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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 22 Karten, Würffel vnd das Federspiel verkehren sich offt, wers mercken will. - Henisch, 1035, 43.

23 Man gibt die Karte zum Spiel oft dem, der weder spielen kann noch will.

Dän.: Man giver ofte den kaartet, som hverken kand eller vil spille det. (Prov. dan., 330.)

24 Man gibt die Karten nicht, wie man sie spielt. - Lehmann, 724, 21.

Dän.: Man giver ei kaartet som man spiller det. (Prov. dan., 330.)

25 Man gibt manchem ein gute Karten, wer sie recht könnt spielen. - Lehmann, 724, 21.

26 Man kartet die Karten anders als man sie gibt. - Lehmann, 724, 21.

27 Man muss sich nicht in die Karte sehen lassen. - Simrock, 5435.

Frz.: Cache ta vie. (Kritzinger, 713b; Venedey, 58.)

28 Man will doch gern in die Karte schielen, mag man auch nicht mitspielen.

29 Mann gibt einem offt eine Karten, die er nicht Spielen kan oder nicht will. - Lehmann, 275, 30.

"Insonders soll eine Obrigkeit die verrichtung eines geschäffts dem ienigen nicht auftragen der bey der berhatschlagung einer andern meinung gewest, denn der thut nichts mit gutem willen, dessen gemüth der verrichtung zu wider vnd anders gesint ist."

30 Up den Karten steihet Krüsse. - Simrock, 5442a.

... saggt 'n wahr Luatelwaort (Sprichwort). (Lyra, 29.)

31 Wer die Karten mischt, dem fallen die Blätter nach Wunsche.

32 Wer die Karten mischt, der gibt die Karten nicht.

"Absalon wollte seinen Vater entthronen und verfolgte ihn deshalb. Aber Gott hat die Karten anders gemischt, indem der Absalon nicht den König, sondern den Eichelbuben zu seinem Verderben in die Hände bekommen."

33 Wer jhme in die Karten sehen lesset, der kan leicht sein Schantz verlieren. - Lehmann, 580, 12.

34 Wer Karte spielen will, muss die Trümpfe kennen.

Böhm.: Zle jest v karty hrati a trumfy neznati. (Celakovsksy, 215.)

Engl.: Many can pack the cards that cannot play. (Bohn II, 16.)

35 Wer Karten vergibt, vergibt auch Menschen. (Köthen.)

36 Wer sich in die Karten sehen lässt, verliert das Spiel.

Dän.: Hvo aom lader sig kige i kortet, taber spillet. (Prov. dan., 341.)

37 Wo die Karten liegen, hat auch ein Gebetbuch Platz.

*38 Ar lösst si neit in di Kart'n schua. (Franken.) - Frommann, VI, 317, 204.

*39 Aus der Karte schwatzen. - Körte, 3288a; Braun, I, 1755.

Die Ausführung eines Planes verrathen oder die Mittel unvorsichtig nennen, mit denen man etwas zu erreichen beabsichtigt.

*40 Böss Karten (auf einen) ausswerffen. - Basler Chronik, DLVI; Mathesius, Postilla. CCXCVIIIa; Ayrer, II, 905, 7.

Böse, üble, zornige Rede. "Wie aber die hewschreck böse karten auswirft (falsch wird, böse, zornig) und schilt die Ameissen." (Mathesius, Sarepta, 24b.)

*41 Das ist eine angelegte Karte.

Ein feingesponnener Plan.

*42 Das ist eine falsche Karte.

Holl.: De kaart is valsch. (Harrebomee, I, 371a.)

*43 Die Karte gibts nicht. - Franck, II, 155b; Henisch, 1379, 33; Petri, II, 133; Sailer, 206; Simrock, 5439.

Lat.: Charta lusoria non juvat. (Henisch, 1379.)

*44 Die Karte hat sich gewendet. - Theatrum Diabolorum, 84b.

