Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 54 Hans Koch gönnet niemand der Ehre, denn sich selbst, - Guttenstein, II, 57.

55 Je mehr köch, je minder im topff. - Waldis, IV, 58, 35.

56 Je mehr Köche, je schlechter die Suppe.

Dän.: Jo fleere kokke, jo vaerre maad. - Jo fleere tienere, jo mindre tieneste. (Prov. dan., 352.)

57 Kein Koch kann für alle Mäuler (Gaumen) kochen.

58 Kein Koch oder Köchin leidet, das einer den Deckel vom Hafen thut vnd sihet was er kocht. - Lehmann, II, 336, 63.

59 Kein Koch preist den andern hoch.

Ruth.: Powar powara nikonda ne odobrjaje.

60 Kein Koch stirbt Hungers in der Küche.

Holl.: Geen kok blijft voor de kombuis dood. (Harrebomee, I, 429a.)

61 Kein Koch wird um heisser Speise willen geschlagen.

62 Koch und Kellner sind die besten Gevattersleute.

It.: Tra 'l cuoco e il canovajo non e mai nimicizia. (Bohn I, 128.)

63 Koch vnd Kellner scheiden den Krieg. - Petri, II, 425.

64 Koch vnd Kellner sind selten allein. - Petri, II, 425.

65 Köche stehen sich am besten, wo es Fein(Gut-)-schmecker gibt.

Die Russen: Wo die Lüsternen wohnen, da siedeln sich die Köche an. (Altmann VI, 446.)

66 Kock von Kitau sleit de Lüse up'r Kellin twei. - Eichwald, 123.

67 Man kann den Koch nicht schelten, wenn Fett an seinem Finger ist.

Es ist jedem erlaubt, auf seinen Nutzen bedacht zu sein; und es verdient keinen Tadel, aus dem Geschäft, das man betreibt, Vortheil zu ziehen. Die Römer drückten diese Ansicht durch folgendes Sprichwort aus: Callidum esse ad suum quemque quaestum, aequum est. (Faselius, 39.)

68 Man weiss nicht, wer Koch und wer Kellner ist. - Fischer, Psalter, 53d; Luther's Werke, VII, 30b; Mayer, II, 49; Lohrengel, II, 404; Eiselein, 386; Braun, I, 1911.

Er geht hier drunter und drüber, es herrscht grosse Unordnung.

Frz.: C'est la cour du roi Petand. (Lendroy, 1590.)

69 Sei Koch oder Kellner. - Eiselein, 386.

70 Vele Köche verdarwet den Brei. (Hannover.) - Schambach, I, 261.

71 Viel Köch versaltzen den Brey. - Moscherosch, 323.

"Denn je mehr Köch, je minder im Topff, ein jeder macht's nach seinem kopff, damit das Muss bleibt vngeschmaltzen, oder wirdt zum offtermal versaltzen." (Waldis, IV, 58.)

Frz.: Beaucoup de cuisiniers gatent le potage. (Kritzinger, 196b.)

Lat.: Imperatorum multitudo Cariam perdidit. (Binder I, 708.) - Negotia pluribus commissa segnius expediuntur. (Binder 1086; II, 2034; Schonheim, N, 8.) - Non potest bene geri res publica multorum imperiis. (Cornelius.) (Binder II, 2210.)

72 Viel köche kochen selten gut. - Petri, II, 573; Latendorf II, 27; Pistor., VI, 15.

Versteht sich zu Einer Mahlzeit.

Frz.: Le trop d'expedients peut gater une affaire. (Cahier, 1734.)

Holl.: Vele cokens is groot cost. (Tunn., 25, 8.);

Lat.: Quisque coquens multum, solet hic consumere multum. (Fallersleben, 753.)

73 Viel Köche verderben (versalzen) den Brei (die Sauce). - Latendorf II, 28; Lehmann, 569, 48; Hertius, I, 76; Schottel, 1123a; Gaal, 1029; Pistor., VI, 15; Hollenberg, III, 7; Blum, 152; Bücking, 24; Körte, 3460; Eisenhart, 179; Siebenkees, 190; Sailer, 249; Lohrengel, I, 676; Eiselein, 386; Braun, I, 1915; Reinsberg III, 319.

Mit dem Zusatz: Kein Arzt ist besser als drei. Jeder will nach seiner Weise kochen, darüber werden alle uneinig und die Speise wird verdorben. So in allen Geschäften. Wo jeder regieren will, geht alles zu Grunde, im kleinen Haus-, wie im grossen Staatswesen. Viel Aerzte curiren den Kranken bald auf den Kirchhof. Ein Bau mit viel Meistern mislingt; eine Schlacht, worin jeder General das Obercommando führen will, geht verloren.

Frz.: Trop de cuisiniers gatent la sauce. (Gaal, 1029; Starschedel, 419; Masson, 30.)

