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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 220 Kunst soltu für gelt vnd gut lieben, denn sie ist sicher vor den dieben.

Lat.: Res ualet, ars praestat; si res perit, ars mihi restat. (Loci comm., 13.)

221 Kunst steckt nicht in den schönen Kleidern, sonst wär' sie bei den Schneidern. - Lohrengel, I, 459; Braun, I, 2086; Körte, 3623; Simrock, 6099.

Lat.: Saepe sub palliolo sordido summa sapientia est. (Sutor, 846.)

222 Kunst steht wohl zu tragen. - Lehmann, II, 315, 83.

223 Kunst und Betrug richten viel.

224 Kunst und Geschicklichkeit bringt Bescheidenheit.

Lat.: Adde quod ingenuas didicisse fideliter artes, emollit mores, nec sinit esse feros. (Ovid.) (Seybold, 7.)

225 Kunst und geschickte Hand ist willkommen in jedem Land.

Holl.: Kunst is welkom in alle landen. (Harrebomee, I, 458a.)

226 Kunst und List thun offt, was stärke nicht thun kann. - Petri, II, 429.

227 Kunst und Verstand beweret den Mann. - Eyering, I, 176.

228 Kunst und Verstand geht durchs ganze Land.

Dän.: Kunst og forstand er en myndt som gielder i alle land. (Prov. dan., 367.)

229 Kunst und Wissenschaft geben Ansehen, Muth und Kraft.

Mhd.: Kunst und togunt di sint frunde, di vele nutzis kunnen geberin. (Ritterspiegel.) (Zingerle, 86.)

It.: Chi ha la scienza, un buon maestro. (Pazzaglia, 339, 1.)

230 Kunst vbertrifft die Kräffte. - Lehmann, II, 324, 106.

231 Kunst vnd gelehrt sein ist bei Armen Silber bey Reichen Gold, bey Fürsten vnd Herrn, Edelstein. - Lehmann, 298, 78.

Dän.: Laerdom og kunst er hos de fattige sölv, de rige gule, herrer og förster aedelsteene. (Prov. dan., 374.)

232 Kunst vnd geschicklichkeit gehet im Bettelrock. - Lehmann, 450, 9.

Oft ist aber auch der Träger des Rocks selbst Ursache davon.

233 Kunst vnd geschicklichkeit geht offt nach Brodt. - Lehmann, 450, 9.

234 Kunst vnd Klugheit manchen sticht, dass er für witz sich kennet nicht. - Petri, II, 135.

235 Kunst vnd Künstler ist Gottes Gabe vnnd aller Ehren werth. - Petri, II, 429.

236 Kunst und Lehr' bringt manchen zu Ehr'.

Schwed.: Konst och Lära sätter mannen til ähra. (Grubb, 234.) - Konst och lähra gieer heeder (Bröd) och ähra. (Grubb, 388 u. 424.)

237 Kunst vnd Weissheit ist wol zu tragen, man gibt kein Zoll dauon. - Petri, II, 429.

238 Kunst vollendet die Natur.

239 Kunst ward bey Gunst, gelt, gewalt nimmer schlecht. - Henisch, 1474, 42.

240 Kunst wiegt mehr als Gunst. - Parömiakon, 829.

241 Kunst wil gerete haben. - Petri, II, 429.

242 Kunst will des Friedens Gunst.

Lat.: Amat pacem Phidias. (Philippi, I, 24.)

243 Kunst will Fleiss.

244 Kunst will gerete haben, sagt jener vnd kemmet sich mit einer Mistgabel. - Latendorf II, 20; Simrock, 6109; Körte, 3636; Hoefer, 197a.

245 Kunst will Gunst.

246 Kunst wird durch Ehr' gespeiset.

Lebt aber doch vorherrschend von gewöhnlichem Brot.

Frz.: Qui art a, partout part a. (Kritzinger, 39a.)

Holl.: Kunst wordt door geld gevoet. (Harrebomee, I, 458a.)

