Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

904 Men kan den grötsten Hund beschämen. - Schambach, II, 75.

Selbst den Unverschämten, wie hoch auch sein Rang, kann man unter Umständen empfindlich blossstellen.

905 Met unwellige Hongen ess net god Hase fange. (Bedburg.)

906 Mit alten Hunden ist am besten jagen (ist die sicherste Jagd). - Hollenberg, II, 83; Eiselein, 326; Simrock, 4984.

Der erfahrene Mann ist in schwierigen Fällen besser zu gebrauchen, als ein Jüngling, der, wenn er auch die erforderlichen Kenntnisse besitzt, doch davon noch keine Anwendung gemacht hat.

Frz.: Il n'est chasse que de vieux chiens. (Bovill, III, 117; Cahier, 304 u. 1814; Leroux, I, 108; II, 58; Bohn I, 24; Starschedel, 101; Lendroy, 413.)

Holl.: Met oude honden jaagt men 't best. (Harrebomee, I, 321.)

Lat.: Optima veterum canum venatio. (Bovill, III, 117.)

907 Mit bösen (grossen) Hunden muss man sich nicht necken.

Holl.: Groote (kwade) honden is kwaad sarren. (Harrebomee, I, 318.)

908 Mit den Hunden, mit denen man läuft, muss man auch bellen.

909 Mit faulen (vnwilligen) Hunden ist böss jagen. - Petri, II, 476.

910 Mit gezwungenen Hunden ist nicht gut (ist übel) jagen. - Blum, 208.

Holl.: Met onwillige honden is kwaad hazen vangen. (Harrebomee, I, 321; Bohn I, 334.)

911 Mit guten Hunden ist gut jagen.

Frz.: Pour faire bien aller les affaires, il faut se servir des gens habiles et de bonne volonte. (Starschedel, 410.)

912 Mit Hunden fangt man Hasen, mit loben die narren, mit Gelt die Frawen. - Lehmann, 489, 22; Eiselein, 431; Sailer, 93; Simrock, 6563.

913 Mit Hunden kein Gast, mit Kindern keine Gästin. (Lit.)

914 Mit jungen Hunden ist bös Hasen jagen. - Gaal, 928.

915 Mit jungen Hunden und Bären ist bös spielen.

Dän.: Ilt er rakke at leege med biörne-hvolpe. (Prov. dan., 72.)

916 Mit lustigen (begierigen, willigen) Hunden ist gut jagen.

Lat.: Volentem bovem agito. (Seybold, 652.)

917 Mit schlafenden Hunden erjagt man keinen Hirsch. - Eiselein, 333; Körte2, 3767.

Mhd.: Ez wirt vil selten hirz erjeit mit slafendem hunde. (Wigalois.) (Zingerle, 75.)

918 Mit vil hunden ist sich böss zu beissen. - Franck, II, 100b.

919 Mit vnwilligen Hunden fängt man nichts. - Lehmann, II, 406, 89; Körte, 3032.

920 Mit vnwilligen hunden ist nit gut (ist böss) jagen. - Franck, II, 86b; Tappius, 116a; Lehmann, 123, 30 u. 397, 16; Lehmann, II, 406, 88.

Wenn man Leute zu einer Unternehmung zwingt, so erreicht man selten seinen Zweck. "Es ist nicht allzeit gut, mit vnwilligen Hunden zu jagen." (Herberger, II, 469.)

Frz.: La chasse va mal, quand il faut y porter les chiens.

Holl.: Mit onwillighen honden is quaet jaghen. (Tunn., 18, 6; Harrebomee, I, 321.)

Lat.: Impromptis canibus nil venator capit ullus. (Fallersleben, 511.) - Invitis canibus venari haud facile est. (Erasm., 408; Tappius, 115b; Philippi, I, 209.)

921 Mit willigen (begierigen) Hunden fahet man bald. - Egenolff, 301b; Schottel, 1122a; Blum, 209; Parömiakon, 2252.

Wer mit Lust dient, dient unter übrigens gleichen Umständen allezeit besser und getreuer als der, den man mit Gewalt erst zu allem, was er thun soll, nöthigen muss.

922 Mötn Hund, mötn Hund, he hett en Schinken im Mund.

923 Muss man den Hund zum Jagen tragen, so wird man nicht viel erjagen (oder: so gibt's eine schlechte Hetze). - Parömiakon, 2253.

924 'N blöde Hund frett sick nich fett. (Ostfries.) - Hauskalender, IV.