[Spaltenumbruch] It.: Dove sono molti cuochi la minestra sara troppo salata (Bohn I, 94.)

Lat.: Multi duces Cariam perdiderunt. (Seybold, 320.) - Multitudo imperatorum Cariam perdidit. (Tappius, 161a; Erasm., 262; Fischer, 141, 130; Philippi, I, 189 u. 263; Seybold, 231.) - Multitudo medicorum certa mors est aegrotantium. - Quod per plurium manus agitur id eo magis intricatur. (Binder II, 2895; Lehmann, 281, 72.)

Span.: Olla de muchos mal mejida y peor cocida. (Bahn I, 238.)

Ung.: A sok baba között el vesz a' gyermek. - Sok szakacs el sozza az etket. (Gaal, 1029.)

74 Viel Köche versalzen das Mus (die Suppe). - Eyering, III, 349 u. 585; Egenolff, 304b; Petri, II, 573; Gaal, 1029; Simrock, 5794.

Dän.: Mange kokke forsalte suppen. (Prov. dan., 410 u. 539.)

Holl.: Veel koks bederven (verzuimen, verzouten) den brij. - Veel koks maken onrein zuivel. (Harrebomee, I, 429b.)

75 Viel Köche, viel Sinne. - Körte, 3461.

76 Viel Köche, wenig im Topff. - Petri, II, 573.

77 Veile Köch vasalzen de Soupe. (Ungar. Bergland.) - Schröer.

78 Vül Kech' vasolz'n d' Supp'n. (Niederösterreich.) - Frommann, III, 391, 56.

79 Was ist das für ein Koch, der seine Finger nicht leckt.

Holl.: Het is een kwade kok, die zijne virgern niet likt (Harrebomee, I, 429a.)

80 Was soll ein Koch ohne Feuer.

Frz.: Le feu ay de le queu (cuisinier). (Leroux, I, 46.)

81 Wenn der Koch nicht kocht, dass es schmeckt, so verdient er keinen Respect.

82 Wenn der Koch verhungert, muss man ihn unter die Herdplatte vergraben. - Eiselein, 386; Simrock, 5801; Braun, I, 1912.

Böhm.: Kuchar ktery z hladu umre, nehoden hrbitova. (Celakovsky, 333.)

Poln.: Kucharza, ktory glodm umrze niechowaja na cmentarzu. (Celakovsky, 333; Masson, 16.)

83 Wenn der Koch vom Herde geht, läuft das Fett ins Feuer.

84 Wenn die Köche aufschneiden, so ist's nicht immer Schinken, es ist oft auch Rindszunge dabei.

Man sagt, sie sollen gern das grosse Wort führen, und auch in Grobheit etwas leisten.

Frz.: Despensiers et filles de chambre ont bien volontiers grand langue. (Leroux, II, 119.)

85 Wenn die Köche sich zanken, wird der Kohl fett.

Dän.: Naar kokkene traettes bliver kaalen feed. (Prov. dan., 352.)

86 Wenn die Köche widereinander gerathen, verdirbt Suppe und Braten.

87 Wenn Koch und Kellner Freunde sind, so ist's um den Weinkeller geschehen.

Dän.: Naar kokken steger for kieldersvenden, saa gielder det herrens vinfad. (Bohn I, 391.)

88 Wenn sich der Koch am Herrn rechet, so wird die küchen vbel bestellt. - Lehmann, 590, 22.

89 Wenn sich Koch und Kellner zanken, so erfährt man, wo der Wein geblieben (oder: wo die Butter hingekommen) ist. - Ameisenkalender, 1865; Winckler, X, 43.

Wenn schlechte Leute uneins werden, kommen ihre Handlungen an den Tag. Die Holländer: Wenn Koch und Kellermeister miteinander zanken, hört man wo die Butter geblieben ist. Die Basken: Wenn sich die Knechte des Herrn zanken, so entdeckt man die, welche den Käse gestohlen haben.

Frz.: Depensiers et marmitons sont souvent grands compaignons. (Leroux, II, 119.)

Holl.: Als de kok met den bottelier kijft, dan hoort men, waar de boter blijft. (Harrebomee, I, 429a, Bohn I, 298.)

90 Wer den Koch tadelt, muss zur Küche hinaus.

Ein Schiffssprichwort. Wer eine Seereise gemacht hat, wird die Allgewalt und Grobheit der Schiffsköche kennen, welche jeden aus der Küche werfen, der ihr Gebräu nicht vortrefflich findet.

Holl.: Die den kok bedilt moet het rookgat uit. (Harrebomee, I, 429a.)

91 Wer einen Koch fragt, was er in seinem Haffen kocht, der geht mit Eselsohren aus der Kuchen. - Lehmann, 35, 13; Eiselein, 386.

92 Wie der Koch die Speiss anricht, so ists gekocht; schmeckts nicht einem, so schmeckts dem andern. - Lehmann, 641, 114.

