den Thieren des Wassers den entgegengesetzten. (Magazin, 1863, 604.)

122 Süsses Fleisch muss sauere Sauce haben.

Jedes Angenehme hat sein Unangenehmes.

123 Ueber frisch Fleisch macht man keinen gelben Pfeffer.Kirchhofer, 253.

124 Veber schwartz stinckend Fleisch macht man gern ein gelbes Brülein.Gruter, III, 86; Lehmann. II, 795, 10.

„Vngestalt muss man mit Gelt verkauffen.“ (Lehmann, 706, 28.)

Dän.: Over sort kiød giør mau ofte hvid saus. (Prov. dan., 344.)

125 Viel rühmen sich dess Fleisches, da jhnen kaum die Brühe gebühret.Lehmann, II, 798, 54.

126 Warumb sol einer das Fleisch schlan, damit er muss zu bette gahn!Petri, II, 586.

127 Was das fleysch nit mag, sol man die fisch auch verbieten.Franck, II, 119a.

128 Was im Fleisch vnnd Blut steckt, das kan man nicht ausschwitzen (auswischen, ausziehen).Lehmann, 542, 79.

129 Wegen eines Stücks Fleisch geben die Hunde die Freundschaft auf.Simrock, 2512.

130 Weil das Fleisch der Auster so weich ist, hat Gott ihr eine so harte Schale gegeben. (Russ.) – Altmann V.

131 Wenn das gereuchert Fleisch vnnd Speck inn den Kammern trieffen, so fellt weich Wetter ein.Henisch, 1137.

132 Wenn ich das fleisch soll mit einer fliegen betriefflen, so esse jchs so mehr eitel1 (oder: ohn Brot vnd Schmaltz).Henisch, 1147; Petri, II, 659.

1) D. h. lieber ohne Schmalz.

133 Wenn man dess Fleisches satt ist, muss man den Keess bringen.Lehmann, 934, 9; Eiselein, 174.

134 Wenn's Fleisch räuchelt, so hat's kein Geschmack.Lehmann, 504, 15.

135 Wenn't Flêsch up is, bît'n sick de Hunn' um d' Knoak'n.Danneil, 275b.

Wird von Verschwendern gebraucht.

136 Wer das Fleisch der Schildkröte als (Schild-) Patt brauchen will, der mag die Schale als Fleisch essen. (Russ.) – Altmann V.