925 'N blöen Hund ward ni fett. (Oldenburg.) - Firmenich, III, 13, 14; für Jever: Frommann, III, 39, 48.

[Spaltenumbruch] 926 'N klenst'n Hund'na hengt mer di grässt'n Prüg'l ou. (Franken.) - Frommann, VI, 317, 189.

927 'N oll'n Hund blaff'n lern, holt swaor. (Altmark.) - Danneil, 277.

928 Nicht jeder Hund beisst, der bellt.

Frz.: Chacun chien qui aboye ne mort pas. (Leroux, I, 107.)

929 Nicht jeder Hund treibt den Dachs (Fuchs) aus seiner Höhle.

930 Nichtswertige Hund, so man sie anrührt, bellen vnd beissen. - Lehmann, 591, 37.

931 Nimbt man den Hund beym Schwantz, so murrt er oder beisst. - Lehmann, 938. 26.

932 Nöd an ieda Hund hoast Brandl. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 80.

Unter verschiedenen Benennungen, in verschiedener Gestaltung tritt oft derselbe Gegenstand, der nämliche Fall auf. Brandl ist ursprünglich ein Name rother Hunde.

933 Nur ein toller Hund kann dich beissen, sagte der Mann, als seine Frau klagte, dass der Hund, der sie gebissen, wol toll gewesen sein möge.

934 Nur Hunde und Franzosen gehen, wenn sie gegessen haben (oder: wenn sie satt sind).

935 Ob mich ein Hund oder eine Hündin beisst, der Wundarzt fordert nicht weniger. - Körte, 3018a.

Frz.: Autant vaut bien battu, que mal battu. - Autant vaut etre mordu d'un chien que d'une chienne. (Bohn, I, 7.)

Holl.: Of men van den hond of de kat gebeten wordt, is het zelfde. (Harrebomee, I, 321.)

936 Obschon der Hund in die Ketten beist, so würd er doch nicht ledig. - Lehmann, 398, 34.

937 Offt wann die Hund meinen, sie haben den Fuchs beym Fell, so haben sie ein Maul voll Haar. - Lehmann, 225, 16.

938 Oft fressen die Hunde den Jäger auf.

Dän.: Hund aed tit jaegeren op. (Prov. dan., 311.)

939 Oft nimmt der dritte Hund das Bein, worüber zwei uneinig sein (sind). - Gaal, 922.

Gilt von den meisten streitenden Parteien, die eine dritte Macht auseinanderbringt, es seien Nachbarn, Gemeinden oder Völker; besonders haben es aber alle kleinen kriegführenden Mächte zu ihrem grossen Nachtheil erfahren.

940 Ole Hünn' sünt quad bänsk to makn. - Eichwald, 833.

941 Olen Hunden ist quad bläken to lehren. (Bremen.) - Köster, 254.

942 Oll Hunn reid'n upp'n Aors. (Altmark.) - Danneil, 278.

943 Op vele Hund' öss de Has dodt. - Frischbier2, 1734.

944 Ous dem Hangd macht em niche Bafleisch. - Schuster, 139.

945 Rasende Hund lauffen nicht weit. - Lehmann, 398, 19.

Die sehr wüthen und toben, leben nicht lange; ein Wüthrich oder Tyrann wird nicht alt.

946 Räudige Hunde haben zähes Leben. - Altmann VI, 410.

947 'S isch nüt, wenn me-ne Hung muess uff d' Jagd trage. (Solothurn.) - Schild, 63, 83.

948 Sage zum Hunde: kusche, so hält er die Gusche.

949 Sainjd em den Hangd mät dem Schtocheise geschlon hat, huot en nemi gärn. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 167b.

950 Schätze den Hund nicht nach den Haaren, sondern nach den Zähnen. - Simrock, 5007.

Dän.: Man skal ikke agte hunden efter haarene. (Bohn I, 389; Prov, dan., 313.)

951 Schlafende Hunde beissen nicht. - Winckler, XX, 56.

Holl.: Slapende honden bijten niet. (Harrebomee, I, 322.)

952 Schlaffende Hunde sol mann nit auffwecken. - Franck, I, 79b; II, 41b u. 72b; Egenolff, 65b u. 338; Petri, II, 529; Gruter, I, 64; Lehmann, 397, 13; Eiselein, 333; Blum, 144; Sailer, 58; Körte, 3039; Simrock, 5030.