[Spaltenumbruch] 54 Hans Koch gönnet niemand der Ehre, denn sich selbst,Guttenstein, II, 57.

55 Je mehr köch, je minder im topff.Waldis, IV, 58, 35.

56 Je mehr Köche, je schlechter die Suppe.

Dän.: Jo fleere kokke, jo værre maad. – Jo fleere tienere, jo mindre tieneste. (Prov. dan., 352.)

57 Kein Koch kann für alle Mäuler (Gaumen) kochen.

58 Kein Koch oder Köchin leidet, das einer den Deckel vom Hafen thut vnd sihet was er kocht.Lehmann, II, 336, 63.

59 Kein Koch preist den andern hoch.

Ruth.: Powar powara nikonda ne odobrjaje.

60 Kein Koch stirbt Hungers in der Küche.

Holl.: Geen kok blijft voor de kombuis dood. (Harrebomée, I, 429a.)

61 Kein Koch wird um heisser Speise willen geschlagen.

62 Koch und Kellner sind die besten Gevattersleute.

It.: Tra 'l cuoco e il canovajo non è mai nimicizia. (Bohn I, 128.)

63 Koch vnd Kellner scheiden den Krieg.Petri, II, 425.

64 Koch vnd Kellner sind selten allein.Petri, II, 425.

65 Köche stehen sich am besten, wo es Fein(Gut-)-schmecker gibt.

Die Russen: Wo die Lüsternen wohnen, da siedeln sich die Köche an. (Altmann VI, 446.)

66 Kock von Kitau sleit de Lüse up'r Kellin twei.Eichwald, 123.

67 Man kann den Koch nicht schelten, wenn Fett an seinem Finger ist.

Es ist jedem erlaubt, auf seinen Nutzen bedacht zu sein; und es verdient keinen Tadel, aus dem Geschäft, das man betreibt, Vortheil zu ziehen. Die Römer drückten diese Ansicht durch folgendes Sprichwort aus: Callidum esse ad suum quemque quaestum, aequum est. (Faselius, 39.)

68 Man weiss nicht, wer Koch und wer Kellner ist.Fischer, Psalter, 53d; Luther's Werke, VII, 30b; Mayer, II, 49; Lohrengel, II, 404; Eiselein, 386; Braun, I, 1911.

Er geht hier drunter und drüber, es herrscht grosse Unordnung.

Frz.: C'est la cour du roi Petand. (Lendroy, 1590.)

69 Sei Koch oder Kellner.Eiselein, 386.

70 Vêle Köche verdarwet den Brî. (Hannover.) – Schambach, I, 261.

71 Viel Köch versaltzen den Brey.Moscherosch, 323.

„Denn je mehr Köch, je minder im Topff, ein jeder macht's nach seinem kopff, damit das Muss bleibt vngeschmaltzen, oder wirdt zum offtermal versaltzen.“ (Waldis, IV, 58.)

Frz.: Beaucoup de cuisiniers gâtent le potage. (Kritzinger, 196b.)

Lat.: Imperatorum multitudo Cariam perdidit. (Binder I, 708.) – Negotia pluribus commissa segnius expediuntur. (Binder 1086; II, 2034; Schonheim, N, 8.) – Non potest bene geri res publica multorum imperiis. (Cornelius.) (Binder II, 2210.)

72 Viel köche kochen selten gut.Petri, II, 573; Latendorf II, 27; Pistor., VI, 15.

Versteht sich zu Einer Mahlzeit.

Frz.: Le trop d'expédients peut gâter une affaire. (Cahier, 1734.)

Holl.: Vele cokens is groot cost. (Tunn., 25, 8.);

Lat.: Quisque coquens multum, solet hic consumere multum. (Fallersleben, 753.)

73 Viel Köche verderben (versalzen) den Brei (die Sauce).Latendorf II, 28; Lehmann, 569, 48; Hertius, I, 76; Schottel, 1123a; Gaal, 1029; Pistor., VI, 15; Hollenberg, III, 7; Blum, 152; Bücking, 24; Körte, 3460; Eisenhart, 179; Siebenkees, 190; Sailer, 249; Lohrengel, I, 676; Eiselein, 386; Braun, I, 1915; Reinsberg III, 319.

Mit dem Zusatz: Kein Arzt ist besser als drei. Jeder will nach seiner Weise kochen, darüber werden alle uneinig und die Speise wird verdorben. So in allen Geschäften. Wo jeder regieren will, geht alles zu Grunde, im kleinen Haus-, wie im grossen Staatswesen. Viel Aerzte curiren den Kranken bald auf den Kirchhof. Ein Bau mit viel Meistern mislingt; eine Schlacht, worin jeder General das Obercommando führen will, geht verloren.

Frz.: Trop de cuisiniers gâtent la sauce. (Gaal, 1029; Starschedel, 419; Masson, 30.)

