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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] gleich auff der Bahr herein. Er geht und billt den Kirchhof an (Todeshusten). Er ist mit Kirchhofsblumen bedeckt (graues Haar). Er hat das Bürdlein aufgehenkt (worin er den Tod trägt). Seine Augen gucken nach dem Schlafhaus.

Frz.: Il a peur que la terre luy faille. (Leroux, I, 58.) - Il a un pied dans la fosse.

Lat.: Alterum pedem in cymbo Charontis habet. (Erasmus, 567.) - In peculio Proserpinae numeratur. (Binder II, 1457.)

*236 Er steht mit einem Fuss am Rande. (Eifel.)

Ist dem Verderben nahe.

*237 Er steht noch auf Einem Fuss wie der Kranich.

*238 Er sucht fünf Füsse an einem Kalbe.

Holl.: Vijf voeten zoeken, daar er maar vier zijn. (Harrebomee, II, 399.)

*239 Er will die Füsse des Schwans weiss waschen.

*240 Er will mit den Füssen hebräisch schreiben. (S. Boden 38.) - Parömiakon, 457.

Taumelt vor Betrunkenheit hin und her.

*241 Er wollte lieber hundert Fuss unter die Erde.

Ist sehr betrübt, weiss sich keinen Rath.

*242 Erst festen Fuss fassen.

Dän.: Godt at have frie fod at staae paa. (Prov. dan., 173.)

*243 Es brennt ihm unter den Füssen.

*244 Es hat kein füss. - Lehmann, 850, 13.

Was nicht von statten geht.

*245 Es ist auf dem alten Fusse (mit ihm).

Frz.: Il est comme le camelot, il a pris son pli. (Lendroy, 266.)

*246 Es steht auf guten (schlechten, schwachen) Füssen.

Frz.: Cet homme est bien mal a cheval. (Lendroy, 381.)

Holl.: Het staat op goede (zwakke) voeten. (Harrebomee, II, 396.)

*247 Es steht noch alles auf den alten Füssen. - Mayer, II, 169.

*248 Es will keinen Fuss gewinnen. - Lehmann, 850, 13.

Was nicht vorwärts geht.

*249 Etwas auf einen guten Fuss bringen.

Holl.: Iets op een' goeden voet brengen. (Harrebomee, II, 398.)

*250 Etwas unter die Füsse legen.

D. i. vergessen.

Frz.: Mettre chose sous les pies. (Kritzinger, 531.)

*251 Etwas unter die Füsse treten. - Campe, II, 205.

Es tief verachten und zu vernichten suchen.

*252 Festen Fuss fassen. - Campe, II, 205.

Sich mit den Füssen feststellen, sich an einem Orte festsetzen.

*253 Festen Fuss halten. - Campe, II, 205.

Nicht weichen.

*254 Füess öbercho. - Tobler, 206.

Sich schnell auf die Füsse machen.

*255 Füss halten. - Murner, Nb., 28.

Widerstand leisten, besonders im Rechtsverfahren. Murner gebraucht die Redensart von Advocaten, die jede Sache auf nicht immer löbliche Weise vertheidigen, um sie zu gewinnen. "Hast du eine sach, die gantz nit sol (d. h. keine gute) noch kann er die füss halten wol. Wills schon vnser Herrgott nit, noch halt ich dir ein solchen tritt, vnd gwinn dein sach, es darff nit fregen, ja solt es lauter Herrgott regen." (Kloster, IV, 709-710.)

*256 Fuss machen. - Stalder, I, 406.

Eilen.

*257 Geh mit den Füssen. (Lit.)

Zum Schwätzer, der alles mit der Zunge macht.

*258 He follt över sin egen Föte. - Eichwald, 557.

*259 He geit up de Foten as 'n Gaudef. - Bueren, 647; Eichwald, 556.

*260 He geit up de letzten Föt. - Schütze, I, 331.

Ist dem Tode, auch: dem Bankrott nahe.

*261 He gheet mit einem vothe in dem graue oder kulen. - Tappius, 57a.

*262 He hett Föt as en Aant. - Schütze, III, 322.

Von jemand mit platten, entenähnlichen Füssen.