"Herr, thut kein schlaffenden Hund auffwecken." (Hans Sachs, III, XLII, 1.) Ist doch der Mensch oft

[Spaltenumbruch]

904 Men kan den grötsten Hund beschämen.Schambach, II, 75.

Selbst den Unverschämten, wie hoch auch sein Rang, kann man unter Umständen empfindlich blossstellen.

905 Met unwellige Hongen ess net god Hase fange. (Bedburg.)

906 Mit alten Hunden ist am besten jagen (ist die sicherste Jagd).Hollenberg, II, 83; Eiselein, 326; Simrock, 4984.

Der erfahrene Mann ist in schwierigen Fällen besser zu gebrauchen, als ein Jüngling, der, wenn er auch die erforderlichen Kenntnisse besitzt, doch davon noch keine Anwendung gemacht hat.

Frz.: Il n'est chasse que de vieux chiens. (Bovill, III, 117; Cahier, 304 u. 1814; Leroux, I, 108; II, 58; Bohn I, 24; Starschedel, 101; Lendroy, 413.)

Holl.: Met oude honden jaagt men 't best. (Harrebomée, I, 321.)

Lat.: Optima veterum canum venatio. (Bovill, III, 117.)

907 Mit bösen (grossen) Hunden muss man sich nicht necken.

Holl.: Groote (kwade) honden is kwaad sarren. (Harrebomée, I, 318.)

908 Mit den Hunden, mit denen man läuft, muss man auch bellen.

909 Mit faulen (vnwilligen) Hunden ist böss jagen.Petri, II, 476.

910 Mit gezwungenen Hunden ist nicht gut (ist übel) jagen.Blum, 208.

Holl.: Met onwillige honden is kwaad hazen vangen. (Harrebomée, I, 321; Bohn I, 334.)

911 Mit guten Hunden ist gut jagen.

Frz.: Pour faire bien aller les affaires, il faut se servir des gens habiles et de bonne volonté. (Starschedel, 410.)

912 Mit Hunden fangt man Hasen, mit loben die narren, mit Gelt die Frawen.Lehmann, 489, 22; Eiselein, 431; Sailer, 93; Simrock, 6563.

913 Mit Hunden kein Gast, mit Kindern keine Gästin. (Lit.)

914 Mit jungen Hunden ist bös Hasen jagen.Gaal, 928.

915 Mit jungen Hunden und Bären ist bös spielen.

Dän.: Ilt er rakke at leege med biørne-hvolpe. (Prov. dan., 72.)

916 Mit lustigen (begierigen, willigen) Hunden ist gut jagen.

Lat.: Volentem bovem agito. (Seybold, 652.)

917 Mit schlafenden Hunden erjagt man keinen Hirsch.Eiselein, 333; Körte2, 3767.

Mhd.: Ez wirt vil selten hirz erjeit mit slâfendem hunde. (Wigalois.) (Zingerle, 75.)

918 Mit vil hunden ist sich böss zu beissen.Franck, II, 100b.

919 Mit vnwilligen Hunden fängt man nichts.Lehmann, II, 406, 89; Körte, 3032.

920 Mit vnwilligen hunden ist nit gut (ist böss) jagen.Franck, II, 86b; Tappius, 116a; Lehmann, 123, 30 u. 397, 16; Lehmann, II, 406, 88.

Wenn man Leute zu einer Unternehmung zwingt, so erreicht man selten seinen Zweck. „Es ist nicht allzeit gut, mit vnwilligen Hunden zu jagen.“ (Herberger, II, 469.)

Frz.: La chasse va mal, quand il faut y porter les chiens.

Holl.: Mit onwillighen honden is quaet jaghen. (Tunn., 18, 6; Harrebomée, I, 321.)

Lat.: Impromptis canibus nil venator capit ullus. (Fallersleben, 511.) – Invitis canibus venari haud facile est. (Erasm., 408; Tappius, 115b; Philippi, I, 209.)

921 Mit willigen (begierigen) Hunden fahet man bald.Egenolff, 301b; Schottel, 1122a; Blum, 209; Parömiakon, 2252.

Wer mit Lust dient, dient unter übrigens gleichen Umständen allezeit besser und getreuer als der, den man mit Gewalt erst zu allem, was er thun soll, nöthigen muss.

922 Mötn Hund, mötn Hund, he hett en Schinken im Mund.

923 Muss man den Hund zum Jagen tragen, so wird man nicht viel erjagen (oder: so gibt's eine schlechte Hetze).Parömiakon, 2253.

924 'N blöde Hund frett sick nich fett. (Ostfries.) – Hauskalender, IV.