[Spaltenumbruch] It.: Dove sono molti cuochi la minestra sarà troppo salata (Bohn I, 94.)

Lat.: Multi duces Cariam perdiderunt. (Seybold, 320.) – Multitudo imperatorum Cariam perdidit. (Tappius, 161a; Erasm., 262; Fischer, 141, 130; Philippi, I, 189 u. 263; Seybold, 231.) – Multitudo medicorum certa mors est aegrotantium. – Quod per plurium manus agitur id eo magis intricatur. (Binder II, 2895; Lehmann, 281, 72.)

Span.: Olla de muchos mal mejida y peor cocida. (Bahn I, 238.)

Ung.: A sok bába között el vész a' gyermek. – Sok szakács el sózza az étket. (Gaal, 1029.)

74 Viel Köche versalzen das Mus (die Suppe).Eyering, III, 349 u. 585; Egenolff, 304b; Petri, II, 573; Gaal, 1029; Simrock, 5794.

Dän.: Mange kokke forsalte suppen. (Prov. dan., 410 u. 539.)

Holl.: Veel koks bederven (verzuimen, verzouten) den brij. – Veel koks maken onrein zuivel. (Harrebomée, I, 429b.)

75 Viel Köche, viel Sinne.Körte, 3461.

76 Viel Köche, wenig im Topff.Petri, II, 573.

77 Vîle Köch vasalzen de Soupe. (Ungar. Bergland.) – Schröer.

78 Vül Kech' vasolz'n d' Supp'n. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 391, 56.

79 Was ist das für ein Koch, der seine Finger nicht leckt.

Holl.: Het is een kwade kok, die zijne virgern niet likt (Harrebomée, I, 429a.)

80 Was soll ein Koch ohne Feuer.

Frz.: Le feu ay de le queu (cuisinier). (Leroux, I, 46.)

81 Wenn der Koch nicht kocht, dass es schmeckt, so verdient er keinen Respect.

82 Wenn der Koch verhungert, muss man ihn unter die Herdplatte vergraben.Eiselein, 386; Simrock, 5801; Braun, I, 1912.

Böhm.: Kuchař který z hladu umře, nehoden hřbitova. (Čelakovsky, 333.)

Poln.: Kucharza, który głodm umrze niechowają na cmentarzu. (Čelakovsky, 333; Masson, 16.)

83 Wenn der Koch vom Herde geht, läuft das Fett ins Feuer.

84 Wenn die Köche aufschneiden, so ist's nicht immer Schinken, es ist oft auch Rindszunge dabei.

Man sagt, sie sollen gern das grosse Wort führen, und auch in Grobheit etwas leisten.

Frz.: Despensiers et filles de chambre ont bien volontiers grand langue. (Leroux, II, 119.)

85 Wenn die Köche sich zanken, wird der Kohl fett.

Dän.: Naar kokkene trættes bliver kaalen feed. (Prov. dan., 352.)

86 Wenn die Köche widereinander gerathen, verdirbt Suppe und Braten.

87 Wenn Koch und Kellner Freunde sind, so ist's um den Weinkeller geschehen.

Dän.: Naar kokken steger for kieldersvenden, saa gielder det herrens vinfad. (Bohn I, 391.)

88 Wenn sich der Koch am Herrn rechet, so wird die küchen vbel bestellt.Lehmann, 590, 22.

89 Wenn sich Koch und Kellner zanken, so erfährt man, wo der Wein geblieben (oder: wo die Butter hingekommen) ist.Ameisenkalender, 1865; Winckler, X, 43.

Wenn schlechte Leute uneins werden, kommen ihre Handlungen an den Tag. Die Holländer: Wenn Koch und Kellermeister miteinander zanken, hört man wo die Butter geblieben ist. Die Basken: Wenn sich die Knechte des Herrn zanken, so entdeckt man die, welche den Käse gestohlen haben.

Frz.: Depensiers et marmitons sont souvent grands compaignons. (Leroux, II, 119.)

Holl.: Als de kok met den bottelier kijft, dan hoort men, waar de boter blijft. (Harrebomée, I, 429a, Bohn I, 298.)

90 Wer den Koch tadelt, muss zur Küche hinaus.

Ein Schiffssprichwort. Wer eine Seereise gemacht hat, wird die Allgewalt und Grobheit der Schiffsköche kennen, welche jeden aus der Küche werfen, der ihr Gebräu nicht vortrefflich findet.

Holl.: Die den kok bedilt moet het rookgat uit. (Harrebomée, I, 429a.)

91 Wer einen Koch fragt, was er in seinem Haffen kocht, der geht mit Eselsohren aus der Kuchen.Lehmann, 35, 13; Eiselein, 386.

