Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 28 Es gehet gemeinigklich vber die frömmsten. - Henisch, 1436, 9; Petri, II, 246.

29 Es gehet wie es gehen soll, ohn das auff dem rechten weg nichts bleiben will. - Henisch, 1436, 14.

30 Es gehet, wie es mag vnnd nicht, wie es wil. - Tappius, 51a; Gruter, III, 31; Lehmann, II, 153, 104.

Lat.: Ut possumus, quando, ut volumus, non licet. (Terenz.) (Erasm., 786; Philippi, II, 238; Tappius, 51a.)

31 Es gehet wie es mag, wenn Krebs den Schlitten ziehen.

32 Es gehet, wie Gott will. - Agricola I, 575; Petri, II, 247; Henisch, 1427, 53; Lehmann, II, 127, 118.

Holl.: Het gaat, zoo het God wil. ( Harrebomee, I, 243.)

Lat.: Omnia sic fiant ut vult divina voluntas. (Henisch, 1427, 54; Tappius, 51a.)

33 Es gehet zuweilen ausser gissen, wer's meint, zu han, der muss seiner missen (oder: der ist beschissen). - Petri, II, 247.

34 Es geht alles in d' Halm (oder: in Herbst, ins Mess').

35 Es geht alles, wie's Beine hat.

36 Es geht, hat der Bettscheisser gesagt. (Rottenburg.)

37 Es geht heute besser, sagte der Arzt, da lag der Kranke im Sterben.

Ein ägyptisches Sprichwort heisst: Als sie fragten, wie es dem Kranken gehe, antwortete man: Sonst spie er auf die Erde, jetzt speit er auf die Brust. (Burckhardt, 509.) Von leidigen Tröstungen im allgemeinen, besonders solcher, wie sie häufig Aerzte zu geben pflegen. Der Zustand eines Kranken, der seinen Speichel nicht mehr auf den Boden werfen kann, was er früher vermochte, muss ein äusserst geschwächter sein; er kann sich nicht gebessert, er muss sich wesentlich verschlimmert haben.

38 Es geht, je länger, je schlechter.

39 Es geht jeder mit seinem Sacke zur Mühle.

40 Es geht nicht allezeit Ein Wind.

Unbeständigkeit.

41 Es geht nicht allezeit, wie man es wol meint.

42 Es geht nicht, dass man mit dem Arsche zuerst durch die Thür rennt.

43 Es geht nicht den ersten Ruck; treib' es, so geht's.

44 Es geht nicht immer, wie man will.

45 Es geht nicht, wenn man nicht salbt (schmiert).

46 Es geht nicht wie wir die Rechenpfennige legen.

47 Es geht, wenn mans selbst angreifft. - Lehmann, 197, 6.

48 Es geht wie es kann (mag) und geht doch nicht recht. - Kirchhofer, 242.

49 Es geht wie es mag (kann), wenn ein Schaf am pflug zeucht. - Lehmann, 851, 20.

50 Es geht, wie man geht (steht).

Darum soll man auf den am dankbarsten sehen, der uns lehrt auf unsern Füssen stehen.

51 Es geht, wie man's versteht.

52 Es geht, wie's Gott gefällt.

Ziemlich, schlecht.

53 Es ginge besser, wenn man mehr ginge.

Seume sagt: "Alles würde besser gehen, wenn man mehr ginge. Man kann fast überall blos deswegen nicht auf die Beine kommen und auf den Beinen bleiben, weil man zu viel fährt." Es fehlt auch bei uns nicht an Leuten, welche die Ansicht theilen, die von den Indern der Küste Koromandel in dem Sprichwort niedergelegt ist: Gehen ist besser als Laufen, Sitzen besser als Stehen und Liegen das Allerbeste.

54 Es gohd so lang es mag, sagte der Narr am Kloster Muri, als er dem herrschaftlichen Wagen die Lonen1 ausgezogen hatte, wonach die Räder von der Achse sprangen und der Wagen stürzte. (Luzern.)

1) Lon, Loner, Lun, Lune = Lünse. (Stalder, II, 178.)

55 Es ist gut gegangen, bis auf selb Plätzlein, sagte der Kapuziner von Bremgarten, als er im Rausche in die Grinngrube gefallen war. - Klosterspiegel, 74, 8.

56 Es muss gehen, sagt Blücher.

Als seine Krieger bei Belle-Alliance im Moraste wateten, sagte er: "Kinder, es heisst wol: Es geht nicht! Aber es muss gehen; ich habe Wellington Hülfe versprochen."