Lat.: Honos alit artes. (Faselius, 108; Wiegand, 83.) - Neque praemium ullum est, ars nec ipsa item viget. (Eiselein, 403.)

247 Kunst wird durch Kunst verlacht vnnd veracht. - Lehmann, II, 324, 108.

248 Kunst wird nicht angeboren.

Lat.: Nemo nascitur artifex. (Seybold, 339.)

249 Künste sind kein Schnupftaback. - Frischbier2, 2249.

250 Man bricht nit kunst von eim zaun. - Franck, II, 155b; Petri, II, 444; Gaal, 1057; Sailer, 185; Simrock, 6081.

Lat.: Gaudent sudoribus artes et sua difficilem reddunt [Spaltenumbruch] ad limina cursum. (Gaal, 1057; Philippi, I, 167.) - Lurida plerumque est, et pallida turba scholaris, scilicet a studiis aegra, vel aegra fame. (Sutor, 752.)

Ung.: Faradtsaggal adgyak a' tudomanyt. (Gaal, 1057.)

251 Man gibt mehr für einen Heller Kunst in Gold als um einen Centner im Zwilchsack. - Henisch, 1677, 49; Sailer, 200.

252 Man sol die Kunst zum Stichblatt auff die letzt behalten. - Petri, II, 847.

253 Manchen hat seine Kunst tausend Thaler gekostet, und er würde viel gewinnen, wenn ihm einer zehn Pfennige darum gäbe. - Sailer, 290.

254 Mancher kann sieben Künste und geht betteln.

255 Mit der newen sincern kunst schert man Weise und Narren über ein kamb vnd wirfft jhnen das Seil an die Hörner. - Lehmann, 92, 57.

256 Mit einer guten Kunst kommt man am besten fort, sagte die Katze zum Fuchs. - Lehmann, 450, 14; Hoefer, 585; Mathesy, 68a; Sailer, 127.

Als er ihr prahlerisch seine tausend Künste vorgerühmt hatte und sich dann vor einem Jagdhunde nicht retten konnte, während die Katze auf den ersten Baum kletterte. "Der Fuchs kundte alles, die Katze kundte Mäuse fahen vnd springen; aber mit jhren springen fristet sie jhr Leben vor Hunden; der Fuchs ward zerrissen."

Lat.: Ars portus miseriae. (Philippi, I, 42.) - Ars manet, ars durat, fortuna recedere curat. - Discere si vultis, prodest sapientia multis. - Res valet, ars praestat; si res perit, ars mihi restat. (Gaal, 1055.)

257 Mit einer guten Kunst kompt man am weitesten. - Petri, II, 476.

258 Mit Kunst und Betrug kann man wohl fortkommen. - Lehmann, 450, 2.

259 Mit Kunst und Betrug lebt man das halbe Jahr, mit Betrug und Kunst die andere Hälfte. (Ital.)

260 Niemand kann alle Künste.

261 Nutzbare Kunst gibt Braut un Gunst. (Waldeck.) - Curtze, 322, 101; Simrock, 6074.

262 Ohne Kunst erlangen die Runzeln1 keine Gunst2.

1) Alter Frauen und bejahrter Jungfrauen.

2) Bei den Männern.

263 Seiner Kunst darf sich niemand schämen.

Holl.: Geen eerlijk man schame zich zijne kunst of zijnen naam. (Harrebomee, I, 457b.)

264 So jemand hat die Kunst zur Hand, so findt er leicht ein Vaterland. - J. M. Dither.

265 'T is kein Kunst, Kopman to weren, man to bleiven, dat's de Kunst. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4097; Bueren, 1079; Hauskalender, I.

266 'T is keine Kunst, Geld to verdenen, man tosamen to holen, is de Kunst. - Goldschmidt, 155.