92 Wie der Koch die Speiss anricht, so ists gekocht; schmeckts nicht einem, so schmeckts dem andern.Lehmann, 641, 114.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0730" n="[724]"/><cb n="1447"/>
54 Hans Koch gönnet niemand der Ehre, denn sich selbst,</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Guttenstein, II, 57.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Je mehr köch, je minder im topff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Waldis, IV, 58, 35.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">56 Je mehr Köche, je schlechter die Suppe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Jo fleere kokke, jo værre maad. &#x2013; Jo fleere tienere, jo mindre tieneste. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 352.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">57 Kein Koch kann für alle Mäuler (Gaumen) kochen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Kein Koch oder Köchin leidet, das einer den Deckel vom Hafen thut vnd sihet was er kocht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 336, 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">59 Kein Koch preist den andern hoch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ruth.</hi>: Powar powara nikonda ne odobrjaje.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">60 Kein Koch stirbt Hungers in der Küche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geen kok blijft voor de kombuis dood. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 429<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Kein Koch wird um heisser Speise willen geschlagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">62 Koch und Kellner sind die besten Gevattersleute.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Tra 'l cuoco e il canovajo non è mai nimicizia. (<hi rendition="#i">Bohn I, 128.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">63 Koch vnd Kellner scheiden den Krieg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 425.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Koch vnd Kellner sind selten allein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 425.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">65 Köche stehen sich am besten, wo es Fein(Gut-)-schmecker gibt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Wo die Lüsternen wohnen, da siedeln sich die Köche an. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 446.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">66 Kock von Kitau sleit de Lüse up'r Kellin twei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 123.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">67 Man kann den Koch nicht schelten, wenn Fett an seinem Finger ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist jedem erlaubt, auf seinen Nutzen bedacht zu sein; und es verdient keinen Tadel, aus dem Geschäft, das man betreibt, Vortheil zu ziehen. Die Römer drückten diese Ansicht durch folgendes Sprichwort aus: Callidum esse ad suum quemque quaestum, aequum est. (<hi rendition="#i">Faselius, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Man weiss nicht, wer Koch und wer Kellner ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischer, Psalter, 53<hi rendition="#sup">d</hi>; Luther's Werke, VII, 30<hi rendition="#sup">b</hi>; Mayer, II, 49; Lohrengel, II, 404; Eiselein, 386; Braun, I, 1911.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er geht hier drunter und drüber, es herrscht grosse Unordnung.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est la cour du roi Petand. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1590.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">69 Sei Koch oder Kellner.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 386.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">70 Vêle Köche verdarwet den Brî.</hi> (<hi rendition="#i">Hannover.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, I, 261.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">71 Viel Köch versaltzen den Brey.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Moscherosch, 323.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Denn je mehr Köch, je minder im Topff, ein jeder macht's nach seinem kopff, damit das Muss bleibt vngeschmaltzen, oder wirdt zum offtermal versaltzen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Waldis, IV, 58.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Beaucoup de cuisiniers gâtent le potage. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 196<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Imperatorum multitudo Cariam perdidit. (<hi rendition="#i">Binder I, 708.</hi>) &#x2013; Negotia pluribus commissa segnius expediuntur. (<hi rendition="#i">Binder 1086; II, 2034; Schonheim, N, 8.</hi>) &#x2013; Non potest bene geri res publica multorum imperiis. (<hi rendition="#i">Cornelius.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 2210.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">72 Viel köche kochen selten gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 573; Latendorf II, 27; Pistor., VI, 15.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Versteht sich zu Einer Mahlzeit.