[Spaltenumbruch] 57 Es muss gehn oder brechen. - Franck, I, 50b; Kirchhofer, 153.

58 Et sall woel1 gaen, hadde dat Meaken auk sagt, doa hadd' et en Kind kriegen met einem Bein. (Büren.) - Honcamp; für Hagen: Frommann, II, 258, 92.

1) "Et sall woel" in der Bedeutung: es wird schon.

59 Ett get nitt dervüör, we't dauen kann, hadde de Kärl sacht; da was he met der sanftnen Bükse intem Hamer gan. - Woeste, 63, 18; Hoefer, 594.

60 Ga na Huus un gröt (grüsse) Möm (oder: un segg, dat du da west büst). (Holst.) - Schütze, I, 1.

Formel, womit man jemand ab- und von sich weist.

61 Ga'n mott't; wenn et nich will, lat ik 'ne Krücke machen, sagte das Mädchen, da hatte es ein Kind mit nur Einem Bein bekommen.

62 Geh und werd' ein Krämer, sagte der Henker zu seinem Knechte.

63 Geh vorsichtig, aber nicht sicher.

64 Gehe nicht viel in des Nachbars Haus, du trägst nur wenig Ehr' heraus.

65 Gehe von der Wand, so zustöstu den Hinder nicht. - Petri, II, 327.

66 Gehe wohin du willst, du stirbst wie du sollst.

67 Gehen macht müde Beine.

Frz.: En cheminant l'on se lasse. (Leroux, II, 218.)

68 Gehet es nit zum ersten mal, so gehet es zum andern mal. - Franck, II, 68a; Kirchhofer, 160.

69 Gehet es wohl, so gibt man Zoll.

70 Geht es nit, so muss man's anders angreifen. - Eiselein, 215.

Lat.: Hac non successit, alia adgrediamur via. - Posterioribus melioribus. (Eiselein, 215.)

71 Geht's, so ist es gut, geht's nicht, so ist's auch gut.

72 Geit et god, so geit et god. - Schütze, II, 2.

Von mislichen Dingen und Unternehmungen.

73 Gu, stu, bliba lu; wer di drü Ding nit cha, muss nit zu Schaffhuse gu. - Kirchhofer, 110.

Gu für gehen, stu für stehen und lu für lassen ist eigenthümliche Ausdrucksweise der Schaffhauser und daher in ein Sprichwort übergegangen.

74 Hinter sich gehen ist besser, als unrecht vor sich gehen.

75 Hübsch langsam gegangen, ausgenommen beim Flöhefangn.

76 Ik lat em gan, säd' de oll Frau, un süll dat Kalv dregen. - Hoefer, 511b.

77 Je länger man geit1, je länger dau't En'n de Tene wei. (Hannover.) - Schambach, 38.

1) Auf der Erde lebt, je länger thun einem die Zähne wehe, d. h. je länger hat man des Lebens Noth und Ungemach zu ertragen. Wer todt ist, dem thut freilich kein Zahn mehr wehe.

78 Komm nicht zu oft zu mir gegangen, so hab' ich oft nach dir Verlangen! - Hertz, 40.

Inschrift an einer Wohnstube aus dem Jahre 1647.

79 Lange gehen machet müde Bein. - Petri, II, 431.

80 Lass es gehen, wie es gehet, es will doch gehen, wie es gehet.

81 Lass es gehen, wie es geht, es will doch seinen Gang haben. - Lehmann, II, 370, 20.

82 Lass gehen wie es geht, es will doch nicht anders gehen, als es gehet. - Heuseler, 393; Petri, II, 433.

Lat.: Mitte vadere sicut vadit, quia vult vadere sicut vadit.

83 Lass goh wie's goht, 's Schlecht geht vorbi wie's Guet. - Schweiz, I, 216, 136.

84 Lasst uns gehn, Zeit hat Ehr', sagt die gut Dirn', do ging sie zur Mettenzeit heim. - Hoefer, 245.

85 Lat gan, wo't geit, lat stan, wo't steit, sta du man fast, du olde Quast, dan sal't wol gan. - Bueren, 814.

86 Lat uns tausam gahn, seggt dei Schnick tum Badengänger. (Mecklenburg.)

87 Loat et di nit goan as dem Askenpuideler (Aschenputtel), dai hadde Soppe ghiäten un sin Miul ferbrand. (Hagen.) - Frommann, III, 259, 100.