925 'N blöen Hund ward ni fett. (Oldenburg.) – Firmenich, III, 13, 14; für Jever: Frommann, III, 39, 48.

[Spaltenumbruch] 926 'N klenst'n Hund'na hengt mer di grässt'n Prüg'l ou. (Franken.) – Frommann, VI, 317, 189.

927 'N oll'n Hund blaff'n lêrn, hôlt swaor. (Altmark.) – Danneil, 277.

928 Nicht jeder Hund beisst, der bellt.

Frz.: Chacun chien qui aboye ne mort pas. (Leroux, I, 107.)

929 Nicht jeder Hund treibt den Dachs (Fuchs) aus seiner Höhle.

930 Nichtswertige Hund, so man sie anrührt, bellen vnd beissen.Lehmann, 591, 37.

931 Nimbt man den Hund beym Schwantz, so murrt er oder beisst.Lehmann, 938. 26.

932 Nöd an ieda Hund hoast Brandl. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 80.

Unter verschiedenen Benennungen, in verschiedener Gestaltung tritt oft derselbe Gegenstand, der nämliche Fall auf. Brandl ist ursprünglich ein Name rother Hunde.

933 Nur ein toller Hund kann dich beissen, sagte der Mann, als seine Frau klagte, dass der Hund, der sie gebissen, wol toll gewesen sein möge.

934 Nur Hunde und Franzosen gehen, wenn sie gegessen haben (oder: wenn sie satt sind).

935 Ob mich ein Hund oder eine Hündin beisst, der Wundarzt fordert nicht weniger.Körte, 3018a.

Frz.: Autant vaut bien battu, que mal battu. – Autant vaut être mordu d'un chien que d'une chienne. (Bohn, I, 7.)

Holl.: Of men van den hond of de kat gebeten wordt, is het zelfde. (Harrebomée, I, 321.)

936 Obschon der Hund in die Ketten beist, so würd er doch nicht ledig.Lehmann, 398, 34.

937 Offt wann die Hund meinen, sie haben den Fuchs beym Fell, so haben sie ein Maul voll Haar.Lehmann, 225, 16.

938 Oft fressen die Hunde den Jäger auf.

Dän.: Hund æd tit jægeren op. (Prov. dan., 311.)

939 Oft nimmt der dritte Hund das Bein, worüber zwei uneinig sein (sind).Gaal, 922.

Gilt von den meisten streitenden Parteien, die eine dritte Macht auseinanderbringt, es seien Nachbarn, Gemeinden oder Völker; besonders haben es aber alle kleinen kriegführenden Mächte zu ihrem grossen Nachtheil erfahren.

940 Ole Hünn' sünt quad bänsk to makn.Eichwald, 833.

941 Olen Hunden ist quad bläken to lehren. (Bremen.) – Köster, 254.

942 Oll Hunn rîd'n upp'n Aors. (Altmark.) – Danneil, 278.

943 Op vêle Hund' öss de Hâs dodt.Frischbier2, 1734.

944 Ous dem Hangd mâcht em niche Bâflîsch.Schuster, 139.

945 Rasende Hund lauffen nicht weit.Lehmann, 398, 19.

Die sehr wüthen und toben, leben nicht lange; ein Wüthrich oder Tyrann wird nicht alt.

946 Räudige Hunde haben zähes Leben.Altmann VI, 410.

947 'S isch nüt, wenn me-ne Hung muess uff d' Jagd trage. (Solothurn.) – Schild, 63, 83.

948 Sage zum Hunde: kusche, so hält er die Gusche.

949 Sâinjd em den Hangd mät dem Schtocheise geschlôn hat, huot en nemi gärn. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 167b.

950 Schätze den Hund nicht nach den Haaren, sondern nach den Zähnen.Simrock, 5007.

Dän.: Man skal ikke agte hunden efter haarene. (Bohn I, 389; Prov, dan., 313.)

951 Schlafende Hunde beissen nicht.Winckler, XX, 56.

Holl.: Slapende honden bijten niet. (Harrebomée, I, 322.)

952 Schlaffende Hunde sol mann nit auffwecken.Franck, I, 79b; II, 41b u. 72b; Egenolff, 65b u. 338; Petri, II, 529; Gruter, I, 64; Lehmann, 397, 13; Eiselein, 333; Blum, 144; Sailer, 58; Körte, 3039; Simrock, 5030.