*263 He het Föte as en Wateremmer. (Holst.) - Schütze, IV, 344.

Von ungewöhnlich grossen, Wassereimern ähnlichen Füssen.

*264 He hett nate Föte. (Holst.) - Schütze, I, 331; III, 136.

Ist betrunken. (S. Boden 38.)

*265 He kam up den Föten herümme, oss'n Dullhermken1. (Lippe.)

1) Kreisel, besonders der, den man erhält, wenn man einen Stift durch eine Knopfform steckt. Man wendet das Wort an, wenn sich jemand aus Aerger oder Zorn auffallend geberdet.


[Spaltenumbruch]

*266 Hi komt me Fut an Haad emsk tu dör. (Amrum.) - Haupt, VIII, 363, 210.

Er kommt mit Fuss und Haupt (Kopf) zugleich zur Thür.

*267 Ich mag meine Füsse nicht in seine Schuhe stecken.

*268 Ich möchte über mene egene Füsse foallen. - Gomolcke, 484.

*269 Ik kann mit'n Fot nich inr Taske kamn, anders wull ik di Badnbrod gebn. - Eichwald, 76.

Holl.: Hij kan met den voet in den buidel niet komen. (Harrebomee, II, 397.)

*270 Ik will di Föt maken. (Holst.) - Schütze, I, 331.

Sich, dass du fortkommst.

*271 Man hat ihm die Füsse (ab-)gespült.

In See geworfen, ein Schiffsbegräbniss gegeben. Die Redensart hat ihren Ursprung in den Seekriegen der Holländer und Spanier (1577). Die erstern waren so erbittert, dass sie sich zu der Grausamkeit hinreissen liessen, die gefangenen Spanier Rücken an Rücken zusammenzubinden und ins Meer zu werfen, welches sie "Füsse spülen" nannten.

*272 Man muss ihm Füsse machen. (Nürtingen.)

Ihn anspornen.

*273 Meine Füsse passen nicht in seine Schuhe.

*274 Mit breitem Fuss dabei stehen. - Mathesy, 389a.

*275 Mit einem auf gutem Fusse stehen. - Sandvoss, 316.

*276 Mit einem Fusse auf der Kanzel, mit dem andern in der Kanzlei stehen.

Von Geistlichen, die sich in die Regierungsangelegenheiten mischen.

*277 Mit füssen tretten. - Henisch, 1316.

*278 Mit Füssen vber einen lauffen. - Mathesy, 129a.

*279 Mit vngewaschenen Füssen auff die Cantzel steigen. - Mathesy, 307a.

*280 Na de Föte töbn. - Eichwald, 559.

*281 Nimm de Föt upn Nacken. (Holst.) - Schütze, III, 345 u. 1332.

Beeile dich!

*282 Nimm die Füsse auf die Achsel. (Nürtingen.)

Eile.

*283 Nimm die Füsse in die Hand. - Frischbier, 209.

Ermahnung zur Eile.

*284 Noch platt uppe Föte, as de Göse. (Oldenburg.) - Goldschmidt II, 157.

Antwort auf die Frage: Wo geit 't?

*285 Of d' Füess cho. - Tobler, 206.

Vom Kranken, wiederhergestellt werden.

*286 Oppen Faüten am besten. (Grafschaft Mark.)

Sprichwörtliche Antwort auf die Frage, wie es geht. (Frommann, III, 489, 8.)

*287 Se bringt em weider as em de Föt dregen könt. - Schütze, I, 331.

Sie verleumdet ihn weit herum.

*288 Se is grawes Fots. - Eichwald, 558.

*289 Se ist schon schweren Fuesses gegangen. - Sastrowens Leben von Mohnike, I, 23.

Hat schon ein Kind gehabt. (S. Hufeisen.)

*290 Se settet de Föte all na de Beddstede. - Richey, 65; Schütze, I, 331.

Sie geht mit den Füssen einwärts; meist in dem Sinne: sie ist heirathslustig.

*291 Se sünd up den achtersten Föten tohope kamen. - Richey; Schütze, I, 331.

Sind hart aneinandergerathen.