137 Wer das Fleisch gefressen, benagt hernach die Knochen.Winckler, XVIII, 54.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0556" n="[528]"/><cb n="1055"/>
84 Ist kein Fleisch vorhanden, so nimmt man mit gesalzenen Fischen fürlieb.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">85 Je mehr Fleisch, je besser die Brühe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">86 Je näher das Fleisch bei den Beinen, je schmackhafter ist es.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, VII, 56.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Daher sagen die Italiener: Dem Herrn gib das Obere vom Braten und vom gesottenen Fleisch das nahe am Knochen. (<hi rendition="#i">Magazin, 1863, 604.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det kiød er sødest, so msidder næst beenet. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 344 u. 356.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">87 Je stärker Fleisch, je schwächer Geist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheidemünze, II, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">88 Jeder hat gern das fleisch mit guter Brüe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 147, 107.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">89 Jedes Fleisch hat seine Knochen (oder: seinen Schaum).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, X, 53; Scheidemünze, II, 176.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">90 Jung Fleisch schwellt im Topf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Kindern, von deren Entwickelung man die beste Hoffnung hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Jong vleesch zwelt in den pot. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 389.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">91 Jung Fleisch zu kochen mag man leicht ein wenig dürr Holz haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">92 Junges Fleisch quillt auf der Gabel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">93 Junges Fleisch und alte Fische sind am besten auf dem Tische. (S. dagegen 94.)</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch die Italiener sind der Ansicht. (<hi rendition="#i">Magazin, 1863, 603.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Jeune chair et vieux poissons. (<hi rendition="#i">Bohn II, 30; Cahier, 1419; Kritzinger, 117.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Prijs ouden visch en jeugdig vleesch. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 390.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">94 Junges Fleisch und alter Fisch taugen wenig auf den Tisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bedre noget harskt end altfor færskt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 53.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'est que jeune chair et vieil poisson. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 126.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">95 Kein Fleisch, es schäumet, wenn es kocht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ogni carne bollendo fa la sua schiuma. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 64, 1.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">96 Kein Fleisch ohne Beilage, sagte die Magd und schlug auf den Allerwerthesten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Her op bemind, vleisch, zei goedige Trijntje, en zij klopte op haar' aars. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 389.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">97 Kein Fleisch ohne Bein, kein Fisch ohne Grät.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer eins will, der muss das andere auch nehmen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Er is geen vleesch zonder been. (<hi rendition="#i">Harrebomée. II, 338.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Non fù mai farina senza semola, nè nocella senza scorza, nè grano senza paglia, nè uomo senza coglia.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">98 Kein Fleisch ohne Knochen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 45.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'y a point de viande sans os. (<hi rendition="#i">Cahier, 1789.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">99 Kein theuerer Fleisch, als Ross- und  Weiberfleisch (s. d.).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Steiger, 463; Reinsberg I, 41.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geen erger vleesch, dan menschenvleesch. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 388.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Carnes carnifices, carnes vendunt meretrices. (<hi rendition="#i">Binder II, 446; Eiselein, 174.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">100 Kranck fleisch, kranck geyst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 26<hi rendition="#sup">b</hi>; Henisch, 1136, 1; Gruter, I, 53; Simrock, 2511 u. 5913; Schottel, 1134<hi rendition="#sup">a</hi>; Eiselein, 174; Sailer, 66; Körte, 1419.