„Herr, thut kein schlaffenden Hund auffwecken.“ (Hans Sachs, III, XLII, 1.) Ist doch der Mensch oft

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0435" n="[429]"/>
          <cb n="857"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">904 Men kan den grötsten Hund beschämen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 75.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Selbst den Unverschämten, wie hoch auch sein Rang, kann man unter Umständen empfindlich blossstellen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">905 Met unwellige Hongen ess net god Hase fange.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">906 Mit alten Hunden ist am besten jagen (ist die sicherste Jagd).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hollenberg, II, 83; Eiselein, 326; Simrock, 4984.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der erfahrene Mann ist in schwierigen Fällen besser zu gebrauchen, als ein Jüngling, der, wenn er auch die erforderlichen Kenntnisse besitzt, doch davon noch keine Anwendung gemacht hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'est chasse que de vieux chiens. (<hi rendition="#i">Bovill, III, 117; Cahier, 304 u. 1814; Leroux, I, 108; II, 58; Bohn I, 24; Starschedel, 101; Lendroy, 413.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Met oude honden jaagt men 't best. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 321.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Optima veterum canum venatio. (<hi rendition="#i">Bovill, III, 117.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">907 Mit bösen (grossen) Hunden muss man sich nicht necken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Groote (kwade) honden is kwaad sarren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 318.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">908 Mit den Hunden, mit denen man läuft, muss man auch bellen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">909 Mit faulen (vnwilligen) Hunden ist böss jagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 476.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">910 Mit gezwungenen Hunden ist nicht gut (ist übel) jagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blum, 208.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Met onwillige honden is kwaad hazen vangen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 321; Bohn I, 334.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">911 Mit guten Hunden ist gut jagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Pour faire bien aller les affaires, il faut se servir des gens habiles et de bonne volonté. (<hi rendition="#i">Starschedel, 410.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">912 Mit Hunden fangt man Hasen, mit loben die narren, mit Gelt die Frawen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 489, 22; Eiselein, 431; Sailer, 93; Simrock, 6563.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">913 Mit Hunden kein Gast, mit Kindern keine Gästin.</hi> (<hi rendition="#i">Lit.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">914 Mit jungen Hunden ist bös Hasen jagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 928.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">915 Mit jungen Hunden und Bären ist bös spielen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Ilt er rakke at leege med biørne-hvolpe. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 72.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">916 Mit lustigen (begierigen, willigen) Hunden ist gut jagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Volentem bovem agito. (<hi rendition="#i">Seybold, 652.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">917 Mit schlafenden Hunden erjagt man keinen Hirsch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 333; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 3767.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Ez wirt vil selten hirz erjeit mit slâfendem hunde. (<hi rendition="#i">Wigalois.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 75.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">918 Mit vil hunden ist sich böss zu beissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 100<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">919 Mit vnwilligen Hunden fängt man nichts.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 406, 89; Körte, 3032.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">920 Mit vnwilligen hunden ist nit gut (ist böss) jagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 86<hi rendition="#sup">b</hi>; Tappius, 116<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, 123, 30 u. 397, 16; Lehmann, II, 406, 88.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn man Leute zu einer Unternehmung zwingt, so erreicht man selten seinen Zweck. &#x201E;Es ist nicht allzeit gut, mit vnwilligen Hunden zu jagen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Herberger, II, 469.