267 Verstehst du nicht deine Kunst, so ist alle Müh umsunst. - Parömiakon, 2203.

268 Viel Kunst, viel Mühe. - Sutor, 918.

269 Viel Künste, gewisse Bettler. - Sarcerius, Hirtenbuch, S. 38.

270 Viel Künste lernen hat seine Noth; wenn man sie kann, so fehlt es an Brot.

Holl.: Kunsten leeren is verdriet; als men se kent, zoo acht men ze niet. (Harrebomee, I, 458a.)

271 Viele Künste sind vmbsonst. - Lehmann, II, 790, 73.

272 Vier Künste kann man nicht finden in der Welt: Schmeer in eine Pickelhaube treiben, einen Rappen baden, dass er weiss werde, fliegen ohne Federn, und aus einem Stocknarren einen Weisen machen. - Schaltjahr, I, 33.

273 Vierzehn Künste, funfzehn Unglücke.

Je mehr Kunstversuche der Künstler anstellt, um so mehr theuere Erfahrungen muss er machen.

274 Vil kunst, vil müh vnd vnwirsse. - Franck, I, 90b; Egenolff, 350a; Gruter, I, 68; Petri, II, 574; Sutor, 918; Schottel, 1128a.

"Ma spricht aber bey mem handprige: viel Kinste viel Unglicke. Das erfuhr jer Mester der 7 freyen Kinste, dar sich bey am Basen Binder, der sich mit ener Kunst fort bringen muste, 's Brud bettelte, sen Hunger zu stillen." (Keller, 154a.)

Lat.: Capram portare non possum et imponis bovem. (Sutor, 918.) - In nihil sapiendo jucundissima vita. (Egenolff, 350.)

[Spaltenumbruch] 220 Kunst soltu für gelt vnd gut lieben, denn sie ist sicher vor den dieben.

Lat.: Res ualet, ars praestat; si res perit, ars mihi restat. (Loci comm., 13.)

221 Kunst steckt nicht in den schönen Kleidern, sonst wär' sie bei den Schneidern.Lohrengel, I, 459; Braun, I, 2086; Körte, 3623; Simrock, 6099.

Lat.: Saepe sub palliolo sordido summa sapientia est. (Sutor, 846.)

222 Kunst steht wohl zu tragen.Lehmann, II, 315, 83.

223 Kunst und Betrug richten viel.

224 Kunst und Geschicklichkeit bringt Bescheidenheit.

Lat.: Adde quod ingenuas didicisse fideliter artes, emollit mores, nec sinit esse feros. (Ovid.) (Seybold, 7.)

225 Kunst und geschickte Hand ist willkommen in jedem Land.

Holl.: Kunst is welkom in alle landen. (Harrebomée, I, 458a.)

226 Kunst und List thun offt, was stärke nicht thun kann.Petri, II, 429.

227 Kunst und Verstand beweret den Mann.Eyering, I, 176.

228 Kunst und Verstand geht durchs ganze Land.

Dän.: Kunst og forstand er en myndt som gielder i alle land. (Prov. dan., 367.)

229 Kunst und Wissenschaft geben Ansehen, Muth und Kraft.

Mhd.: Kunst und togunt di sint frunde, di vele nutzis kunnen geberin. (Ritterspiegel.) (Zingerle, 86.)

It.: Chi hà la scienza, un buon maestro. (Pazzaglia, 339, 1.)

230 Kunst vbertrifft die Kräffte.Lehmann, II, 324, 106.

231 Kunst vnd gelehrt sein ist bei Armen Silber bey Reichen Gold, bey Fürsten vnd Herrn, Edelstein.Lehmann, 298, 78.

Dän.: Lærdom og kunst er hos de fattige sølv, de rige gule, herrer og førster ædelsteene. (Prov. dan., 374.)

232 Kunst vnd geschicklichkeit gehet im Bettelrock.Lehmann, 450, 9.

Oft ist aber auch der Träger des Rocks selbst Ursache davon.