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le trop d'expédients peut gâter une affaire. (<hi rendition="#i">Cahier, 1734.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Vele cokens is groot cost. (<hi rendition="#i">Tunn., 25, 8.</hi>);</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quisque coquens multum, solet hic consumere multum. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 753.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Viel Köche verderben (versalzen) den Brei (die Sauce).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Latendorf II, 28; Lehmann, 569, 48; Hertius, I, 76; Schottel, 1123<hi rendition="#sup">a</hi>; Gaal, 1029; Pistor., VI, 15; Hollenberg, III, 7; Blum, 152; Bücking, 24; Körte, 3460; Eisenhart, 179; Siebenkees, 190; Sailer, 249; Lohrengel, I, 676; Eiselein, 386; Braun, I, 1915; Reinsberg III, 319.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit dem Zusatz: Kein Arzt ist besser als drei. Jeder will nach seiner Weise kochen, darüber werden alle uneinig und die Speise wird verdorben. So in allen Geschäften. Wo jeder regieren will, geht alles zu Grunde, im kleinen Haus-, wie im grossen Staatswesen. Viel Aerzte curiren den Kranken bald auf den Kirchhof. Ein Bau mit viel Meistern mislingt; eine Schlacht, worin jeder General das Obercommando führen will, geht verloren.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Trop de cuisiniers gâtent la sauce. (<hi rendition="#i">Gaal, 1029; Starschedel, 419; Masson, 30.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i"><cb n="1448"/>
It.</hi>: Dove sono molti cuochi la minestra sarà troppo salata (<hi rendition="#i">Bohn I, 94.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Multi duces Cariam perdiderunt. (<hi rendition="#i">Seybold, 320.</hi>) &#x2013; Multitudo imperatorum Cariam perdidit. (<hi rendition="#i">Tappius, 161<hi rendition="#sup">a</hi>; Erasm., 262; Fischer, 141, 130; Philippi, I, 189 u. 263; Seybold, 231.</hi>) &#x2013; Multitudo medicorum certa mors est aegrotantium. &#x2013; Quod per plurium manus agitur id eo magis intricatur. (<hi rendition="#i">Binder II, 2895; Lehmann, 281, 72.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Olla de muchos mal mejida y peor cocida. (<hi rendition="#i">Bahn I, 238.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A sok bába között el vész a' gyermek. &#x2013; Sok szakács el sózza az étket. (<hi rendition="#i">Gaal, 1029.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">74 Viel Köche versalzen das Mus (die Suppe).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, III, 349 u. 585; Egenolff, 304<hi rendition="#sup">b</hi>; Petri, II, 573; Gaal, 1029; Simrock, 5794.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Mange kokke forsalte suppen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 410 u. 539.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Veel koks bederven (verzuimen, verzouten) den brij. &#x2013; Veel koks maken onrein zuivel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 429<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">75 Viel Köche, viel Sinne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3461.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">76 Viel Köche, wenig im Topff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 573.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">77 Vîle Köch vasalzen de Soupe.</hi> (<hi rendition="#i">Ungar. Bergland.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schröer.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">78 Vül Kech' vasolz'n d' Supp'n.</hi> (<hi rendition="#i">Niederösterreich.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 391, 56.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">79 Was ist das für ein Koch, der seine Finger nicht leckt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een kwade kok, die zijne virgern niet likt (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 429<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">80 Was soll ein Koch ohne Feuer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le feu ay de le queu (cuisinier). (<hi rendition="#i">Leroux, I, 46.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">81 Wenn der Koch nicht kocht, dass es schmeckt, so verdient er keinen Respect.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">82 Wenn der Koch verhungert, muss man ihn unter die Herdplatte vergraben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 386; Simrock, 5801; Braun, I, 1912.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kucha&#x0159; který z hladu um&#x0159;e, nehoden h&#x0159;bitova. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 333.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kucharza, który g&#x0142;odm umrze niechowaj&#x0105; na cmentarzu. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 333; Masson, 16.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">83 Wenn der Koch vom Herde geht, läuft das Fett ins Feuer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">84 Wenn die Köche aufschneiden, so ist's nicht immer Schinken, es ist oft auch Rindszunge dabei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Man sagt, sie sollen gern das grosse Wort führen, und auch in Grobheit etwas leisten.