[Spaltenumbruch] 28 Es gehet gemeinigklich vber die frömmsten.Henisch, 1436, 9; Petri, II, 246.

29 Es gehet wie es gehen soll, ohn das auff dem rechten weg nichts bleiben will.Henisch, 1436, 14.

30 Es gehet, wie es mag vnnd nicht, wie es wil.Tappius, 51a; Gruter, III, 31; Lehmann, II, 153, 104.

Lat.: Ut possumus, quando, ut volumus, non licet. (Terenz.) (Erasm., 786; Philippi, II, 238; Tappius, 51a.)

31 Es gehet wie es mag, wenn Krebs den Schlitten ziehen.

32 Es gehet, wie Gott will.Agricola I, 575; Petri, II, 247; Henisch, 1427, 53; Lehmann, II, 127, 118.

Holl.: Het gaat, zoo het God wil. ( Harrebomée, I, 243.)

Lat.: Omnia sic fiant ut vult divina voluntas. (Henisch, 1427, 54; Tappius, 51a.)

33 Es gehet zuweilen ausser gissen, wer's meint, zu han, der muss seiner missen (oder: der ist beschissen).Petri, II, 247.

34 Es geht alles in d' Halm (oder: in Herbst, ins Mess').

35 Es geht alles, wie's Beine hat.

36 Es geht, hat der Bettscheisser gesagt. (Rottenburg.)

37 Es geht heute besser, sagte der Arzt, da lag der Kranke im Sterben.

Ein ägyptisches Sprichwort heisst: Als sie fragten, wie es dem Kranken gehe, antwortete man: Sonst spie er auf die Erde, jetzt speit er auf die Brust. (Burckhardt, 509.) Von leidigen Tröstungen im allgemeinen, besonders solcher, wie sie häufig Aerzte zu geben pflegen. Der Zustand eines Kranken, der seinen Speichel nicht mehr auf den Boden werfen kann, was er früher vermochte, muss ein äusserst geschwächter sein; er kann sich nicht gebessert, er muss sich wesentlich verschlimmert haben.

38 Es geht, je länger, je schlechter.

39 Es geht jeder mit seinem Sacke zur Mühle.

40 Es geht nicht allezeit Ein Wind.

Unbeständigkeit.

41 Es geht nicht allezeit, wie man es wol meint.

42 Es geht nicht, dass man mit dem Arsche zuerst durch die Thür rennt.

43 Es geht nicht den ersten Ruck; treib' es, so geht's.

44 Es geht nicht immer, wie man will.

45 Es geht nicht, wenn man nicht salbt (schmiert).

46 Es geht nicht wie wir die Rechenpfennige legen.

47 Es geht, wenn mans selbst angreifft.Lehmann, 197, 6.

48 Es geht wie es kann (mag) und geht doch nicht recht.Kirchhofer, 242.

49 Es geht wie es mag (kann), wenn ein Schaf am pflug zeucht.Lehmann, 851, 20.

50 Es geht, wie man geht (steht).

Darum soll man auf den am dankbarsten sehen, der uns lehrt auf unsern Füssen stehen.

51 Es geht, wie man's versteht.

52 Es geht, wie's Gott gefällt.

Ziemlich, schlecht.

53 Es ginge besser, wenn man mehr ginge.

Seume sagt: „Alles würde besser gehen, wenn man mehr ginge. Man kann fast überall blos deswegen nicht auf die Beine kommen und auf den Beinen bleiben, weil man zu viel fährt.“ Es fehlt auch bei uns nicht an Leuten, welche die Ansicht theilen, die von den Indern der Küste Koromandel in dem Sprichwort niedergelegt ist: Gehen ist besser als Laufen, Sitzen besser als Stehen und Liegen das Allerbeste.

54 Es gohd so lang es mag, sagte der Narr am Kloster Muri, als er dem herrschaftlichen Wagen die Lonen1 ausgezogen hatte, wonach die Räder von der Achse sprangen und der Wagen stürzte. (Luzern.)

1) Lon, Loner, Lun, Lune = Lünse. (Stalder, II, 178.)

55 Es ist gut gegangen, bis auf selb Plätzlein, sagte der Kapuziner von Bremgarten, als er im Rausche in die Grinngrube gefallen war.Klosterspiegel, 74, 8.