*45 Die Karte nicht verlieren.

Sich nicht irremachen lassen, seinen Vortheil verstehen.

*46 Die Karte verlieren.

Irre werden.

*47 Die Karte verrathen.

"Ihr letzter Streich verräth ihre Karte." (Lessing, I, 471.)

[Spaltenumbruch] *48 Die Karte wechselt sich.

Das Spiel wendet sich anders. "Wo wir aber in diesen sachen noch lang wollen ein anstand machen, so wird sich bald wechseln die karten." (Froschm., Qq 6b.)

*49 Die Karten anders mischen. - Parömiakon, 1428.

*50 Die Karten auf den Tisch legen.

Aus seinen Absichten und Planen fürder kein Geheimniss machen.

*51 Die Karten durchschauen.

Der Sache auf den Grund sehen.

Frz.: C'est un homme qui voit le dessous des cartes.

*52 Die Karten küssen, dass sie Glück bringen.

"Es hilfft offt ein Ding eben so viel als wenn einer die Karte küsset, dass sie glück bring; oder wie einem, der das liecht ausslescht, do jhn die Flöh ins beth bissen, dass sie jhn nit sehen vnd finden sollen." (Lehmann, 779, 14.)

*53 Die Karten mischt er gut, spielt aber schlecht.

*54 Die Karten müssen auch einmal zum Superintendenten (oder: zum Pastor).

Von sehr schmuzigen Karten, weil man meint, das Kartenwaschen sei Sache der Geistlichen. Sehr schmuzige Karten heissen: Wachstubenkarten.

*55 Die Karten sind gut gemischt.

Der Handel ist verwirrt, die Uneinigkeit ist aufs höchste gestiegen.

Holl.: De kaarten zijn geschud. (Harrebomee, I, 371a.)

*56 Einem böse (falsche) Karten geben.

"Man spielt falsch mit dir, hat falsche karte gegeben." (Grimm, V, 236.)

*57 Einem die besten (schönsten) Karten geben.

Ihm allen Vortheil zukommen lassen.

*58 Einem in die Charten sehen (gucken). - Herberger, I, 2, 451; Fischer, Psalter, 68a; Eiselein, 362; Körte, 3288b; Lohrengel, II, 207.

Sein Vorhaben errathen, hinter sein Geheimniss kommen, die geheimen Triebfedern bei einer Sache erschauen, einen Blick in seine Mittel thun. "Aber er mag mit den Stich wol zu sehen, denn man hat ihm in die kart gesehen." (Fischart, Bkb., 1588, 21b.) "Werdt ihr schlafen und warten, so sehet euch wol für, er sieht euch in die karten." (Soltau, II, 290.) "So schlecht unser Spiel auch ist, so müssen sie uns doch niemals in die Karte sehen lassen." (Lessing, I, 320.)

Frz.: Voir dans le jeu (les cartes).

Holl.: Hij kijkt hem in de kaart. (Harrebomee, I, 371a.)

*59 En Kart of en Schranz1. (Meurs.) - Firmenich, I, 407, 432.

1) Eine Münze.

*60 Er blättert lieber in den Karten, als dass er gräbt im Garten.

Lat.: Discum, quam philosophum audire malunt. (Faselius, 66.)

*61 Er cha d' Charte rüeme. (Solothurn.) - Schild, 74, 194.

Er hat eine gute Karte, er hat bei seinem Unternehmen Glück.

*62 Er hat ihm in die Karten geguckt. - Braun, I, 1757.

*63 Er hat schöne Karten.

Engl.: He hath good cards to shew. (Bohn II, 153.)

Holl.: Hij heeft eene schoone kaart. (Harrebomee, I, 371a.)

*64 Er kendt die Karten. - Agricola II, 151.

*65 Er legt seine Karten bloss.

Holl.: Hij legt zijne kaarten bloot. - Hij speelt met open kaart. (Harrebomee, I, 371a.)