233 Kunst vnd geschicklichkeit geht offt nach Brodt.Lehmann, 450, 9.

234 Kunst vnd Klugheit manchen sticht, dass er für witz sich kennet nicht.Petri, II, 135.

235 Kunst vnd Künstler ist Gottes Gabe vnnd aller Ehren werth.Petri, II, 429.

236 Kunst und Lehr' bringt manchen zu Ehr'.

Schwed.: Konst och Lära sätter mannen til ähra. (Grubb, 234.) – Konst och lähra gieer heeder (Bröd) och ähra. (Grubb, 388 u. 424.)

237 Kunst vnd Weissheit ist wol zu tragen, man gibt kein Zoll dauon.Petri, II, 429.

238 Kunst vollendet die Natur.

239 Kunst ward bey Gunst, gelt, gewalt nimmer schlecht.Henisch, 1474, 42.

240 Kunst wiegt mehr als Gunst.Parömiakon, 829.

241 Kunst wil gerete haben.Petri, II, 429.

242 Kunst will des Friedens Gunst.

Lat.: Amat pacem Phidias. (Philippi, I, 24.)

243 Kunst will Fleiss.

244 Kunst will gerete haben, sagt jener vnd kemmet sich mit einer Mistgabel.Latendorf II, 20; Simrock, 6109; Körte, 3636; Hoefer, 197a.

245 Kunst will Gunst.

246 Kunst wird durch Ehr' gespeiset.

Lebt aber doch vorherrschend von gewöhnlichem Brot.

Frz.: Qui art a, partout part a. (Kritzinger, 39a.)

Holl.: Kunst wordt door geld gevoet. (Harrebomée, I, 458a.)

Lat.: Honos alit artes. (Faselius, 108; Wiegand, 83.) – Neque praemium ullum est, ars nec ipsa item viget. (Eiselein, 403.)

247 Kunst wird durch Kunst verlacht vnnd veracht.Lehmann, II, 324, 108.

248 Kunst wird nicht angeboren.

Lat.: Nemo nascitur artifex. (Seybold, 339.)

249 Künste sind kein Schnupftaback.Frischbier2, 2249.

250 Man bricht nit kunst von eim zaun.Franck, II, 155b; Petri, II, 444; Gaal, 1057; Sailer, 185; Simrock, 6081.

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251 Man gibt mehr für einen Heller Kunst in Gold als um einen Centner im Zwilchsack.Henisch, 1677, 49; Sailer, 200.

252 Man sol die Kunst zum Stichblatt auff die letzt behalten.Petri, II, 847.

253 Manchen hat seine Kunst tausend Thaler gekostet, und er würde viel gewinnen, wenn ihm einer zehn Pfennige darum gäbe.Sailer, 290.

254 Mancher kann sieben Künste und geht betteln.

255 Mit der newen sincern kunst schert man Weise und Narren über ein kamb vnd wirfft jhnen das Seil an die Hörner.Lehmann, 92, 57.

256 Mit einer guten Kunst kommt man am besten fort, sagte die Katze zum Fuchs.Lehmann, 450, 14; Hoefer, 585; Mathesy, 68a; Sailer, 127.

Als er ihr prahlerisch seine tausend Künste vorgerühmt hatte und sich dann vor einem Jagdhunde nicht retten konnte, während die Katze auf den ersten Baum kletterte. „Der Fuchs kundte alles, die Katze kundte Mäuse fahen vnd springen; aber mit jhren springen fristet sie jhr Leben vor Hunden; der Fuchs ward zerrissen.“

Lat.: Ars portus miseriae. (Philippi, I, 42.) – Ars manet, ars durat, fortuna recedere curat. – Discere si vultis, prodest sapientia multis. – Res valet, ars praestat; si res perit, ars mihi restat. (Gaal, 1055.)