56 Es muss gehen, sagt Blücher.

Als seine Krieger bei Belle-Alliance im Moraste wateten, sagte er: „Kinder, es heisst wol: Es geht nicht! Aber es muss gehen; ich habe Wellington Hülfe versprochen.“

[Spaltenumbruch] 57 Es muss gehn oder brechen.Franck, I, 50b; Kirchhofer, 153.

58 Et sall woel1 gaen, hadde dat Meaken auk sagt, doa hadd' et en Kind kriegen met einem Bein. (Büren.) – Honcamp; für Hagen: Frommann, II, 258, 92.

1) „Et sall woel“ in der Bedeutung: es wird schon.

59 Ett get nitt dervüör, we't dauen kann, hadde de Kärl sacht; da was he met der sanftnen Bükse intem Hamer gân.Woeste, 63, 18; Hoefer, 594.

60 Ga na Huus un gröt (grüsse) Möm (oder: un segg, dat du da west büst). (Holst.) – Schütze, I, 1.

Formel, womit man jemand ab- und von sich weist.

61 Ga'n mott't; wenn et nich will, lat ik 'ne Krücke machen, sagte das Mädchen, da hatte es ein Kind mit nur Einem Bein bekommen.

62 Geh und werd' ein Krämer, sagte der Henker zu seinem Knechte.

63 Geh vorsichtig, aber nicht sicher.

64 Gehe nicht viel in des Nachbars Haus, du trägst nur wenig Ehr' heraus.

65 Gehe von der Wand, so zustöstu den Hinder nicht.Petri, II, 327.

66 Gehe wohin du willst, du stirbst wie du sollst.

67 Gehen macht müde Beine.

Frz.: En cheminant l'on se lasse. (Leroux, II, 218.)

68 Gehet es nit zum ersten mal, so gehet es zum andern mal.Franck, II, 68a; Kirchhofer, 160.

69 Gehet es wohl, so gibt man Zoll.

70 Geht es nit, so muss man's anders angreifen.Eiselein, 215.

Lat.: Hac non successit, alia adgrediamur via. – Posterioribus melioribus. (Eiselein, 215.)

71 Geht's, so ist es gut, geht's nicht, so ist's auch gut.

72 Geit et gôd, so geit et gôd.Schütze, II, 2.

Von mislichen Dingen und Unternehmungen.

73 Gu, stu, bliba lu; wer di drü Ding nit cha, muss nit zu Schaffhuse gu.Kirchhofer, 110.

Gu für gehen, stu für stehen und lu für lassen ist eigenthümliche Ausdrucksweise der Schaffhauser und daher in ein Sprichwort übergegangen.

74 Hinter sich gehen ist besser, als unrecht vor sich gehen.

75 Hübsch langsam gegangen, ausgenommen beim Flöhefangn.

76 Ik lât em gân, säd' de oll Frû, un süll dat Kalv drêgen.Hoefer, 511b.

77 Je länger man geit1, je länger dau't En'n de Tene wei. (Hannover.) – Schambach, 38.

1) Auf der Erde lebt, je länger thun einem die Zähne wehe, d. h. je länger hat man des Lebens Noth und Ungemach zu ertragen. Wer todt ist, dem thut freilich kein Zahn mehr wehe.

78 Komm nicht zu oft zu mir gegangen, so hab' ich oft nach dir Verlangen!Hertz, 40.

Inschrift an einer Wohnstube aus dem Jahre 1647.

79 Lange gehen machet müde Bein.Petri, II, 431.

80 Lass es gehen, wie es gehet, es will doch gehen, wie es gehet.

81 Lass es gehen, wie es geht, es will doch seinen Gang haben.Lehmann, II, 370, 20.

82 Lass gehen wie es geht, es will doch nicht anders gehen, als es gehet.Heuseler, 393; Petri, II, 433.

Lat.: Mitte vadere sicut vadit, quia vult vadere sicut vadit.