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Krank vleesch, kranke geest. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 389.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">101 Lebhafft fleisch, lebhafft Geist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 62; Lehmann, 191, 26; Lehmann, II, 378, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">102 Man bekommt kein Fleisch ohne Beilage.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2506; Gaal, 466; Körte, 1421.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">103 Man isset lieber frisches Fleisch als altes (faules).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">104 Man kan kein Fleisch ohne Bein haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 504, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">105 Man muss das Fleisch bekämpfen, sagte der Matrose, da hatte er drei Pfund Rindfleisch verzehrt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">106 Man muss das Fleisch nicht aus dem Topfe essen, ehe es geheiligt (geopfert) worden ist.</hi> (<hi rendition="#i">Altgr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">107 Man muss das Fleisch nicht wegen der Knochen aufgeben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">108 Man muss nicht zu viel Fleisch an den Spiess stecken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">109 Mancher isst kein Fleisch, aber er stirbt an Fischen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheidemünze, I, 2604.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">110 Mancher rühmt sich des Fleisches vnd hat die Brüh noch nicht gesehn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 394, 34.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">111 Nach dem Fleische nimmt (wetzt) man das Messer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zulk vleesch, zulk mes. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 390.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1056"/>
112 Nach süssem Fleische kommt oft sauere Sauce.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">113 Nachdem das Fleisch ist, wird es gepökelt (geklopft, gesalzen, gebraten).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als men weet, wat vleesch men in de kuip heeft, kan men er pekel naar maken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 388.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">114 Nicht alles Fleisch ist Wildpret.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Toute chair n'est pas venaison. (<hi rendition="#i">Bohn I, 59.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">115 Nu hewt wî doch Fleisch in'n sûren Kohl, sä de Frûe, da fell 'ne Lûs herint.</hi> (<hi rendition="#i">Hildesheim.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 288.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">116 Olde Flêsch wil Woes hebben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Alte Leute wollen gern im Nassen sein vnd drincken.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">117 Sawer Fleisch in schwartzer brühe macht auch ein lust zum Trunck.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 497, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">118 Schlecht Fleisch gibt keine gute Brühe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Kwaad vleesch gaf nooit goede zode. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 389.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">119 Schön fleisch ist schwerlich vor schmeiss Mücken (Fliegen) zu bewahren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 149, 142; Simrock, 2504 <hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">120 Schönes Fleisch fressen die Würmer auch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein hebräisches Sprichwort sagt: Viel Fleisch, viel Würmer. (<hi rendition="#i">Cahier, 2498.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het beste vleesch ist der wormen spijs. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 389.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La miglior carne è la miglior vivanda de vermini. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 49, 3.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">121 Sonniges Fleisch und schattiger Fisch ist gesunder Tisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Damit empfiehlt man in Toscana von den Thieren, die auf dem Lande leben, den Theil, welcher von der Sonne beschienen wird, von den Thieren des Wassers den entgegengesetzten. (<hi rendition="#i">Magazin, 1863, 604.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">122 Süsses Fleisch muss sauere Sauce haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Jedes Angenehme hat sein Unangenehmes.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">123 Ueber frisch Fleisch macht man keinen gelben Pfeffer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 253.