257 Mit einer guten Kunst kompt man am weitesten.Petri, II, 476.

258 Mit Kunst und Betrug kann man wohl fortkommen.Lehmann, 450, 2.

259 Mit Kunst und Betrug lebt man das halbe Jahr, mit Betrug und Kunst die andere Hälfte. (Ital.)

260 Niemand kann alle Künste.

261 Nutzbare Kunst gibt Braut un Gunst. (Waldeck.) – Curtze, 322, 101; Simrock, 6074.

262 Ohne Kunst erlangen die Runzeln1 keine Gunst2.

1) Alter Frauen und bejahrter Jungfrauen.

2) Bei den Männern.

263 Seiner Kunst darf sich niemand schämen.

Holl.: Geen eerlijk man schame zich zijne kunst of zijnen naam. (Harrebomée, I, 457b.)

264 So jemand hat die Kunst zur Hand, so findt er leicht ein Vaterland.J. M. Dither.

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266 'T is kîne Kunst, Geld to verdênen, man tosamen to holen, is de Kunst.Goldschmidt, 155.

267 Verstehst du nicht deine Kunst, so ist alle Müh umsunst.Parömiakon, 2203.

268 Viel Kunst, viel Mühe.Sutor, 918.

269 Viel Künste, gewisse Bettler.Sarcerius, Hirtenbuch, S. 38.

270 Viel Künste lernen hat seine Noth; wenn man sie kann, so fehlt es an Brot.

Holl.: Kunsten leeren is verdriet; als men se kent, zoo acht men ze niet. (Harrebomée, I, 458a.)

271 Viele Künste sind vmbsonst.Lehmann, II, 790, 73.

272 Vier Künste kann man nicht finden in der Welt: Schmeer in eine Pickelhaube treiben, einen Rappen baden, dass er weiss werde, fliegen ohne Federn, und aus einem Stocknarren einen Weisen machen.Schaltjahr, I, 33.

273 Vierzehn Künste, funfzehn Unglücke.

Je mehr Kunstversuche der Künstler anstellt, um so mehr theuere Erfahrungen muss er machen.

274 Vil kunst, vil müh vnd vnwirsse.Franck, I, 90b; Egenolff, 350a; Gruter, I, 68; Petri, II, 574; Sutor, 918; Schottel, 1128a.

„Ma spricht aber bey mem handprige: viel Kinste viel Unglicke. Das erfuhr jer Mêster der 7 freyen Kinste, dar sich bey am Basen Binder, der sich mit ener Kunst fort bringen muste, 's Brud bettelte, sen Hunger zu stillen.“ (Keller, 154a.)