83 Lass goh wie's goht, 's Schlecht geht vorbi wie's Guet.Schweiz, I, 216, 136.

84 Lasst uns gehn, Zeit hat Ehr', sagt die gut Dirn', do ging sie zur Mettenzeit heim.Hoefer, 245.

85 Lât gân, wo't geit, lât stân, wo't steit, stâ du man fast, du olde Quast, dan sal't wol gan.Bueren, 814.

86 Lat uns tausam gahn, seggt dêi Schnick tum Badengänger. (Mecklenburg.)

87 Loat et di nit goan as dem Askenpuideler (Aschenputtel), dai hadde Soppe ghiäten un sin Miul ferbrand. (Hagen.) – Frommann, III, 259, 100.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0740" n="[712]"/><cb n="1423"/>
28 Es gehet gemeinigklich vber die frömmsten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1436, 9; Petri, II, 246.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Es gehet wie es gehen soll, ohn das auff dem rechten weg nichts bleiben will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1436, 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Es gehet, wie es mag vnnd nicht, wie es wil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 51<hi rendition="#sup">a</hi>; Gruter, III, 31; Lehmann, II, 153, 104.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ut possumus, quando, ut volumus, non licet. (<hi rendition="#i">Terenz.</hi>) (<hi rendition="#i">Erasm., 786; Philippi, II, 238; Tappius, 51<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Es gehet wie es mag, wenn Krebs den Schlitten ziehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Es gehet, wie Gott will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 575; Petri, II, 247; Henisch, 1427, 53; Lehmann, II, 127, 118.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het gaat, zoo het God wil. ( <hi rendition="#i">Harrebomée, I, 243.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Omnia sic fiant ut vult divina voluntas. (<hi rendition="#i">Henisch, 1427, 54; Tappius, 51<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Es gehet zuweilen ausser gissen, wer's meint, zu han, der muss seiner missen (oder: der ist beschissen).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 247.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Es geht alles in d' Halm (oder: in Herbst, ins Mess').</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Es geht alles, wie's Beine hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Es geht, hat der Bettscheisser gesagt.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Es geht heute besser, sagte der Arzt, da lag der Kranke im Sterben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein ägyptisches Sprichwort heisst: Als sie fragten, wie es dem Kranken gehe, antwortete man: Sonst spie er auf die Erde, jetzt speit er auf die Brust. (<hi rendition="#i">Burckhardt, 509.</hi>) Von leidigen Tröstungen im allgemeinen, besonders solcher, wie sie häufig Aerzte zu geben pflegen. Der Zustand eines Kranken, der seinen Speichel nicht mehr auf den Boden werfen kann, was er früher vermochte, muss ein äusserst geschwächter sein; er kann sich nicht gebessert, er muss sich wesentlich verschlimmert haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Es geht, je länger, je schlechter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Es geht jeder mit seinem Sacke zur Mühle.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Es geht nicht allezeit Ein Wind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Unbeständigkeit.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Es geht nicht allezeit, wie man es wol meint.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Es geht nicht, dass man mit dem Arsche zuerst durch die Thür rennt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Es geht nicht den ersten Ruck; treib' es, so geht's.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Es geht nicht immer, wie man will.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Es geht nicht, wenn man nicht salbt (schmiert).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">46 Es geht nicht wie wir die Rechenpfennige legen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Es geht, wenn mans selbst angreifft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 197, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Es geht wie es kann (mag) und geht doch nicht recht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 242.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Es geht wie es mag (kann), wenn ein Schaf am pflug zeucht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 851, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">50 Es geht, wie man geht (steht).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Darum soll man auf den am dankbarsten sehen, der uns lehrt auf unsern Füssen stehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">51 Es geht, wie man's versteht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">52 Es geht, wie's Gott gefällt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ziemlich, schlecht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Es ginge besser, wenn man mehr ginge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Seume</hi> sagt: &#x201E;Alles würde besser gehen, wenn man mehr ginge. Man kann fast überall blos deswegen nicht auf die Beine kommen und auf den Beinen bleiben, weil man zu viel fährt.