*66 Er wirfft böse Karten mit vnter. - Musculus, Eheteuffel, im Theatrum Diabalorum, 298b.

*67 Es ist eine angelegte Karte. - Schottel, 1118a.

Eine voraus abgemachte Karte. "Wenn zwei Lügner übereinstimmen, so ist es gewiss abgeredete Karte." (Lessing, VII, 196.)

*68 Es ist eine verkehrte Karte.

Eine üble Lage. "Die strichen lustig zum tanz, mir aber war die Karte ganz verkehrt." (Jucundiss., 30.)

*69 Es sind viel böser Karten im Spiel.

Es sind Leute dabei betheiligt, die es falsch meinen. "Ich besorg, viel böser karten han wir noch in unserm spil." (Soltau, II, 164.)

*70 Falsche Karta mischla. - Nefflen, 460.

Mit Unrecht verdächtigen.

*71 Hä hät sich en de Kat sen losse. (Bedburg.)

Er hat nich in die Karte sehen lassen.

Holl.: Hij heeft sich in de kaart laten kijken. (Harrebomee, I, 371a.)

*72 Ich will die Karten besser mengen.

Ich will einen neuen, bessern Plan entwerfen. " Hiemit ich scheid (nehme ich Abschied), wil mengen bass die karten." (U. Hutten; Uhland, Volkslieder, 919.)

[Spaltenumbruch] 22 Karten, Würffel vnd das Federspiel verkehren sich offt, wers mercken will.Henisch, 1035, 43.

23 Man gibt die Karte zum Spiel oft dem, der weder spielen kann noch will.

Dän.: Man giver ofte den kaartet, som hverken kand eller vil spille det. (Prov. dan., 330.)

24 Man gibt die Karten nicht, wie man sie spielt.Lehmann, 724, 21.

Dän.: Man giver ei kaartet som man spiller det. (Prov. dan., 330.)

25 Man gibt manchem ein gute Karten, wer sie recht könnt spielen.Lehmann, 724, 21.

26 Man kartet die Karten anders als man sie gibt.Lehmann, 724, 21.

27 Man muss sich nicht in die Karte sehen lassen.Simrock, 5435.

Frz.: Cache ta vie. (Kritzinger, 713b; Venedey, 58.)

28 Man will doch gern in die Karte schielen, mag man auch nicht mitspielen.

29 Mann gibt einem offt eine Karten, die er nicht Spielen kan oder nicht will.Lehmann, 275, 30.

„Insonders soll eine Obrigkeit die verrichtung eines geschäffts dem ienigen nicht auftragen der bey der berhatschlagung einer andern meinung gewest, denn der thut nichts mit gutem willen, dessen gemüth der verrichtung zu wider vnd anders gesint ist.“

30 Up den Kârten steihet Krüsse.Simrock, 5442a.

... saggt 'n wahr Luatelwaort (Sprichwort). (Lyra, 29.)

31 Wer die Karten mischt, dem fallen die Blätter nach Wunsche.

32 Wer die Karten mischt, der gibt die Karten nicht.

„Absalon wollte seinen Vater entthronen und verfolgte ihn deshalb. Aber Gott hat die Karten anders gemischt, indem der Absalon nicht den König, sondern den Eichelbuben zu seinem Verderben in die Hände bekommen.“

33 Wer jhme in die Karten sehen lesset, der kan leicht sein Schantz verlieren.Lehmann, 580, 12.

34 Wer Karte spielen will, muss die Trümpfe kennen.

Böhm.: Zlé jest v karty hráti a trumfy neznati. (Čelakovsksy, 215.)

Engl.: Many can pack the cards that cannot play. (Bohn II, 16.)

35 Wer Karten vergibt, vergibt auch Menschen. (Köthen.)

36 Wer sich in die Karten sehen lässt, verliert das Spiel.

Dän.: Hvo aom lader sig kige i kortet, taber spillet. (Prov. dan., 341.)