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Despensiers et filles de chambre ont bien volontiers grand langue. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 119.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">85 Wenn die Köche sich zanken, wird der Kohl fett.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Naar kokkene trættes bliver kaalen feed. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 352.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">86 Wenn die Köche widereinander gerathen, verdirbt Suppe und Braten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">87 Wenn Koch und Kellner Freunde sind, so ist's um den Weinkeller geschehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Naar kokken steger for kieldersvenden, saa gielder det herrens vinfad. (<hi rendition="#i">Bohn I, 391.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">88 Wenn sich der Koch am Herrn rechet, so wird die küchen vbel bestellt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 590, 22.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">89 Wenn sich Koch und Kellner zanken, so erfährt man, wo der Wein geblieben (oder: wo die Butter hingekommen) ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ameisenkalender, 1865; Winckler, X, 43.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn schlechte Leute uneins werden, kommen ihre Handlungen an den Tag. Die Holländer: Wenn Koch und Kellermeister miteinander zanken, hört man wo die Butter geblieben ist. Die Basken: Wenn sich die Knechte des Herrn zanken, so entdeckt man die, welche den Käse gestohlen haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Depensiers et marmitons sont souvent grands compaignons. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 119.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de kok met den bottelier kijft, dan hoort men, waar de boter blijft. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 429<hi rendition="#sup">a</hi>, Bohn I, 298.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">90 Wer den Koch tadelt, muss zur Küche hinaus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Schiffssprichwort. Wer eine Seereise gemacht hat, wird die Allgewalt und Grobheit der Schiffsköche kennen, welche jeden aus der Küche werfen, der ihr Gebräu nicht vortrefflich findet.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die den kok bedilt moet het rookgat uit. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 429<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">91 Wer einen Koch fragt, was er in seinem Haffen kocht, der geht mit Eselsohren aus der Kuchen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 35, 13; Eiselein, 386.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">92 Wie der Koch die Speiss anricht, so ists gekocht; schmeckts nicht einem, so schmeckts dem andern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 641, 114.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[724]/0730] 54 Hans Koch gönnet niemand der Ehre, denn sich selbst, – Guttenstein, II, 57. 55 Je mehr köch, je minder im topff. – Waldis, IV, 58, 35. 56 Je mehr Köche, je schlechter die Suppe. Dän.: Jo fleere kokke, jo værre maad. – Jo fleere tienere, jo mindre tieneste. (Prov. dan., 352.) 57 Kein Koch kann für alle Mäuler (Gaumen) kochen. 58 Kein Koch oder Köchin leidet, das einer den Deckel vom Hafen thut vnd sihet was er kocht. – Lehmann, II, 336, 63. 59 Kein Koch preist den andern hoch. Ruth.: Powar powara nikonda ne odobrjaje. 60 Kein Koch stirbt Hungers in der Küche. Holl.: Geen kok blijft voor de kombuis dood. (Harrebomée, I, 429a.) 61 Kein Koch wird um heisser Speise willen geschlagen. 62 Koch und Kellner sind die besten Gevattersleute. It.: Tra 'l cuoco e il canovajo non è mai nimicizia. (Bohn I, 128.) 63 Koch vnd Kellner scheiden den Krieg. – Petri, II, 425. 64 Koch vnd Kellner sind selten allein. – Petri, II, 425. 65 Köche stehen sich am besten, wo es Fein(Gut-)-schmecker gibt. Die Russen: Wo die Lüsternen wohnen, da siedeln sich die Köche an. (Altmann VI, 446.) 66 Kock von Kitau sleit de Lüse up'r Kellin twei. – Eichwald, 123. 67 Man kann den Koch nicht schelten, wenn Fett an seinem Finger ist. Es ist jedem erlaubt, auf seinen Nutzen bedacht zu sein; und es verdient keinen Tadel, aus dem Geschäft, das man betreibt, Vortheil zu ziehen. Die Römer drückten diese Ansicht durch folgendes Sprichwort aus: Callidum esse ad suum quemque quaestum, aequum est. (Faselius, 39.) 68 Man weiss nicht, wer Koch und wer Kellner ist. – Fischer, Psalter, 53d; Luther's Werke, VII, 30b; Mayer, II, 49; Lohrengel, II, 404; Eiselein, 386; Braun, I, 1911. Er geht hier drunter und drüber, es herrscht grosse Unordnung. Frz.: C'est la cour du roi Petand. (Lendroy, 1590.) 69 Sei Koch oder Kellner. – Eiselein, 386. 70 Vêle Köche verdarwet den Brî. (Hannover.) – Schambach, I, 261. 71 Viel Köch versaltzen den Brey. – Moscherosch, 323. „Denn je mehr Köch, je minder im Topff, ein jeder macht's nach seinem kopff, damit das Muss bleibt vngeschmaltzen, oder wirdt zum offtermal versaltzen.