&#x201C; Es fehlt auch bei uns nicht an Leuten, welche die Ansicht theilen, die von den Indern der Küste Koromandel in dem Sprichwort niedergelegt ist: Gehen ist besser als Laufen, Sitzen besser als Stehen und Liegen das Allerbeste.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Es gohd so lang es mag, sagte der Narr am Kloster Muri, als er dem herrschaftlichen Wagen die Lonen<hi rendition="#sup">1</hi> ausgezogen hatte, wonach die Räder von der Achse sprangen und der Wagen stürzte.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Lon, Loner, Lun, Lune = Lünse. (<hi rendition="#i">Stalder, II, 178.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Es ist gut gegangen, bis auf selb Plätzlein, sagte der Kapuziner von Bremgarten, als er im Rausche in die Grinngrube gefallen war.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 74, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">56 Es muss gehen, sagt Blücher.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Als seine Krieger bei Belle-Alliance im Moraste wateten, sagte er: &#x201E;Kinder, es heisst wol: Es geht nicht! Aber es muss gehen; ich habe Wellington Hülfe versprochen.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1424"/>
57 Es muss gehn oder brechen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 50<hi rendition="#sup">b</hi>; Kirchhofer, 153.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Et sall woel<hi rendition="#sup">1</hi> gaen, hadde dat Meaken auk sagt, doa hadd' et en Kind kriegen met einem Bein.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Honcamp;</hi> für Hagen: <hi rendition="#i">Frommann, II, 258, 92.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) &#x201E;Et sall woel&#x201C; in der Bedeutung: es wird schon.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Ett get nitt dervüör, we't dauen kann, hadde de Kärl sacht; da was he met der sanftnen Bükse intem Hamer gân.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 63, 18; Hoefer, 594.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Ga na Huus un gröt (grüsse) Möm (oder: un segg, dat du da west büst).</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, I, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Formel, womit man jemand ab- und von sich weist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Ga'n mott't; wenn et nich will, lat ik 'ne Krücke machen, sagte das Mädchen, da hatte es ein Kind mit nur Einem Bein bekommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">62 Geh und werd' ein Krämer, sagte der Henker zu seinem Knechte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">63 Geh vorsichtig, aber nicht sicher.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">64 Gehe nicht viel in des Nachbars Haus, du trägst nur wenig Ehr' heraus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 Gehe von der Wand, so zustöstu den Hinder nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 327.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">66 Gehe wohin du willst, du stirbst wie du sollst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">67 Gehen macht müde Beine.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: En cheminant l'on se lasse. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 218.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Gehet es nit zum ersten mal, so gehet es zum andern mal.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 68<hi rendition="#sup">a</hi>; Kirchhofer, 160.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">69 Gehet es wohl, so gibt man Zoll.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">70 Geht es nit, so muss man's anders angreifen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 215.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Hac non successit, alia adgrediamur via. &#x2013; Posterioribus melioribus. (<hi rendition="#i">Eiselein, 215.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">71 Geht's, so ist es gut, geht's nicht, so ist's auch gut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">72 Geit et gôd, so geit et gôd.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, II, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von mislichen Dingen und Unternehmungen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Gu, stu, bliba lu; wer di drü Ding nit cha, muss nit zu Schaffhuse gu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 110.