37 Wo die Karten liegen, hat auch ein Gebetbuch Platz.

*38 Ar lösst si nît in di Kart'n schua. (Franken.) – Frommann, VI, 317, 204.

*39 Aus der Karte schwatzen.Körte, 3288a; Braun, I, 1755.

Die Ausführung eines Planes verrathen oder die Mittel unvorsichtig nennen, mit denen man etwas zu erreichen beabsichtigt.

*40 Böss Karten (auf einen) ausswerffen.Basler Chronik, DLVI; Mathesius, Postilla. CCXCVIIIa; Ayrer, II, 905, 7.

Böse, üble, zornige Rede. „Wie aber die hewschreck böse karten auswirft (falsch wird, böse, zornig) und schilt die Ameissen.“ (Mathesius, Sarepta, 24b.)

*41 Das ist eine angelegte Karte.

Ein feingesponnener Plan.

*42 Das ist eine falsche Karte.

Holl.: De kaart is valsch. (Harrebomée, I, 371a.)

*43 Die Karte gibts nicht.Franck, II, 155b; Henisch, 1379, 33; Petri, II, 133; Sailer, 206; Simrock, 5439.

Lat.: Charta lusoria non juvat. (Henisch, 1379.)

*44 Die Karte hat sich gewendet.Theatrum Diabolorum, 84b.

*45 Die Karte nicht verlieren.

Sich nicht irremachen lassen, seinen Vortheil verstehen.

*46 Die Karte verlieren.

Irre werden.

*47 Die Karte verrathen.

„Ihr letzter Streich verräth ihre Karte.“ (Lessing, I, 471.)

[Spaltenumbruch] *48 Die Karte wechselt sich.

Das Spiel wendet sich anders. „Wo wir aber in diesen sachen noch lang wollen ein anstand machen, so wird sich bald wechseln die karten.“ (Froschm., Qq 6b.)

*49 Die Karten anders mischen.Parömiakon, 1428.

*50 Die Karten auf den Tisch legen.

Aus seinen Absichten und Planen fürder kein Geheimniss machen.

*51 Die Karten durchschauen.

Der Sache auf den Grund sehen.

Frz.: C'est un homme qui voit le dessous des cartes.

*52 Die Karten küssen, dass sie Glück bringen.

„Es hilfft offt ein Ding eben so viel als wenn einer die Karte küsset, dass sie glück bring; oder wie einem, der das liecht ausslescht, do jhn die Flöh ins beth bissen, dass sie jhn nit sehen vnd finden sollen.“ (Lehmann, 779, 14.)

*53 Die Karten mischt er gut, spielt aber schlecht.

*54 Die Karten müssen auch einmal zum Superintendenten (oder: zum Pastor).

Von sehr schmuzigen Karten, weil man meint, das Kartenwaschen sei Sache der Geistlichen. Sehr schmuzige Karten heissen: Wachstubenkarten.

*55 Die Karten sind gut gemischt.

Der Handel ist verwirrt, die Uneinigkeit ist aufs höchste gestiegen.

Holl.: De kaarten zijn geschud. (Harrebomée, I, 371a.)

*56 Einem böse (falsche) Karten geben.

„Man spielt falsch mit dir, hat falsche karte gegeben.“ (Grimm, V, 236.)

*57 Einem die besten (schönsten) Karten geben.

Ihm allen Vortheil zukommen lassen.

*58 Einem in die Charten sehen (gucken).Herberger, I, 2, 451; Fischer, Psalter, 68a; Eiselein, 362; Körte, 3288b; Lohrengel, II, 207.

Sein Vorhaben errathen, hinter sein Geheimniss kommen, die geheimen Triebfedern bei einer Sache erschauen, einen Blick in seine Mittel thun. „Aber er mag mit den Stich wol zu sehen, denn man hat ihm in die kart gesehen.“ (Fischart, Bkb., 1588, 21b.) „Werdt ihr schlafen und warten, so sehet euch wol für, er sieht euch in die karten.“ (Soltau, II, 290.) „So schlecht unser Spiel auch ist, so müssen sie uns doch niemals in die Karte sehen lassen.“ (Lessing, I, 320.)