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">124 Veber schwartz stinckend Fleisch macht man gern ein gelbes Brülein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 86; Lehmann. II, 795, 10.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Vngestalt muss man mit Gelt verkauffen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Lehmann, 706, 28.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Over sort kiød giør mau ofte hvid saus. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 344.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">125 Viel rühmen sich dess Fleisches, da jhnen kaum die Brühe gebühret.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 798, 54.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">126 Warumb sol einer das Fleisch schlan, damit er muss zu bette gahn!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 586.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Was das fleysch nit mag, sol man die fisch auch verbieten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 119<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">128 Was im Fleisch vnnd Blut steckt, das kan man nicht ausschwitzen (auswischen, ausziehen).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 542, 79.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">129 Wegen eines Stücks Fleisch geben die Hunde die Freundschaft auf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2512.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">130 Weil das Fleisch der Auster so weich ist, hat Gott ihr eine so harte Schale gegeben.</hi> (<hi rendition="#i">Russ.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann V.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">131 Wenn das gereuchert Fleisch vnnd Speck inn den Kammern trieffen, so fellt weich Wetter ein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1137.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">132 Wenn ich das fleisch soll mit einer fliegen betriefflen, so esse jchs so mehr eitel<hi rendition="#sup">1</hi> (oder: ohn Brot vnd Schmaltz).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1147; Petri, II, 659.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) D. h. lieber ohne Schmalz.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">133 Wenn man dess Fleisches satt ist, muss man den Keess bringen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 934, 9; Eiselein, 174.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">134 Wenn's Fleisch räuchelt, so hat's kein Geschmack.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 504, 15.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">135 Wenn't Flêsch up is, bît'n sick de Hunn' um d' Knoak'n.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Danneil, 275<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird von Verschwendern gebraucht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">136 Wer das Fleisch der Schildkröte als (Schild-) Patt brauchen will, der mag die Schale als Fleisch essen.</hi> (<hi rendition="#i">Russ.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann V.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">137 Wer das Fleisch gefressen, benagt hernach die Knochen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XVIII, 54.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[528]/0556] 84 Ist kein Fleisch vorhanden, so nimmt man mit gesalzenen Fischen fürlieb. 85 Je mehr Fleisch, je besser die Brühe. 86 Je näher das Fleisch bei den Beinen, je schmackhafter ist es. – Winckler, VII, 56. Daher sagen die Italiener: Dem Herrn gib das Obere vom Braten und vom gesottenen Fleisch das nahe am Knochen. (Magazin, 1863, 604.) Dän.: Det kiød er sødest, so msidder næst beenet. (Prov. dan., 344 u. 356.) 87 Je stärker Fleisch, je schwächer Geist. – Scheidemünze, II, 70. 88 Jeder hat gern das fleisch mit guter Brüe. – Lehmann, 147, 107. 89 Jedes Fleisch hat seine Knochen (oder: seinen Schaum). – Winckler, X, 53; Scheidemünze, II, 176. 90 Jung Fleisch schwellt im Topf. Von Kindern, von deren Entwickelung man die beste Hoffnung hat. Holl.: Jong vleesch zwelt in den pot. (Harrebomée, II, 389.) 91 Jung Fleisch zu kochen mag man leicht ein wenig dürr Holz haben. 92 Junges Fleisch quillt auf der Gabel. 93 Junges Fleisch und alte Fische sind am besten auf dem Tische. (S. dagegen 94.) Auch die Italiener sind der Ansicht. (Magazin, 1863, 603.) Frz.: Jeune chair et vieux poissons. (Bohn II, 30; Cahier, 1419; Kritzinger, 117.) Holl.: Prijs ouden visch en jeugdig vleesch. (Harrebomée, II, 390.) 94 Junges Fleisch und alter Fisch taugen wenig auf den Tisch. Dän.: Bedre noget harskt end altfor færskt. (Prov. dan., 53.) Frz.: Il n'est que jeune chair et vieil poisson. (Leroux, I, 126.) 95 Kein Fleisch, es schäumet, wenn es kocht. It.: Ogni carne bollendo fa la sua schiuma. (Pazzaglia, 64, 1.) 96 Kein Fleisch ohne Beilage, sagte die Magd und schlug auf den Allerwerthesten. Holl.: Her op bemind, vleisch, zei goedige Trijntje, en zij klopte op haar' aars. (Harrebomée, II, 389.) 