*292 Sein Fuss ist ausgeglitscht.

Es ist ihm etwas Verdriessliches begegnet.

*293 Seine Füsse nicht in der Pfütze (Tunke) haben.

Nicht in lästige Geschäfte, Angelegenheiten, woraus man sich nicht leicht helfen kann, verwickelt sein. Von einem Reisenden entlehnt.

*294 Sich auf die Füsse machen. - Campe, II, 205.

Fortgehen, auch sich auf- und davonmachen.

*295 Sich auf die hintern Füsse stellen.

Widerstand, Trotz.

*296 Sich den Fuss vertreten, um den Schuh zu schonen. - Parömiakon, 240.

*297 Sich die Füsse ablaufen.

*298 Sich die Füsse abschneiden, um auf Stelzen zu gehen.

*299 Sich die Füsse schinden und die Stiefeln auf dem Rücken tragen.

In vielen Gegenden (Schlesien, Polen, Litauen) pflegt der Landmann, wenn er Sonntags in die mitunter sehr

[Spaltenumbruch] gleich auff der Bahr herein. Er geht und billt den Kirchhof an (Todeshusten). Er ist mit Kirchhofsblumen bedeckt (graues Haar). Er hat das Bürdlein aufgehenkt (worin er den Tod trägt). Seine Augen gucken nach dem Schlafhaus.

Frz.: Il a peur que la terre luy faille. (Leroux, I, 58.) – Il a un pied dans la fosse.

Lat.: Alterum pedem in cymbo Charontis habet. (Erasmus, 567.) – In peculio Proserpinae numeratur. (Binder II, 1457.)

*236 Er steht mit einem Fuss am Rande. (Eifel.)

Ist dem Verderben nahe.

*237 Er steht noch auf Einem Fuss wie der Kranich.

*238 Er sucht fünf Füsse an einem Kalbe.

Holl.: Vijf voeten zoeken, daar er maar vier zijn. (Harrebomée, II, 399.)

*239 Er will die Füsse des Schwans weiss waschen.

*240 Er will mit den Füssen hebräisch schreiben. (S. Boden 38.)Parömiakon, 457.

Taumelt vor Betrunkenheit hin und her.

*241 Er wollte lieber hundert Fuss unter die Erde.

Ist sehr betrübt, weiss sich keinen Rath.

*242 Erst festen Fuss fassen.

Dän.: Godt at have frie fod at staae paa. (Prov. dan., 173.)

*243 Es brennt ihm unter den Füssen.

*244 Es hat kein füss.Lehmann, 850, 13.

Was nicht von statten geht.

*245 Es ist auf dem alten Fusse (mit ihm).

Frz.: Il est comme le camelot, il a pris son pli. (Lendroy, 266.)

*246 Es steht auf guten (schlechten, schwachen) Füssen.

Frz.: Cet homme est bien mal à cheval. (Lendroy, 381.)

Holl.: Het staat op goede (zwakke) voeten. (Harrebomée, II, 396.)

*247 Es steht noch alles auf den alten Füssen.Mayer, II, 169.

*248 Es will keinen Fuss gewinnen.Lehmann, 850, 13.

Was nicht vorwärts geht.

*249 Etwas auf einen guten Fuss bringen.

Holl.: Iets op een' goeden voet brengen. (Harrebomée, II, 398.)

*250 Etwas unter die Füsse legen.

D. i. vergessen.

Frz.: Mettre chose sous les piés. (Kritzinger, 531.)

*251 Etwas unter die Füsse treten.Campe, II, 205.

Es tief verachten und zu vernichten suchen.

*252 Festen Fuss fassen.Campe, II, 205.

Sich mit den Füssen feststellen, sich an einem Orte festsetzen.

*253 Festen Fuss halten.Campe, II, 205.

Nicht weichen.

*254 Füess öberchô.Tobler, 206.

Sich schnell auf die Füsse machen.

*255 Füss halten.Murner, Nb., 28.