Frz.: Voir dans le jeu (les cartes).

Holl.: Hij kijkt hem in de kaart. (Harrebomée, I, 371a.)

*59 En Kârt of en Schranz1. (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 432.

1) Eine Münze.

*60 Er blättert lieber in den Karten, als dass er gräbt im Garten.

Lat.: Discum, quam philosophum audire malunt. (Faselius, 66.)

*61 Er cha d' Charte rüeme. (Solothurn.) – Schild, 74, 194.

Er hat eine gute Karte, er hat bei seinem Unternehmen Glück.

*62 Er hat ihm in die Karten geguckt.Braun, I, 1757.

*63 Er hat schöne Karten.

Engl.: He hath good cards to shew. (Bohn II, 153.)

Holl.: Hij heeft eene schoone kaart. (Harrebomée, I, 371a.)

*64 Er kendt die Karten.Agricola II, 151.

*65 Er legt seine Karten bloss.

Holl.: Hij legt zijne kaarten bloot. – Hij speelt met open kaart. (Harrebomée, I, 371a.)

*66 Er wirfft böse Karten mit vnter.Musculus, Eheteuffel, im Theatrum Diabalorum, 298b.

*67 Es ist eine angelegte Karte.Schottel, 1118a.

Eine voraus abgemachte Karte. „Wenn zwei Lügner übereinstimmen, so ist es gewiss abgeredete Karte.“ (Lessing, VII, 196.)

*68 Es ist eine verkehrte Karte.

Eine üble Lage. „Die strichen lustig zum tanz, mir aber war die Karte ganz verkehrt.“ (Jucundiss., 30.)

*69 Es sind viel böser Karten im Spiel.

Es sind Leute dabei betheiligt, die es falsch meinen. „Ich besorg, viel böser karten han wir noch in unserm spil.“ (Soltau, II, 164.)

*70 Falsche Karta mischla.Nefflen, 460.

Mit Unrecht verdächtigen.

*71 Hä hät sich en de Kât sen losse. (Bedburg.)

Er hat nich in die Karte sehen lassen.

Holl.: Hij heeft sich in de kaart laten kijken. (Harrebomée, I, 371a.)

*72 Ich will die Karten besser mengen.

Ich will einen neuen, bessern Plan entwerfen. „ Hiemit ich scheid (nehme ich Abschied), wil mengen bass die karten.“ (U. Hutten; Uhland, Volkslieder, 919.)