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: La chasse va mal, quand il faut y porter les chiens.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Mit onwillighen honden is quaet jaghen. (<hi rendition="#i">Tunn., 18, 6; Harrebomée, I, 321.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Impromptis canibus nil venator capit ullus. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 511.</hi>) &#x2013; Invitis canibus venari haud facile est. (<hi rendition="#i">Erasm., 408; Tappius, 115<hi rendition="#sup">b</hi>; Philippi, I, 209.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">921 Mit willigen (begierigen) Hunden fahet man bald.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egenolff, 301<hi rendition="#sup">b</hi>; Schottel, 1122<hi rendition="#sup">a</hi>; Blum, 209; Parömiakon, 2252.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer mit Lust dient, dient unter übrigens gleichen Umständen allezeit besser und getreuer als der, den man mit Gewalt erst zu allem, was er thun soll, nöthigen muss.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">922 Mötn Hund, mötn Hund, he hett en Schinken im Mund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">923 Muss man den Hund zum Jagen tragen, so wird man nicht viel erjagen (oder: so gibt's eine schlechte Hetze).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2253.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">924 'N blöde Hund frett sick nich fett.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hauskalender, IV.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">925 'N blöen Hund ward ni fett.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 13, 14;</hi> für Jever: <hi rendition="#i">Frommann, III, 39, 48.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="858"/>
926 'N klenst'n Hund'na hengt mer di grässt'n Prüg'l ou.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 317, 189.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">927 'N oll'n Hund blaff'n lêrn, hôlt swaor.</hi> (<hi rendition="#i">Altmark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Danneil, 277.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">928 Nicht jeder Hund beisst, der bellt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Chacun chien qui aboye ne mort pas. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 107.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">929 Nicht jeder Hund treibt den Dachs (Fuchs) aus seiner Höhle.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">930 Nichtswertige Hund, so man sie anrührt, bellen vnd beissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 591, 37.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">931 Nimbt man den Hund beym Schwantz, so murrt er oder beisst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 938. 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">932 Nöd an ieda Hund hoast Brandl.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten, 80.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Unter verschiedenen Benennungen, in verschiedener Gestaltung tritt oft derselbe Gegenstand, der nämliche Fall auf. Brandl ist ursprünglich ein Name rother Hunde.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">933 Nur ein toller Hund kann dich beissen, sagte der Mann, als seine Frau klagte, dass der Hund, der sie gebissen, wol toll gewesen sein möge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">934 Nur Hunde und Franzosen gehen, wenn sie gegessen haben (oder: wenn sie satt sind).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">935 Ob mich ein Hund oder eine Hündin beisst, der Wundarzt fordert nicht weniger.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3018<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Autant vaut bien battu, que mal battu. &#x2013; Autant vaut être mordu d'un chien que d'une chienne. (<hi rendition="#i">Bohn, I, 7.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Of men van den hond of de kat gebeten wordt, is het zelfde. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 321.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">936 Obschon der Hund in die Ketten beist, so würd er doch nicht ledig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 398, 34.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">937 Offt wann die Hund meinen, sie haben den Fuchs beym Fell, so haben sie ein Maul voll Haar.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 225, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">938 Oft fressen die Hunde den Jäger auf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hund æd tit jægeren op. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 311.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">939 Oft nimmt der dritte Hund das Bein, worüber zwei uneinig sein (sind).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 922.