Widerstand leisten, besonders im Rechtsverfahren. Murner gebraucht die Redensart von Advocaten, die jede Sache auf nicht immer löbliche Weise vertheidigen, um sie zu gewinnen. „Hast du eine sach, die gantz nit sol (d. h. keine gute) noch kann er die füss halten wol. Wills schon vnser Herrgott nit, noch halt ich dir ein solchen tritt, vnd gwinn dein sach, es darff nit fregen, ja solt es lauter Herrgott regen.“ (Kloster, IV, 709-710.)

*256 Fuss machen.Stalder, I, 406.

Eilen.

*257 Geh mit den Füssen. (Lit.)

Zum Schwätzer, der alles mit der Zunge macht.

*258 He follt över sin egen Föte.Eichwald, 557.

*259 He geit up de Fôten as 'n Gaudêf.Bueren, 647; Eichwald, 556.

*260 He geit up de letzten Föt.Schütze, I, 331.

Ist dem Tode, auch: dem Bankrott nahe.

*261 He gheet mit einem vothe in dem graue oder kulen.Tappius, 57a.

*262 He hett Föt as en Aant.Schütze, III, 322.

Von jemand mit platten, entenähnlichen Füssen.

*263 He het Föte as en Wateremmer. (Holst.) – Schütze, IV, 344.

Von ungewöhnlich grossen, Wassereimern ähnlichen Füssen.

*264 He hett nate Föte. (Holst.) – Schütze, I, 331; III, 136.

Ist betrunken. (S. Boden 38.)

*265 He kam up den Föten herümme, oss'n Dullhermken1. (Lippe.)

1) Kreisel, besonders der, den man erhält, wenn man einen Stift durch eine Knopfform steckt. Man wendet das Wort an, wenn sich jemand aus Aerger oder Zorn auffallend geberdet.


[Spaltenumbruch]

*266 Hi komt me Fut an Haad emsk tu dör. (Amrum.) – Haupt, VIII, 363, 210.

Er kommt mit Fuss und Haupt (Kopf) zugleich zur Thür.

*267 Ich mag meine Füsse nicht in seine Schuhe stecken.

*268 Ich möchte über mene egene Füsse foallen.Gomolcke, 484.

*269 Ik kann mit'n Fot nich inr Taske kamn, anders wull ik di Badnbrod gebn.Eichwald, 76.

Holl.: Hij kan met den voet in den buidel niet komen. (Harrebomée, II, 397.)

*270 Ik will di Föt maken. (Holst.) – Schütze, I, 331.

Sich, dass du fortkommst.

*271 Man hat ihm die Füsse (ab-)gespült.

In See geworfen, ein Schiffsbegräbniss gegeben. Die Redensart hat ihren Ursprung in den Seekriegen der Holländer und Spanier (1577). Die erstern waren so erbittert, dass sie sich zu der Grausamkeit hinreissen liessen, die gefangenen Spanier Rücken an Rücken zusammenzubinden und ins Meer zu werfen, welches sie „Füsse spülen“ nannten.

*272 Man muss ihm Füsse machen. (Nürtingen.)

Ihn anspornen.

*273 Meine Füsse passen nicht in seine Schuhe.

*274 Mit breitem Fuss dabei stehen.Mathesy, 389a.

*275 Mit einem auf gutem Fusse stehen.Sandvoss, 316.

*276 Mit einem Fusse auf der Kanzel, mit dem andern in der Kanzlei stehen.

Von Geistlichen, die sich in die Regierungsangelegenheiten mischen.

*277 Mit füssen tretten.Henisch, 1316.

*278 Mit Füssen vber einen lauffen.Mathesy, 129a.

*279 Mit vngewaschenen Füssen auff die Cantzel steigen.Mathesy, 307a.

*280 Na de Föte töbn.Eichwald, 559.

*281 Nimm de Föt upn Nacken. (Holst.) – Schütze, III, 345 u. 1332.

Beeile dich!

*282 Nimm die Füsse auf die Achsel. (Nürtingen.)

Eile.

*283 Nimm die Füsse in die Hand.Frischbier, 209.

Ermahnung zur Eile.

*284 Noch platt uppe Föte, as de Göse. (Oldenburg.) – Goldschmidt II, 157.

Antwort auf die Frage: Wo geit 't?