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[[576]/0582] 22 Karten, Würffel vnd das Federspiel verkehren sich offt, wers mercken will. – Henisch, 1035, 43. 23 Man gibt die Karte zum Spiel oft dem, der weder spielen kann noch will. Dän.: Man giver ofte den kaartet, som hverken kand eller vil spille det. (Prov. dan., 330.) 24 Man gibt die Karten nicht, wie man sie spielt. – Lehmann, 724, 21. Dän.: Man giver ei kaartet som man spiller det. (Prov. dan., 330.) 25 Man gibt manchem ein gute Karten, wer sie recht könnt spielen. – Lehmann, 724, 21. 26 Man kartet die Karten anders als man sie gibt. – Lehmann, 724, 21. 27 Man muss sich nicht in die Karte sehen lassen. – Simrock, 5435. Frz.: Cache ta vie. (Kritzinger, 713b; Venedey, 58.) 28 Man will doch gern in die Karte schielen, mag man auch nicht mitspielen. 29 Mann gibt einem offt eine Karten, die er nicht Spielen kan oder nicht will. – Lehmann, 275, 30. „Insonders soll eine Obrigkeit die verrichtung eines geschäffts dem ienigen nicht auftragen der bey der berhatschlagung einer andern meinung gewest, denn der thut nichts mit gutem willen, dessen gemüth der verrichtung zu wider vnd anders gesint ist.“ 30 Up den Kârten steihet Krüsse. – Simrock, 5442a. ... saggt 'n wahr Luatelwaort (Sprichwort). (Lyra, 29.) 31 Wer die Karten mischt, dem fallen die Blätter nach Wunsche. 32 Wer die Karten mischt, der gibt die Karten nicht. „Absalon wollte seinen Vater entthronen und verfolgte ihn deshalb. Aber Gott hat die Karten anders gemischt, indem der Absalon nicht den König, sondern den Eichelbuben zu seinem Verderben in die Hände bekommen.“ 33 Wer jhme in die Karten sehen lesset, der kan leicht sein Schantz verlieren. – Lehmann, 580, 12. 34 Wer Karte spielen will, muss die Trümpfe kennen. Böhm.: Zlé jest v karty hráti a trumfy neznati. (Čelakovsksy, 215.) Engl.: Many can pack the cards that cannot play. (Bohn II, 16.) 35 Wer Karten vergibt, vergibt auch Menschen. (Köthen.) 36 Wer sich in die Karten sehen lässt, verliert das Spiel. Dän.: Hvo aom lader sig kige i kortet, taber spillet. (Prov. dan., 341.) 37 Wo die Karten liegen, hat auch ein Gebetbuch Platz. *38 Ar lösst si nît in di Kart'n schua. (Franken.) – Frommann, VI, 317, 204. *39 Aus der Karte schwatzen. – Körte, 3288a; Braun, I, 1755. Die Ausführung eines Planes verrathen oder die Mittel unvorsichtig nennen, mit denen man etwas zu erreichen beabsichtigt. *40 Böss Karten (auf einen) ausswerffen. – Basler Chronik, DLVI; Mathesius, Postilla. CCXCVIIIa; Ayrer, II, 905, 7. Böse, üble, zornige Rede. „Wie aber die hewschreck böse karten auswirft (falsch wird, böse, zornig) und schilt die Ameissen.“ (Mathesius, Sarepta, 24b.) *41 Das ist eine angelegte Karte. Ein feingesponnener Plan. *42 Das ist eine falsche Karte. Holl.: De kaart is valsch. (Harrebomée, I, 371a.) *43 Die Karte gibts nicht. – Franck, II, 155b; Henisch, 1379, 33; Petri, II, 133; Sailer, 206; Simrock, 5439. Lat.: Charta lusoria non juvat. (Henisch, 1379.) *44 Die Karte hat sich gewendet. – Theatrum Diabolorum, 84b. *45 Die Karte nicht verlieren. Sich nicht irremachen lassen, seinen Vortheil verstehen. *46 Die Karte verlieren. Irre werden. *47 Die Karte verrathen. „Ihr letzter Streich verräth ihre Karte.“ (Lessing, I, 471.) *48 Die Karte wechselt sich. Das Spiel wendet sich anders. „Wo wir aber in diesen sachen noch lang wollen ein anstand machen, so wird sich bald wechseln die karten.