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gilt von den meisten streitenden Parteien, die eine dritte Macht auseinanderbringt, es seien Nachbarn, Gemeinden oder Völker; besonders haben es aber alle kleinen kriegführenden Mächte zu ihrem grossen Nachtheil erfahren.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">940 Ole Hünn' sünt quad bänsk to makn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 833.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">941 Olen Hunden ist quad bläken to lehren.</hi> (<hi rendition="#i">Bremen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Köster, 254.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">942 Oll Hunn rîd'n upp'n Aors.</hi> (<hi rendition="#i">Altmark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Danneil, 278.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">943 Op vêle Hund' öss de Hâs dodt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1734.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">944 Ous dem Hangd mâcht em niche Bâflîsch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 139.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">945 Rasende Hund lauffen nicht weit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 398, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die sehr wüthen und toben, leben nicht lange; ein Wüthrich oder Tyrann wird nicht alt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">946 Räudige Hunde haben zähes Leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 410.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">947 'S isch nüt, wenn me-ne Hung muess uff d' Jagd trage.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 63, 83.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">948 Sage zum Hunde: kusche, so hält er die Gusche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">949 Sâinjd em den Hangd mät dem Schtocheise geschlôn hat, huot en nemi gärn.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 167<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">950 Schätze den Hund nicht nach den Haaren, sondern nach den Zähnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 5007.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man skal ikke agte hunden efter haarene. (<hi rendition="#i">Bohn I, 389; Prov, dan., 313.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">951 Schlafende Hunde beissen nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XX, 56.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Slapende honden bijten niet. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 322.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">952 Schlaffende Hunde sol mann nit auffwecken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 79<hi rendition="#sup">b</hi>; II, 41<hi rendition="#sup">b</hi> u. 72<hi rendition="#sup">b</hi>; Egenolff, 65<hi rendition="#sup">b</hi> u. 338; Petri, II, 529; Gruter, I, 64; Lehmann, 397, 13; Eiselein, 333; Blum, 144; Sailer, 58; Körte, 3039; Simrock, 5030.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Herr, thut kein schlaffenden Hund auffwecken.&#x201C; (<hi rendition="#i">Hans Sachs, III, XLII, 1.</hi>) Ist doch der Mensch oft
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[429]/0435] 904 Men kan den grötsten Hund beschämen. – Schambach, II, 75. Selbst den Unverschämten, wie hoch auch sein Rang, kann man unter Umständen empfindlich blossstellen. 905 Met unwellige Hongen ess net god Hase fange. (Bedburg.) 906 Mit alten Hunden ist am besten jagen (ist die sicherste Jagd). – Hollenberg, II, 83; Eiselein, 326; Simrock, 4984. Der erfahrene Mann ist in schwierigen Fällen besser zu gebrauchen, als ein Jüngling, der, wenn er auch die erforderlichen Kenntnisse besitzt, doch davon noch keine Anwendung gemacht hat. Frz.: Il n'est chasse que de vieux chiens. (Bovill, III, 117; Cahier, 304 u. 1814; Leroux, I, 108; II, 58; Bohn I, 24; Starschedel, 101; Lendroy, 413.) Holl.: Met oude honden jaagt men 't best. (Harrebomée, I, 321.) Lat.: Optima veterum canum venatio. (Bovill, III, 117.) 907 Mit bösen (grossen) Hunden muss man sich nicht necken. Holl.: Groote (kwade) honden is kwaad sarren. (Harrebomée, I, 318.) 908 Mit den Hunden, mit denen man läuft, muss man auch bellen. 909 Mit faulen (vnwilligen) Hunden ist böss jagen. – Petri, II, 476. 910 Mit gezwungenen Hunden ist nicht gut (ist übel) jagen. – Blum, 208. Holl.: Met onwillige honden is kwaad hazen vangen. (Harrebomée, I, 321; Bohn I, 334.) 911 Mit guten Hunden ist gut jagen. Frz.: Pour faire bien aller les affaires, il faut se servir des gens habiles et de bonne volonté. (Starschedel, 410.) 912 Mit Hunden fangt man Hasen, mit loben die narren, mit Gelt die Frawen. – Lehmann, 489, 22; Eiselein, 431; Sailer, 93; Simrock, 6563. 913 Mit Hunden kein Gast, mit Kindern keine Gästin. (Lit.) 914 Mit jungen Hunden ist bös Hasen jagen. – Gaal, 928. 915 Mit jungen Hunden und Bären ist bös spielen. Dän.: Ilt er rakke at leege med biørne-hvolpe. (Prov. dan., 72.) 916 Mit lustigen (begierigen, willigen) Hunden ist gut jagen. Lat.: Volentem bovem agito. (Seybold, 652.) 