*285 Of d' Füess chô.Tobler, 206.

Vom Kranken, wiederhergestellt werden.

*286 Oppen Faüten am besten. (Grafschaft Mark.)

Sprichwörtliche Antwort auf die Frage, wie es geht. (Frommann, III, 489, 8.)

*287 Se bringt em wîder as em de Föt dregen könt.Schütze, I, 331.

Sie verleumdet ihn weit herum.

*288 Se is grawes Fots.Eichwald, 558.

*289 Se ist schon schweren Fuesses gegangen.Sastrowens Leben von Mohnike, I, 23.

Hat schon ein Kind gehabt. (S. Hufeisen.)

*290 Se settet de Föte all na de Beddstede.Richey, 65; Schütze, I, 331.

Sie geht mit den Füssen einwärts; meist in dem Sinne: sie ist heirathslustig.

*291 Se sünd up den achtersten Föten tohope kamen.Richey; Schütze, I, 331.

Sind hart aneinandergerathen.

*292 Sein Fuss ist ausgeglitscht.

Es ist ihm etwas Verdriessliches begegnet.

*293 Seine Füsse nicht in der Pfütze (Tunke) haben.

Nicht in lästige Geschäfte, Angelegenheiten, woraus man sich nicht leicht helfen kann, verwickelt sein. Von einem Reisenden entlehnt.

*294 Sich auf die Füsse machen.Campe, II, 205.

Fortgehen, auch sich auf- und davonmachen.

*295 Sich auf die hintern Füsse stellen.

Widerstand, Trotz.

*296 Sich den Fuss vertreten, um den Schuh zu schonen.Parömiakon, 240.

*297 Sich die Füsse ablaufen.

*298 Sich die Füsse abschneiden, um auf Stelzen zu gehen.

*299 Sich die Füsse schinden und die Stiefeln auf dem Rücken tragen.

In vielen Gegenden (Schlesien, Polen, Litauen) pflegt der Landmann, wenn er Sonntags in die mitunter sehr