“ (Froschm., Qq 6b.) *49 Die Karten anders mischen. – Parömiakon, 1428. *50 Die Karten auf den Tisch legen. Aus seinen Absichten und Planen fürder kein Geheimniss machen. *51 Die Karten durchschauen. Der Sache auf den Grund sehen. Frz.: C'est un homme qui voit le dessous des cartes. *52 Die Karten küssen, dass sie Glück bringen. „Es hilfft offt ein Ding eben so viel als wenn einer die Karte küsset, dass sie glück bring; oder wie einem, der das liecht ausslescht, do jhn die Flöh ins beth bissen, dass sie jhn nit sehen vnd finden sollen.“ (Lehmann, 779, 14.) *53 Die Karten mischt er gut, spielt aber schlecht. *54 Die Karten müssen auch einmal zum Superintendenten (oder: zum Pastor). Von sehr schmuzigen Karten, weil man meint, das Kartenwaschen sei Sache der Geistlichen. Sehr schmuzige Karten heissen: Wachstubenkarten. *55 Die Karten sind gut gemischt. Der Handel ist verwirrt, die Uneinigkeit ist aufs höchste gestiegen. Holl.: De kaarten zijn geschud. (Harrebomée, I, 371a.) *56 Einem böse (falsche) Karten geben. „Man spielt falsch mit dir, hat falsche karte gegeben.“ (Grimm, V, 236.) *57 Einem die besten (schönsten) Karten geben. Ihm allen Vortheil zukommen lassen. *58 Einem in die Charten sehen (gucken). – Herberger, I, 2, 451; Fischer, Psalter, 68a; Eiselein, 362; Körte, 3288b; Lohrengel, II, 207. Sein Vorhaben errathen, hinter sein Geheimniss kommen, die geheimen Triebfedern bei einer Sache erschauen, einen Blick in seine Mittel thun. „Aber er mag mit den Stich wol zu sehen, denn man hat ihm in die kart gesehen.“ (Fischart, Bkb., 1588, 21b.) „Werdt ihr schlafen und warten, so sehet euch wol für, er sieht euch in die karten.“ (Soltau, II, 290.) „So schlecht unser Spiel auch ist, so müssen sie uns doch niemals in die Karte sehen lassen.“ (Lessing, I, 320.) Frz.: Voir dans le jeu (les cartes). Holl.: Hij kijkt hem in de kaart. (Harrebomée, I, 371a.) *59 En Kârt of en Schranz1. (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 432. 1) Eine Münze. *60 Er blättert lieber in den Karten, als dass er gräbt im Garten. Lat.: Discum, quam philosophum audire malunt. (Faselius, 66.) *61 Er cha d' Charte rüeme. (Solothurn.) – Schild, 74, 194. Er hat eine gute Karte, er hat bei seinem Unternehmen Glück. *62 Er hat ihm in die Karten geguckt. – Braun, I, 1757. *63 Er hat schöne Karten. Engl.: He hath good cards to shew. (Bohn II, 153.) Holl.: Hij heeft eene schoone kaart. (Harrebomée, I, 371a.) *64 Er kendt die Karten. – Agricola II, 151. *65 Er legt seine Karten bloss. Holl.: Hij legt zijne kaarten bloot. – Hij speelt met open kaart. (Harrebomée, I, 371a.) *66 Er wirfft böse Karten mit vnter. – Musculus, Eheteuffel, im Theatrum Diabalorum, 298b. *67 Es ist eine angelegte Karte. – Schottel, 1118a. Eine voraus abgemachte Karte. „Wenn zwei Lügner übereinstimmen, so ist es gewiss abgeredete Karte.“ (Lessing, VII, 196.) *68 Es ist eine verkehrte Karte. Eine üble Lage. „Die strichen lustig zum tanz, mir aber war die Karte ganz verkehrt.“ (Jucundiss., 30.) *69 Es sind viel böser Karten im Spiel. Es sind Leute dabei betheiligt, die es falsch meinen. „Ich besorg, viel böser karten han wir noch in unserm spil.“ (Soltau, II, 164.) *70 Falsche Karta mischla. – Nefflen, 460. Mit Unrecht verdächtigen. *71 Hä hät sich en de Kât sen losse. (Bedburg.) Er hat nich in die Karte sehen lassen. Holl.: Hij heeft sich in de kaart laten kijken. (Harrebomée, I, 371a.) *72 Ich will die Karten besser mengen. Ich will einen neuen, bessern Plan entwerfen. „ Hiemit ich scheid (nehme ich Abschied), wil mengen bass die karten.“ (U. Hutten; Uhland, Volkslieder, 919.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [576]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/582>, abgerufen am 02.05.2024.