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Gu</hi> für gehen, <hi rendition="#i">stu</hi> für stehen und <hi rendition="#i">lu</hi> für lassen ist eigenthümliche Ausdrucksweise der Schaffhauser und daher in ein Sprichwort übergegangen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">74 Hinter sich gehen ist besser, als unrecht vor sich gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">75 Hübsch langsam gegangen, ausgenommen beim Flöhefangn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">76 Ik lât em gân, säd' de oll Frû, un süll dat Kalv drêgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 511<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">77 Je länger man geit<hi rendition="#sup">1</hi>, je länger dau't En'n de Tene wei.</hi> (<hi rendition="#i">Hannover.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, 38.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Auf der Erde lebt, je länger thun einem die Zähne wehe, d. h. je länger hat man des Lebens Noth und Ungemach zu ertragen. Wer todt ist, dem thut freilich kein Zahn mehr wehe.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">78 Komm nicht zu oft zu mir gegangen, so hab' ich oft nach dir Verlangen!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hertz, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Inschrift an einer Wohnstube aus dem Jahre 1647.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">79 Lange gehen machet müde Bein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 431.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">80 Lass es gehen, wie es gehet, es will doch gehen, wie es gehet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">81 Lass es gehen, wie es geht, es will doch seinen Gang haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 370, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">82 Lass gehen wie es geht, es will doch nicht anders gehen, als es gehet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Heuseler, 393; Petri, II, 433.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mitte vadere sicut vadit, quia vult vadere sicut vadit.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">83 Lass goh wie's goht, 's Schlecht geht vorbi wie's Guet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz, I, 216, 136.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">84 Lasst uns gehn, Zeit hat Ehr', sagt die gut Dirn', do ging sie zur Mettenzeit heim.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 245.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">85 Lât gân, wo't geit, lât stân, wo't steit, stâ du man fast, du olde Quast, dan sal't wol gan.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 814.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">86 Lat uns tausam gahn, seggt dêi Schnick tum Badengänger.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">87 Loat et di nit goan as dem Askenpuideler (Aschenputtel), dai hadde Soppe ghiäten un sin Miul ferbrand.</hi> (<hi rendition="#i">Hagen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 259, 100.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[712]/0740] 28 Es gehet gemeinigklich vber die frömmsten. – Henisch, 1436, 9; Petri, II, 246. 29 Es gehet wie es gehen soll, ohn das auff dem rechten weg nichts bleiben will. – Henisch, 1436, 14. 30 Es gehet, wie es mag vnnd nicht, wie es wil. – Tappius, 51a; Gruter, III, 31; Lehmann, II, 153, 104. Lat.: Ut possumus, quando, ut volumus, non licet. (Terenz.) (Erasm., 786; Philippi, II, 238; Tappius, 51a.) 31 Es gehet wie es mag, wenn Krebs den Schlitten ziehen. 32 Es gehet, wie Gott will. – Agricola I, 575; Petri, II, 247; Henisch, 1427, 53; Lehmann, II, 127, 118. Holl.: Het gaat, zoo het God wil. ( Harrebomée, I, 243.) Lat.: Omnia sic fiant ut vult divina voluntas. (Henisch, 1427, 54; Tappius, 51a.) 33 Es gehet zuweilen ausser gissen, wer's meint, zu han, der muss seiner missen (oder: der ist beschissen). – Petri, II, 247. 34 Es geht alles in d' Halm (oder: in Herbst, ins Mess'). 35 Es geht alles, wie's Beine hat. 36 Es geht, hat der Bettscheisser gesagt. (Rottenburg.) 37 Es geht heute besser, sagte der Arzt, da lag der Kranke im Sterben. Ein ägyptisches Sprichwort heisst: Als sie fragten, wie es dem Kranken gehe, antwortete man: Sonst spie er auf die Erde, jetzt speit er auf die Brust. (Burckhardt, 509.) Von leidigen Tröstungen im allgemeinen, besonders solcher, wie sie häufig Aerzte zu geben pflegen. Der Zustand eines Kranken, der seinen Speichel nicht mehr auf den Boden werfen kann, was er früher vermochte, muss ein äusserst geschwächter sein; er kann sich nicht gebessert, er muss sich wesentlich verschlimmert haben. 38 Es geht, je länger, je schlechter. 39 Es geht jeder mit seinem Sacke zur Mühle. 40 Es geht nicht allezeit Ein Wind. Unbeständigkeit. 41 Es geht nicht allezeit, wie man es wol meint. 42 Es geht nicht, dass man mit dem Arsche zuerst durch die Thür rennt. 43 Es geht nicht den ersten Ruck; treib' es, so geht's. 44 Es geht nicht immer, wie man will. 45 Es geht nicht, wenn man nicht salbt (schmiert). 