917 Mit schlafenden Hunden erjagt man keinen Hirsch. – Eiselein, 333; Körte2, 3767. Mhd.: Ez wirt vil selten hirz erjeit mit slâfendem hunde. (Wigalois.) (Zingerle, 75.) 918 Mit vil hunden ist sich böss zu beissen. – Franck, II, 100b. 919 Mit vnwilligen Hunden fängt man nichts. – Lehmann, II, 406, 89; Körte, 3032. 920 Mit vnwilligen hunden ist nit gut (ist böss) jagen. – Franck, II, 86b; Tappius, 116a; Lehmann, 123, 30 u. 397, 16; Lehmann, II, 406, 88. Wenn man Leute zu einer Unternehmung zwingt, so erreicht man selten seinen Zweck. „Es ist nicht allzeit gut, mit vnwilligen Hunden zu jagen.“ (Herberger, II, 469.) Frz.: La chasse va mal, quand il faut y porter les chiens. Holl.: Mit onwillighen honden is quaet jaghen. (Tunn., 18, 6; Harrebomée, I, 321.) Lat.: Impromptis canibus nil venator capit ullus. (Fallersleben, 511.) – Invitis canibus venari haud facile est. (Erasm., 408; Tappius, 115b; Philippi, I, 209.) 921 Mit willigen (begierigen) Hunden fahet man bald. – Egenolff, 301b; Schottel, 1122a; Blum, 209; Parömiakon, 2252. Wer mit Lust dient, dient unter übrigens gleichen Umständen allezeit besser und getreuer als der, den man mit Gewalt erst zu allem, was er thun soll, nöthigen muss. 922 Mötn Hund, mötn Hund, he hett en Schinken im Mund. 923 Muss man den Hund zum Jagen tragen, so wird man nicht viel erjagen (oder: so gibt's eine schlechte Hetze). – Parömiakon, 2253. 924 'N blöde Hund frett sick nich fett. (Ostfries.) – Hauskalender, IV. 925 'N blöen Hund ward ni fett. (Oldenburg.) – Firmenich, III, 13, 14; für Jever: Frommann, III, 39, 48. 926 'N klenst'n Hund'na hengt mer di grässt'n Prüg'l ou. (Franken.) – Frommann, VI, 317, 189. 927 'N oll'n Hund blaff'n lêrn, hôlt swaor. (Altmark.) – Danneil, 277. 928 Nicht jeder Hund beisst, der bellt. Frz.: Chacun chien qui aboye ne mort pas. (Leroux, I, 107.) 929 Nicht jeder Hund treibt den Dachs (Fuchs) aus seiner Höhle. 930 Nichtswertige Hund, so man sie anrührt, bellen vnd beissen. – Lehmann, 591, 37. 931 Nimbt man den Hund beym Schwantz, so murrt er oder beisst. – Lehmann, 938. 26. 932 Nöd an ieda Hund hoast Brandl. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 80. Unter verschiedenen Benennungen, in verschiedener Gestaltung tritt oft derselbe Gegenstand, der nämliche Fall auf. Brandl ist ursprünglich ein Name rother Hunde. 933 Nur ein toller Hund kann dich beissen, sagte der Mann, als seine Frau klagte, dass der Hund, der sie gebissen, wol toll gewesen sein möge. 934 Nur Hunde und Franzosen gehen, wenn sie gegessen haben (oder: wenn sie satt sind). 935 Ob mich ein Hund oder eine Hündin beisst, der Wundarzt fordert nicht weniger. – Körte, 3018a. Frz.: Autant vaut bien battu, que mal battu. – Autant vaut être mordu d'un chien que d'une chienne. (Bohn, I, 7.) Holl.: Of men van den hond of de kat gebeten wordt, is het zelfde. (Harrebomée, I, 321.) 936 Obschon der Hund in die Ketten beist, so würd er doch nicht ledig. – Lehmann, 398, 34. 937 Offt wann die Hund meinen, sie haben den Fuchs beym Fell, so haben sie ein Maul voll Haar. – Lehmann, 225, 16. 938 Oft fressen die Hunde den Jäger auf. Dän.: Hund æd tit jægeren op. (Prov. dan., 311.) 939 Oft nimmt der dritte Hund das Bein, worüber zwei uneinig sein (sind). – Gaal, 922. Gilt von den meisten streitenden Parteien, die eine dritte Macht auseinanderbringt, es seien Nachbarn, Gemeinden oder Völker; besonders haben es aber alle kleinen kriegführenden Mächte zu ihrem grossen Nachtheil erfahren. 940 Ole Hünn' sünt quad bänsk to makn. – Eichwald, 833. 941 Olen Hunden ist quad bläken to lehren. (Bremen.) – Köster, 254. 942 Oll Hunn rîd'n upp'n Aors. (Altmark.) – Danneil, 278. 943 Op vêle Hund' öss de Hâs dodt. – Frischbier2, 1734. 944 Ous dem Hangd mâcht em niche Bâflîsch. – Schuster, 139. 945 Rasende Hund lauffen nicht weit. – Lehmann, 398, 19. Die sehr wüthen und toben, leben nicht lange; ein Wüthrich oder Tyrann wird nicht alt. 946 Räudige Hunde haben zähes Leben. – Altmann VI, 410. 947 'S isch nüt, wenn me-ne Hung muess uff d' Jagd trage. (Solothurn.) – Schild, 63, 83. 948 Sage zum Hunde: kusche, so hält er die Gusche. 949 Sâinjd em den Hangd mät dem Schtocheise geschlôn hat, huot en nemi gärn. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 167b. 950 Schätze den Hund nicht nach den Haaren, sondern nach den Zähnen. – Simrock, 5007. Dän.: Man skal ikke agte hunden efter haarene. (Bohn I, 389; Prov, dan., 313.) 951 Schlafende Hunde beissen nicht. – Winckler, XX, 56. Holl.: Slapende honden bijten niet. (Harrebomée, I, 322.) 952 Schlaffende Hunde sol mann nit auffwecken. – Franck, I, 79b; II, 41b u. 72b; Egenolff, 65b u. 338; Petri, II, 529; Gruter, I, 64; Lehmann, 397, 13; Eiselein, 333; Blum, 144; Sailer, 58; Körte, 3039; Simrock, 5030. „Herr, thut kein schlaffenden Hund auffwecken.“ (Hans Sachs, III, XLII, 1.) Ist doch der Mensch oft

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/435
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [429]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/435>, abgerufen am 30.04.2024.