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[[653]/0681] gleich auff der Bahr herein. Er geht und billt den Kirchhof an (Todeshusten). Er ist mit Kirchhofsblumen bedeckt (graues Haar). Er hat das Bürdlein aufgehenkt (worin er den Tod trägt). Seine Augen gucken nach dem Schlafhaus. Frz.: Il a peur que la terre luy faille. (Leroux, I, 58.) – Il a un pied dans la fosse. Lat.: Alterum pedem in cymbo Charontis habet. (Erasmus, 567.) – In peculio Proserpinae numeratur. (Binder II, 1457.) *236 Er steht mit einem Fuss am Rande. (Eifel.) Ist dem Verderben nahe. *237 Er steht noch auf Einem Fuss wie der Kranich. *238 Er sucht fünf Füsse an einem Kalbe. Holl.: Vijf voeten zoeken, daar er maar vier zijn. (Harrebomée, II, 399.) *239 Er will die Füsse des Schwans weiss waschen. *240 Er will mit den Füssen hebräisch schreiben. (S. Boden 38.) – Parömiakon, 457. Taumelt vor Betrunkenheit hin und her. *241 Er wollte lieber hundert Fuss unter die Erde. Ist sehr betrübt, weiss sich keinen Rath. *242 Erst festen Fuss fassen. Dän.: Godt at have frie fod at staae paa. (Prov. dan., 173.) *243 Es brennt ihm unter den Füssen. *244 Es hat kein füss. – Lehmann, 850, 13. Was nicht von statten geht. *245 Es ist auf dem alten Fusse (mit ihm). Frz.: Il est comme le camelot, il a pris son pli. (Lendroy, 266.) *246 Es steht auf guten (schlechten, schwachen) Füssen. Frz.: Cet homme est bien mal à cheval. (Lendroy, 381.) Holl.: Het staat op goede (zwakke) voeten. (Harrebomée, II, 396.) *247 Es steht noch alles auf den alten Füssen. – Mayer, II, 169. *248 Es will keinen Fuss gewinnen. – Lehmann, 850, 13. Was nicht vorwärts geht. *249 Etwas auf einen guten Fuss bringen. Holl.: Iets op een' goeden voet brengen. (Harrebomée, II, 398.) *250 Etwas unter die Füsse legen. D. i. vergessen. Frz.: Mettre chose sous les piés. (Kritzinger, 531.) *251 Etwas unter die Füsse treten. – Campe, II, 205. Es tief verachten und zu vernichten suchen. *252 Festen Fuss fassen. – Campe, II, 205. 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Er kommt mit Fuss und Haupt (Kopf) zugleich zur Thür. *267 Ich mag meine Füsse nicht in seine Schuhe stecken. *268 Ich möchte über mene egene Füsse foallen. – Gomolcke, 484. *269 Ik kann mit'n Fot nich inr Taske kamn, anders wull ik di Badnbrod gebn. – Eichwald, 76. Holl.: Hij kan met den voet in den buidel niet komen. (Harrebomée, II, 397.) *270 Ik will di Föt maken. (Holst.) – Schütze, I, 331. Sich, dass du fortkommst. *271 Man hat ihm die Füsse (ab-)gespült. In See geworfen, ein Schiffsbegräbniss gegeben. Die Redensart hat ihren Ursprung in den Seekriegen der Holländer und Spanier (1577). Die erstern waren so erbittert, dass sie sich zu der Grausamkeit hinreissen liessen, die gefangenen Spanier Rücken an Rücken zusammenzubinden und ins Meer zu werfen, welches sie „Füsse spülen“ nannten. *272 Man muss ihm Füsse machen. (Nürtingen.) Ihn anspornen. *273 Meine Füsse passen nicht in seine Schuhe. *274 Mit breitem Fuss dabei stehen. – Mathesy, 389a. *275 Mit einem auf gutem Fusse stehen. – Sandvoss, 316. *276 Mit einem Fusse auf der Kanzel, mit dem andern in der Kanzlei stehen. Von Geistlichen, die sich in die Regierungsangelegenheiten mischen. *277 Mit füssen tretten. – Henisch, 1316. *278 Mit Füssen vber einen lauffen. – Mathesy, 129a. *279 Mit vngewaschenen Füssen auff die Cantzel steigen. – Mathesy, 307a. *280 Na de Föte töbn. – Eichwald, 559. *281 Nimm de Föt upn Nacken. (Holst.) – Schütze, III, 345 u. 1332. Beeile dich! *282 Nimm die Füsse auf die Achsel. (Nürtingen.) Eile. *283 Nimm die Füsse in die Hand. – Frischbier, 209. Ermahnung zur Eile. *284 Noch platt uppe Föte, as de Göse. (Oldenburg.) – Goldschmidt II, 157. Antwort auf die Frage: Wo geit 't? *285 Of d' Füess chô. – Tobler, 206. Vom Kranken, wiederhergestellt werden. *286 Oppen Faüten am besten. (Grafschaft Mark.) Sprichwörtliche Antwort auf die Frage, wie es geht. (Frommann, III, 489, 8.) *287 Se bringt em wîder as em de Föt dregen könt. – Schütze, I, 331. Sie verleumdet ihn weit herum. *288 Se is grawes Fots. – Eichwald, 558. *289 Se ist schon schweren Fuesses gegangen. – Sastrowens Leben von Mohnike, I, 23. Hat schon ein Kind gehabt. (S. Hufeisen.) *290 Se settet de Föte all na de Beddstede. – Richey, 65; Schütze, I, 331. Sie geht mit den Füssen einwärts; meist in dem Sinne: sie ist heirathslustig. *291 Se sünd up den achtersten Föten tohope kamen. – Richey; Schütze, I, 331. Sind hart aneinandergerathen. *292 Sein Fuss ist ausgeglitscht. Es ist ihm etwas Verdriessliches begegnet. *293 Seine Füsse nicht in der Pfütze (Tunke) haben. Nicht in lästige Geschäfte, Angelegenheiten, woraus man sich nicht leicht helfen kann, verwickelt sein. Von einem Reisenden entlehnt. *294 Sich auf die Füsse machen. – Campe, II, 205. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [653]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/681>, abgerufen am 27.04.2024.