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[[860]/0866] 220 Kunst soltu für gelt vnd gut lieben, denn sie ist sicher vor den dieben. Lat.: Res ualet, ars praestat; si res perit, ars mihi restat. (Loci comm., 13.) 221 Kunst steckt nicht in den schönen Kleidern, sonst wär' sie bei den Schneidern. – Lohrengel, I, 459; Braun, I, 2086; Körte, 3623; Simrock, 6099. Lat.: Saepe sub palliolo sordido summa sapientia est. (Sutor, 846.) 222 Kunst steht wohl zu tragen. – Lehmann, II, 315, 83. 223 Kunst und Betrug richten viel. 224 Kunst und Geschicklichkeit bringt Bescheidenheit. Lat.: Adde quod ingenuas didicisse fideliter artes, emollit mores, nec sinit esse feros. (Ovid.) (Seybold, 7.) 225 Kunst und geschickte Hand ist willkommen in jedem Land. Holl.: Kunst is welkom in alle landen. (Harrebomée, I, 458a.) 226 Kunst und List thun offt, was stärke nicht thun kann. – Petri, II, 429. 227 Kunst und Verstand beweret den Mann. – Eyering, I, 176. 228 Kunst und Verstand geht durchs ganze Land. Dän.: Kunst og forstand er en myndt som gielder i alle land. (Prov. dan., 367.) 229 Kunst und Wissenschaft geben Ansehen, Muth und Kraft. Mhd.: Kunst und togunt di sint frunde, di vele nutzis kunnen geberin. (Ritterspiegel.) (Zingerle, 86.) It.: Chi hà la scienza, un buon maestro. (Pazzaglia, 339, 1.) 230 Kunst vbertrifft die Kräffte. – Lehmann, II, 324, 106. 231 Kunst vnd gelehrt sein ist bei Armen Silber bey Reichen Gold, bey Fürsten vnd Herrn, Edelstein. – Lehmann, 298, 78. Dän.: Lærdom og kunst er hos de fattige sølv, de rige gule, herrer og førster ædelsteene. (Prov. dan., 374.) 232 Kunst vnd geschicklichkeit gehet im Bettelrock. – Lehmann, 450, 9. Oft ist aber auch der Träger des Rocks selbst Ursache davon. 233 Kunst vnd geschicklichkeit geht offt nach Brodt. – Lehmann, 450, 9. 234 Kunst vnd Klugheit manchen sticht, dass er für witz sich kennet nicht. – Petri, II, 135. 235 Kunst vnd Künstler ist Gottes Gabe vnnd aller Ehren werth. – Petri, II, 429. 236 Kunst und Lehr' bringt manchen zu Ehr'. Schwed.: Konst och Lära sätter mannen til ähra. (Grubb, 234.) – Konst och lähra gieer heeder (Bröd) och ähra. (Grubb, 388 u. 424.) 237 Kunst vnd Weissheit ist wol zu tragen, man gibt kein Zoll dauon. – Petri, II, 429. 238 Kunst vollendet die Natur. 239 Kunst ward bey Gunst, gelt, gewalt nimmer schlecht. – Henisch, 1474, 42. 240 Kunst wiegt mehr als Gunst. – Parömiakon, 829. 241 Kunst wil gerete haben. – Petri, II, 429. 242 Kunst will des Friedens Gunst. Lat.: Amat pacem Phidias. (Philippi, I, 24.) 243 Kunst will Fleiss. 244 Kunst will gerete haben, sagt jener vnd kemmet sich mit einer Mistgabel. – Latendorf II, 20; Simrock, 6109; Körte, 3636; Hoefer, 197a. 245 Kunst will Gunst. 246 Kunst wird durch Ehr' gespeiset. Lebt aber doch vorherrschend von gewöhnlichem Brot. Frz.: Qui art a, partout part a. (Kritzinger, 39a.) Holl.: Kunst wordt door geld gevoet. (Harrebomée, I, 458a.) Lat.: Honos alit artes. (Faselius, 108; Wiegand, 83.) – Neque praemium ullum est, ars nec ipsa item viget. (Eiselein, 403.) 247 Kunst wird durch Kunst verlacht vnnd veracht. – Lehmann, II, 324, 108. 248 Kunst wird nicht angeboren. Lat.: Nemo nascitur artifex. (Seybold, 339.) 249 Künste sind kein Schnupftaback. – Frischbier2, 2249. 250 Man bricht nit kunst von eim zaun. – Franck, II, 155b; Petri, II, 444; Gaal, 1057; Sailer, 185; Simrock, 6081. Lat.: Gaudent sudoribus artes et sua difficilem reddunt ad limina cursum. (Gaal, 1057; Philippi, I, 167.) – Lurida plerumque est, et pallida turba scholaris, scilicet a studiis aegra, vel aegra fame. (Sutor, 752.) Ung.: Faradtsággal adgýak a' tudományt. (Gaal, 1057.) 