46 Es geht nicht wie wir die Rechenpfennige legen. 47 Es geht, wenn mans selbst angreifft. – Lehmann, 197, 6. 48 Es geht wie es kann (mag) und geht doch nicht recht. – Kirchhofer, 242. 49 Es geht wie es mag (kann), wenn ein Schaf am pflug zeucht. – Lehmann, 851, 20. 50 Es geht, wie man geht (steht). Darum soll man auf den am dankbarsten sehen, der uns lehrt auf unsern Füssen stehen. 51 Es geht, wie man's versteht. 52 Es geht, wie's Gott gefällt. Ziemlich, schlecht. 53 Es ginge besser, wenn man mehr ginge. Seume sagt: „Alles würde besser gehen, wenn man mehr ginge. Man kann fast überall blos deswegen nicht auf die Beine kommen und auf den Beinen bleiben, weil man zu viel fährt.“ Es fehlt auch bei uns nicht an Leuten, welche die Ansicht theilen, die von den Indern der Küste Koromandel in dem Sprichwort niedergelegt ist: Gehen ist besser als Laufen, Sitzen besser als Stehen und Liegen das Allerbeste. 54 Es gohd so lang es mag, sagte der Narr am Kloster Muri, als er dem herrschaftlichen Wagen die Lonen1 ausgezogen hatte, wonach die Räder von der Achse sprangen und der Wagen stürzte. (Luzern.) 1) Lon, Loner, Lun, Lune = Lünse. (Stalder, II, 178.) 55 Es ist gut gegangen, bis auf selb Plätzlein, sagte der Kapuziner von Bremgarten, als er im Rausche in die Grinngrube gefallen war. – Klosterspiegel, 74, 8. 56 Es muss gehen, sagt Blücher. Als seine Krieger bei Belle-Alliance im Moraste wateten, sagte er: „Kinder, es heisst wol: Es geht nicht! Aber es muss gehen; ich habe Wellington Hülfe versprochen.“ 57 Es muss gehn oder brechen. – Franck, I, 50b; Kirchhofer, 153. 58 Et sall woel1 gaen, hadde dat Meaken auk sagt, doa hadd' et en Kind kriegen met einem Bein. (Büren.) – Honcamp; für Hagen: Frommann, II, 258, 92. 1) „Et sall woel“ in der Bedeutung: es wird schon. 59 Ett get nitt dervüör, we't dauen kann, hadde de Kärl sacht; da was he met der sanftnen Bükse intem Hamer gân. – Woeste, 63, 18; Hoefer, 594. 60 Ga na Huus un gröt (grüsse) Möm (oder: un segg, dat du da west büst). (Holst.) – Schütze, I, 1. Formel, womit man jemand ab- und von sich weist. 61 Ga'n mott't; wenn et nich will, lat ik 'ne Krücke machen, sagte das Mädchen, da hatte es ein Kind mit nur Einem Bein bekommen. 62 Geh und werd' ein Krämer, sagte der Henker zu seinem Knechte. 63 Geh vorsichtig, aber nicht sicher. 64 Gehe nicht viel in des Nachbars Haus, du trägst nur wenig Ehr' heraus. 65 Gehe von der Wand, so zustöstu den Hinder nicht. – Petri, II, 327. 66 Gehe wohin du willst, du stirbst wie du sollst. 67 Gehen macht müde Beine. Frz.: En cheminant l'on se lasse. (Leroux, II, 218.) 68 Gehet es nit zum ersten mal, so gehet es zum andern mal. – Franck, II, 68a; Kirchhofer, 160. 69 Gehet es wohl, so gibt man Zoll. 70 Geht es nit, so muss man's anders angreifen. – Eiselein, 215. Lat.: Hac non successit, alia adgrediamur via. – Posterioribus melioribus. (Eiselein, 215.) 71 Geht's, so ist es gut, geht's nicht, so ist's auch gut. 72 Geit et gôd, so geit et gôd. – Schütze, II, 2. Von mislichen Dingen und Unternehmungen. 73 Gu, stu, bliba lu; wer di drü Ding nit cha, muss nit zu Schaffhuse gu. – Kirchhofer, 110. Gu für gehen, stu für stehen und lu für lassen ist eigenthümliche Ausdrucksweise der Schaffhauser und daher in ein Sprichwort übergegangen. 74 Hinter sich gehen ist besser, als unrecht vor sich gehen. 75 Hübsch langsam gegangen, ausgenommen beim Flöhefangn. 76 Ik lât em gân, säd' de oll Frû, un süll dat Kalv drêgen. – Hoefer, 511b. 77 Je länger man geit1, je länger dau't En'n de Tene wei. (Hannover.) – Schambach, 38. 1) Auf der Erde lebt, je länger thun einem die Zähne wehe, d. h. je länger hat man des Lebens Noth und Ungemach zu ertragen. Wer todt ist, dem thut freilich kein Zahn mehr wehe. 78 Komm nicht zu oft zu mir gegangen, so hab' ich oft nach dir Verlangen! – Hertz, 40. Inschrift an einer Wohnstube aus dem Jahre 1647. 79 Lange gehen machet müde Bein. – Petri, II, 431. 80 Lass es gehen, wie es gehet, es will doch gehen, wie es gehet. 81 Lass es gehen, wie es geht, es will doch seinen Gang haben. – Lehmann, II, 370, 20. 82 Lass gehen wie es geht, es will doch nicht anders gehen, als es gehet. – Heuseler, 393; Petri, II, 433. Lat.: Mitte vadere sicut vadit, quia vult vadere sicut vadit. 83 Lass goh wie's goht, 's Schlecht geht vorbi wie's Guet. – Schweiz, I, 216, 136. 84 Lasst uns gehn, Zeit hat Ehr', sagt die gut Dirn', do ging sie zur Mettenzeit heim. – Hoefer, 245. 85 Lât gân, wo't geit, lât stân, wo't steit, stâ du man fast, du olde Quast, dan sal't wol gan. – Bueren, 814. 86 Lat uns tausam gahn, seggt dêi Schnick tum Badengänger. (Mecklenburg.) 87 Loat et di nit goan as dem Askenpuideler (Aschenputtel), dai hadde Soppe ghiäten un sin Miul ferbrand. (Hagen.) – Frommann, III, 259, 100.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/740
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [712]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/740>, abgerufen am 14.05.2024.