97 Kein Fleisch ohne Bein, kein Fisch ohne Grät. Wer eins will, der muss das andere auch nehmen. Holl.: Er is geen vleesch zonder been. (Harrebomée. II, 338.) It.: Non fù mai farina senza semola, nè nocella senza scorza, nè grano senza paglia, nè uomo senza coglia. 98 Kein Fleisch ohne Knochen. – Mayer, II, 45. Frz.: Il n'y a point de viande sans os. (Cahier, 1789.) 99 Kein theuerer Fleisch, als Ross- und Weiberfleisch (s. d.). – Steiger, 463; Reinsberg I, 41. Holl.: Geen erger vleesch, dan menschenvleesch. (Harrebomée, II, 388.) Lat.: Carnes carnifices, carnes vendunt meretrices. (Binder II, 446; Eiselein, 174.) 100 Kranck fleisch, kranck geyst. – Franck, I, 26b; Henisch, 1136, 1; Gruter, I, 53; Simrock, 2511 u. 5913; Schottel, 1134a; Eiselein, 174; Sailer, 66; Körte, 1419. Holl.: Krank vleesch, kranke geest. (Harrebomée, II, 389.) 101 Lebhafft fleisch, lebhafft Geist. – Gruter, III, 62; Lehmann, 191, 26; Lehmann, II, 378, 24. 102 Man bekommt kein Fleisch ohne Beilage. – Simrock, 2506; Gaal, 466; Körte, 1421. 103 Man isset lieber frisches Fleisch als altes (faules). 104 Man kan kein Fleisch ohne Bein haben. – Lehmann, 504, 9. 105 Man muss das Fleisch bekämpfen, sagte der Matrose, da hatte er drei Pfund Rindfleisch verzehrt. 106 Man muss das Fleisch nicht aus dem Topfe essen, ehe es geheiligt (geopfert) worden ist. (Altgr.) 107 Man muss das Fleisch nicht wegen der Knochen aufgeben. 108 Man muss nicht zu viel Fleisch an den Spiess stecken. 109 Mancher isst kein Fleisch, aber er stirbt an Fischen. – Scheidemünze, I, 2604. 110 Mancher rühmt sich des Fleisches vnd hat die Brüh noch nicht gesehn. – Lehmann, 394, 34. 111 Nach dem Fleische nimmt (wetzt) man das Messer. Holl.: Zulk vleesch, zulk mes. (Harrebomée, II, 390.) 112 Nach süssem Fleische kommt oft sauere Sauce. 113 Nachdem das Fleisch ist, wird es gepökelt (geklopft, gesalzen, gebraten). Holl.: Als men weet, wat vleesch men in de kuip heeft, kan men er pekel naar maken. (Harrebomée, II, 388.) 114 Nicht alles Fleisch ist Wildpret. Frz.: Toute chair n'est pas venaison. (Bohn I, 59.) 115 Nu hewt wî doch Fleisch in'n sûren Kohl, sä de Frûe, da fell 'ne Lûs herint. (Hildesheim.) – Hoefer, 288. 116 Olde Flêsch wil Woes hebben. – Petri, II, 13. „Alte Leute wollen gern im Nassen sein vnd drincken.“ 117 Sawer Fleisch in schwartzer brühe macht auch ein lust zum Trunck. – Lehmann, 497, 9. 118 Schlecht Fleisch gibt keine gute Brühe. Holl.: Kwaad vleesch gaf nooit goede zode. (Harrebomée, II, 389.) 119 Schön fleisch ist schwerlich vor schmeiss Mücken (Fliegen) zu bewahren. – Lehmann, 149, 142; Simrock, 2504 a. 120 Schönes Fleisch fressen die Würmer auch. Ein hebräisches Sprichwort sagt: Viel Fleisch, viel Würmer. (Cahier, 2498.) Holl.: Het beste vleesch ist der wormen spijs. (Harrebomée, II, 389.) It.: La miglior carne è la miglior vivanda de vermini. (Pazzaglia, 49, 3.) 121 Sonniges Fleisch und schattiger Fisch ist gesunder Tisch. Damit empfiehlt man in Toscana von den Thieren, die auf dem Lande leben, den Theil, welcher von der Sonne beschienen wird, von den Thieren des Wassers den entgegengesetzten. (Magazin, 1863, 604.) 122 Süsses Fleisch muss sauere Sauce haben. Jedes Angenehme hat sein Unangenehmes. 123 Ueber frisch Fleisch macht man keinen gelben Pfeffer. – Kirchhofer, 253. 124 Veber schwartz stinckend Fleisch macht man gern ein gelbes Brülein. – Gruter, III, 86; Lehmann. II, 795, 10. „Vngestalt muss man mit Gelt verkauffen.“ (Lehmann, 706, 28.) Dän.: Over sort kiød giør mau ofte hvid saus. (Prov. dan., 344.) 125 Viel rühmen sich dess Fleisches, da jhnen kaum die Brühe gebühret. – Lehmann, II, 798, 54. 126 Warumb sol einer das Fleisch schlan, damit er muss zu bette gahn! – Petri, II, 586. 127 Was das fleysch nit mag, sol man die fisch auch verbieten. – Franck, II, 119a. 128 Was im Fleisch vnnd Blut steckt, das kan man nicht ausschwitzen (auswischen, ausziehen). – Lehmann, 542, 79. 129 Wegen eines Stücks Fleisch geben die Hunde die Freundschaft auf. – Simrock, 2512. 130 Weil das Fleisch der Auster so weich ist, hat Gott ihr eine so harte Schale gegeben. (Russ.) – Altmann V. 131 Wenn das gereuchert Fleisch vnnd Speck inn den Kammern trieffen, so fellt weich Wetter ein. – Henisch, 1137. 132 Wenn ich das fleisch soll mit einer fliegen betriefflen, so esse jchs so mehr eitel1 (oder: ohn Brot vnd Schmaltz). – Henisch, 1147; Petri, II, 659. 1) D. h. lieber ohne Schmalz. 133 Wenn man dess Fleisches satt ist, muss man den Keess bringen. – Lehmann, 934, 9; Eiselein, 174. 134 Wenn's Fleisch räuchelt, so hat's kein Geschmack. – Lehmann, 504, 15. 135 Wenn't Flêsch up is, bît'n sick de Hunn' um d' Knoak'n. – Danneil, 275b. Wird von Verschwendern gebraucht. 136 Wer das Fleisch der Schildkröte als (Schild-) Patt brauchen will, der mag die Schale als Fleisch essen. (Russ.) – Altmann V. 137 Wer das Fleisch gefressen, benagt hernach die Knochen. – Winckler, XVIII, 54.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/556
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [528]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/556>, abgerufen am 15.05.2024.