251 Man gibt mehr für einen Heller Kunst in Gold als um einen Centner im Zwilchsack. – Henisch, 1677, 49; Sailer, 200. 252 Man sol die Kunst zum Stichblatt auff die letzt behalten. – Petri, II, 847. 253 Manchen hat seine Kunst tausend Thaler gekostet, und er würde viel gewinnen, wenn ihm einer zehn Pfennige darum gäbe. – Sailer, 290. 254 Mancher kann sieben Künste und geht betteln. 255 Mit der newen sincern kunst schert man Weise und Narren über ein kamb vnd wirfft jhnen das Seil an die Hörner. – Lehmann, 92, 57. 256 Mit einer guten Kunst kommt man am besten fort, sagte die Katze zum Fuchs. – Lehmann, 450, 14; Hoefer, 585; Mathesy, 68a; Sailer, 127. Als er ihr prahlerisch seine tausend Künste vorgerühmt hatte und sich dann vor einem Jagdhunde nicht retten konnte, während die Katze auf den ersten Baum kletterte. „Der Fuchs kundte alles, die Katze kundte Mäuse fahen vnd springen; aber mit jhren springen fristet sie jhr Leben vor Hunden; der Fuchs ward zerrissen.“ Lat.: Ars portus miseriae. (Philippi, I, 42.) – Ars manet, ars durat, fortuna recedere curat. – Discere si vultis, prodest sapientia multis. – Res valet, ars praestat; si res perit, ars mihi restat. (Gaal, 1055.) 257 Mit einer guten Kunst kompt man am weitesten. – Petri, II, 476. 258 Mit Kunst und Betrug kann man wohl fortkommen. – Lehmann, 450, 2. 259 Mit Kunst und Betrug lebt man das halbe Jahr, mit Betrug und Kunst die andere Hälfte. (Ital.) 260 Niemand kann alle Künste. 261 Nutzbare Kunst gibt Braut un Gunst. (Waldeck.) – Curtze, 322, 101; Simrock, 6074. 262 Ohne Kunst erlangen die Runzeln1 keine Gunst2. 1) Alter Frauen und bejahrter Jungfrauen. 2) Bei den Männern. 263 Seiner Kunst darf sich niemand schämen. Holl.: Geen eerlijk man schame zich zijne kunst of zijnen naam. (Harrebomée, I, 457b.) 264 So jemand hat die Kunst zur Hand, so findt er leicht ein Vaterland. – J. M. Dither. 265 'T is kîn Kunst, Kopman to wêren, man to blîven, dat's de Kunst. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4097; Bueren, 1079; Hauskalender, I. 266 'T is kîne Kunst, Geld to verdênen, man tosamen to holen, is de Kunst. – Goldschmidt, 155. 267 Verstehst du nicht deine Kunst, so ist alle Müh umsunst. – Parömiakon, 2203. 268 Viel Kunst, viel Mühe. – Sutor, 918. 269 Viel Künste, gewisse Bettler. – Sarcerius, Hirtenbuch, S. 38. 270 Viel Künste lernen hat seine Noth; wenn man sie kann, so fehlt es an Brot. Holl.: Kunsten leeren is verdriet; als men se kent, zoo acht men ze niet. (Harrebomée, I, 458a.) 271 Viele Künste sind vmbsonst. – Lehmann, II, 790, 73. 272 Vier Künste kann man nicht finden in der Welt: Schmeer in eine Pickelhaube treiben, einen Rappen baden, dass er weiss werde, fliegen ohne Federn, und aus einem Stocknarren einen Weisen machen. – Schaltjahr, I, 33. 273 Vierzehn Künste, funfzehn Unglücke. Je mehr Kunstversuche der Künstler anstellt, um so mehr theuere Erfahrungen muss er machen. 274 Vil kunst, vil müh vnd vnwirsse. – Franck, I, 90b; Egenolff, 350a; Gruter, I, 68; Petri, II, 574; Sutor, 918; Schottel, 1128a. „Ma spricht aber bey mem handprige: viel Kinste viel Unglicke. Das erfuhr jer Mêster der 7 freyen Kinste, dar sich bey am Basen Binder, der sich mit ener Kunst fort bringen muste, 's Brud bettelte, sen Hunger zu stillen.“ (Keller, 154a.) Lat.: Capram portare non possum et imponis bovem. (Sutor, 918.) – In nihil sapiendo jucundissima vita. (Egenolff, 350.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [860]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/866>, abgerufen am 26.05.2024.