“ (Waldis, IV, 58.) Frz.: Beaucoup de cuisiniers gâtent le potage. (Kritzinger, 196b.) Lat.: Imperatorum multitudo Cariam perdidit. (Binder I, 708.) – Negotia pluribus commissa segnius expediuntur. (Binder 1086; II, 2034; Schonheim, N, 8.) – Non potest bene geri res publica multorum imperiis. (Cornelius.) (Binder II, 2210.) 72 Viel köche kochen selten gut. – Petri, II, 573; Latendorf II, 27; Pistor., VI, 15. Versteht sich zu Einer Mahlzeit. Frz.: Le trop d'expédients peut gâter une affaire. (Cahier, 1734.) Holl.: Vele cokens is groot cost. (Tunn., 25, 8.); Lat.: Quisque coquens multum, solet hic consumere multum. (Fallersleben, 753.) 73 Viel Köche verderben (versalzen) den Brei (die Sauce). – Latendorf II, 28; Lehmann, 569, 48; Hertius, I, 76; Schottel, 1123a; Gaal, 1029; Pistor., VI, 15; Hollenberg, III, 7; Blum, 152; Bücking, 24; Körte, 3460; Eisenhart, 179; Siebenkees, 190; Sailer, 249; Lohrengel, I, 676; Eiselein, 386; Braun, I, 1915; Reinsberg III, 319. Mit dem Zusatz: Kein Arzt ist besser als drei. Jeder will nach seiner Weise kochen, darüber werden alle uneinig und die Speise wird verdorben. So in allen Geschäften. Wo jeder regieren will, geht alles zu Grunde, im kleinen Haus-, wie im grossen Staatswesen. Viel Aerzte curiren den Kranken bald auf den Kirchhof. Ein Bau mit viel Meistern mislingt; eine Schlacht, worin jeder General das Obercommando führen will, geht verloren. Frz.: Trop de cuisiniers gâtent la sauce. (Gaal, 1029; Starschedel, 419; Masson, 30.) It.: Dove sono molti cuochi la minestra sarà troppo salata (Bohn I, 94.) Lat.: Multi duces Cariam perdiderunt. (Seybold, 320.) – Multitudo imperatorum Cariam perdidit. (Tappius, 161a; Erasm., 262; Fischer, 141, 130; Philippi, I, 189 u. 263; Seybold, 231.) – Multitudo medicorum certa mors est aegrotantium. – Quod per plurium manus agitur id eo magis intricatur. (Binder II, 2895; Lehmann, 281, 72.) Span.: Olla de muchos mal mejida y peor cocida. (Bahn I, 238.) Ung.: A sok bába között el vész a' gyermek. – Sok szakács el sózza az étket. (Gaal, 1029.) 74 Viel Köche versalzen das Mus (die Suppe). – Eyering, III, 349 u. 585; Egenolff, 304b; Petri, II, 573; Gaal, 1029; Simrock, 5794. Dän.: Mange kokke forsalte suppen. (Prov. dan., 410 u. 539.) Holl.: Veel koks bederven (verzuimen, verzouten) den brij. – Veel koks maken onrein zuivel. (Harrebomée, I, 429b.) 75 Viel Köche, viel Sinne. – Körte, 3461. 76 Viel Köche, wenig im Topff. – Petri, II, 573. 77 Vîle Köch vasalzen de Soupe. (Ungar. Bergland.) – Schröer. 78 Vül Kech' vasolz'n d' Supp'n. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 391, 56. 79 Was ist das für ein Koch, der seine Finger nicht leckt. Holl.: Het is een kwade kok, die zijne virgern niet likt (Harrebomée, I, 429a.) 80 Was soll ein Koch ohne Feuer. Frz.: Le feu ay de le queu (cuisinier). (Leroux, I, 46.) 81 Wenn der Koch nicht kocht, dass es schmeckt, so verdient er keinen Respect. 82 Wenn der Koch verhungert, muss man ihn unter die Herdplatte vergraben. – Eiselein, 386; Simrock, 5801; Braun, I, 1912. Böhm.: Kuchař který z hladu umře, nehoden hřbitova. (Čelakovsky, 333.) Poln.: Kucharza, który głodm umrze niechowają na cmentarzu. (Čelakovsky, 333; Masson, 16.) 83 Wenn der Koch vom Herde geht, läuft das Fett ins Feuer. 84 Wenn die Köche aufschneiden, so ist's nicht immer Schinken, es ist oft auch Rindszunge dabei. Man sagt, sie sollen gern das grosse Wort führen, und auch in Grobheit etwas leisten. Frz.: Despensiers et filles de chambre ont bien volontiers grand langue. (Leroux, II, 119.) 85 Wenn die Köche sich zanken, wird der Kohl fett. Dän.: Naar kokkene trættes bliver kaalen feed. (Prov. dan., 352.) 86 Wenn die Köche widereinander gerathen, verdirbt Suppe und Braten. 87 Wenn Koch und Kellner Freunde sind, so ist's um den Weinkeller geschehen. Dän.: Naar kokken steger for kieldersvenden, saa gielder det herrens vinfad. (Bohn I, 391.) 88 Wenn sich der Koch am Herrn rechet, so wird die küchen vbel bestellt. – Lehmann, 590, 22. 89 Wenn sich Koch und Kellner zanken, so erfährt man, wo der Wein geblieben (oder: wo die Butter hingekommen) ist. – Ameisenkalender, 1865; Winckler, X, 43. Wenn schlechte Leute uneins werden, kommen ihre Handlungen an den Tag. Die Holländer: Wenn Koch und Kellermeister miteinander zanken, hört man wo die Butter geblieben ist. Die Basken: Wenn sich die Knechte des Herrn zanken, so entdeckt man die, welche den Käse gestohlen haben. Frz.: Depensiers et marmitons sont souvent grands compaignons. (Leroux, II, 119.) Holl.: Als de kok met den bottelier kijft, dan hoort men, waar de boter blijft. (Harrebomée, I, 429a, Bohn I, 298.) 90 Wer den Koch tadelt, muss zur Küche hinaus. Ein Schiffssprichwort. Wer eine Seereise gemacht hat, wird die Allgewalt und Grobheit der Schiffsköche kennen, welche jeden aus der Küche werfen, der ihr Gebräu nicht vortrefflich findet. Holl.: Die den kok bedilt moet het rookgat uit. (Harrebomée, I, 429a.) 91 Wer einen Koch fragt, was er in seinem Haffen kocht, der geht mit Eselsohren aus der Kuchen. – Lehmann, 35, 13; Eiselein, 386. 92 Wie der Koch die Speiss anricht, so ists gekocht; schmeckts nicht einem, so schmeckts dem andern. – Lehmann, 641, 114.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/730
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [724]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/730>, abgerufen am 07.05.2024.